© HBO
Steve Carell war mit "The Office" Mitte der Nuller-Jahre Sender-Gesicht von NBC. Noch vier Jahre zuvor konnte Bill Lawrence mit "Scrubs" bei NBC an den Start gehen und konnte vor dem Umzug mit der achten Staffel zu ABC dem Sender ebenfalls seinen Stempel aufdrücken. Nun treffen sich Schauspieler Carell und Produzent/Autor/Ideengeber Lawrence nach vielen Jahren bei HBO wieder: direkt in Serie geschickt wurde dort eine noch namenlose Comedy, die von Lawrence ("Ted Lasso") und Matt Tarses ("The Goldbergs") stammt und Carell in zunächst zehn Folgen in der Hauptrolle zeigt. "Die Kombination von Steve Carell und Bill Lawrence verspricht viele großartige Lacher, Wärme und Charme. Wir sind begeistert, die Heimat dieser längst überfälligen Zusammenarbeit zu sein", so Amy Gravitt, Executive Vice President von HBO & Max Comedy Programming. Über den Inhalt ist derweil wenig bekannt: die Comedy spielt an einem College-Campus und behandelt die komplizierte Beziehung von Carells als Autor arbeitende Figur und seiner Tochter.
Noch etwas gedulden müssen sich Fans des Marvel Cinematic Universe (MCU) auf ein Spin-off des Marvel-Helden Vision, aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Bestellt hat Disney+ laut "Variety" nämlich einen Ableger, der für 2026 geplant ist und die von Paul Bettany erneut gespielte, bekannte Figur zurückbringt. Zuerst zu sehen war Vision im Film "Avengers 2: Age Of Ultron", gefolgt von zwei weiteren Filmen. Eine Streaming-Bühne bekam der Android zudem in der Disney+ Serie "WandaVision" 2021, bei der sein Name Eingang in den Titel fand. Die neue Produktion mit Bettany, die statt auf den ursprünglich gemunkelten Titel "Vision Quest" auf "Vision" verkürzt wurde, ist als Sequel angelegt.
© Screenshot
Donald Trump hat angekündigt, juristisch gegen den Film "The Apprentice", der in Cannes gerade nach der Premiere mit acht Minuten langen Applaus gefeiert wurde, vorzugehen. Der Film handelt von Trumps frühen Jahren als Immobilienentwickler. Steven Cheung, Sprecher von Trumps Wahlkampagne, kündigte eine Klage an, um gegen die "eklatant falschen Behauptungen" vorzugehen. "Dieser Müll ist reine Fiktion, die Lügen aufbauscht, die längst entlarvt worden sind", so Cheung, der darin eine versuchte Wahlbeeinflussung durch Hollywood sieht. Weiter bezeichnete er den Film als "böswillige Verleumdung", er habe nicht noch mal einen Platz auf einem Grabbeltisch in einem in kürze schließenden DVD-Laden verdient, sondern gehöre direkt in den Mülleimer. Dass sich Trump-Anhänger in ihrer Wahl-Entscheidung von dem Film beeinflussen lassen, ist freilich so oder so kaum anzunehmen.
© Paramount
Viel Neues gibt es von Serienmörder "Dexter", der bekanntlich bei Paramount+ with Showtime ein neues Zuhause finden wird. Zum einen gab es eine Anpassung beim Titel. Statt "Dexter: Origins" stößt die Sünde zum Titel, so dass der neue Name nun "Dexter: Original Sin" heißt. Noch viel interessanter ist jedoch, dass nun auch die Besetzung des Ablegers veröffentlicht wurde. Dexter Morgan wird in den zehn Folgen von Patrick Gibson ("Shadow and Bone") verkörpert. Dexters Adoptivvater Harry Morgan – zugleich Ermittler bei der Mordkommission – wird Golden-Globe-Sieger Christian Slater ("Mr. Robot") spielen. Und dann wäre da noch Dexters jüngere Schwester Debra, gespielt von Molly Brown ("Senior Year"). Die Serie setzt 15 Jahre vor der Mutterserie und zeigt Dexters Weg vom Studenten in Miami zum Serienkiller.
