© ABC Wer in den 1990ern schon so viele Lenze zählte, dass er den TV alleine ein- und ausschalten durfte, kam an "Hör mal, wer da hämmert" nur schwer vorbei. Mit dem Originaltitel "Home Improvement" lief die Sitcom mit Tim Allen als Heimwerkerking Tim Taylor und dem technisch talentierteren "Flan-Al-Hemdfan" Al Borland (Richard Karn) über acht Staffeln bei ABC über den Schirm. Zusammen präsentierten sie in der Serie eine TV-Show namens "Tool Time" über das Heimwerken und die dafür mehr oder weniger notwendigen Produkte - Chaos immer inklusive. Auch Pamela Anderson durfte als Assistentin Lisa bei "Tool Time" übrigens den Grundstein ihrer TV-Karriere legen. Nun gibt es ein Comeback der beiden Herren, allerdings nicht wie bei den letzten Sitcom-Revivals üblich in einem fiktionalen Kleid, sondern in Form eines Reality-Formats. Zehn Folgen werden zunächst von "Assembly Required" (vorläufiger Titel) für History bestellt. Um der Wegwerfgesellschaft einen Kontrapunkt zu setzen, soll es in dem Format um die Reparatur von altem oder kaputtem Werkzeug gehen unter Unterstützung der beiden und von Fachpersonal. Eine rahmende Geschichte über die beteiligten Leute und das Handwerk kommt hinzu.
© Netflix März 2020 gehörte bei Netflix definitiv der "Real Life"-Dokuserie "Tiger King: Murder, Mayhem and Madness". Nach Veröffentlichung der Geschichte um Joe Exotic, seine Wildkatzen und Widersacher gab es millionenfache Abrufe und die Sache wurde zum kulturellen Phänomen. Da war es nur wenig überraschend, dass das White-Trash-Universum noch mehrfach weitererzählt werden sollte. Ein Projekt mit Kate McKinnon als Carol Baskin und Produzentin ist nun beim zu NBC gehörenden Streamingdienst Peacock und dem Sender USA Network gelandet. Erzählt wird als Mini-Serie mit dem momentanen Arbeitstitel "Joe Exotic". Neben diesem Projekt gibt es noch eine weitere Serie, die bei CBS Television Studios beheimatet ist und Nicolas Cage als blondgefärbten Vokuhila-Träger in Szene setzt. Wer Joe Exotic bei der NBC-Produktion mimen wird, ist bislang noch nicht bekannt.
© UMC UMC, ein Streamingdienst von AMC, hat mit "For the Love of Jason" eine neue Eigenproduktion in Auftrag gegeben, die das Single-Dasein eines Mannes in seinen 30ern beleuchtet. Die Hauptrolle übernimmt Trell Woodberry. Er spielt ebenjenen Jason, der nach einer langjährigen Beziehung sein neues Leben als einem der begehrtesten Singles in Los Angeles - gutaussehend, gebildet, finanziell unabhängig - genießt - dabei aber nicht merkt, wie das Leben an ihm vorbei zieht. Bis er bemerkt, dass sich all seine Freunde weiterentwickeln, Familien gründen, sich niederlassen - und er sich davon nun selbst unter Druck gesetzt fühlt, während er sich immer wieder in peinlichen Dating-Situationen mit wechselnden Frauen wiederfindet. "Wir sehen so oft Geschichten über Beziehungen, die aus der weiblichen Perspektive erzählt werden. Es ist selten, die männliche Sichtweise auf das Thema zu erhalten", erklärt Brett Dismuke, Chief Content Officer von UMC, warum man sich für die Serie entschieden hat. Zu sehen geben soll es die Serie voraussichtlich ab November.
© NBCUniversal Media / Maarten de Boer Anders als Fox und The CW sind ABC, NBC und CBS optimistisch davon ausgegangen, noch im Herbst wieder weitgehend mit dem normalen Serienprogramm starten zu können, wenn auch mit mancher Verzögerung. Doch die Wiederaufnahme der Dreharbeiten zieht sich länger hin als gedacht - und so muss man nun auch hier umplanen. NBC hat nun angekündigt, dass man "This is us", die Chicago-Serien und "Law & Order: SVU" sowie "The Blacklist" voraussichtlich erst im November wieder auf den Bildschirm bringen wird, das neue Spinoff "Law & Order: Organized Crime" wird sich bis 2021 verzögern, ebenso die Serien "Brooklyn Nine-Nine", "Good Girls", "Manifest", "New Amsterdam" und "Zoey's Extraordinary Playlist". Immerhin schon am 22. Oktober will man "Superstore" zurückbringen, auch "The Voice" startet mit Verspätung am 19. Oktober. Auch CBS rechnet damit, sein ursprünglich angekündigtes Line-Up im November starten zu können. Bis dahin behilft man sich beispielsweise damit, dass man die eigentlich CBS All Access vorbehaltene Serie "Star Trek: Discovery" bei CBS zeigt, ode auch "One Day at a Time".
