CNN © CNN
CNN-Boss Mark Thompson hat eine "One Newsroom"-Strategie angekündigt, die bislang getrennten Newsrooms für Digital und TV werden also zusammengelegt, 100 Leute müssen in diesem Zusammenhang gehen, was knapp drei Prozent der gesamten Belegschaft entspricht. Zugleich will er den strauchelnden News-Sender, der in Sachen Quoten weit hinter Rivalen wie Fox News und MSNBC zurückgefallen ist, nun endlich fit fürs Digitale machen. Man erinnert sich noch lebhaft: Der letzte große und teure Aufschlag CNN+ als eigenständiges Streaming-Angebot zu starten wurde 2022 nach nur einem Monat wieder eingestampft, nachdem die Fusion von Warner Bros. und Discovery über die Bühne war. Inzwischen gibt es zwar CNN-Inhalte auf Max, doch eine echte Strategie war kaum auszumachen. Nun will man bis Ende des Jahres ein neues Bezahlangebot an den Start bringen, das auf CNN.com stattfinden soll. "Wir wollen die journalistische Schlagkraft, die Benutzerfreundlichkeit und das kommerzielle Potenzial von CNN Digital mit strategischem Engagement, erheblichen Neuinvestitionen, Fachwissen und viel Kreativität und Experimentierfreude auf die nächste Stufe heben", sagte Thompson. Genaue Details blieb er einstweilen schuldig, träumt aber schon von einem "Milliarden-Business". Man darf gespannt sein, ob es nachhaltiger wird als CNN+.

Prime Video © Amazon
Amazon gibt einer Serie über Muhammad Ali grünes Licht. Prime Video erzählt in "The Greatest" die Geschichte über den Schwergewichtsboxer, der den Weltmeister-Titel drei Mal gewinnen konnte und schon zuvor im Halbschwergewicht bei Olympia 1960 in Rom zu Gold kam. Doch verbunden werden mit Ali nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch eine charismatische Art und Engagement im sozialen, wie politischen Bereich, was ihn über den Ring hinaus zu einer der wichtigsten amerikanischen Persönlichkeit werden ließ. In der ersten autorisierten, fiktionalen Serie über die Legende soll das im Rampenlicht stehen, was außerhalb des Rampenlichts passierte: "Die Welt erinnert sich an eine Ikone, aber "The Greatest" handelt von einem Mann, einem Ehemann, einem Vater, einem Bruder und einem Sohn", so die offizielle Beschreibung. Dies ist möglich, weil die Serie in Zusammenarbeit mit Alis Witwe, Lonnie Ali (fungiert als ausführende Produzentin), mit Blick auf den Alis Nachlass erfolgt. Und wer boxt sich in der Serie durchs Leben? In die Rolle von Ali schlüpft Jaalen Best ("All Amercian: Homecoming"). Als Showrunner fungiert Ben Watkins ("Alex Cross").

Grey's Anatomy © ABC Studios
Wenn der Seriennachname im Serientitel auftaucht, scheint ein Abschied für die Hauptdarstellerin doch nicht so leicht von der Hand zu gehen? So könnte man es zumindest im Falle von "Grey's Anatomy" meinen – der Serie, die nach dem Charakter Meredith Grey (und irgendwie auch deren Mutter) benannt ist. Nachdem in der Ausgabe "Ich folge der Sonne" in Staffel 19 Ellen Pompeo als besagte Hauptdarstellerin das Skalpell für immer in Desinfektionslösung legen und ihr Abschied lediglich von Gastauftritten gebrochen werden sollte, gibt es eine Art Anpassung. Laut "Deadline Hollywood" kehrt sie wieder verstärkt ins "Grey Sloan Memorial Hospital" auf ABC zurück. In Zahlen: in Staffel 19 der Krankenhausserie von Shonda Rhimes war sie in acht von 20 Episoden dabei, in Staffel 20 in fünf von zehn. Die Dosis soll mit der 21. Staffel auf minimum sieben (von 18) – oder eben auf noch mehr - steigen. Weiterhin wird Pompeo als Erzählerin und ausführende Produzentin fungieren. 

