© SAG-AFTRA
Nach fast zwei Wochen Verhandlungspause wurden in dieser Woche die Gespräche zwischen der Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA und den Produktionsstudios wieder aufgenommen, um den mittlerweile 105 Tage andauernden Streik endlich zu beenden. Tatsächlich hat man sich inzwischen einige Schritte aufeinander zubewegt, noch ist aber keiner der großen Streitpunkte wirklich aus dem Weg geräumt. Machbar scheint eine Lösung in Bezug auf die Mindestgagen für Schauspielerinnen und Schauspieler. Inzwischen bieten die Studios hier eine Anhebung um 7 Prozent an, nachdem sie bislang auf 5 Prozent beharrten, die SAG-AFTRA hat ihre Forderung von 11 auf 9 Prozent gesenkt. Unüberbrückbar scheint das nicht mehr. Weiterhin nicht mitgehen wollen die Konzerne aber wohl die Forderung der Gewerkschaft, generell 57 Cent pro weltweitem Abonnentin oder Abonnent von jeder Plattform zu bekommen. Die Studios bieten stattdessen eine stärkere Beteiligung bei besonders erfolgreichen Produktionen an - ein ähnliches Modell, auf das man sich mit der Autorengewerkschaft geeinigt hatte. Unterschiedliche Vorstellungen hat man zudem weiterhin auch in Bezug auf Regelungen beim KI-Einsatz. Immerhin: Der SAG-AFTRA-Verhandlungsführer Crabtree-Ireland gab sich "vorsichtig optimistisch", was eine baldige Einigung anbelangt. Angesichts der Tatsache, dass die gesamte Branche schon seit Mai gelähmt ist, seit die Autorengewerkschaft in den Ausstand trat, drängt die Zeit jedenfalls zunehmend, eine Lösung herbeizuführen. Am heutigen Freitag wird nun jedenfalls weiter verhandelt.
© DWDL
Weniger Sex und Romantik in Serien und Filmen - das ist der Wunsch junger Menschen in den USA zwischen 13 und 24 Jahren, wenn man einer Studie der UCLA Glauben schenkt. Stattdessen wollen sie mehr über Freundschaften und platonische Beziehungen sehen. 47,5 Prozent gaben demnach an, dass Sex und Romantik einen zu prominenten Raum in Serien und Filmen einnehmen. Sex und Romantik werde von Autorinnen und Autoren häufig als Abkürzung benutzt, um die Bindung zwischen Charakteren herzustellen - dabei wollten Jugendliche viel mehr Geschichte, die das gesamte Spektrum zwischenmenschlicher Beziehungen widerspiegeln, wird Yalda T. Uhls, Mitautorin der Studie und Professorin an der UCLA, bei "Deadline" zitiert. Eine Abneigung gebe es u.a. dagegen, dass das Stereotyp verbreitet wird, dass romantische Beziehungen notwendig seien, um glücklich zu sein, und dass männliche und weibliche Hauptfiguren am Ende in Hollywood-Erzählungen immer zusammenkommen müssen.
© NBC
NBC nimmt ein neues Medizin-Drama mit dem Titel "Dr. Wolf" ins Portfolio auf. Als Produzent beteiligt ist dabei nicht der auf Krimi-Reihen getrimmte Dick Wolf, sondern ein anderer Großer der Branche und zwar Greg Berlanti. Im Zentrum steht der britische Neurologe Oliver Sacks, dessen Buch "Awakenings" - in Deutschland 1989 als "Bewusstseinsdämmerungen" erschienen - bereits in den 90er Jahren Grundlage des Kinofilms "Zeit des Erwachens" mit Robert De Niro und Robin Williams war. Der 2015 im Alter von 82 Jahren verstorbene Neurologe verschriftlichte komplexe Krankheitsbilder anekdotisch mittels Fallbeispielen und erforschte Zeit seines Lebens seltsame und schwer erklärbare Hirnstörungen. Die Serie wiederum orientiert sich an Sacks Büchern "Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte" und "Eine Anthropologin auf dem Mars". In der NBC-Serie wird der im Zentrum stehende Dr. Wolf von Zachary Quinto verkörpert.
© Fx
Mit "The Bear" ist Schöpfer Christopher Storer ein kleines Juwel gelungen, so dass die erste Staffel der Küchenchef-Serie mit 13 Nominierungen Anfang 2024 ins Emmy-Rennen gehen wird. Darunter auch eine für die beste Comedy-Serie. Nun macht er sich für FX an ein weiteres Projekt, welches hoch gehandelt wird. Denn glaubt man amerikanischen Branchendiensten, brach ein Bieterwettstreit um die Rechte des noch gar nicht veröffentlichten Buches "All the Other Mothers Hate Me" der in London lebenden Journalistin Sarah Harman aus. Beschrieben wird das Werk als satirischer Thriller über eine Amerikanerin, die die Vermutung hat, dass ihr Sohn einen sehr reichen Mitschüler einer Privatschule in Westlondon ermordet haben könnte.
