Wenn es um die TV-Berichterstattung zu Wahlen geht, dann vertrauen die Deutschen seit jeher besonders aufs Erste - zumindest das hat sich auch in diesem Jahr nicht geändert. So verfolgten zwischen 17:10 Uhr und 20 Uhr im Schnitt 6,59 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die Berichterstattung der ARD im Ersten. Das entsprach einem Marktanteil von 28,1 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den 14- bis 49-Jährigen fiel der Marktanteil mit 34,8 Prozent sogar noch ein ganzes Stück höher aus.
Die ZDF-Berichterstattung verfolgten weniger als halb so viele: Zwischen 17 und 19 Uhr lag die durchschnittliche Reichweite hier bei 3,03 Millionen, die Marktanteile bei 14,7 Prozent beim Gesamtpublikum und 12,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Um 19 Uhr sorgten dann die "heute"-Nachrichten für einen deutlichen Anstieg der Reichweite auf 4,69 Millionen, der Marktanteil kletterte auf 17,2 Prozent. Ein Teil des so gewonnenen Publikums blieb dann auch bei der Fortsetzung der Wahl-Berichterstattung ab 19:30 Uhr dran, hier lag die Reichweite mit 4,21 Millionen deutlich höher als noch zwischen 17 und 19 Uhr.
Die mit Abstand meistgesehene Sendung des Tages war aber erwartungsgemäß die "Tagesschau": 10,81 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen allein im Ersten zu (Parallel-Ausstrahlungen u.a. in den Dritten nicht eingerechnet) - mehr waren es in den letzten Jahren nur, wenn sie im Umfeld von Länderspielen lief. Der Marktanteil lag bei stolzen 35,6 Prozent beim Gesamtpublikum und 40,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Mit diesem Rückenwind verwundert es auch nicht, dass die von ARD und ZDF gleichermaßen übertragene "Berliner Runde" ihr Publikum vor allem im Ersten fand: 7,56 Millionen sahen im Ersten zu, 4,02 Millionen im ZDF, rund 110.000 parallel auch noch bei Phoenix. Mit in Summe 11,7 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern war die Berliner Runde deutlich gefragter als noch 2021, als nur etwas mehr als zehn Millionen eingeschaltet hatten. Der Zuwachs im Vergleich zur letzten Wahl entfiel dabei allerdings fast ausschließlich auf Das Erste. Ein ähnliches Bild zeigte sich auch schon am Vorabend. Während das ZDF ähnliche Reichweiten wie 2021 erzielte, lag die Reichweite im Ersten um knapp 1,6 Millionen höher als bei der letzten Bundestagswahl 2021.
Nach der "Berliner Runde" hielt Das Erste dann noch 6,28 Millionen bei einem "Tagesthemen Extra" dran, ehe den Talk bei "Caren Miosga" 4,12 Millionen Menschen verfolgten. 16,8 Prozent betrug der Marktanteil insgesamt, 19,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Im ZDF schwankte die Reichweite auch nach der "Berliner Runde" weiter um die 4-Millionen-Marke. Als um 22:34 Uhr dann ein "Maybrit Illner Spezial" lief, sahen 2,34 Millionen Interessierte zu. Der Marktanteil lag hier bei 15,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 16,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Die Privaten spielten am Wahlabend nur eine untergeordnete Rolle. RTL stellte wieder eine gemeinsame Sondersendung mit ntv auf die Beine. RTL hatten 1,39 Millionen eingeschaltet, die Marktanteile lagen bei 5,9 Prozent insgesamt und 9,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Weitere 360.000 Leute verfolgten die Sendung bei ntv, das somit auf Marktanteile von 1,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 2,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen kam. Beim Konkurrenten Welt verfolgten zwischen 17:38 Uhr und 19 Uhr rund 480.000 Menschen die Berichterstattung, die Marktanteile beliefen sich auf 2,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 3,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Zwischen 19 und 19:38 Uhr reichte es allerdings schon nur noch für 2,2 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe.
Berichtet haben rund um 18 Uhr auch Sat.1 und ProSieben. Die "Newstime" bei ProSieben verfolgten zwischen 17:45 Uhr und 19 Uhr aber nur 360.000 Menschen, die Marktanteile beliefen sich auf magere 1,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 2,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Sat.1 zeigte ab 17:45 Uhr ein halbstündiges Spezial, das 700.000 Personen verfolgten. 3,3 Prozent betrug der Marktanteil insgesamt, 4,8 Prozent waren es bei den 14- bis 49-Jährigen.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;