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25 Jahre ist es her, dass Jon Stewart bei der "Daily Show" von Comedy Central anheuerte und dem Format, an dem sich auch die "heute-show" orientierte, zu neuer Größe verhalf. 2015 stieg er aus und übergab an Trevor Noah, der dem Format nun aber auch schon wieder vor mehr als einem Jahr den Rücken kehrte. Seither kam es ohne festen Host aus - und pausierte ja streikbedingt ohnehin monatelang. Doch ein viertel Jahrhundert nachdem Jon Stewart einst Michael J. Fox in seiner ersten Show als Gast begrüßte, steht fest, dass es zu einem Comeback im US-Wahljahr kommen und Stewart seinen 16 Jahren "The Daily Show" nochmals mindestens ein weiteres hinzufügen wird. Damit ist der Vorgänger von Trevor Noah also zugleich auch sein Nachfolger - zumindest teilweise. Denn Jon Stewart wird immer nur montags zu sehen sein - an den anderen Tagen kommen Leute aus dem Team der Korrespondentinnen und Korrespondenten als Host zum Einsatz. Auch dann wird Stewart jedoch als Produzent fungieren, nachdem er durch das Ende von "The Problem with Jon Stewart" bei Apple TV+ aufgrund von Differenzen mit dem Techgiganten in Bezug auf KI und China wieder mehr Kapazitäten hat. Los geht es am 12. Februar, dem Montag nach dem "Super Bowl".
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Bei Prime Video gibt es einen Neuzugang, der auf der erfolgreichen Romanreihe von Karen Kingsbury beruht. Mit "The Baxters" stößt ein zunächst zehnteiliges Familiendrama zum Portfolio, welches sich um die Titel gebende, siebenköpfige Familie Baxter dreht, die häufig im Glauben Halt findet. So wird sich die erste Staffel vor allem um die jüngste Tochter von Matriarchin Elizabeth (Roma Downey) und John (Ted McGinley), Kari, drehen, die eine Affäre ihres Mannes verarbeiten muss. Der als Professor arbeitende Ehemann, Tim, hat ein Verhältnis mit einer seiner Studentinnen, weswegen der Rückhalt der Familie gefragt ist. Die Serie von LightWorkers Media wurde bereits vor fünf Jahren abgedreht und sollte eigentlich auf der eigenen Plattform integriert werden. Ab Frühling wird sie jedoch exklusiv bei Amazon eingebunden sein.
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"Wir werden nicht zur alten Vorgehensweise zurückkehren", so John Halley, Chef von Paramount Advertising, letzten Mai über die Upfronts. Im Rahmen der groß angelegten Shows versuchen die Fernsehsender den Großteil ihres Werbeinventars für die nächste TV-Season zu verkaufen. Und das zu Paramount Global gehörende CBS tat sich dabei in der New York'schen Carnegie Hall sonst mit einer besonders aufwändigen Präsentation mit namhaften Persönlichkeiten und Acts hervor. Doch dies gehört einer vergangenen Zeit an, denn der Konzern wird die Upfront-Spiele auch dieses Jahr nicht mitmachen und im Mai nicht nach New York zurückkehren. Stattdessen setzt man dort auch im zweiten Jahr auf individuelle Treffen mit Einkäuferinnen und Einkäufern der Werbebranche, die Ende April beginnen sollen. Mit von der Partie ist neben Chicago, Los Angeles aber auch der Big Apple.
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Apropos Paramount: wie "Deadline Hollywood" berichtet, wird es im Februar eine weitere, globale Entlassungswelle bei Paramount geben, die in den Bereich von mehreren Hundert gehen und praktisch jede Abteilung betreffen könnte. CEO Bob Bakish unterstrich dies am Donnerstag in einem wenig detailreichen Memo an die Belegschaft und sprach dabei vom Ziel, ein schlankeres Unternehmen zu werden, welches weniger ausgibt. Auch, dass es nach wie vor Interesse an einer Übernahme gibt, wurde aufgegriffen, jedoch ohne in die Tiefe zu gehen. Die bekannten Franchises, wie beispielsweise "Yellowstone" im Serienbereich, sollen weiter gestärkt werden, um den größtmöglichen Gewinn aus den bekannten Marken zu generieren. Dies soll auch durch die Streuung über mehrere Plattformen erreicht werden. Erzielt werden soll eine bessere Rentabilität im Streaming-Geschäft mit einem Fokus auf die großen vor allem englisch-sprachigen Märkte mit ohnehin bereits starker Präsenz. Beim Transformationsprozess würde es auch auf die Kraft von "One Paramount" ankommen.
