Zwei Wochen lang herrscht nun Ausnahmezustand im RTL-Programm: "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" wird wieder zwei Wochen am Stück für sehr gute Quoten sorgen - und das erstmals nicht nur am späteren Abend, denn RTL zeigt das Format nun durchgehend um 20:15 Uhr. Zum Auftakt am Freitag zeigte sich, wie schwer das für die Konkurrenz vor allem den Kampf um jüngeres Publikum machen dürfte. Das Dschungelcamp erzielte in der Altersgruppe 14-49 einen Marktanteil von 36,9 Prozent, in der erweiterten Zielgruppe 14-59 waren es 29,7 Prozent.
Insgesamt verfolgten im Schnitt ziemlich genau vier Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer den Dschungel-Auftakt, auch der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag mit 18,9 Prozent weit oberhalb der normalen RTL-Werte. Und doch spiegelt sich auch in diesen Werten die Erosion der linearen Reichweiten wider: Die Auftaktshow im letzten Jahr hatten noch 4,71 Millionen Menschen linear verfolgt, vor zwei Jahren waren es - bei 75 Minuten späterem Beginn - 4,26 Millionen. Bis 2020 lag die Reichweite gar noch bei über sechs Millionen.
Nicht berücksichtigt sind in diesen Zahlen die Abrufe auf RTL+. Vor allem das Reality-Genre läuft bei den Streaming-Anbietern und RTL+ im Besonderen seit längerem prächtig, der Anteil hartgesottener Reality-Fans mit RTL+-Abo dürfte daher auch vergleichsweise hoch sein. Reality-Formate litten daher zuletzt besonders unter sinkenden linearen Quoten, das Dschungelcamp bildet hier mit seinen weiterhin enorm guten linearen Zahlen eine Ausnahme - doch bemerkbar macht sich der Trend eben auch hier.
Im Anschluss an die Live-Sendung aus Australien schloss sich bei RTL wie üblich noch "Die Stunde danach" an, die diesmal übrigens weniger als 50 Minuten dauerte. 1,52 Millionen Dschungel-Fans blieben im Schnitt noch dran, die Marktanteile hielten sich mit 16,6 Prozent beim Gesamtpublikum und 31,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen auf einem sehr guten Niveau. Im Ranking der in der klassischen Zielgruppe meistgesehenen Sendungen des Tages belegte die um 23:51 Uhr gestartete Sendung Rang 3 hinter "IbeS" selbst sowie der "Tagesschau".
Vor allem die private Konkurrenz hatte es erwartungsgemäß sehr schwer: ProSieben stand mit 6,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen für "Suicide Squad" noch am wenigsten schlecht da, danach sackte "Birds of Prey aber auf miserable 3,7 Prozent ab. Sat.1 wurde mit Marktanteilen von 4,0 und 4,3 Prozent für "111 grandiose Genies" und "111 perfekte Peinlichkeiten" abgespeist. "Wo die Liebe hinfällt" kam bei Vox nicht über 3,2 Prozent hinaus und lag in der Zielgruppe 14-49 damit nur knapp vor RTLzwei, wo der Film "Skyfire - Eine Insel in Flammen" 2,8 Prozent erzielte. Kabel Eins lag mit vier Folgen "Navy CIS" anfänglich sogar unter der 2-Prozent-Marke und konnte diese erst ab 22:15 Uhr überspringen.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;