Angesichts eines Marktanteils von 17,5 Prozent beim Gesamtpublikum ist es natürlich ein Klagen auf sehr hohem Niveau, aber: Mit 4,26 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern fiel die lineare Reichweite der ZDF-Serie "Die Bergretter" am Donnerstagabend nicht nur um über eine halbe Million im Vergleich zur letzten Folge vor zwei Wochen und damit auf ein neues Staffel-Tief, sondern sogar auf den schwächsten Wert seit November 2015.
Den Tagessieg am Donnerstag musste man dadurch auch eindeutig dem Ersten überlassen, wo Teil 2 des "Zürich-Krimis: Borchert und die Stadt in Angst" 5,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte. Das entsprach einem Marktanteil von 22,6 Prozent beim Gesamtpublikum. Blickt man auf die jüngeren Altersgruppen, dann waren die "Bergretter" mit einem Marktanteil von 10,0 Prozent allerdings deutlich gefragter als der ARD-Krimi, der es nur auf 5,5 Prozent brachte.
Zu überraschend früher Stunde lief in dieser Woche "Extra 3", das ausnahmsweise nicht nach, sondern schon vor den "Tagesthemen" zu sehen war. Die Folge war eine deutlich höhere Gesamt-Reichweite, die bei 2,58 Millionen lag. Hier dürften wohl einige nach dem Krimi hängen geblieben sein. Bemerkenswert ist aber auch, dass die Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen sogar unter dem Schnitt der letzten Wochen lag - und der Marktanteil hier mit 5,0 Prozent sogar noch dürftiger ausfiel als beim Krimi. Auf dem gewohnten Sendeplatz waren die Marktanteile zuletzt meist zweistellig - viele dürften schlicht gar nicht auf dem Schirm gehabt haben, dass die Sendung so unerwartet früh läuft.
Rätselhaft war die Programmplanung der ARD auch im weiteren Verlauf. Im Anschluss an die "Tagesthemen" lief die Doku "Der Preis der Macht - Das Ringen um Thüringens Regierung", die exklusive Einblicke in die schwierigen Gespräche zur Regierungsbildung in Thüringen bot - allerdings nur in einem 15-minütigen Zusammenschnitt anstelle der 45-minütigen Fassung. 1,08 Millionen Personen sahen hier zu, mehr als 6,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 5,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen waren damit nicht zu holen. Am späten Abend versendete man dann noch die letzten beiden Folgen von "Smeilingen", das ursprünglich am Freitagabend beheimatet war. Die Gesamt-Reichweite lag mit zunächst 0,65 und dann 0,55 Millionen erwartungsgemäß aufgrund der späten Sendezeit dann noch deutlich unter dem, was zuvor freitags erzielt worden war. Die Marktanteile bei Jung und Alt lagen bei rund 5 Prozent.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;