Bob Iger © Disney
Disney-Boss Bob Iger hat einen Machtkampf um die Führung des Konzerns für sich entschieden. Der Großinvestor Nelson Peltz, der über die von ihm gegründete Firma Trian Anteile im Wert von rund 3,5 Milliarden Dollar an Disney hält, wollte für sich und einem weiteren von ihm nominierten Kandidat zwei Sitze im Verwaltungsrat des Unternehmens sichern und damit direkten Einfluss auf die Strategie bekommen. Peltz kritisierte beispielsweise die hohen Verluste im Streaminggeschäft, eine zu "woke" und politische Ausrichtung, nicht zuletzt aber die Unfähigkeit, einen Nachfolger für Bob Iger zu finden. Der hatte seinen Abschied zunächst immer wieder verschoben - und als er mit Bob Chapek endlich einen benannt hatte, löste er ihn im Herbst 2022 wieder ab, weil Disney ins Trudeln gekommen war. Letztlich schaffte es Iger aber, unter anderem die Disney-Nachfahren und Star-Wars-Erfinder George Lucas hinter sich zu bringen. Die Personal-Vorschläge des Konzerns wurden mit großer Mehrheit angenommen - allerdings zu einem hohen Preis. 40 Millionen Dollar ließ Disney sich die Werbemaßnahmen dafür kosten, auch die Gegenseite gab hohe Beträge aus. Iger, der noch einen Vertrag bis 2026 hat, geht nun jedoch erstmal gestärkt aus dem Machtkampf hervor - die Nachfolgefrage bei Disney bleibt aber gleichwohl eines der drängenderen Themen: Iger ist bereits 73 Jahre alt.

Natürlich Blond © Universal/20th Century Fox
Nachdem die blonde Barbie ihren Siegeszug auf der Kinoleinwand gefeiert hat, könnte eine andere blonde Protagonisten nachziehen. Und hierbei würde sich der vor mehr als 20 Jahren etablierte Erfolg dann auf dem kleinen Bildschirm fortsetzen. In "Natürlich blond" durfte die von Reese Witherspoon gespielte Elle Woods Anfang der 2000er gegen die vorherrschenden Klischees und Blondinenwitze ankämpfen und diese siegreich brechen. Nun greift sich Amazon die Geschichte und entwickelt zusammen mit Witherspoon und ihrer Produktionsfirma Hello Sunshine eine TV-Serie zu "Legally Blonde". Mit an Bord sind zudem die Macher von "Gossip Girl", Josh Schwartz und Stephanie Savage. Wie die Story dann genau aussehen wird, ist noch geheim. Im Originalfilm folgte Modefan Woods ihrem Freund nach Havard, der sich dort jedoch bereits fremd verlobt hatte. Durch einen Umweg hilft sie bei der Auflösung eines Mordfalls mit – allerdings zusammen mit ihrem Ex und dessen neuer Frau. Am Ende steht eine Reise zu sich selbst und die Botschaft, an sich zu glauben, auch wenn dies qua Haarfarbe immer wieder unter erschwerten Bedingungen stattfinden musste. 

Hulu © Hulu
Sechseinhalb Jahre ist es nun schon her, dass "The Mindy Project" von und mit Mindy Kaling zu Ende ging. Die letzten Staffeln der Comedyserie, die einst bei Fox gestartet war, liefen bei Hulu. Und dorthin kehrt Mindy Kaling nun auch mit ihrem neuesten Projekt zurück: "Murray Hill" ist eine Single-Camera-Comedy und spielt im gleichnamigen, glamourösen Viertel New Yorks. Die Geschichte dreht sich um fünf arbeitssüchtige Mittzwanziger auf der suche nach beruflichem Erfolg und - wenn gerade mal dafür Zeit ist - privatem Glück. Noch ist von der Serie, hinter der Kaling als Autorin und Produzentin steht, noch nichts gedreht, es handelt sich um eine Script-To-Series-Bestellung. Produktionsstudio ist Warner Bros., wo Kaling unter Vertrag steht. Unterdessen hat Hulu auch eine neue Reality-Competition-Serie mit Kate Upton in Auftrag gegeben: In "Dress my Tour" treten elf Fashion-Designerinnen bzw. Designer an, um Outfit und Styles für Musik-Stars wie JoJo Siwa, Paula Abdul, Toni Braxton, Ty Dolla $ign zu kreieren. Als Siegprämie winken 100.000 Dollar.

Golden Globes © HFPA
Nach der turbulenten jüngeren Vergangenheit kommen die Golden Globes nach der Neuaufstellung nun offenbar in ruhigere Gewässer. Nachdem der langjährige Partner NBC nicht mehr wollte, fand sich für die diesjährige Verleihung erst zwei Monate im Voraus überhaupt ein Sender-Partner. CBS war mit den Quoten aber offenbar so zufrieden - inklusive sieben Tagen zeitversetzter Nutzung sahen rund zehn Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu, was im Vergleich zum Vorjahr ein signifikanter Aufschlag von etwa 50 Prozent war - dass nun ein langfristiger 5-Jahres-Vertrag abgeschlossen wurde. Teil des Vertrags ist zudem, dass auch die American Music Awards, die ebenfalls von Dick Clark Productions ausgerichtet werden, bei CBS zu sehen sein werden.

