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Apple gehört zu den großen Aufsteigern bei den diesjährigen Emmy-Nominierungen und fuhr neue Rekorde ein - doch die Nutzung des Apple-eigenen Streamingdienstes Apple TV+ bleibt auf einem geringen Niveau und meilenweit hinter anderen Angeboten zurück, was auch dazu führt, dass die meisten Apple-Produktionen keine Breitenwirkung entfalten und zu popkulturellen Phänomenen werden, "Ted Lasso" mal außen vor. Einem Bericht von Bloomberg zufolge soll man bei Apple daher nun die Ausgaben überdenken - denn bislang galt Apple als der Anbieter mit den größten Budgets für seine Filme und Serien - schließlich hat man ja auch unvorstellbare Geldbeträge auf der hohen Kante. Trotzdem wolle man nun seinen Ruf als "Biggest Spender in Town" gerne loswerden und stärker auf die teilweise aus dem Ruder gelaufenen Kosten achten, wie es unter Berufung auf nicht namentliche genannte aktuelle und ehemalige Mitarbeiter sowie Geschäftspartner heißt. In Summe über 500 Millionen Dollar hatte Apple beispielsweise in Filme von Martin Scorsese, Ridley Scott und Matthew Vaughn gesteckt, mehr als 250 Millionen Dollar in die Serie "Masters of the Air". Doch auch im Kino ausgewerteten Filme seien Flops, "Masters of the Air" habe als in diesem Jahr stärkste Apple TV+-Serie weniger Reichweite als die japanische Serie "House of Ninjas" bei Netflix, rechnet Bloomberg vor und führt noch auf, dass auf Apple TV+ nur 0,2 Prozent der gesamten TV-Nutzungszeit in den USA entfalle. Apple generiere damit in einem Monat weniger Nutzungszeit als Netflix an einem Tag. Laut Bloomberg will Apple künftig bei Budget-Überschreitungen stärker die externen Produktionsfirmen in Haftung nehmen und zudem auch mehr Inhalte von anderen lizenzieren, damit man nicht mehr allein auf teure Eigenproduktionen angewiesen sei. Zudem werde genauer nachgerechnet, ob Serien eine weitere Staffel erhalten sollen. Den gesamten Bloomberg-Bericht gibt's hier.
© Vox
Knapp fünf Jahre ist es nun her, dass die Serie "Suits" bei USA Network zu Ende ging, frisch im Gedächtnis ist sie aber schon allein deshalb, weil sie im vergangenen Jahr bei Netflix nochmal regelrecht durch die Decke ging, wo sie über Woche die Abrufcharts dominierte. Das hat der Lust auf ein neues Spin-Off sicher keinen Abbruch getan - und nun hat NBC auch offiziell grünes Licht für "Suits: L.A." gegeben. Im Mittelpunkt steht Ted Black (Stephen Amell), ein ehemaliger Bundesstaatsanwalt aus New York, der sich neu erfindet und nun die mächtigsten Klienten in Los Angeles vertritt. "Seine Kanzlei befindet sich in einer Krise und um zu überleben, muss er eine Rolle annehmen, die er während seiner gesamten Karriere verachtet hat. Ted ist von einer illustren Gruppe von Charakteren umgeben, die ihre Loyalität sowohl zu Ted als auch zueinander auf die Probe stellen, während sie nicht umhin können, ihr Privat- und Berufsleben zu vermischen", heißt es ind er offiziellen Beschreibung. Neben Amell sind auch Josh McDermitt, Lex Scott Davis und Bryan Greenberg zu sehen, Aaron Korsh, der auch der kreative Kopf hinter dem Original-"Suits" war, kehrt als Autor und Executive Producer zurück. Für "Suits" ist es übrigens schon das zweite Spin-Off, "Pearson" war aber schon nach einer Staffel abgesetzt worden.
© NBC
NBC hat aber nicht nur "Suits: L.A." bestellt, sondern mit "Grosse Pointe Garden Society" noch eine weitere Serie in Auftrag gegeben, in der es unter anderem ein Wiedersehen mit Melissa Fumero aus "Brooklyn Nine-Nine" geben wird. Daneben gehören AnnaSophia Robb, Ben Rappaport, Matthew Davis, Alexander Hodge, Aja Naomi King, Nancy Travis und Felix Avitia zum Cast. Erzählt wird die Geschichte von vier Vorstadt-Gartenclub-Mitgliedern mit unterschiedlichem Hintergrund, die "in Mord und Unfug verwickelt werden, während sie darum kämpfen, ihr konventionelles Leben zum Blühen zu bringen", so die offizielle Beschreibung.
