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"Stranger Things" bleibt für Netflix ein Ausnahme-Erfolg, die vierte Staffel knackte jüngst die Marke von einer Milliarde gestreamten Stunden, was nur noch von "Squid Game" getoppt wird. Es kommt also nicht von ungefähr, dass Netflix die beiden Macher Matt und Ross Duffer langfristig an sich gebunden hat, nun mit ihrer neuen Produktionsfirma Upside Down Pictures, für die die beiden auch noch Hilary Leavitt an Bord geholt haben. "Upside Down" ist im Original der Name der "Schattenwelt" aus "Stranger Things". Ganz von der "Stranger Things"-Welt lassen werden die beiden ohnehin nicht, ein Spin-Off ist schon in Planung, das nach der noch ausstehenden finalen fünften Staffel starten soll. Details gibt's dazu noch nicht, sicher ist aber, dass man nicht eine der bisherigen Hauptfiguren in den Mittelpunkt rücken will. "Das ist für mich uninteressant, weil wir das alles schon gemacht haben. (...) Es wird also etwas ganz anderes sein", sagten die beiden jüngst in einem Podcast. Die Gemeinsamkeit werde vor allem die Art des Storytellings sein, nicht die Hauptcharaktere. Bislang wisse aber nicht einmal Netflix, was die beiden sich genau vorstellen.
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Ohnehin wollen die beiden hier nicht mehr so sehr involviert sein wie bislang und die Aufgabe an jemand anderes übergeben. Stattdessen wollen sie sich neuen Projekten zuwenden, die sich dabei aber auch auf die bisherige Erfolgsformel stützen: Geschichten, die sie während ihres Aufwachsens inspiriert haben, bei denen "das Gewöhnliche auf das Außergewöhnliche trifft", großes Spektakel auf intime Charakter-Arbeit trifft und "wo das Herz über den Zynismus siegt". Konkret geplant sind schon eine Live-Action-Serienadaption der japanischen Manga- und Anime-Serie "Death Note" und eine Serienadaption des Romans "The Talisman" von Stephen King und Peter Straub. In Ersterem entdeckt ein Teenager, dass er Macht über Leben und Tod hat, nur indem er den Namen einer Person in ein Notizbuch schreibt. Und in Zweiterem gibt es wieder zwei Welten, zwischen denen ein junger Mann hin und her wandert, um ein Artefakt zu finden, das das Leben seiner Mutter retten kann.
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Nach fünf Jahren stampft NBC Universal seinen linearen Olympic Channel wieder ein, der damals den Sender Universal HD ersetzt hatte. NBC Universal hat sich die US-Olympia-Rechte für viele Milliarden über einen langen Zeitraum gesichert, sie laufen noch bis 2032. Doch in Streaming-Zeiten wirkt ein solcher linearer Sender dann doch wie aus der Zeit gefallen. Im letzten Jahr hatte NBC Universal schon das NBC Sports Network eingestellt, die Inhalte wanderten zum Einen zum hauseigenen Streamingdienst Peacock, zum Anderen zum Sender USA Network. Auch bei den letzten Olympischen Spielen in diesem Jahr sowie beim Super Bowl hatte NBC Universal schon stark auf Peacock gesetzt. Die genauen Olympia-Pläne will man erst im Herbst vorstellen - auch dort dürfte Peacock aber freilich eine zentrale Rolle spielen.
Verlängert oder abgesetzt
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"Evil": Wie kann man das Böse erklären und wo ist sein Ursprung? Seit drei Staffeln versucht dies Dr. Kristen Bouchard, eine Psychologin mit forensischem Schwerpunkt, zusammen mit einem katholischen Priester und einem Technologieexperten anhand übernatürlicher Vorfälle aufzuschlüsseln. Und das geht weiter, denn Paramount+ hat eine vierte Staffel bestellt.
"Gentleman Jack": Bei der Koproduktion von HBO und BBC One wurde ins Yorkshire des 19. Jahrhunderts gereist. Dort wurde das Leben von Anne Lister (Suranne Jones) in den Blick genommen, eine Industrielle und Landbesitzerin, die sich zu Frauen hingezogen fühlte und – aus heutiger Sicht - bereits damals einen modernen Umgang damit hatte. Nach zwei Staffeln macht HBO jedoch Schluss mit der historischen Serie und schließt die Geschichte über sie.