© Paramount
Wer auf die zweite Hälfte der fünften und finalen Staffel von "Yellowstone" wartet, kann beruhigt werden: die Produktion für die letzten Folgen des Western-Hits ist in Montana gestartet. Angeblich kann sogar der ursprünglich kommunizierte Monat November für den Auftakt bei Paramount gehalten werden. Unklar ist nach wie vor, ob Kevin Costner mit seinem Charakter des Patriarchen John Dutton zurückkehren wird – und auch, wie viele Folgen noch folgen werden. Von Mastermind Taylor Sheridan erst auf sechs beziffert, könnte dies wohl auch erweitert werden. So meint er bedingt durch den Erfolg und die zahlreichen Ableger selbstsicher: "Wenn ich denke, dass es zehn Folgen braucht, um alles abzuschließen, werden sie mir zehn geben". Apropos Ableger: auch bei Showtime arbeitete man an einem, allerdings mit gänzlich anderem Thema. Dort sollte ein Sequel zu "Nurse Jackie" mit Edie Falco entstehen. Dieses wurde nun aber laut "Variety" an Amazon Prime Video übergeben.
© Netflix
Laut "Deadline Hollywood" hat sich Netflix bei der Adaption zum Buch "Forever, Interrupted" durchgesetzt und sich an die Entwicklung einer Mini-Serie gemacht. Fest stehen zudem auch die Schauspielerinnen, die die Hauptrollen übernehmen sollen: Oscarpreisträgerin Laura Dern ("Marriage Story") und "Maid"-Darstellerin Margaret Qualley treffen sich für die Story von Taylor Jenkins Reid ("Daisy Jones & The Six") auf der kleinen Bühne. Darin stehen sie im Verhältnis Schwiegermutter und Schwiegertochter zueinander – allerdings wussten beide nichts voneinander. Durch den Tod der sie eigentlich verbindenden Person werden sie jedoch zu einer Schicksalsgemeinschaft.
© National Geographic
Die mit drei Emmys ausgezeichnete Reportage "Retrograde", die die letzten Monate und den Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan dokumentiert, hatte womöglich fatale Folgen: In der Doku sind auch örtliche afghanische Helfer zu sehen, die die US-Truppen bei der Minenräumung unterstützt haben - und das, ohne, dass deren Gesichter unkenntlich gemacht wurden. Wie die "Washington Post" berichtet, machte eine der Szenen auch auf TikTok die Runde. Zwei Wochen später wurde der so exponierte Afghane demnach von den Taliban abgeholt und offenbar misshandelt, inzwischen ist er seinen Verletzungen erlegen. Dem Bericht zufolge sollen sich die Macherinnen und Macher der Reportage über Warnungen, die Personen unkenntlich zu machen, hinweggesetzt haben - nach eigenen Aussagen haben sie solche Hinweise aber nie erhalten. In jedem Fall hat National Geographic, das die Reportage in Auftrag gegeben hatte, den Film inzwischen von Streaming-Plattformen entfernt.
© Paramount
Paramount hat den geradezu lebensnotwendigen Deal mit dem Kabelnetzbetreiber Charter Communications abgeschlossen, der für weitere Jahre die Verbreitung des kompletten Portfolios an linearen Sendern umfasst. Diese Einnahmen sind zwar aufgrund der deutlich steigenden Zahl an Cord-Cuttern, die also auf die teuren großen TV-Pakete bei Kabelnetzbetreibern verzichten, deutlich rückläufig, steuern aber immer noch den Hauptteil der Gewinne bei. Wie zuvor bei Disney hat sich Charter nun auch mit Paramount darauf geeinigt, dass die günstigen teil-werbefinanzierten Tarife von Paramount+ und BET+ ohne Zusatzkosten für Kundinnen und Kunden von Charter verfügbar sein sollen. Dass die Konzerne immer mehr Geld in Produktionen in die von ihnen selbst vermarkteten Streaming-Angebote steckten, während die Kabelsender vernachlässigt wurden, war den Kabelnetzbetreibern ein großer Dorn im Auge. Deals wie dieser sind nun die Antwort darauf.
© IATSE
Hollywood ist eigentlich gerade noch dabei, die monatelangen Streiks von Autorinnen und Autoren sowie der Schauspiel-Gewerkschaft aus dem vergangenen Jahr zu verdauen und sich wieder zu berappeln. Doch ganz ausgeschlossen ist trotzdem nicht, dass es auch in diesem Sommer und Herbst zu einem Ausstand kommen könnte. Denn die Gewerkschaft IATSE (International Alliance of Theatrical Stage Employees), die zwischen 45.000 und 50.000 Crew-Mitglieder unterschiedlichster Gewerke vertritt, ohne die Produktionen eben auch nicht möglich sind, ist nach wie vor nicht zu einer Einigung mit den Produktionsstudios gelangt. Der aktuelle Vertrag läuft Ende Juli aus, noch ist also Zeit - doch Bewegung ist derzeit nicht zu beobachten, die Verhandlungen wurden nun erstmal in den Juni vertagt. Die Gewerkschaft hatte schon einmal angekündigt, dass man sich ggf. einen Streik autorisieren lassen werde, noch wurden aber hierzu keine konkreten Schritte unternommen. Angesichts der deutlichen Verbesserungen, die die streikenden Gewerkschaften zuletzt raushandeln konnten, muss aber auch die IATSE ihren Mitgliedern etwas vorweisen können - denn sie litten bereits unter dem Produktionsausfall während der Streiks der anderen und zudem unter der allgemein rückläufigen Zahl der Produktionen.
