Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Die Gewinner im Monat November waren aus Quotensicht eindeutig bei den Öffentlich-Rechtlichen zu finden. Ganz vorne rangierte beim Gesamtpublikum einmal mehr das ZDF, das sich um 0,6 Prozentpunkte auf nun 15,0 Prozent Marktanteil steigern konnte. Noch deutlicher fiel der Zugewinn für die ARD aus: Das Erste konnte sich im Vergleich zum Oktober sogar um 0,8 Prozentpunkte auf nun 12,5 Prozent Marktanteil steigern. Und auch bei den Jüngeren ging es merklich nach oben: 7,6 Prozent erzielte das ZDF, sogar 7,9 Prozent Das Erste. Die Sender belegten damit auch in der jüngeren Altersgruppe die Plätze 2 und 3 hinter RTL nun noch knapp vor ProSieben.

Für Das Erste fiel das November-Ergebnis 2024 auch deutlich besser aus als noch im Jahr zuvor - und das, obwohl es anders als im ZDF, wo ein Länderspiel lief, diesmal keine größeren Live-Sport-Übertragungen als Treiber gab. Rückenwind gab dafür die Politik: Dank US-Wahl und Ampel-Aus waren Info-Sendungen und Talks sehr gefragt, was vor allem den Öffentlich-Rechtlichen und hier zudem überproportional stark dem Ersten in die Hände spielt. Zudem war es ein richtig starker "Tatort"-Monat, in dem gleich drei Folgen deutlich über neun Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern lagen - inzwischen auch keine Selbstverständlichkeit mehr.

RTL weiter mau, ProSieben überholt Sat.1 wieder

Für die Privaten war es hingegen überwiegend ein schwieriger Monat. RTL blieb zwar Marktführer bei den 14- bis 49-Jährigen, in der selbst gewählten erweiterten Zielgruppe 14-59 landete man mit 8,4 Prozent hingegen deutlich hinter dem ZDF (9,7 Prozent) und dem Ersten (9,2 Prozent) auf Rang 3. Und auch in der jüngeren Altersgruppe blieb man weit unter der 10-Prozent-Marke und verharrte auf dem Vormonatswert von 9,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, weil auf zu viele einstige Quotengaranten plötzlich kein Verlass mehr war. Den November-Wert aus dem vergangenen Jahr unterbot man damit um 0,6 Prozentpunkte. Beim Gesamtpublikum lag man mit 7,3 Prozent Marktanteil 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

In Unterföhring wurde unterdessen die altbekannte Hackordnung wieder hergestellt: Nachdem Sat.1 im Oktober dank des Rückenwinds durch "Promi Big Brother" beim jungen Publikum an ProSieben vorbeigeschossen war, ging's nun wieder deutlich um 0,8 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent runter, während ProSieben sich leicht erholen konnte und um 0,4 Prozentpunkte auf nun 7,5 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe zulegte.

Doch der Aufschwung bei ProSieben kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Sender weiter unter Druck steht, trotz des Zugewinns wurde der Novemberwert aus dem Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte verpasst, während Sat.1 auf Vorjahresniveau lag. Generell zeigt der mittelfristige Trend bei Sat.1 weiter in die richtige Richtung: Der November war hinter dem Ausnahme-Oktober der zweitstärkste Monat in diesem Jahr für den Sender - woran neben dem "1% Quiz" auch diverse Film-Erfolge (auch mit der schon gut abgehangenen Harry-Potter-Reihe) ihren Anteil hatten.

RTLzwei-Erholung war von kurzer Dauer

Bei den Privatsendern der zweiten Generation sieht das Bild ebenfalls eher trist aus. Nachdem RTLzwei im Oktober noch einen überraschend starken Aufschwung feierte und einen halben Prozentpunkt auf 4,2 Prozent Marktanteil zulegen konnte, ging's im November genauso stark wieder nach unten. Wie gewonnen, so zerronnen also: Mehr als 3,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen waren nicht drin, womit man nun wieder hinter Kabel Eins zurückfiel, das die 4-Prozent-Marke aber ebenfalls verpasste. Beide Sender lagen damit unter ihren Vorjahreswerten.

Da ging es auch Vox nicht anders, das zwar eine Klasse höher spielte als die anderen beiden - aber von der zwischenzeitlichen Situation, in der man deutlich an Sat.1 vorbeigezogen war, ist man inzwischen wieder weit entfernt. 6,1 Prozent betrug der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, damit rangierte man 0,9 Prozentpunkte hinter Sat.1. Bei den 14- bis 59-Jährigen betrug der Rückstand einen halben Prozentpunkt, beim Gesamtpublikum 0,4 Prozentpunkte. Dass nicht mehr drin war, lag unter anderem daran, dass das "Abliefer"-Format am Montag nicht so funktionierte wie erhofft und auch "Deutschland grillt den Henssler" eher unter den Erwartungen blieb.

Die Monatsmarktanteile im Überblick

  MA ab 3 +/-
Vormonat
+/-
Nov 23
MA 14-49 +/-
Vormonat
+/-
Nov 23
Das Erste 12,5 +0,8 +0,7 7,9 +0,8 +0,7
ZDF 15,0 +0,6 -0,3 7,6 +0,5 -0,1
RTL 7,3 +0,1 -0,4 9,0 ±0 -0,6
Sat.1 4,8 -0,5 +0,1 7,0 -0,8 ±0
ProSieben 2,9 +0,1 -0,1 7,5 +0,4 -0,6
Vox 4,4 -0,1 -0,2 6,1 -0,4 -0,4
RTLzwei 2,1 -0,3 -0,4 3,7 -0,5 -0,3
Kabel Eins 2,7 -0,1 -0,3 3,9 -0,1 -0,4

Die Spalte +/- gibt die Veränderung im Vergleich zum Vormonat bzw. zum Vorjahresmonat an. Quelle: AGF / DWDL-Recherche

Die meistgesehenen Sendungen des Monats

  Gesamtpublikum Zielgruppe 14-49
Das Erste Tatort: Unter Feuer Tatort: Unter Feuer
ZDF Sportstudio Live: Ungarn - Deutschland Sportstudio Live: Ungarn - Deutschland
RTL RTL Fußball: Deutschland - Bosnien-Herzegowina RTL Fußball: Deutschland - Bosnien-Herzegowina
Sat.1 Julia Leischik sucht: Bitte melde dich Harry Potter und die Kammer des Schreckens
ProSieben Thor: Love and Thunder Thor: Love and Thunder
Vox Die Beet-Brüder Jurassic World: Das gefallene Königreich
RTLzwei The Wave - Die Todeswelle Hartz und Herzlich - Rückkehr nach Trier-West
Kabel Eins Meg Meg

Quelle: DWDL-Recherche / nur vorläufig gewichtete Quoten

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.8; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;