Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Das Interesse an den Wahlsendungen auf den großen Sendern waren in den letzten Wochen enorm: Über 12 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten das "TV-Duell" bei ARD und ZDF, über siebeneinhalb Millionen das "Quadrell" eine Woche später, auch die diversen anderen Diskussionsformate stießen auf großes Interesse. Gemessen daran sind die Quoten für das letzte "TV-Duell" zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz, das am Mittwochabend von Springer ausgerichtet wurde, eher etwas ernüchternd.

So sahen hier im Schnitt rund 660.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu, was einem Marktanteil von 2,7 Prozent beim Gesamtpublikum entsprach - das war natürlich deutlich mehr als der Welt-Senderschnitt, das kann aber kaum als Messlatte herhalten. Deutlicher war der Ausschlag beim jungen Publikum: In der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen stieg der Marktanteil auf 4,8 Prozent, in der erweiterten Zielgruppe 14-59 wurden 4,3 Prozent Marktanteil erzielt.

Die anschließende Analyse des Duells mit Katja Burkard, Jörg Pilawa sowie den stellvertretenden Chefredakteuren von "Welt" und "Bild", Robin Alexander und Paul Ronzheimer, sahen sich ab 21:18 Uhr dann noch rund 420.000 Interessierte an. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag ebenso wie bei den 14- bis 59-Jährigen bei 2,7 Prozent.

Deutlich mehr Menschen erreichte am Mittwochabend zur gleichen Zeit ein "Farbe bekennen"-Interview mit Robert Habeck im Ersten. Hier hatten 3,44 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer eingeschaltet, was 13,8 Prozent Marktanteil entsprach. Das waren allerdings erheblich weniger als am Abend zuvor, als noch knapp über fünf Millionen zusahen, wie AfD-Kandidatin Alice Weidel "Farbe bekennen" sollte. Am späteren Abend zeigte das ZDF ab 22:15 Uhr noch Porträts von Habeck und Weidel. 2,38 Millionen sahen das Habeck-Porträt, 2,21 Millionen danach das Weidel-Porträt. Die Marktanteile konnten sich mit 13,4 und 14,6 Prozent nicht nur beim Gesamtpublikum sehen lassen, sondern mit 9,9 und 12,0 Prozent auch bei den 14- bis 49-Jährigen.

Der Primetime-Sieg ging unterdessen ans ZDF, wo der zweite Teil von "Lillys Verschwinden" 4,24 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte, etwa 140.000 weniger als bei Teil 1 am Montag. Der Marktanteil belief sich auf 17,4 Prozent. Das Erste setzte mit "Sörensen fängt Feuer" nur eine Wiederholung dagegen, die nach dem "Farbe bekennen" ab 20:30 Uhr nur 2,13 Millionen Menschen sehen wollten. Mehr als 9 Prozent Marktanteil waren damit nicht drin.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;