Tracker © Paramount
Die in den USA meistgesehene fiktionale Serie des Jahres im klassischen Fernsehen war der CBS-Neustart "Tracker" mit dem aus "This is us" bekannten Justin Hartley in der Hauptrolle. Der Auswertung von "Variety" zufolge sahen im Schnitt 10,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die Serie - damit landete der Neustart noch vor dem CBS-Dauerbrenner "NCIS", der mit im Schnitt 9,66 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern aber trotzdem noch einen starken zweiten Platz belegte. Auf Platz 3 folgt mit "Young Sheldon" die stärkste Comedyserie - und damit auch die in Sachen Gesamtreichweite erfolgreichste Produktion, die nicht für eine weitere Staffel verlängert wurde.

Blue Bloods © Sky / 2022 CBS
Und "Young Sheldon" ist ja nicht die einzige Serie, die CBS trotz hoher Reichweiten rausgeworfen hat: "Blue Bloods" rangiert auf Rang 6 unter allen fiktionalen US-Serien und wird kommende Saison zu Ende gebracht, "NCIS: Hawaii" auf Platz 11 wurde zum Ablauf der dritten Staffel beendet. Bemerkenswert ist das auch deshalb, weil "NCIS: Hawaii" eine von ganz wenigen Serien war, die ihre Reichweite im Vergleich zur Vorsaison sogar leicht steigern konnte - trotz der streikbedingt besonderen Umstände, unter denen alle Serien zu leiden hatten. Der ganz große Einbruch der Reichweiten blieb aber in der Regel aus, zumal wenn man bedenkt, dass die normalerweise besonders reichweitenstarken Herbst-Monate im Saison-Schnitt diesmal ja durch die streikbedingte Pause fehlen.

Titel Network Reichweite +/- Vorsaison
Tracker CBS 10,80 Mio. neu
NCIS CBS 9,66 Mio. -2%
Young Sheldon CBS 9,10 Mio. -2%
FBI CBS 8,96 Mio. -6%
Chicago Fire NBC 8,79 Mio. -5%
Blue Bloods CBS 8,45 Mio. -9%
Ghosts CBS 8,21 Mio. -10%
Chicago Med NBC 8,20 Mio. -3%
Chicago PD NBC 7,96 Mio. -4%
The Equalizer CBS 7,90 Mio. -5%

Quelle: "Variety"-Berechnungen auf Basis der Nielsen Live+7-Zahlen // Vergleich zur Vorsaison: eigene Berechnungen

9-1-1 © FOX
Die reichweitenstärkste ABC-Serie war "9-1-1", die man von Fox übernommen hatte, nachdem sie dort nicht weitergeführt werden sollte. 6,86 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen hier im Schnitt zu, nur minimal weniger als in der Saison zuvor noch bei Fox. "Will Trent" lag als zweiterfolgreichste ABC-Serie aber annähernd gleichauf - und sogar 12 Prozent im Plus. Fox spielte im Fiktionalen kaum eine Rolle, die reichweitenstärkste Serie war noch "Alert: Missing Persons Unit", die es aber nur ganz knapp überhaupt noch in die Top 100 schaffte. Noch erstaunlicher erscheint die Entscheidung von Fox, nicht an "9-1-1" festzuhalten, vor dem Hintergrund, dass "9-1-1" im Ranking der Zielgruppe 18-49 sogar Platz 1 belegt, gleichauf mit "Chicago PD", "Law & Order SVU", "Chicago Fire", "Tracker" und "Grey's Anatomy", die allesamt ein durchschnittliches Zielgruppen-Rating von 0,8 Prozent erreichten. mit Ausnahme von "Grey's Anatomy" und dem Neustart "Tracker" verloren hier aber alle im Vergleich zum Vorjahr an Boden.

Yellowstone © Paramount Network
In Saison 2022/23 hieß die meistgesehene Serie in den USA noch "Yellowstone" vom Paramount Network. Dass sie den Platz diesmal abgeben musste, lag schlicht daran, dass sie gar nicht lief: Der zweite Teil der fünften und zugleich letzten Staffel wurde auf den Herbst 2024 verschoben - und auch keiner der Ableger war in der letzten Saison zu sehen. Das führte nicht nur dazu, dass die Quoten des Paramount Networks generell um fast 50 Prozent einbrachen, sondern dass es ein insgesamt bitteres Jahr für die Sender aus dem Basic Cable waren: Serien der Kabelsender führten das Reichweiten-Ranking in den letzten Jahren fast immer an - erst mit "The Walking Dead", dann mit "Yellowstone". Letzte Saison fand sich mit "When Calls The Heart" vom Hallmark Channel die reichweitenstärkste Serie aus diesem Segment erst auf Platz 89. Das dürfte 2024/25 dank "Yellowstone" freilich schon wieder etwas anders aussehen.

