Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Krimis dominierten in der Woche zwischen dem 13. und 19. Januar das Ranking der Sendungen, die durch zeitversetzte Nutzung auf klassischem Weg (also ohne VoD-Abrufe in den Mediatheken) nachträglich noch am meisten Publikum hinzugewinnen konnten. Ganz vorne liegt ARD-Krimi "Nord bei Nordwest - Das Nolden-Haus", der seine Reichweite noch um rund 590.000 auf 7,54 Millionen ausbauen konnte.

Damit legte "Nord bei Nordwest" noch stärker zu als der "Tatort", der aber auch noch ein sehr ordentliches Plus von einer halben Million Zuschauerinnen und Zuschauern verzeichnete, was die Reichweite auf 9,69 Millionen steigen ließ. Mit "München Mord - Nix für Angsthasen" schaffte es zudem noch ein ZDF-Krimi aufs Treppchen der größten nachträglichen Zugewinne, hier ging es um 450.000 auf 6,99 Millionen nach oben.

Mit "Inspector Barnaby", "Marie Brand und das tote Au-pair" und "Notruf Hafenkante" platzierten sich noch zwei weitere Krimis in den Top 10 - wobei der Zuwachs bei "Barnaby" besonders bemerkenswert ist, weil das Plus von 410.000 von deutlich niedrigerem Niveau aus geschafft wurde, der relative Anstieg der Gesamtreichweite war mit 14 Prozent hier also höher als bei den anderen.

Größte Zugewinne* bei Gesamtreichweite

  ab 3 14-49
  Sendung Datum RW MA RW MA
Nord bei Nordwest - Das Nolden-Haus 16.01.
20:15
7,54
(+0,59)
27,3%
(+0,4%p.)
0,54
(+0,06)
10,2%
(+0,5%p.)
Tatort: Verblendung 19.01.
20:16
9,69
(+0,50)
33,4%
(+0,5%p.)
1,72
(+0,17)
27,8%
(+1,5%p.)
München Mord - Nix für Angsthasen 18.01.
20:15
6,99
(+0,45)
27,4%
(+0,6%p.)
0,40
(+0,07)
8,6%
(+1,2%p.)
Der Bergdoktor 16.01.
20:15
5,59
(+0,44)
20,2%
(+0,3%p.)
0,56
(+0,05)
10,6%
(+0,2%p.)
Inspector Barnaby 19.01.
22:14
3,30
(+0,41)
20,1%
(+1,5%p.)
0,18
(+0,03)
5,5%
(+0,7%p.)
extra 3 16.01.
22:51
2,15
(+0,39)
14,7%
(+1,8%p.)
0,40
(+0,11)
13,3%
(+2,7%p.)
Marie Brand und das tote Au-pair 15.01.
20:15
7,26
(+0,28)
26,1%
(+0,0%p.)
0,44
(+0,02)
7,3%
(-0,1%p.)
Markus Lanz 16.01.
23:20
2,05
(+0,23)
20,2%
(+0,8%p.)
0,24
(+0,06)
11,8%
(+1,9%p.)
Gute Zeiten, Schlechte Zeiten 17.01.
19:37
1,75
(+0,22)
7,6%
(+0,8%p.)
0,53
(+0,13)
12,9%
(+2,5%p.)
Notruf Hafenkante 16.01.
19:26
3,37
(+0,22)
14,9%
(+0,6%p.)
0,19
(+0,01)
4,8%
(+0,2%p.)

*Vergleich vorläufig vs. endgültig gewichtete Quoten; Zeitraum: 13.01.-19.01.; Reichweiten-Angaben in Mio.; Sendungen zwischen 18:00 und 23:30 Uhr; Quelle: AGF/Berechnungen DWDL.de

Dass Krimis so stark in den Top 10 vertreten waren lag auch daran, dass die ZDF-Satiresendungen, die sonst für gewöhnlich die vorderen Plätze belegen, noch in der Winterpause weilten. "Extra 3" war im Ersten hingegen schon auf Sendung und konnte die Reichweite noch deutlich um 390.000 auf 2,15 Millionen steigern. Die Marktanteile stiegen so auf endgültig gewichtete 14,7 Prozent beim Gesamtpublikum und 13,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - ein sehr deutlicher Zuwachs um 2,7 Prozentpunkte beim jungen Publikum.

