Facebook © Facebook
Während man bei Facebook, dessen Mutterkonzern sich künftig Meta nennen wird, derzeit alle Hände voll damit zu tun hat, den Schaden durch die Berichte diverser Whistleblower zu begrenzen, droht schon das nächste Großprojekt, den Ruf des Unternehmens weiter zu ramponieren: Anonymous Countent arbeitet derzeit an einer Serie, die sich auf das im Sommer veröffentlichte Buch "An Ugly Truth: Inside Facebook's Battle for Domination" stützen wird und das vor allem Facebook-COO Sheryl Sandberg (gespielt von "Crown"-Star Claire Foy) und Mark Zuckerberg (noch nicht besetzt) in den Mittelpunkt stellen soll. Mit welchem Unbehagen man bei Facebook auf dieses Projekt blickt, zeigt jetzt ein Anwaltsschreiben an die Produktionsfirma, über das "Variety" berichtet. Darin weist man darauf hin, dass durch den 1. Verfassungszusatz garantierte Pressefreiheit keine "wissentlich falschen Aussagen" schütze. Sollten sich die aus Sicht von Facebook "falschen Aussagen, Charakterisierungen und Implikationen" des Buches in der Serie, die den wenig schmeichelhaften Titel "Doomsday Machine" tragen soll, wiederfinden, dann werde Facebook rechtlich dagegen vorgehen. Alternativ könne man eine Zusammenarbeit mit Anonymous Content in Erwägung ziehen, um eine "akkurate und wahrheitsgetreue" Geschichte sicherzustellen. Dass die Produktionsfirma an einer PR-Serie über die heile Facebook-Welt interessiert ist, ist allerdings kaum anzunehmen.

HBO Logo © HBO
Nachdem Benedict Cumberbatch mit "Sherlock Holmes" den wohl berühmtesten Detektiv der Romangeschichte spielen und dann vor drei Jahren den Titel gebenden britischen Lebemann Patrick Melrose mimen durfte, stehen die Zeichen auf eine neue Rolle bei HBO. Dort befindet sich die serielle Aufarbeitung der Geschichte über den mit Polonium vergifteten und 2006 in London verstorbenen KGB-Agenten Alexander Litwinenko in der Entwicklung. Cumberbatch selbst würde in "Londongrad" nicht nur Litwinenko spielen, sondern auch als Produzent mit an Bord sein. Orientieren wird man sich bei der Serien-Version am Buch "The Terminal Spy" von Alan Cowell.

FOX © FOX
Jon Hamm hat eine neue Aufgabe und wird dafür wieder Jackett und Krawatte tragen dürfen. Und doch ist alles ganz anders als zu den Zeiten von "Mad Men", jener AMC-Serie der er mit der Rolle des Don Draper seinen Stempel aufdrücken durfte und ihn – mit wenigen Ausnahmen – hauptsächlich im Anzug zeigte. Fox hat nämlich eine neue animierte Comedy bestellt, bei der Hamm die Hauptrolle sprechen wird. In "Grimsburg" geht es um die Rückkehr des Detektiv Marvin Flute (Hamm) in das gleichnamige Städtchen, wo jeder ein bis drei Geheimnisse mit sich herum trägt. Persönliche Herausforderung für den gezeichneten Mann mit Wohlstandsbäuchen, Sakko und Krawatte ist es aber auch, Frieden mit seiner Ex-Frau zu schließen, für die er jedoch immer noch Gefühle hat. Und dann ist da auch noch ein von ihm vernachlässigter Sohn, dem er sich annähern muss.

Peacock © NBC Universal
David E. Kelley und Peacock machen mit der Krimiserie "The Missing" gemeinsame Sache. Der Schöpfer von "Big Little Lies", "The Undoing", oder aus früheren Tagen auch "AllyMcBeal" und "Boston Legal" ließ sich vom Roman "The Missing File" von Dror A. Mishani überzeugen und bringt die Geschichte für Peacock auf den kleinen Bildschirm. Im Zentrum steht dabei NYPD Detective Avraham Avraham, der die Dinge mit einem großen Glauben an das Gute angeht, welchen er aus Spiritualität und Religiosität speist. Ein Fall lässt ihn jedoch an seinem moralischen Kompass zweifeln und bringt alles aus dem Ruder – vor allem den Glauben an die Menschlichkeit.