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"Night Sky": Am 20. Mai fiel der Startschuss für die ersten acht Folgen von "Night Sky" mit Sissy Spacek und J.K. Simmons in den Hauptrollen. Die Science-Fiction-Serie, in der die beiden über einen Zugang unverhofft auf einem fremden Planeten landen, wird nicht fortgeführt, denn Amazon hat die Serie nach nur einer Staffel abgesetzt.
"Ten Year Old Tom": Als Kind hat man es auch nicht leicht – vor allem, wenn die Eltern einen auf fragwürdige Art und Weise navigieren. So geht es auch dem zehnjährigen Tom in "Ten Year Old Tom", der sich in seiner Kindheit zurecht finden muss. Die animierte Erwachsenenserie geht weiter, denn HBO hat eine zweite Staffel geordert.
"The Time Traveler's Wife": Bereits 2009 wurde der Debütroman von Audrey Niffenegger zu einem Film verarbeitet. Bei HBO ging dann eine Serienvariante an den Start, der jedoch kein langes Leben vergönnt ist. "The Time Traveler's Wife" wird im Windschatten nicht sehr erbaulicher Kritiken nach nur einer Staffel zu den Akten gelegt. Damit lief das Finale der sechs Folgen umfassenden ersten Staffel am 19. Juni.
"Why Women Kill": Eigentlich hatte Paramount+ im Dezember vergangenen Jahres bereits eine dritte Staffel der AnthologieSerie "Why Women Kill" von "Desperate Housewives"-Macher Marc Cherry bestellt, nun aber einen überraschenden Rückzieher gemacht. In einer Stellungnahme heißt es lapidar, dass man die schwere Entscheidung getroffen habe, mit den Arbeiten nicht fortzufahren. Immerhin: Lose Enden gibt's nicht, jede Staffel erzählte eine ganz andere Geschichte mit ganz anderen Darstellern - lediglich das Oberthema "Why Women Kill" war gleich.
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"Your Honor": "Ich bereite mich für die zweite und letzte Staffel von "Your Honor" vor, was eine Mini-Serie ist, die ich für Showtime gemacht habe", sagte Schauspieler Bryan Cranston ("Breaking Bad" in einem Podcast-Interview mit Dax Shepard. Laut Cranston wird das Projekt, welches aber ohnehin als limitiert angelegt war, mit der zweiten Staffel enden. Diese wurde vor allem wegen der erfolgreichen Resonanz geordert. Auf dem Posten des Showrunners gibt es dann jedoch eine Änderung und zwar wird Joey Hartstone statt Peter Moffat Platz nehmen, weil dieser nah bei seiner Familie in UK bleiben möchte. Der als Lil Mo in der ersten Staffel sporadisch eingesetzte Keith Machekanyanga wird zudem zum festen Bestandteil vor der Kamera im Zweitling.
US-Quoten-Update
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Auf der Suche nach Programm für die quotenarme Sommerzeit, in der die meisten fiktionalen Serien in der Pause weilen, ist man bei CBS diesmal beim inzwischen zum Konzern gehörenden MTV fündig geworden. Nachdem der junge Sender schon 37 Staffeln von "The Challenge" gezeigt hatte - eine Art Wiederverwertung für Realityshow-Teilnehmer, die darin verschiedene Challenges bestehen müssen, um viel Geld zu gewinnen - brachte CBS nun den Ableger "The Challenge: USA" on air. Und das lief zum Start recht gut: Die erste Folge erreichte rund 2,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer - vergleicht man das mit der letzten MTV-Staffel ist das mehr als eine Verdreifachung. Und auch verglichen mit der "Love Island"-Staffel, die letzten Sommer bei CBS lief, sah es besser aus. Das Zielgruppen-Rating lag bei 0,4 Prozent. Direkt davor hatte CBS die neue Staffel von "Big Brother" gestartet und damit 3,7 Millionen Personen erreicht, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,8 Prozent. Damit lag CBS weit vor der Konkurrenz, die allerdings nur Wiederholungen zeigte - blieb allerdings zugleich auch ein Stück hinter den Vorjahresquoten zurück. Sollte sich "Big Brother" auf diesem Niveau halten, dürfte man trotzdem vollauf zufrieden sein.