Paramount © Paramount
Shari Redstone hatte mehrere Angebote für Paramount auf dem Tisch liegen - derzeit scheint aber alles auf einen Zuschlag für Skydance hinauszulaufen. Noch steht der Deal nicht, inzwischen befindet sich Redstone Berichten zufolge aber in exklusiven Verhandlungen mit David Ellison, der mit Skydance die Mehrheit an Redstones Holding National Amusements übernehmen will, die wiederum eine Kontroll-Mehrheit an Paramount hält. "Deadline" berichtet, dass der Zeitraum für exklusive Verhandlungen auf 30 Tage festgelegt worden sei. Paramount hat mit einem enorm hohen Schuldenberg und einbrechenden Umsätzen im klassischen Kabel-TV-Geschäft zu kämpfen - sodass die Kreditwürdigkeit von der Rating-Agentur S&P erst jüngst auf Junk-Status herabgestuft wurde. Zudem halten viele den Konzern für zu klein, um im Streaming-Zeitalter zu überleben. Trotzdem gab es mehrere Interessenten für eine Übernahme. Apollo Global etwa bot "Variety" zufolge 27 Milliarden Dollar für die Paramount-Übernahme, auch die Allen Media Group machte ein Angebot im Wert von fast 30 Milliarden.

Verlängert oder abgesetzt

9-1-1 © FOX
"9-1-1": Die Geschichte von "9-1-1" scheint noch lange nicht zu Ende. Nachdem sich Fox trotz Erfolgs sehr überraschend nach sechs Staffeln von der Serie von Ryan Murphy, Brad Falchuk und Tim Minear trennte, sprang ABC ein. Dort finden sich die Ersthelfer donnerstags vor "Grey's Anatomy" und "Station 19" wieder. Im März startete die Serie mit der siebten Staffel beim Network und auch darüber hinaus wird es weitergehen: ABC hat eine achte Staffel der bislang auch dort sehr gefragten Drama-Serie geordert. Zunächst steht aber noch das Crossover mit dem "Bachelor" in Folge fünf der aktuellen Staffel an.

"Beschütze sie": Jennifer Garner ist für eine weitere Staffel bei Apple TV+ zu sehen. In "The Last Thing He Told Me", so der Originaltitel, sieht sie sich gezwungen, eine Beziehung zu ihrer Stieftochter – gespielt von Angourie Rice - im Teenageralter aufzubauen. Der Grund: ihr Mann ist verschwunden und sie erhofft sich Antworten von ihr. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Laura Dave. Die zweite Staffel wird dann auf dem erst 2025 basierenden Sequel zum Roman fußen. 

"Death And Other Details": Aus und vorbei für "Death And Other Details" nach nur einer Staffel bei Hulu. Darin lösten Ex-Detektiv Rufus Cotesworth (Mandy Patinkin) und sein Schützling Imogene (Violett Beane) einen Mord auf einem Luxusdampfer. Das große Rätsel wurde zwar aufgelöst und der Bösewicht enttarnt, allerdings wurde ähnlich zu "Only Murders in the Building" in den letzten Minuten des Finales noch ein neuer Fall eingeführt. Dieser wird – zumindest bei Hulu – nicht mehr aufgerollt. 

"Erin & Aaron": Nach nur einer Staffel ist die Patchwork-Geschichte über die musizierenden Stiefgeschwister Erin (Ava Ro) und Aaron (Jensen Gering) an ein Ende gekommen. Die beiden Teenies wurden darin begleitet, wie sie durch die Verbindung ihrer Eltern über die Musik zusammenfinden. 

Grey's Anatomy © ABC
"Grey's Anatomy": Ihren Abschied als Hauptdarstellerin feierte Ellen Pompeo als Meredith Grey in der 19. Staffel. Dass das ursprünglich auf Grace Hospital hörende Krankenhaus in Seattle auch ohne die Titelheldin auskommen kann, beweist nun die Bestellung einer 21. Staffel. Bereits in 2019 wurde die Serie als das am längsten laufende Medizin-Drama in der Primetime gekrönt – und zugleich die am längsten laufende fiktionale Primetime-Serie von ABC. Die Rekorde werden durch die Bestellung auch über die 20. Staffel hinaus weiter ausgebaut. Die News kommt nach drei Folgen der Jubiläumsstaffel, bei der zudem Meg Marinis frisch auf dem Showrunner-Posten Platz genommen hat. 

"Power Book III: Raising Kanan": Aktuell befindet sich die vierte Staffel in New York in der Produktion. Doch bereits jetzt ist klar, dass danach nicht Schluss sein wird, denn eine fünfte Staffel wurde geordert. Zusammen mit der Ankündigung, dass zwar "Power Book II: Ghost" mit der vierten Staffel endet, wurde jedoch auch kommuniziert, dass sich ein Prequel über Ghost und Tommy in der Entwicklung befindet. Starz hält also weiterhin am "Power"-Universum fest. 

"Will Trent": Der von Ramón Rodrígues gespielte Will Trent wurde als Kind zum Waisen und machte umfangreiche Erfahrungen mit einem überlasteten System, welches sich um Pflegekinder kümmert. Doch diese Erfahrungen sollen ihm bei seinem Job als Special Agent beim Georgia Bureau of Investigations weiterhelfen, um die Welt ein Stück besser zu machen. Für ABC zahlt sich die Adaption der Bücher von Karin Slaughter in einem Quotenerfolg aus, so dass nun grünes Licht für eine dritte Staffel gegeben wurde.

US-Quoten-Update

Die vergangene Woche war im US-Fernsehen von der March Madness dominiert, also der nationalen Hochschul-Meisterschaft im College-Basketball. Mit mehr als 15 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern war das Spiel zwischen NC State und Duke nicht nur das meistgesehene Elite Eight Game seit fünf Jahren, sondern sogar die meistgesehene Sendung an einem Oster-Wochenende seit elf Jahren, egal auf welchem Sender. In der Spitze sahen fast 19 Millionen Menschen zu. Am Montag gab's obendrein einen neuen Rekord für eine College-Basketball-Spiel der Frauen: 12,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen hier bei ESPN die Partie zwischen den Iowa Hawkeyes und den LSU Tigers.