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Was sich schon vielfach beobachten ließ, wurde nun offiziell durch Zahlen untermauert. Ampere Analysis, ein in London ansässiges Medienanalyseinstitut, hat die Zahlen drehbuchbasierter US-Serien unter die Lupe genommen und kommt zum Ergebnis, dass es von 2022 auf 2023 zu einem Rückgang von 24 Prozent kam. Seit 2019 habe sich das Volumen veröffentlichter Drehbuchserien fast halbiert, so dass man von einem Crash des Serienbooms und dem Ende des Höhenflugs sprechen kann. 2022 konnte ein Höchststand von 633 veröffentlichten US-Serien konstatiert werden, allerdings wird das vorläufige Ende des "Peak TV" mit 481 Serien in 2023 sichtbar. Wer denkt, dies hinge nur mit den Streiks zusammen, irrt. Dem Unternehmen zu Folge liege die Reduktion nicht nur an den Monate lang andauernden Streiks von WGA und SAG-AFTRA, sondern auch an einer Übersättigung des TV-Marktes und einem Strategiewechsel der SVoD-Dienste. Streaming-Anbieter Netflix hat in 2022 beispielsweise noch 107 US-Serien veröffentlicht, ein Jahr später waren es nur noch 68. Der festgestellte Rückgang bei Streaminganbietern und TV-Sendern habe zudem schon vor den Streiks in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres begonnen. Die Faktoren seien Ausdruck der Transformation des TV-Markts: eine "Verdrängung Hollywoods" und eine Hinwendung zur mehr internationaler Serienproduktion.
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Mit monatelangen Streiks haben sich im vergangenen Jahr sowohl die Film- und Fernseh-Autorinnen und Autoren wie auch die Schauspielerinnen und Schauspieler neue Tarifverträge erkämpft, die neben Regelungen u.a. zum Thema KI vor allem auch bessere Vergütungen im Streaming-Bereich vorsehen. Die Directors Guild einigte sich hingegen recht geräuschlos mit den Studios. Doch nun gestehen die Produktionsstudios den Regisseurinnen und Regisseuren im Nachhinein etwas überraschend ebenfalls die Aufschläge bei den sogenannten "Streaming Residuals" zu - und zwar nach dem gleichen Mechanismus, auf den man sich auch mit der Writers Guild nach vielen Monaten Streik geeinigt hatte. Bei besonders erfolgreichen Produktionen gibt's künftig also auch hier einen 50-prozentigen Aufschlag auf die Vergütung.
Abgesetzt
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"The Flight Attendant": Ursprünglich war die Serie mit Kaley Cuoco ("The Big Bang Theory") als Mini-Serie angelegt. Umso überraschender war, dass das Projekt mit einer zweiten Staffel bei Max in die Verlängerung ging. Im Mai 2022 endete die zweite Staffel - auch mit den Worten der Produzentin und Protagonistin Cuoco: "plane has landed". Dies ist nun wörtlich zu nehmen, denn Max lässt die Flugbegleiterin am Boden und verlängert die Serie nicht um eine dritte Staffel.
"Wolf Pack": Angeblich sollte die Produktion für die zweite Staffel bereits im Februar starten, auch wenn Paramount+ nie grünes Licht für einen Fortgang gab. Dazu wird es nun definitiv nicht kommen, denn der Serie über eine durch einen Waldbrand in Kalifornien erwachte, übernatürliche Kreatur mit Sarah Michelle Gellar ("Buffy") wurde nun offiziell rotes Licht erteilt. Dies kommt im Windschatten des Memos von Paramount-Global-Chef Bob Bakish, wonach weiterhin Kosten gesenkt werden sollen, was auch zu Massenentlassungen führen wird.
US-Reichweiten-Update
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NBC ist derzeit besonders schnell dabei, nach dem stark von den Hollywood-Streiks beeinträchtigten Herbst zum Normalprogramm zurückzukehren. Dick Wolf hat sowohl sein "Chicago"- wie auch sein "Law & Order"-Franchise bereits wieder auf Sendung gebracht - und weil beide gleich drei Serien umfassen, sind damit zwei Serien-Abende auch schon wieder komplett gefüllt. Den Quoten hat die Streik-Pause eher keinen Abbruch getan. Die drei "Chicago"-Serien lagen in dieser Woche zwischen 5,5 und 6,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern, "Law & Order" und "Law & Order: SVU" kehrten am Donnerstag vergangener Woche mit einer lineaern Reichweite von 5,3 bzw. 5,7 Millionen Personen zurück, "Law & Order: Organized Crime" lag bei 3,9 Milionen. Das war jeweils ein ähnliches Niveau, das auch die Folgen im Januar 2023 erzielen konnten.
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Dominiert wird das Quotenranking in diesen Tagen aber natürlich von der Endphase der NFL. Das Spiel zwischen den Buffalo Bills und den Kansas City Chiefs lockte am Sonntag im Schnitt 50,4 Millionen Football-Fans zu CBS - damit war es das meistgesehene Divisional Playoff in der Geschichte. Der bisherige Rekordwert aus dem Janr 2017 wurde um fast zwei Millionen überboten, im Vergleich zum vergangenen Jahr stieg die Reichweite zehn Prozent an. In der Spitze hatten sogar 56 Millionen Menschen zugesehen. Laut Paramount war es obendrein auch noch das meistgestreamte Live-Event bei Paramount+. Die anderen drei Playoff-Games vom Wochenende erreichten allesamt zwischen 32 und 37,5 Millionen Football-Fans. Da auch die ganze Saison schon rekordverdächtig lief, ist also Großes für die AFC und NFC Championships am kommenden Sonntag und den Super Bowl zwei Wochen später zu erwarten.