Verlängert oder abgesetzt?
"High School": Fast schon vergessen ist, dass bei der Coming-of-Age-Serie "High School" über die beiden Zwillingsschwestern Tegan und Sara noch eine Entscheidung aussteht. Immerhin war die acht Folgen umfassende Auftaktstaffel schon im Oktober 2022 bei Amazon Freevee zu sehen. Nun ist klar, dass man den Zehntklässlerinnen dort nicht mehr weiter folgen kann, denn die Selbstsuche endet nach nur einer Staffel.
© Amazon
"Primo": Ein schwerer Schlag in Sachen Diversität und Repräsentation der lateinamerikanischen Community ist die Absetzung von "Primo" nach nur einer Staffel. Die Coming-of-Age-Comedy war vor und hinter der Kamera mehrheitlich mit Menschen lateinamerikanischen Backgrounds besetzt und drehte sich um den Teenager Rafa Gonzales (Ignacio Diaz-Silverio) in San Antonio, Texas. Zusammen mit seiner allein erziehenden Mutter und seinen fünf Onkel versucht er sich durchs Leben zu navigieren. Am Leben von Schöpfer Shea Serrano inspirierten Comedy war auch Mike Schur mit beteiligt ("The Office", "Parks and Recreation", "Brooklyn Nine-Nine").
"Tires": Von einem großen Vertrauensvorschuss kann man immer dann sprechen, wenn eine Serie noch vor der Premiere um eine weitere Staffel verlängert wird. Dies ist bei der Netflix-Comedy "Tires" von Shane Gillis der Fall. Dort gab es grünes Licht für eine zweite Staffel. Die erste Staffel hat Gillis selbst finanziert, allerdings bekommt er im Gegenzug vom Streamer ein weiteres Stand-up-Special, welches für 2025 geplant ist. In der Comedy spielt Gillis den Mitarbeiter in einer Autowerkstatt-Kette. Diese hat sein Cousin geerbt und versucht, diese umzukrempeln - auch, wenn er nicht besonders qualifiziert ist. Doch das gilt in dem Setting für beide Protagonisten.
© The CW
"Walker": Sie ist mit "All American" zwar die erfolgreichste Serie von The CW und trotzdem wird es für die von Jared Padalecki ("Gilmore Girls", "Supernatural") produzierte und vor der Kamera angeführte Drama-Serie nicht weitergehen. Da sich die Ausrichtung des zu Nexstar gehörenden Senders stark verändert hat und nun auch viel Geld in den Sport-Bereich fließt, konnte man sich auf den erhöhten Preis für die fünfte Staffel von "Walker" nicht mit CBS Studios einigen. Noch ausstehend ist die Entscheidung von "All American" und dem Ableger "Homecoming".
"Wild Cards": Auch wenn man sich vom Hit "Walker" getrennt hat und die Zahl an Fiktionalem minimal geworden ist, geht es mit der kanadischen Serie "Wild Cards" von CBC auch bei The CW weiter. Geordert wurde eine zweite Staffel über das ungleiche, aber zusammenarbeitende Paar bestehend aus einem Cop und einer Kleinkriminellen.
US-Quoten-Update
© Warner Bros.
9,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen am Donnerstag vergangener Woche die allerletzte Folge von "Young Sheldon" am Premierenabend bei CBS - zeitversetzte Nutzung noch nicht eingerechnet. Damit erzielte die Sitcom die höchste Reichweite seit vier Jahren. In der Zielgruppe betrug der Marktanteil 0,7/9 Prozent. "Young Sheldon" war damit bis zum Schluss mit Abstand die erfolgreichste Comedy-Serie im US-Fernsehen - und es ist schon bemerkenswert, dass man sich bei CBS keine weitere Staffel leisten will. Stattdessen versucht man es im Herbst nun bekanntlich mit einem Spin-Off des Spin-Offs, das es aber wohl schwer haben dürfte, weiterhin dauerhaft in ähnliche Quotenregionen vorzudringen.