Mit CBS All Access hat ViacomCBS bereits einen gut eingeführten eigenen Streaming-Dienst, der mit Eigenproduktionen wie "The Good Fight" oder den Star-Trek-Serien auch einiges an Aufmerksamkeit generiert - allein: Verglichen mit der Masse an Content die Disney etwa bei Disney+, NBC Universal künftig bei Peacock oder WarnerMedia bei HBO Max anbieten wird, ist CBS All Access vergleichsweise dürftig aufgestellt. Das will man ändern und plant nach dem Zusammengehen mit Viacom nun, dem Streaming-Dienst mit Programmen von Comedy Central, BET, MTV, Nickelodeon und Pluto TV, Filmen von Paramount Pictures anzureichern, auch Inhalte des eigenen Premium-Pay-TV-Angebots Showtime soll man dann unter dem neuen gemeinsamen Streaming-Dach finden. Auch Sport und Nachrichten soll man dort dann bekommen. Die Showtime-Inhalte werden aber nur in einer Premium-Variante enthalten sein. Finale Entscheidungen über den Namen oder Preis des aufgebohrten Angebots sind noch nicht gefallen. Sicher ist aber: Die Streaming-Wars sind weiter in vollem Gange.
Nur etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass Fox mit "The Masked Singer" einen Überraschungs-Hit landete. Gefunden hatte man die Vorlage des Formats damals in Südkorea, wo "King of Mask Singer" in deutlich spartanischerer Form schon seit einigen Jahren läuft. Nun importiert Fox erneut ein koreanisches Format, das Musik und Raten verbindet und setzt mit Ken Jeong auch noch auf einen "Masked Singer"-Panelisten als Moderator. In "I can see your voice" muss der Kandidat versuchen, gute und schlechte Sänger zu erkennen, ohne jemals ihre Stimme gehört zu haben. Dabei sind sie in einer Reihe von Lip-Sync-Battles zu sehen, ähnlich wie bei "The Masked Singer" gibt's ein prominentes Rate-Team, das in diesem Fall den Kandidaten unterstützt, und auch versteckte Hinweise werden untergebracht. Am Ende wird der Sänger, der vom Kandidaten ausgewählt wurde, in einem Duett mit einem musikalischen Superstar auftreten - und dann wird sich zeigen, ob das in einer Katastrophe endet oder der Sänger wirklich etwas drauf hat.
Der Walt Disney CEO Bob Iger hat in einem Gespräch mit Investoren angeteast, dass das "Star Wars"-Universum seine Zukunft auf dem kleinen Bildschirm festigen wird. Nachdem mit "The Rise of Skywalker" im Dezember der letzte Film der neuen Trilogie ins Kino gekommen ist, soll der Fokus in den nächsten Jahren auf Fernsehen gerichtet werden. Dazu gehört in erster Linie der Ausbau von der Disney+-Serie "The Mandalorian", die bereits im vergangenen Jahr um eine zweite Staffel verlängert wurde. "Wir erforschen jedoch auch die Möglichkeiten, 'The Mandalorian' mit weiteren Charakteren zu füllen und diese in Bezug auf neue Serien in ihre eigenen Richtungen zu lenken", so Igor weiter. Neben diesen möglichen Spin-offs befinden sich derzeit zwei weitere Serien in ihrer Findungsphase: Eine über Obi-Wan Kenobi und eine über den von Diego Luna verkörperten Rebellen, der bereits in "Rogue One" zu sehen war.
Hulu-CEO Randy Freer nimmt seinen Hut und geht. Acht Monate, nachdem der Streamingdienst von Disney übernommen wurde, integriertder Konzern Hulu stärker in seine Direct-to-Consumer & International-Division unter Kevin Mayer. Diese Umstrukturierung wird auch vollzogen, damit der Streamingdienst leichter außerhalb der USA expandieren kann. Die könnte ab 2021 auf der Agenda stehen. Und noch eine weitere Personalie: George Cheeks wird mit Wirkung zum 23. März neuer Chef der CBS Entertainment Group als Nachfolger von Joe Ianiello, der das Unternehmen nach einer Übergangsphase verläst. Cheeks führte zuletzt die NBC Universal Content Studios.
Michelle Obama geht in Serie: Nachdem sie als First Lady zu einer der einflussreichsten Frauen der Weltgeschichte heranwuchs, wird sie nun von Viola Davis ("How to get away with murder") porträtiert. Stattfinden wird das Ganze beim Network Showtime, wo eine erste Staffel für die Biopic-Reihe "First Ladies" bestellt wurde. Auch die Präsidentengattinnen Eleanor Roosevelt und Betty Ford werden anschließend in den Fokus gestellt. Hier ist jedoch noch nicht klar, wer die Hauptrollen übernehmen wird. "Im Laufe unserer Geschichte hatten die Ehepartner der Präsidenten nicht nur einen bemerkenswerten Einfluss auf die Staats- und Regierungschefs, sondern auch auf das Land selbst ausgeübt", sagt Jana Winograde, Unterhaltungschefin Showtime. "'First Ladies' passt perfekt in das Showtime-Powerhaus aus Drama und Politik und zeigt, wie sehr sich persönliche Beziehungen sowohl auf nationale als auch auf globale Ereignisse auswirken."
