Mit "Baller" von Abor & Tynna wird Deutschland beim Eurovision Song Contest erstmals seit 2007 wieder einen Song mit deutschen Text ins Rennen schicken - ob man damit wirklich eine Chance auf die vorderen Plätze oder gar Rang 1 hat, wie es das erklärte Ziel von Stefan Raab und der ARD ist, ist zwar fraglich, sicher ist aber: Die Mission, im Vorfeld wieder mehr Leute für den deutschen Vorentscheid zu interessieren, hat Stefan Raab schonmal erfüllt, vor allem mit Blick aufs jüngere Publikum.
So erzielte das Finale von "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" am Samstagabend bei den 14- bis 49-Jährigen einen herausragenden Marktanteil von 26,4 Prozent im Ersten und weiteren 1,2 Prozent bei One und übertraf damit die Werte der vorgelagerten RTL-Shows, die (vorläufig gewichtet) zwischen 16,2 und 21,0 Prozent erzielt hatten, nochmal deutlich. Vor allem zog zum Finale aber die Gesamt-Reichweite an: 3,55 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer hatten im Erste eingeschaltet, nochmal rund 140.000 kamen bei One dazu. Damit waren runde doppelt so viele dabei wie eine Woche zuvor beim Halbfinale, die Auftaktshow hatten Mitte Februar rund 2,14 Millionen Menschen verfolgt.
Gestartet war "Chefsache ESC" zwölf Minuten später, weil zunächst noch eine Sondersendung eingeschoben worden war. Der "Brennpunkt: Eklat im Weißen Haus" hielt nach der "Tagesschau", die allein im Ersten über sieben Millionen Menschen gesehen hatten, noch 6,75 Millionen dran. Der Marktanteil belief sich hier auf 27,8 Prozent beim Gesamtpublikum und 33,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Danach wechselten dann aber viele rüber zum ZDF, wo der "Erzgebirgskrimi" aufgrund eines "ZDF Spezial", das am Vorabend 3,35 Millionen Menschen verfolgt hatten, ebenfalls mit etwas Verspätung startete. Mit 6,82 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern war der ZDF-Krimi insgesamt deutlich gefragter als die ESC-Show im Ersten. Der Marktanteil belief sich auf stolze 28,5 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil allerdings nur bei 6,4 Prozent. Auch eine Wiederholung von "Die Chefin" hielt sich danach mit 4,74 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern vor der Konkurrenz.
Während das ZDF mit 17,0 Prozent Marktanteil somit auch die Tagesmarktführung klar für sich reklamieren konnte, während Das Erste hier auf 13,5 Prozent kam, lag Das Erste bei den Jüngeren auch über den gesamten Tag gesehen weit vor der Konkurrenz. 13,7 Prozent betrug der Tagesmarktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Dabei half auch die Bundesliga-"Sportschau", die am Vorabend 14,3 Prozent beim jungen Publikum erzielte. 3,69 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen hier insgesamt zu.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;