© CBS Zu weiß, zu männlich, zu alt: CBS hatte in den letzten Jahren in Sachen Diversity besonders viel aufzuholen. Da bildete "All Rise" mit seiner schwarzen, weiblichen Hauptdarstellerin schon eine bemerkenswerte Ausnahme - und das, obwohl die Vorlage der Gerichtsserie einen weißen, männlichen Anwalt als Hauptperson hat. Ausgerechnet bei dieser Serie rumpelt es hinter den Kulissen aber offensichtlich gewaltig. Gleich fünf Autoren haben Medienberichten zufolge gekündigt, weil sie mit dem - weißen - Showrunner Greg Spottiswood über Kreuz liegen. So habe man alle Hände voll damit zu tun gehabt, rassistische und sexistische Storylines zu verhindern, was nur teilweise gelungen sei. Die Probleme schwelen schon seit längerem, es gab auch schon zuvor einige Abgänge. Das Produktionsstudio kannte die Vorwürfe, entschied sich aber, Spottiswood weiter zu beschäftigen und ihm eine Beraterin zur Seite zu stellen. Mehr Details zur Situation bei "All Rise" gibt's bei der "New York Times".
© Apple Eine Hauptrolle jagt die nächste. Die Britin Keira Knightley steht für die Thrillerserie "The Other Typist" bei Hulu im Rampenlicht und nun geht es direkt bei Apple TV+ weiter. Bestellt hat der Streamingdienst die historisch angelegte Dramaserie "The Essex Serpent", die auf dem Buch "Die Schlange von Essex" von Sarah Perry basiert. Die Handlung: Ende des 19. Jahrhunderts reist die von Knightley porträtierte Darwin-Anhängerin an einen verschlafenen Küstenort und trifft dort auf gänzlich andere Ansichten eines Pfarrers. Ablehnung und Anziehung – auch körperlicher Natur - wechseln sich dabei ab.
© CBS TikTok und Twitter lieferte Sarah Cooper eine Bühne, um ihre Satire-Videos über Donald Trump zu platzieren. Netflix erkannte das Zeichen der Zeit und machte ein Netflix-Special mit ihr klar. Nun könnte bei CBS eine Sitcom folgen, die auf ihrem Buch "How to be Successful without Hurting Men's Feelings" basiert. Erfolgreich - hierbei im Kampf gegen das Böse - wollten auch die kleinen Superheldinnen bei den "Powerpuff Girls" sein und das obwohl sie noch im Kindergartenalter waren. Bei The CW gibt es nun Bemühungen, das als Cartoon-Serie wiederaufzulegen, dann jedoch als Serie mit echten Figuren. Ein Alterssprung ist ebenfalls angedacht: die Rückkehr der Powerpuff Girls würde bedeuten, dass diese bereits in ihren 20ern sind, vollkommen desillusioniert von ihrer Vergangenheit. Eine Wiedervereinigung im Kampf gegen das Böse könnte dadurch nicht nur die Welt besser machen, sondern auch ihre verlorenen Seelen retten.
© CBS Südstaaten-Rapper T.I. konnte zuletzt viel Erfahrung als Schauspieler sammeln. Nun hat Curtis "50 Cent" Jackson, der sich in der TV-Branche vor und hinter der Kamera längst einen Namen gemacht hat, Interesse an dem Künstler und entwickelt die Serie "Twenty Four Seven" für CBS All Access. Noch unklar ist dabei, ob Jackson auch selbst in Erscheinung treten wird. T.I. würde dann in die Rolle des NYPD-Polizisten Derrick Parker schlüpfen, der einige der großen Mordfälle in der Rap-Geschichte zu lösen versuchte. Basis liefert sein Buch "Notorious C.O.P.: The Inside Story of Tupac, Biggie, and Jam Master Jay Investigations from NYPD's First 'Hip Hop Cop'". Bei HBO zieht man kein Buch, sondern einen Film aus dem Archiv. "Sphere – Die Macht aus dem All" damals mit Dustin Hoffman, Sharon Stone und Samuel L. Jackson, könnte als Serie zurückkehren. Hinter dem Projekt steht eine Produzentin von "Westworld", welches ja ebenfalls bei HBO beheimatet ist.
Abgesetzt oder verlängert
"Altered Carbon": Eine Kosten- und Nutzenabwägung bringt Netflix dazu, keine weitere Staffel von "Altered Carbon" in den Warenkorb zu legen. Damit lief das Finale der zwei Staffeln umfassenden Sci-Fi-Serie bereits am 27. Februar (plus Anime-Film im März als Zusatz).