IMDb TV © IMDb TV
Michael Schur, der hinter so schrägen Comedy-Serien wie "The Good Place" und "Brooklyn Nine-Nine" steckt, tut sich für sein nächstes Projekt als Produzent mit Shea Serrano zusammen. Die werbefinanzierte Amazon-Streamingtochter IMDb TV hat nun grünes Licht für "Primo" gegeben. Die Single-Camera-Serie ist Serranos Leben als Kind im texanischen San Antonio inspiriert und wird als Coming-of-Age-Komödie über einen Teenager beschrieben, der zwischen College-Ambitionen, gesellschaftlichen Erwartungen und einem hektischen Leben zu Hause, das von seiner alleinerziehenden Mutter und fünf Onkeln geprägt ist, balanciert. "Erinnern Sie sich, als die Spurs 2014 den Titel gewannen, nachdem ihnen im Finale 2013 das Herz gebrochen worden war? So fühle ich mich im Moment", kommentierte Serrano. Und Schur fügte hinzu: "Als ich Shea Serrano zum ersten Mal traf, habe ich ihm persönlich versprochen, dass er sich eines Tages so fühlen würde wie die Spurs 2014 nach dem Gewinn der NBA-Meisterschaft. Ich bin begeistert, dass ich mein Ziel erreicht habe. Und ich freue mich doppelt, mit ihm und IMDb TV an dieser witzigen und herzerwärmenden Show zu arbeiten."

Abgesetzt oder verlängert

Succession © Sky Deutschland
"Succession": Die dritte Staffel von "Succession" ist erst kürzlich gestartet, schon nach zwei ausgestrahlten Folgen steht aber fest: Ein Ende ist noch nicht in Sicht, HBO hat schon eine vierte Staffel in Auftrag gegeben. Überraschend kommt das allerdings nicht unbedingt, der Staffelstart war gerade der erfolgreichste einer HBO-Serie seit dem Launch von HBO Max.

"The Wonder Years" und "Home Economics": Der Comedy-Mittwoch von ABC läuft zwar nicht gerade herausragend gut, zufrieden ist man damit beim Disney-Network allerdings offenbar und hat die neue Serie "The Wonder Years" ebenso wie das nach der Premiere im Frühjahr gerade in der zweiten Staffel befindliche "Home Economics" für jeweils eine komplette Staffel verlängert. Beide erhalten neun weitere Episoden und werden somit auf eine volle 22er-Staffel kommen.

US-Quoten-Update

The Big Leap © Fox
Gleich zwei neue Musik-Drama-Serien sind in den letzten Wochen gestartet - aus Quotensicht ist in beiden aber gar keine Musik drin, zumindest was die lineare Ausstrahlung anbelangt. "The Big Leap" von Fox belegt derzeit den letzten Platz unter den Serien-Neustarts der großen vier Networks, zumindest was die Quote der linearen Ausstrahlung anbelangt. Die Serie, die von der britischen Show "Big Ballet" inspiriert wurde, in der übergewichtige Tänzerinnen antraten, inspirierte bislang nur im Schnitt 1,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, montags um 21 Uhr einzuschalten, in der Zielgruppe liegt das Rating bei 0,2 Prozent.

Queens © ABC
"Queens" von ABC ergeht es nur wenig besser. Darin treffen vier Frauen im Alter von inzwischen über 40 wieder, um an ihre alten Erfolge anzuknüpfen - in den 90ern bildeten sie nämlich die Hip-Hop-Band "Nasty Bitches". Hier sahen bislang im Schnitt 1,6 Millionen Amerikaner dienstags um 22 Uhr zu, das Zielgruppen-Rating lag zuletzt bei 0,3 Prozent. Der insgesamt bislang meistgesehene Serien-Neustart ist hingegen "FBI: International" vor "NCIS: Hawaii" und der Comedyserie "Ghosts", in der jungen Altersgruppe liegt die NBC-Serie "La Brea" vor "Ghosts".