NFL © NFL
Noch ein Blick aufs Non-Fiktionale: Angeführt wird das Reichweiten-Ranking natürlich von den Football-Übertragungen, die sowohl bei NBC als auch bei ABC und Prime Video im Vergleich zur Vorsaison noch weiter steigern konnten. Bei den Castingshows erreichte "The Voice" mehr Publikum als "American Idol", blickt man auf die Zielgruppe 18-49, dann sieht das Ranking aber andersherum aus. Stärkster Neustart im Non-Fiktionalen war "The Golden Bachelor". Die Senioren-Variante lockte erheblich mehr Publikum an als der Original-"Bachelor" - insofern ist es also nicht überraschend, dass es kommende Saison auch eine "Golden Bachelorette" gibt. Und es ist erstaunlich, wie stark der Klassiker "Survivor" performt: In der Zielgruppe 18-49 war es das stärkst Nicht-Sport-Programm überhaupt mit einem Zielgruppen-Rating von 1,1 Prozent.

Weitere US-Meldungen

Prime Video © Amazon
Guy Ritchie und Sherlock Holmes ergeben erneut ein Match. Nachdem der Regisseur, Autor und Produzent vor 15 Jahren Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes für die große Leinwand in Szene gesetzt und ihn von Jude Law als Dr. Watson hat begleiten lassen, folgte mit dem Untertitel "Spiel im Schatten" zwei Jahre später eine Fortsetzung. Jetzt widmet er sich für Amazon der jüngeren Geschichte des wohl berühmtesten Detektiven der Welt, denn dort wurde die zunächst achtteilige Serie "Young Sherlock Holmes" geordert, die auf den gleichnamigen Büchern von Andy Lane fußt. Darin steht der 19-jährige Holmes im Zentrum als er noch roh und unwissend in Ungnade fällt. An der Universität in Oxford wird er in einen Mordfall verwickelt, der seine Freiheit bedroht. Ohne Rücksicht auf Verluste nimmt er die Aufklärung selbst in die Hand und deckt dadurch eine weltumspannende Verschwörung auf, die sein Leben verändert. Klar ist auch schon, wer diese Rolle verkörpert: Hero Fiennes Tiffin, mit dem Guy Ritchie bereits in seinem letzten Film "The Ministry of Ungentlemanly Warfare" zusammengearbeitet hat. 

Paramount+ © ViacomCBS
Wieder einmal kommt es zu einer Art "Storno" einer eigentlich bereits bestellten Serie und dabei handelt es sich um eine weltweit bekannte Marke. Die von Paramount+ im Januar 2023 georderte Live-Action-Serie zu "Dungeons & Dragons" kommt nicht - zumindest nicht bei Paramount+. Das Serienprojekt zum Rollenspiel-Franchise der Marke Hasbro wurde ursprünglich mit acht Folgen direkt in Serie geschickt. Dabei handelte es sich um einen Zusammenschluss von eOne (gehörte damals zu Hasbro, seit Dezember zu Lionsgate) und Paramount Pictures. Doch vom Tisch ist das Vorhaben nicht, die Serie soll nun in-house von Hasbro Entertainment komplett überarbeitet und dann nochmals Sendern und Streamingdiensten angeboten werden. Auch das Kreativ-Team um Rawson Marshall Thurber wird dabei ausgewechselt. Bevor Paramount+ sich das Projekt schnappte, galt Netflix eigentlich als Favorit für eine Streaming-Heimat der "D&D"-Serie.

Netflix © Netflix
Netflix will sein Animationsportfolio vergrößern. Bereits bestellt hat der Streamingdienst die Serie "The Undervale" von Matt Roller, der bereits für "Archer" oder auch "Rick and Morty" gearbeitet hat. Apropos "Rick and Morty": Unterstützung erhält dieser von Dan Harmon, Macher nicht nur von der nicht animierten Serie "Community", sondern auch von den animierten Produktionen "Rick and Morty", sowie dem Neustart "Krapopolis". "The Undervale" dreht sich um eine allein erziehende Mutter zweier Kinder und ihre Bemühungen ein verwunschenes Hotel zu leiten. Unterstützung erfährt sie dabei von ihrem wenig hilfreichen Bruder, der ein Geist ist und glaubt, dass seine Gleichgesinnten ebenso gute Ideen haben wie er. Noch nicht bestellt, sondern in der Entwicklungsphase befindet sich darüber hinaus derzeit eine Animationsserie über das Sandbox-Computerspiel "Minecraft". An der Konsole können Spielerinnen und Spieler Konstruktionen aus überwiegend würfelförmigen Elementen in einer blockartigen, dreidimensionalen Welt konstruieren und dabei mit anderen kooperieren oder gegen diese antreten. Laut Netflix soll eine "Geschichte über neue Charaktere erzählt werden, die die Minecraft-Welt in einem neuen Licht zeigt".

