Amazon Prime Video © Amazon
Amazon Prime Video hat für die Serien-Adaption der Kay-Scarpetta-Romane von Patricia Cornwell, die seit Februar 2023 unter dem Titel "Scarpetta" entwickelt wurde, nun offiziell grünes Licht gegeben - und zwar direkt für zwei Staffeln. Mit Nicole Kidman und Jamie Lee Curtis hat man auch eine hochkarätige Besetzung für die Hauptrollen am Start. Kidman spielt in dem Mystery-Thriller Kay Scarpetta, eine leitende Gerichtsmedizinerin, die nach Virginia in ihre frühere Position zurückkehrt - inklusive all der komplexen beruflichen und persönlichen Beziehungen, einschließlich zu ihrer Schwester Dorothy (Curtis) - mit einer Menge Neid und Geheimnissen, die es aufzudecken gilt, wie es in der offiziellen Beschreibung der Serie heißt. Liz Sarnoff fungiert als Autorin, Executive Producerin und Showrunnerin. Produziert wird die Serie von Blumhouse Television and Amazon MGM Studios. 

Richard Gadd © IMAGO / UPI Photo
Trotz einer noch laufenden 170 Millionen Dollar schweren Verleumdungs-Klage, die die "echte Martha" aus der Stalking-Serie "Rentierbaby" angestrengt hat, hält Netflix zu Serien-Autor und -Hauptdarsteller Richard Gadd - der ihne ja auch gerade sechs Emmys beschert hat. Nun hat man für die weitere Zusammenarbeit einen First-Look-Deal mit ihm abgeschlossen, wie Netflix-Chef Ted Sarandos auf einer Konferenz in London sagte. Auf die Frage, ob es trotzdem ein Fehler gewesen sei, die Serie als "wahre Geschichte" zu labeln, sagte Sarandos: "Wir ermöglichen es Geschichtenerzählern, ihre Geschichten zu erzählen. Das ist Richards wahre Geschichte." Zugleich sei klar, dass es sich nicht um eine Dokumentation handle.  "Wir sehen es im Fernsehen von Schauspielern aufgeführt – wir denken, es ist völlig klar, dass es sich um eine Dramatisierung handelt." Vom Anwalt der klagenden "echen Martha", heißt es unterdessen: "Die Emmy-Gewinne bestätigen, dass die Strategie von Netflix funktioniert hat: höhere Einnahmen und Auszeichnungen anzustreben, dabei aber Ehrlichkeit und Transparenz außer Acht zu lassen."

Beast Games © IMAGO / ZUMA Press
Apropos Klage: Eine solche könnte auch für MrBeast und Amazon noch teuer werden. Fünf nicht namentlich bekannte Teilnehmerinnen und Teilnehmer der noch nicht veröffentlichten Show "Beast Games", in der über 1.000 Leute um den Hauptpreis in Höhe von 5 Millionen Dollar kämpfen, haben eine Klage vor dem Los Angeles Superior Court eingereicht, die als Sammelklage geöffnet werden soll. Die Vorwürfe reichen von einer Bezahlung unterhalb des Mindestlohns und unbezahlten Überstunden, das Verweigern von Essens- und Ruhepausen, dem Fehlen einer ausreichenden medizinischen Versorgung bis zur Schaffung eines Umfelds, in dem sexuelle Belästigung nicht verhindert und Kandidaten emotionalem Stress ausgesetzt worden seien. Auch wenn bei Vertragsunterzeichnung klar gewesen sei, dass es sich um einen langen und anspruchsvollen Wettbewerb handle, sei das wesentlich mehr als das Erwartbare, so die Anwälte. "Mehrere Kandidaten landeten im Krankenhaus, während andere von körperlichen und psychischen Komplikationen berichteten, während sie chronischer Misshandlung, Erniedrigung und, im Falle der weiblichen Kandidaten, feindseligen Arbeitsbedingungen ausgesetzt waren." Amazon und MrBeast (James Donaldson) haben bislang nicht auf die Vorwürfe reagiert.