Kim Kardashian - Eine Stimme für die Gerechtigkeit © TLC
Nachdem Reality-Star, Unternehmerin, Influencerin und Ex-Frau von Kanye West, Kim Kardashian, durch ihre Teilnahme an der 12. Staffel von "American Horror Story: Delicate" von Ryan Murphy Kritik wie Publikum positiv überraschte, war schon seit Ende des letzten Jahres klar, dass Murphy wieder mit ihr plant. In der Hulu-Serie "All's Fair" soll die Nun-Auch-Schauspielerin Kardashian in die Rolle einer Scheidungsanwältin schlüpfen, die eine Agentur mit ausschließlich weiblichem Personal führt. Passend ist dabei, dass die amerikanische Medienpersönlichkeit und Tochter des verstorbenen Promi-Anwalts Robert Kardashian (vertrat auch O.J. Simpson) selbst die kleine Anwaltsprüfung namens "Baby Bar" in der Tasche hat. Und nun ist auch klar, wer in der Serie an ihrer Seite stehen wird: Oscarpreisträgerin Halle Berry ("Monster's Ball") und die vielfach für einen Oscar nominierte Glenn Close ("Die Frau des Nobelpreisträgers") werden Teil der Produktion, die Murphy als "high-end, glossy und sexy Procedural für Erwachsene" beschreibt. Kardashian, Berry und Close werden nicht nur vor der Kamera zu sehen sein, sondern auch als Produzentinnen fungieren. 

Netflix © Netflix
Seit 2021 sorgt nicht Conan, sondern Owen, der Barbar, in der Comic-Welt für Aufsehen. Dieser wurde von Hexen mit einem Fluch belegt, der ihn gegen seine Vorliebe zu Gewalt und Blutvergießen agieren lässt. Stattdessen muss dieser gegen seine Natur ankämpfen, den Egoismus beiseite lassen und sich für das Gute einsetzen. Begleitet wird er dabei von seiner sprechenden, oft lüsternen Axt mit eigener Persönlichkeit. In diese mittelalterliche Fantasiewelt will man nun bei Netflix eintauchen und erarbeitet gerade eine Serienversion davon - anscheinend ein Mix aus "Deadpool" und "Game of Thrones" -, um die große Namen kreisen: der fast schon mit Captain Picard zu einer Person verschmolzene Patrick Stewart soll besagte Axt sprechen und Sam Claflin ("Daisy Jones & the Six") die Rolle des Barbaren Owen übernehmen. Das Drehbuch kommt von Sheldon Turner – Regie führen soll Michael Bay ("Transformers"), was dann zugleich sein erstes Engagement im Serienbereich wäre. 

Martin © Fox
Aktuell ist Martin Lawrence an der Seite von Will Smith auf der Kinoleinwand im vierten Teil der "Harten Jungs", "Bad Boys: Ride or Die", zu sehen. Nachdem die Geschichte rund um die Rolle von Smith in "Der Prinz von Bel-Air" für die nächste Generation in "Bel-Air" nochmals anders aufgerollt wurde, scheint sich auch Martin Lawrence an ein Reboot der Fox-Serie "Martin" aus den 1990er Jahren machen zu wollen. Analog zu Smiths Weg soll auch hierbei eine Transformation von Sitcom zu Dramaserie vollzogen werden. So orchestriert Martin Lawrence derzeit die Arbeiten an einer neuen Serie, die den Titel "Young Martin" trägt und als Coming-of-Age daher kommt. Angesiedelt in der heutigen Zeit in Detroit, soll die Serie Martin Payne vom Teenager zum Erwachsenen folgen. Dabei profitiert er von einer schillernden Persönlichkeit, die ihn jedoch auch in gewisse brisante Situationen bringt. 