Netflix © Netflix
Netflix hat eine neue Competition-Show angekündigt, bei der es um eine Million Dollar Preisgeld geht. In dem Format, das unter dem Titel "Million Dollar Secret" vorgestellt wurde, erhält zu Beginn einer von zwölf Teilnehmenden die Million - die es nun zu verteidigen gilt. Die anderen blasen zur Jagd auf den Millionär. Schalten sie ihn aus, bekommen sie die Million - und werden selbst zum Gejagten. Es gilt also auch zu taktieren: Wer zu früh zuschlägt, muss die Million lange verteidigen. Doch wer zu lange zögert, kommt vielleicht gar nicht mehr zum Zug. Wenn es dem gegenwärtigen Millionär zu heiß wird, kann er auch versuchen, das Geld loszuwerden, ohne aus dem Spiel auszuscheiden - und die Chance zu bewahren, sie später zurückzuholen. Wie diese "Jagd" genau aussehen wird, hat Netflix noch nicht verraten. Eine Staffel wird auch acht 45-minütigen Folgen bestehen, als Host fungiert Peter Serafinowicz.

Paramount © Paramount
Nachdem der geplante Skydance-Paramount-Deal im ersten Anlauf nicht zustande kam, hat man das Angebot nun nachgebessert. Am grundsätzlichen Plan hat sich dabei nichts geändert: Skydance möchte zunächst die Mehrheit an National Amusement von Shari Redstone übernehmen. National Amusement hält die Mehrheit der stimmberechtigten Aktien, damit hätte man also die Kontrollmehrheit an Paramount, das in einem zweiten Schritt dann Skydance übernehmen soll. Einen guten Schnitt würde hier vor allem Shari Redstone machen, die 2 Milliarden Dollar für ihren Anteil bekommen sollte. Problem: Der Großteil der Paramount-Aktien sind Anteile ohne Stimmberechtigung - und für diese Aktionäre erschien der Deal schon deutlich weniger lukrativ. Ohne dass bislang genaue Details öffentlich wurden, soll im neuen Vorschlag nun weniger Geld an Redstone fließen, dafür mehr entweder ins Unternehmen oder an die übrigen Aktionäre. Derzeit wird das Angebot vom eingesetzten Special Committee geprüft, Ausgang offen.

Verlängert oder abgesetzt?

Hacks © HBO Max
"Hacks": Bereits zwei Mal konnte Jean Smart die Emmy-Trophäe für ihre Rolle als Deborah Vance in "Hacks" als beste Darstellerin in einer Comedy-Serie gewinnen. Aktuell hat die laut Schöpferinnen und Schöpfern auf insgesamt fünf Staffeln ausgelegte Serie die dritte Runde abgeschlossen. Kurz nach dem Finale gab es grünes Licht für eine vierte Staffel, womit die Grundlagen für das Fünf-Staffel-Vorhaben weiter gelegt sind – und auch für weitere Teilnahmen bei der wichtigsten TV-Preisverleihung in den kommenden Jahren. 

"Still Up": Schon bei "Schlaflos in Seattle" vertiefte sich die Beziehung zweier ungleich Geschlechtlicher durch nächtliche Gespräche miteinander. Damals jedoch über Audio und nicht zugleich Video. Audiovisuell durch die Nacht näher kamen sich bei "Still Up" Antonia Thomas ("The Good Doctor") und Craig Roberts ("Red Oaks") in der ersten Staffel. Doch dies wird nicht weiter vertieft, denn Apple TV+ schickt die Comedy nach nur einer Staffel in die Funk- und Bildschirmstille. 

"The Girls on the Bus": Eine ziemlich beschwerliche Reise hat die Serie selbst hinter sich - und nicht nur die Journalistinnen, die potentielle Bewerberinnen und Bewerber für das Präsidentschaftsamt per Bus begleiten. Eigentlich wurde die auf den Memoiren "Chasing Hillary" von Amy Chozick basierende, politische Drama-Serie 2019 von Netflix bestellt. Corona bedingt stieg der Streamingdienst jedoch aus und die Serie wurde von The CW weiter entwickelt, bevor sie vor zwei Jahren bei HBO für Max landete. Doch nach nur einer Staffel bei Max ist nun doch wieder Schluss. 

"The Vince Staples Show": Der Rapper Vince Staples aus Long Beach, Kalifornien, baut neben seinem musikalischen Oeuvre auch das auf dem kleinen Bildschirm weiter aus. Zusammen mit Netflix erzählt er in "The Vince Staples Show" lose seine Lebensgeschichte – wenn auch mit Fiktionalisierungsgrad. Und so trägt man bei Netflix der selbst ausgegeben "Mission, mit den besten Künstlern der Welt zusammenzuarbeiten" (Tracey Pakosta, Head of Comedy) Rechnung und hat eine zweite Staffel beauftragt.