Schaut man mal nur auf die Primetime-Sendungen um 20:15 Uhr gab's das größte Marktanteils-Plus bei den 14- bis 49-Jährigen für den "Tatort" (+1,5 Prozentpunkte), gefolgt vom "Duell um die Welt2, das sich noch von 11,9 auf 13,3 Prozent Marktanteil steigern konnte. "TV Total" errang nachträglich doch noch die Zweistelligkeit und steigerte sich auf 10,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen (+1,0 Prozentpunkte).

Größte Zugewinne* bei Marktanteil (14-49)

  ab 3 14-49
  Sendung Datum RW MA RW MA
The Biggest Loser Wdh 15.01.
23:02
0,30
(+0,09)
3,4%
(+0,9%p.)
0,10
(+0,06)
5,4%
(+3,0%p.)
Markus Lanz 14.01.
22:44
1,98
(+0,18)
15,9%
(+0,8%p.)
0,29
(+0,09)
11,6%
(+3,0%p.)
extra 3 16.01.
22:51
2,15
(+0,39)
14,7%
(+1,8%p.)
0,40
(+0,11)
13,3%
(+2,7%p.)
Gute Zeiten, Schlechte Zeiten 17.01.
19:37
1,75
(+0,22)
7,6%
(+0,8%p.)
0,53
(+0,13)
12,9%
(+2,5%p.)
Die Landarztpraxis 14.01.
18:58
0,89
(+0,17)
4,2%
(+0,7%p.)
0,15
(+0,10)
4,1%
(+2,5%p.)
Markus Lanz 15.01.
23:13
1,64
(+0,20)
16,4%
(+1,0%p.)
0,25
(+0,07)
12,1%
(+2,4%p.)
Alles was zählt 17.01.
19:06
1,47
(+0,15)
7,2%
(+0,6%p.)
0,36
(+0,09)
11,2%
(+2,4%p.)
Spiegel TV 13.01.
23:22
1,18
(+0,06)
10,7%
(+0,3%p.)
0,21
(+0,06)
9,9%
(+2,3%p.)
In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte 16.01.
18:49
2,32
(+0,19)
11,3%
(+0,6%p.)
0,24
(+0,07)
7,3%
(+2,0%p.)
Markus Lanz 16.01.
23:20
2,05
(+0,23)
20,2%
(+0,8%p.)
0,24
(+0,06)
11,8%
(+1,9%p.)

*Vergleich vorläufig vs. endgültig gewichtete Quoten; Zeitraum: 13.01.-19.01.; Reichweiten-Angaben in Mio.; Sendungen zwischen 18:00 und 23:30 Uhr; Quelle: AGF/Berechnungen DWDL.de

Endgültig gewichtete Quoten? Was ist das?

Die TV-Branche blickt jeden Morgen auf die Quoten des Vortages. Es handelt sich hier aber um "vorläufig gewichtete Daten". Sieben Tage später werden diese durch endgültig gewichtete Werte ersetzt, die eigentlich maßgeblich sind, die aber kaum noch wahrgenommen werden. In diese Zahlen fließt zum Einen ein Teil der zeitversetzten Nutzung (3 Tage nach TV-Ausstrahlung) ein. Zum Anderen stehen sie auf einer etwas breiteren Basis, weil bis dahin Nutzungsdaten aus weiteren TV-Haushalten bei der GfK eingegangen sind, die die Hochrechnung genauer machen. Seit der Umstellung auf den "Marktstandard Bewegtbild" zum 1. Januar 2024 wird überdies auch die Nutzung von Livestreams in den Mediatheken mit eingerechnet - was sich vor allem bei Sport-Übertragungen bemerkbar machen dürfte. Weiterhin nicht enthalten sind hingegen die zeitversetzten Mediatheken-Abrufe. Durch die Hereinnahme der Livestream-Zahlen werden diese endgültig gewichteten Werte nun immer erst acht statt wie bislang vier Tage nach der Ausstrahlung veröffentlicht. Wir blicken daher nun immer Montags auf die größten Änderungen, die sich dadurch in der vorletzten Woche ergeben haben.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;