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Bestimmendes Thema in den USA war in den letzten Tagen aber kein mediales, sondern ein politisches: Der Verzicht von Joe Biden auf die Präsidentschaftskandidatur, der nun voraussichtlich von seiner Vizepräsidentin Kamala Harris ersetzt wird. Fraglich ist unterdessen noch, ob es zu TV-Duellen zwischen Trump und Harris kommt. Eigentlich war für den 10. September ein Aufeinandertreffen von Trump und Biden bei ABC geplant, Harris willigte ein, hier anstelle von Biden anzutreten. Die Signale aus dem Trump-Lager ändern sich hingegen gefühlt stündlich. Während Trump einerseits vorgibt, "unbedingt" uind am liebsten noch mehrere TV-Debatten mit seiner Herausforderin zu führen, forderte er andererseits zunächst, dass das nächste Aufeinandertreffen doch nicht bei ABC, sondern dem Trump gewogeneren Sender Fox News stattfinden solle - woraufhin Fox News schon den 17. September vorschlug. Zuletzt lehnte Trump TV-Duell mit Harris hingegen wieder komplett ab, zumindest so lange sie nicht offiziell nominiert sei - was auch deswegen kurios ist, weil beim ersten Duell Trump / Biden beide noch nicht offiziell nominiert waren. Man darf also gespannt sein. Kurios übrigens: Die Abrufe der ersten Staffel der Comedyserie "Veep", in der es um eine Vizepräsidentin der USA geht, schoss beim Streamingdienst Max in der Woche nachdem Harris zur wahrscheinlichen Kandidatin wurde, laut Daten von Luminate um 353 Prozent in die Höhe.
© Disney / Warner Bros. Discovery
Während Netflix weiterhin prächtig verdient und wächst, versuchen die alteingesessenen Hollywood-Konzerne nun verstärkt durch Bundling-Angebote ihrer Streaming-Dienste auf den Platzhirsch aufzuholen. Schon vor längerem haben Disney und Warner Bros. Discovery hier eine Zusammenarbeit angekündigt, nun steht fest, wie der Preis für das Paket aus Disney+, Hulu und Max aussieht: 16,99 Dollar pro Monat kostet die Kombi mit Werbung, 29,99 Dollar im Monat ohne Werbung. Verglichen mit den Einzelpreisen lassen sich so immerhin 38 Prozent sparen. Netflix hat jüngst übrigens nochmal explizit verkündet, dass man in solchen Bundlings keinen Vorteil für sich sieht und sich daher nicht mit Konkurrenten zusammentun will, weil man sich selbst für stark genug hält. Disney und WBD werden hingegen auch im Sportbereich zusammenarbeiten und tun sich für das Joint Venture "Venu Sports" zusätzlich noch mit Fox zusammen - hier aber mit Fokus auf die linearen Angebote.
Verlängert oder abgesetzt
"Krapopolis": Gerade gab's eine Emmy-Nominierung für die animierte Fox-Comedy (Hannah Weddingham für die Voice-Over-Performance), da folgen gleich noch weitere gute Nachrichten für Fans und Macher: Creator Dan Harmon verkündete auf der Comic Con, dass die im antiken Griechenland spielende Serie bereits um eine vierte Staffel verlängert wurde - was vor allem deswegen bemerkenswert ist, weil bislang erst eine Staffel zu sehen war.
"The Kardashians": Hulu hat gerade die fünfte Staffel von "The Kardashians" beendet, Schluss ist für das Reality-Format, das Vorbild für ein ganzes Genre war, aber noch lange nicht: Staffel 6 mit 20 neuen Folgen wurde nun bereits beauftragt. "The Kardashians" läuft seit 2022 bei Hulu, zuvor gab es aber schon seit 2007 "Keeping up with the Kardashians" beim Sender E!
US-Reichweiten-Update
© Courtesy of Amazon MGM Studios
Amazon ist bekanntlich nicht sehr offen, wenn es darum geht, konkrete Nutzungszahlen zu nennen. Nun gab man aber mal wieder einen Einblick: Die vierte Staffel von "The Boys" hat demnach seit ihrem Start im Juni mehr als 55 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht, das wäre demnach ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum bei Staffel 3. Damit sei es die viertmeistgesehene Staffel aller Prime-Video-Produktionen jemals. Überprüfen lassen sich diese Zahlen allerdings nicht. Unterdessen berichtet "Deadline", dass "I Am: Celine Dion" laut Amazon zur erfolgreichsten Prime-Video-Doku aller Zeiten wurde, bleibt hier allerdings gleich jegliche Zahlen zur genauen Nutzung schuldig. Was die Doku so sehenswert macht, hat Timo Niemeier an dieser Stelle aufgeschrieben.