Max © Warner Bros. Discovery
Im September steht die Premiere von "The Penguin" mit Colin Farrell bei HBO und Max bevor. Und eigentlich sollte noch eine weitere "Batman"-Serie unter dem Dach von Warner Bros. Discovery folgen, die im Arkham Asylum des DC-Universums angesiedelt ist. Dabei handelt es sich um jene Einrichtung zwischen Psychiatrie, Krankenhaus und Gefängnis, in der viele der berüchtigten Gegenspieler von Feldermausmann "Batman" untergebracht sind. Laut Branchendienst "Variety" geht dieses Projekt jedoch erst einmal nicht weiter. Andocken sollte es an dem 2022 durch "The Batman" mit Robert Pattinson von Matt Reeves neu geschaffenen Universum. Als Drehbuchautor war Antonio Campos an Bord, der für das Projekt noch vor der Übernahme von DC Films durch James Gunn und Peter Safran unterschrieben hatte. Nicht auszuschließen, dass das Projekt gänzlich tot ist und stattdessen mit neuer Ausrichtung beim Drehbuch wieder auftauchen könnte.

Hallmark Channel © Hallmark Channel
Während die Diskussion, welche Streamingdienste auf Dauer eigenständig überlebensfähig sind, längst Fahrt aufgenommen hat, glaubt man beim Unternehmen Hallmark offenbar, dass durchaus noch Platz für ein weiteres Angebot ist und hat für Mitte September den Start von Hallmark+ angekündigt. Hallmark betreibt nicht nur den Hallmark Channel (größter Erfolg: "When calls the heart"), sondern ist auch der größte Grußkarten-Hersteller der USA. Für 80 Dollar im Jahr soll man Zugang zu "neuen exklusiven Inhalten" und einem Programm für Mitgliedervorteile erhalten, durch das man E-Cards und "überraschende Geschenke" erhalten soll. Zu den angekündigten Inhalten gehört mit "The Chicken Sisters" eine Adaption des Bestsellers von KJ Dell'Antonia, die Miniserien "Holidazed" und "Mistletoe Murders" und ein Competition-Format "Finding Mr. Christmas".

NBA © NBA
Die NBA ist sich offenbar einig mit Disneys ESPN, Amazon und NBC über die Vergabe der Übertragungsrechte für die kommenden elf Jahre. Für die Basketball-Übertragungsrechte muss deutlich tiefer in die Tasche gegriffen werden als bislang: Disney soll Berichten zufolge künftig 2,6 Milliarden Dollar für die Rechte überweisen, NBC Universal rund 2,5 Milliarden, Amazon soll sich für 1,8 Milliarden Dollar ein Paket gesichert haben. Damit wären alle Rechte vergeben - und der bisherige Partner Warner Bros. Discovery könnte womöglich leer ausgehen. Der bisherige Vertrag sieht eigentlich vor, dass Warner ein konkurrierendes Angebot für das gleiche Paket, das man bislang hält, ebenfalls abgeben kann und dann den Vorzug erhalten müsste - allerdings gibt es das Paket in dieser Form gar nicht mehr, die Spiele wären künftig in unterschiedlichen Verträgen enthalten.

US-Quoten-Update

Joe Biden © White House
Spätestens seit seinem misslungenen Auftritt beim ersten TV-Duell mit Donald Trump tobt in den USA die Debatte, ob Joe Biden wirklich erneut für die Präsidentschaft kandidieren sollte. Am Freitag vergangener Woche versuchte er (vergeblich), die Bedenken mit einem Interview bei ABC News mit George Stephanopoulos auszuräumen. Das Interesse daran war groß: 8,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen das 22-minütige Interview in einer Sonderausgabe von "This Week". Damit erreichte ABC zu diesem Zeitpunkt mehr Publikum als NBC, CBS und Fox zusammen. Verglichen mit der TV-Debatte, die für den amtierenden Präsidenten nach einhelliger Meinung desaströs verlief, ist die Reichweite aber freilich gering. Über 51 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner hatten das von CNN ausgerichtete, aber auch auf zahlreichen anderen Sendern übertragene Duell mit Trump verfolgt.