Wenn ich McDonald's wäre, wäre dieser Text mit "britische Wochen im Klode-Castle" überschrieben (gibt es eigentlich Ronald McDonald noch?). Denn ich habe ausschließlich britische Serien geschaut - und Scones gebacken. Hat sich beides so ergeben. (Dieses sehr leckere britische Gebäck kommt leider viel zu selten vor in den britischen Serien, die ich gucke. Es wird höchste Zeit für die nächste Staffel "The Great British Bake Off"!).
"Luther". Gebrochene Ermittler-Helden mit düsteren Seelen und einem dicken Alkoholproblem gibt es viele in der Popkultur. Sehr viele. Vor Jahrzehnten hat dieser Trend begonnen und irgendwie hört es weder in der Literatur, noch im Kino, noch im Fernsehen damit auf. Dabei wäre mittlerweile die Zeit reif. Denn der Charaktertyp ist durchgespielt. Und DCI John Luther hat gewonnen. Ihm ist so viel Schlimmes widerfahren, dass es ein Wunder ist, dass er noch aufrecht gehen kann. Und er kann sich nicht befreien aus dem Sog der Negativität, immer tiefer wird er in den Sumpf der Kriminalität hineingezogen, den er eigentlich mit allen Mitteln trockenlegen will. Ein spannender Charakter - der von Idris Elba unglaublich gut verkörpert wird. Ende der zweiten Staffel ging mir die selbstzerstörerische Ader der Figur und die Hoffnungslosigkeit dieses Londoner Lebens, das hier gezeigt wird, so nah, dass ich eine Guck-Pause einlegen musste, um mich davon zu erholen. Warum das in dieser Woche wichtig ist? Weil der großartige Idris Elba (mal wieder) einen verdienten Preis für die Rolle bekommen hat, den Critics' Choice Award. Und das hat mich daran erinnert, dass da seit Mitte Dezember neue Folgen auf mich warten. Zwar nur zwei, aber immerhin. Vorher musste ich aber schnell noch die dritte Staffel fertig schauen. Schrecklich abgründig. Und weil der Vorspann grandios ist, habe ich den hier eingebaut:
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"The Wrong Mans". Wenn Sie dieses britische Werk gucken wollen, müssen Sie sich beeilen. Denn die Dramedy/Actioncomedy - die einen sagen so, die anderen sagen so, und ich bin unentschieden - steht nur noch bis Ende Januar in der Arte-Mediathek. Und ich bin sehr zufällig darauf gestoßen oder besser: wurde darauf gestoßen, durch einen Freund, der mir den Serientipp auf die Facebook-Pinnwand gepostet hatte. In "The Wrong Mans" ist das bekannte Thema "Normalo stolpert in Abenteuer und wächst über sich hinaus" wunderbar zugespitzt, eine Absurdität folgt der nächsten. Und die Hauptfiguren sind zwar wirklich trottelige Angestellte einer Stadtverwaltung, doch sie sind sehr liebenswert und ich habe bei ihren blutigen Erlebnissen mit dem organisierten Verbrechen zu meiner eigenen Überraschung mitgefiebert. Herrlich!
Einen kleinen Einblick gibt's hier:
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"Dates". Ich muss gestehen: Habe ich nur sehen wollen, weil Andrew Scott mitspielt (Moriarty in "Sherlock"). Ein Twitter-Bekannter hatte mir die Serie vor längerer Zeit empfohlen, ich habe mir angeschaut, worum es geht, las den Namen "Andrew Scott" und habe die Serie sofort auf meiner To-Watch-Liste eingetragen. Jetzt war sie mal im deutschen Fernsehen zu sehen. Jede Episode zeigt ein Date von zwei Menschen, manchmal tauchen die Figuren wieder auf, manchmal nicht. Und mehr als das, was die Menschen bei ihren Verabredungen erzählen oder von sich zeigen, erfahren wir nicht. Faszinierend und sehr entlarvend. Andrew Scott spielt leider nur in einer Folge mit, dafür ist Oona Chaplin (Talisa Stark in "Game of Thrones") bei mehreren dabei.
"Cuckoo". Auch ein bisschen älter (von 2012), hat gerade bei Einsfestival eine zweite Chance bekommen. Eigentlich wollte ich nicht reingucken, weil ich Vorurteile hatte. Wie überraschend kann schon eine Geschichte sein, wenn es um Folgendes geht: Geliebte, brave Tochter reist nach der Schule und vor dem Medizinstudium ein Jahr um die Welt, kommt mit einem durchgeknallten Ehemann namens Cuckoo zurück und zieht mit ihm wieder bei den Eltern ein. Doch ich habe mich getäuscht: Die Charaktere sind gar nicht holzschnittartig, sondern überraschend ambivalent. Die Handlung bietet ebenfalls einige Überraschungen. Und der US-Komiker Andy Samberg als Cuckoo ist überraschend gut.
"Wölfe". Das musste ich leider vertagen. (Die ersten drei Folgen liefen Donnerstag und sind jetzt noch in der Arte-Mediathek, die restlichen Folgen laufen nächsten Donnerstag.) Aber: Ich bin mir sehr sicher, dass diese Miniserie gut ist. Warum? Weil: Adaption des hochgelobten Hilary-Mantel-Romans "Wolf Hall" und Damian Lewis (Brody in "Homeland"). Außerdem: Kostümdrama, das kann die BBC wirklich gut. Vorfreude!
Jetzt zum wirklich Wichtigen: Wo kann man das gucken, über das ich schreibe?
"Luther": Läuft derzeit auf keinem Sender. Alle vier Staffeln gibt's bei Amazon Video und iTunes. Drei Staffeln haben folgende Streaminganbieter: Maxdome, Netflix, Watchever, Wuaki, Xbox Video. Staffeln 1 bis 3 gibt's auf DVD.
"The Wrong Mans - Falsche Zeit, falscher Ort": Die erste Staffel lief Anfang Januar bei Arte und ist noch bis Ende Januar in der Arte-Mediathek verfügbar. Beide Staffeln gibt's bei iTunes. Die erste Staffel ist bei folgenden Streaminganbietern verfügbar: Amazon Video, Maxdome, MyVideo. Beide Staffeln gibt's auf DVD.
"Dates": Läuft bei Sixx, ist aber leider schon fast vorbei, Dienstag sind die letzten zwei Folgen zu sehen. Gibt's bei Amazon Video, iTunes, Maxdome (Flatrate), MyVideo. Und auf DVD.
"Cuckoo": Läuft seit 19. Januar dienstags auf Einsfestival. Gibt's bei derzeit bei keinem Streaminganbieter. Aber auf DVD.
"Wölfe": Die ersten drei Folgen liefen am 21. Januar auf Arte, die restlichen drei laufen am 28. Januar. Sind auch in der Arte-Mediathek verfügbar. Gibt's bei Amazon Video, iTunes.
Wer mir auf Twitter folgen möchte, kann das hier tun: @FrauClodette.