Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat am Freitagabend zu zahlreichen Sondersendungen im Fernsehen geführt - und dazu, dass gleich sechs der zehn meistgesehenen Sendungen aus dem Nachrichten-Bereich kamen. Die meisten Menschen erreichte dabei die "Tagesschau", die um 20 Uhr alleine im Ersten von 5,04 Millionen Menschen gesehen wurde, gefolgt von der Extra-Ausgabe der "Tagesthemen" um 22:01 Uhr mit 4,93 Millionen. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil zu diesem Zeitpunkt bei 16,9 Prozent.

Auch eine weitere Sondersendung, für die die ARD eine halbe Stunde zuvor den Film-Klassiker "Der kleine Lord" unterbrach, stieß mit 4,84 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern auf großes Interesse, während im ZDF das "heute-journal Spezial" um 22:23 Uhr mit 4,58 Millionen Menschen an der Spitze lag. Hier belief sich der Gesamt-Marktanteil auf 21,0 Prozent, während bei den Jüngeren 13,8 Prozent erzielt wurden. Am späten Abend verzichtete der Sender schließlich vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse kurzerhand auf die Ausstrahlung des ersten "heute-SHOWnals" mit Martina Hill.

Auch RTL unterbrach immer wieder sein Programm und erzielte insbesondere mit dem um 22:52 Uhr ausgestrahlten "Nachtjournal Spezial" hohe Quoten. 2,44 Millionen Menschen schalteten zu diesem Zeitpunkt ein, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 14,8 Prozent. Wie groß das Informationsbedürfnis am Abend war, zeigt auch der Blick auf die Nachrichtensender: So erzielte ntv bei den 14- bis 49-Jährigen einen Tagesmarktanteil von 2,2 Prozent, während Welt auf 2,3 Prozent kam. Beide Sender erreichten mit ihrer stundenlangen Live-Berichterstattung im Durchschnitt jeweils mehr als 300.000 Menschen und auch Tagesschau24 war mit rund 160.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gefragt.

"Lord" und Bundesliga vorne

Abseits der Nachrichten lag indes "Der kleine Lord" mit 4,60 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern vorne - wenn auch nur ganz knapp vor der ZDF-Serie "Jenseits der Spree", die von 4,53 Millionen gesehen wurde. Im Vergleich zum Vorjahr büßte der Film im Ersten jedoch über eine Million ein. Beim jungen Publikum war er mit einem Marktanteil von 14,8 Prozent gleichwohl einmal mehr gefragt, auch wenn sich hier die Bundesliga an die Spitze setzte. Auf Marktanteile von 16,2 und 17,2 Prozent brachte es das Spiel zwischen den Bayern und RB Leipzig in Sat.1, das sich in der zweiten Halbzeit auf 3,19 Millionen Fans steigerte.

Das Nachsehen hatte die "Weihnachtsshow" von "Let's Dance", die 2,25 Millionen Menschen bei RTL erreichte und auf 10,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kam. Gar nichts zu holen gab's für ProSieben, das mit dem Spielfilm "Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel" mit gerade mal 4,8 Prozent Marktanteil ebenso wie Vox, wo "Das Mercury Puzzle" sogar nur 4,0 Prozent erzielte, noch hinter RTLzwei zurückfiel. Dort punktete "Charlie und die Schokoladenfabrik" mit schönen 5,6 Prozent Marktanteil. Kabel Eins schaffte mit "Zwei sind nicht zu bremsen" gute 4,8 Prozent und steigerte sich danach mit "Zwei bärenstarke Typen" noch auf sehr gute 7,2 Prozent.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;