"I Am Not Okay With This": COVID-19 beherrscht nach wie vor den Alltag, auch wenn es um Entscheidungen über Fortführungen von bestehenden Produktionen geht. Stillstand, Ausfälle und Verluste in Verbindung mit steigenden Produktionskosten durch Hygieneprotokolle zeigen bei "I Am Not Okay With This" Wirkung. Die Serie erhält deshalb keine zweite Staffel.
"I'm Sorry": I'm sorry heißt es im Falle von truTVs "I'm Sorry". Die Comedyserie erhält keine dritte Staffel, obwohl diese bereits bestellt war. Auch hierbei hängt die Entscheidung mit den Umständen rund um die Pandemie zusammen.
"Penny Dreadful: City of Angels": Vier Jahre nach dem Abschluss von "Penny Dreadful" ging es für das Spinoff mit dem Untertitel "City of Angels" weiter. Doch damit ist nun auch schon wieder Schluss. Trotz guter Kritiken schickt Showtime die Serie nach nur einer Staffel auf den Friedhof der Gruselserien.
"The Society": Eine moderne und weiter gefasste Neuinterpretation von "Herr der Fliegen" lieferte Netflix mit "The Society" ab. Für die auf ein jüngeres Publikum schielende Serie ist jedoch Schluss – auch wenn es bereits letzten Sommer grünes Licht für eine zweite Staffel gab. Wie im Falle von "I Am Not Okay With This" hängt dies mit den Auswirkungen der Pandemie zusammen.
US-Quoten-Update
© Democratic Party Nachdem US-Präsident Trump vergangene Woche die Quoten der Übertragungen des Nominierungs-Parteitags der Demokraten via Twitter noch als "sehr schlecht" bezeichnet hatte, steht nun fest: Seine eigener Parteitag interessiert noch deutlich weniger. Bislang liegen die Reichweiten von Montag bis Mittwoch vor - und an jedem Tag waren es signifikant weniger als bei den Demokraten. Am Mittwoch mit Mike Pence als Hauptredner sahen etwa 17,3 Millionen Zuschauer über elf Sender hinweg zu, bei den Demokraten waren es am Mittwoch 22,8 Millionen gewesen. Allerdings trat dort mit Kamala Harris auch eine neue Vizepräsidentschaftskandidatin auf, nicht der schon amtierende Vizepräsident. Zudem boten die Demokraten auch noch Barack Obama auf. Die höchste Reichweite gab's für die Demokraten in der vergangenen Woche bei Joe Bidens Rede, die knapp 25 Millionen Zuschauer verfolgten - was allerdings rund fünf Millionen weniger waren als fünf Jahre zuvor bei Hillary Clinton. Immerhin 5,1 Millionen Zuschauer verfolgten dann übrigens am Sonntag das erste gemeinsame Hinterview von Biden und Harris bei ABC.
© ITV Später als gedacht und in Las Vegas statt auf Fidschi meldete sich in dieser Woche bei CBS "Love Island" im Programm zurück. Falls man darauf gesetzt hatte, in der derzeit weiter von einer Wiederholungsflut bestimmten Programm besser punkten könnte, hat man sich allerdings getäuscht: Die erste Folge erreichte nur 1,9 Millionen Zuschauer, die zweite Folge kam sogar nicht über eineinhalb Millionen Zuschauer hinaus. Zum Vergleich: Die ohnehin schon nur mäßig erfolgreiche erste Staffel erreichte an den ersten beiden Tagen im vergangenen Jahr immerhin noch 2,6 Millionen Zuschauer. Auch die Zielgruppen-Ratings waren mit 0,4 und 0,3 Prozent für die beiden Folgen sehr übersichtlich. "Big Brother" machte da am Mittwoch seine Sache besser und nimmt nun nach mauem Beginn langsam Fahrt auf. Mit 4,2 Millionen Zuschauern wurde der bisherige Bestwert dieser Staffel eingefahren. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei überzeugenden 1,1/7 Prozent (Rating/Share).
© Paramount Ein voller Erfolg ist unterdessen weiterhin fraglos "Yellowstone": Das Finale der dritten Staffel kam beim Paramount Network auf 5,2 Millionen Zuschauer bei der Erstausstrahlung - damit wurde der bisherige Serienrekord mal eben um eine Million Zuschauer übertroffen. Damit war es die meistgesehene Sendung im Kabelfernsehen im ganzen Jahr. Rechnet man auch noch Wiederholungen mit ein, dann steigt die Reichweite schon am Premieren-Tag auf 7,5 Millionen an, die Nutzung über digitale Plattformen noch gar nicht mitgerechnet. "Yellowstone" mit Kevin Costner fährt damit inzwischen Quoten ein, von denen selbst die Networks inzwischen häufig nur noch träumen können.