Netflix © Netflix
Netflix unternimmt einen dritten Anlauf, das Spiel "Magic: The Gathering" als animierte Serie umzusetzen. Ursprünglich hatte man solche Pläne schon 2019 gehegt und damals Joe und Anthony Russo damit betraut. - allerdings trennten sich die Wege rechtschnell aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen, wie die TV-Umsetzung aussehen sollte. 2021 übernahm Jeff Kline, doch auch er ist nun wieder von Bord gegangen. Nun soll sich Terry Matalas an einer "Magic: The Gathering"-Serie versuchen. Schon produzierte Szenen wurden wieder verworfen, man beginnt also noch einmal ganz von vorn. Matalas war schon Showrunner bei vielen bekannten Serien von "Star Trek: Picard" über "MacGyver" bis zu "12 Monkeys". Kürzlich wurde er auch für die Marvel-Serie "Vision" für Disney+ verpflichtet.

Verlängert oder abgesetzt

"Emily in Paris": Nur Tage, nachdem Netflix den zweiten Teil der 4. Staffel von "Emily in Paris" online gestellt hat, gab der Streamer der Serie mit Lily Collins in der Hauptrolle grünes Licht für eine fünfte Staffel - die allerdings eher "Emily in Rome" sein wird, wohin es die Hauptfigur aufgrund einer Romanze und auch beruflich zieht.

"Industry": Nachdem HBO die Serie vom Montag- auf den Sonntagabend verschoben hat, zog die Reichweite zur dritten Staffel deutlich an und liegt nun 40 Prozent über dem vorherigen Staffelschnitt. Kein Wunder also, dass HBO nun kurz vor Ende der dritten bereits grünes Licht für eine vierte Staffel der Serie mit Myha’la Herrold und Marisa Abela gegeben hat.

"Orphan Black: Echoes": Knapp sieben Jahre nach dem Ende von "Orphan Black" kehrten AMC und BBC America in diese Serienwelt zurück, der Ableger mit Krysten Ritter in der Hauptrolle stieß aber auf weniger euphorisches Echo als das Original. Nun steht fest: Auf die zehn Folgen umfassende erste Staffel wird keine zweite folgen.

"Time Bandits": Man muss schon fast eine Zeitreise zurück machen, um zu den Anfängen der Serien-Adaption des gleichnamigen Films von Terry Gilliam zu kommen - die Entwicklung wurde nämlich schon 2018 von Apple in Auftrag gegeben. Das Ende kommt dafür nun um so schneller: Nach der zehn Folgen umfassenden ersten Staffel hat Apple direkt wieder den Stecker gezogen.

US-Quoten-Update

76th Primetime Emmys © Television Academy
Knapp 6,9 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer haben am Sonntagabend die Verleihung der Emmys bei ABC verfolgt - das ist ein kräftiges Plus im Vergleich zu den 4,3 Millionen, die zuletzt bei der in den Januar verschobenen letzten Verleihung auf Fox zugesehen hatten und generell der höchste Wert seit drei Jahren. Früher waren die Emmys traditionell auch der Startschuss für die neue Season, in den Tagen danach drängten sich die Serien- und Staffel-Neustarts. Inzwischen lassen es die Sender ungleich gemächlicher angehen. "High Potential" ist bislang der einzige Dramaserien-Neustart. 3,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen den Auftakt am späten Dienstagabend, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 0,4 / 6 Prozent (Rating/Share) - keine schlechten Werte, wenn die Serie sie halbwegs halten kann.

Dancing with the stars © ABC
Dabei profitierte "High Potential" aber stark vom Vorlauf durch "Dancing with the Stars", den knapp fünf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten. Bemerkenswert vor allem auch: Mit 0,7/10 Prozent in der jungen Zielgruppe war die Tanzshow, die lange mal für ein vergleichsweise altes Publikum stand, so erfolgreich wie kaum eine anderes Programm im linearen Fernsehen. Eher Ernüchterung dürfte bei ABC unterdessen mit Blick auf die Premiere der "Golden Bachelorette" herrschen: 2,8 Millionen sahen die Senioren-Version der Dating-Show, das waren erheblich weniger als beim männlichen Pendant "Golden Bachelor" im Herbst vergangenen Jahres, als anfangs 4,4 zuletzt über sechs Millionen eingeschaltet hatten.