© Amazon MGM Studios
Als Beauty-Bloggerin gestartet, schuf Emily Weiss im Jahr 2014 die Marke Glossier, deren Siegeszug durch Social Media befeuert wurde. Wie bei anderen Labels setzte auch sie auf eine starke Bildsprache, bei der Ausrichtung unterschied sie sich jedoch und setzte voll und ganz auf den Pflege-Aspekt. Die Geschichte der Independent-Marke mit ihrer Schöpferin Weiss schrieb die Autorin Marisa Meltzer in ihrem New York Times Bestseller "Glossy: Ambition, Beatuy and the Inside Story of Emily Weiss" auf. Amazon MGM Studios will nun eine Serie daraus stricken, ein Showrunner ist allerdings noch nicht gefunden. Das Projekt findet sich aktuell im Entwicklungsstadium.
© Comcast
Comcast hat seine Geschäftszahlen fürs 3. Quartal vorgelegt und meldet hier einen leicht um 0,9 Prozent gestiegenen Umsatz und nach einem erheblichen Verlust im Vorjahr nun wieder einen Nettogewinn von rund 4 Milliarden Dollar. Auch im Bereich Medien stieg der Umsatz leicht, der Gewinn deutlicher. Der Streamingdienst Peacock zählte Ende September nun rund 28 Millionen zahlende Abonnentinnen und Abonnenten, damit kamen binnen der letzen drei Monate rund vier Millionen hinzu, auf Jahressicht betrug das Wachstum rund 80 Prozent. Nachdem Peacock lange das kostenfreie Angebot in den Vordergrund stellte, hat man mit Blick auf die enteilte Konkurrenz allerdings auch noch viel aufzuholen. Die Einnahmen bei Peacock erhöhten sich binnen eines Jahres um 64 Prozent auf 830 Millionen Dollar. Trotzdem schreibt Comcast mit dem Angebot noch immer tiefrote Zahlen: Binnen drei Monaten betrug der Verlust auf Adjusted EBITDA-Basis 565 Millionen Dollar - was immerhin aber knapp 50 Millionen weniger waren als im gleichen Quartal des vergangenen Jahres. Problematisch blieb der Werbemarkt: Die Werbeerlöse im heimischen amerikanischen Markt lagen um 8,4 Prozent unter dem Vorjahreswert. Es gibt allerdings keine generelle Werbekrise - die Werbe-Dollars wandern nur anderswo hin. Amazon meldete fürs 3. Quartal gerade ein Plus an Werbeeinnahmen von 26 Prozent auf 12 Milliarden US-Dollar, wozu freilich auch der Kauf der Rechte für die Donnerstags-Spiele der NFL beigetragen hat.
© DWDL
Bei der Autorengewerkschaft WGA ist der Streik inzwischen abgehakt, hier gab es in den vergangenen Wochen Aufruhr, weil sich die Gewerkschaft nicht öffentlich zum Terrorangriff der Hamas auf Israel geäußert und positioniert hatte - anders als die meisten anderen Gewerkschaften in Hollywood. Nachdem es immer lauter werdenden Unmut Hunderter Mitglieder diesbezüglich gab, erklärte sich die Führung der WGA nun gegenüber ihren Mitgliedern, dass die Standpunkte innerhalb der Mitgliedschaft wie auch innerhalb der Führung nicht einheitlich seien. Weil es keinen Konsens gab, habe man beschlossen sich nicht öffentlich zu äußern. Einig war man sich aber, dass die "Ermordung so vieler unschuldiger Menschen in Israel" eine "Abscheulichkeit" sei und sprach von "Gräueltaten", zugleich beklagte man auch den Tod unschuldiger Palästinenser. Die WGA East wollte sich weiterhin nicht zu der Situation äußern.
Verlängert oder abgesetzt
"Everyone Else Burns": Auch bei The CW wird die Geschichte der Familie Lewis um ein weiteres Kapitel verlängert. Nachdem Channel 4 die apokalyptische Comedy "Everyone Else Burns" um eine zweite Staffel verlängert hat, ist klar, dass sie auch bei den USA zu sehen sein wird. Die Nachricht kam zudem zu einem Zeitpunkt, da der Startschuss für die Premiere auf amerikanischem Boden noch gar nicht gefallen war.
"Fatal Attraction": In Deutschland brachte der Film "Eine verhängnisvolle Affäre" Michael Douglas und Glenn Close Ende der 80er-Jahre auf der Kinoleinwand zusammen. Was als aufregende Begegnung beider Rollen begann, entpuppte sich schnell als Horror, denn Dan Gallagher (Douglas) wird nach einer Affäre von Alex Forrest (Close) verfolgt und bedroht. Bei Paramount+ lief eine Serienversion mit Joshua Jackson und Lizzy Caplan, allerdings endet dies nach der Auftaktstaffel schon wieder.
"Rabbit Hole": Kiefer Sutherland durfte für Paramount+ in die Rolle des Wirtschaftsspions John Weir schlüpfen und wurde dabei nicht nur von Gegenspielern, sondern auch vom Staat gejagt. In den Kaninchenbau kann er sich jedoch nicht weiterhin zurückziehen, denn Paramount+ verabschiedet sich nach nur einer Staffel von der Produktion mit dem einstigen "24"-Star.