Google hat bei der Vorlage seiner neuesten Quartalszahlen erstmals detailliert aufgeschlüsselt, welche Werbeumsätze eigentlich mit YouTube erzielt werden - und die sind schon ziemlich beachtlich: 2019 generierte die Video-Plattform 15,15 Milliarden US-Dollar an Werbeeinnahmen - ein gewaltiges Wachstum von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2017 lagen die Werbeeinnahmen von YouTube noch bei 8,15 Milliarden. YouTube-Werbung lieferte im 4. Quartal etwas mehr als ein Zehntel der Gesamt-Einnahmen des Google-Mutterkonzerns Alphabet. Der Werbeumsatz von YouTube fiel damit übrigens deutlich höher aus als das von Analysten geschätzt wurde. eMarketer rechnete für 2019 mit etwa 11,4 Milliarden und lag damit deutlich daneben. Die Bezahlmodelle YouTube Music und YouTube Premium zählen unterdessen übrigens 20 Millionen Abonnenten, YouTube TV kommt in den USA auf etwas mehr als zwei Millionen Kunden. Verglichen mit den etwa zwei Milliarden monatlichen Nutzern ist da also noch einiges an Wachstumspotential.
© Netflix

Verlängert oder abgesetzt
"If Loving You Is Wrong": Die Soap-Opera, die bei Oprah Winfreys Sender OWN lief, verabschiedet sich mit Staffel fünf. "If Loving You Is Wrong" wurde vom Showrunner Tyler Perry inszeniert und wird am 10. März in seine finale Runde gehen. "Wir sind Tyler Perry und den talentierten Schauspielern und der Crew dankbar, dass sie uns fünf unglaublich unterhaltsame Staffeln gegeben haben", sagte OWN-Präsidentin Tina Perry.
© Showtime
"Soundtrack": Nach nur einer Staffel nimmt Netflix Abschied von seinem Musical-Drama "Soundtrack". Warum die Serie über junge Personen, die alle auf eine bestimmte Art und Weise mit der Musikindustrie verwoben sind, abgesetzt wurde, hat der Streamingdienst nicht kommuniziert. "Soundtrack" startete jedoch im vergangenen Dezember, als auch gehypte Serien wie "The Witcher" und "You" veröffentlicht wurden. "Soundtrack" könnte demnach nicht allzu viel Aufmerksamkeit erlangt haben.
"Spinning Out": Einen Monat nach dem Start der ersten Staffel wird auch "Spinning Out" direkt wieder eingestampft. Die Eiskunstlauf-Serie von Netflix, die von einer ehrgeizigen Athletin handelt, die sich nach einer Verletzung zurückkämpfen möchte, blieb wahrscheinlich ebenso wie "Soundtrack" hinter seinen Erwartungen.
US-Quoten-Update
Schon hierzulande sorgte der Super Bowl am vergangenen Sonntag für herausragende Quoten bei ProSieben, ein noch ungleich größeres Event ist das Finalspiel der NFL aber natürlich im Heimatland USA, auch wenn dort die Reichweiten in den letzten Jahren rückläufig waren. Dieser Abwärtstrend konnte nun aber durchbrochen werden: 99,9 Millionen Zuschauer sahen die Übertragung im linearen Fernsehen bei Fox, rund eineinhalb Millionen mehr als im Vorjahr. Nimmt man noch die digitalen Plattformen hinzu, dann springt die Reichweite leicht in den dreistelligen Millionen-Bereich. Es war damit der zehntmeistgesehene Super Bowl überhaupt. Im Schlepptau startete Fox dann die dritte Staffel von "The Masked Singer", die erwartungsgemäß natürlich auch Rekorde aufstellte: 23,7 Millionen Zuschauer sahen zu, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 8,1/36 Prozent. Zum Vergleich: Die zweite Staffel hatten im Schnitt 7 Millionen Zuschauer verfolgt. Generell sind die Post-Super-Bowl-Zahlen aber ohnehin keinerlei Indikator dafür, wie groß das Interesse wirklich ist. Vergangenes Jahr startete CBS dort "The World's Best" mit 22,2 Millionen Zuschauern - und stand wenige Wochen später mit weniger als drei Millionen übrig gebliebenen Interessierten da. Das ist bei "The Masked Singer" kaum zu befürchten, auch auf dem regulären Timeslot reichte es am Mittwoch noch zu 7,4 Millionen Zuschauern und 2,0/10 Prozent in der Zielgruppe - gute Werte in etwa auf dem Herbst-Niveau. Der anschließenden Show "Lego Masters" verhalf das ebenfalls zu einem guten Einstand: 4,7 Millionen Zuschauer wurden gezählt, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 1,6/7 Prozent (Rating/Share).
Mit einem Football-Schub gestartet ist vor wenigen Wochen auch der "9-1-1"-Ableger "Lone Star" - und hier hat sich mittlerweile herausgestellt, dass die Serie auch ohne diese Vorlage hervorragend ein echter Gewinn für den Sender ist. Die vierte Episode legte sogar wieder deutlich zu: 6,4 Millionen Zuschauer sahen am Montagabend zu, der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen lag bei sehr guten 1,3/6 Prozent - in der heutigen linearen TV-Welt wird ein solches Ergebnis insbesondere beim jüngeren Publikum von kaum noch einer Serie erreicht. Tatsächlich war "9-1-1: Lone Star" auch das erfolgreichste fiktionale Programm bei den jüngeren Zuschauern in den vergangenen Tagen. Im Anschluss konnte auch "Prodigal Son" wieder etwas zulegen, allerdings mit 3,5 Millionen Zuschauern insgesamt und 0,8/4 Prozent in der Zielgruppe bei Weitem nicht mithalten.
Vom Bildschirm endgültig verabschiedet hat sich nach vier Staffeln in der vergangenen Wohe die zauberhafte Serie "The Good Place" bei NBC. Zum Abschied zogen die Quoten nochmal etwas an, wirklich überzeugend waren sie aber schon länger nicht mehr. 2,3 Millionen Zuschauer sahen das Serienfinale, das war zumindest die höchste Reichweite seit dem Staffel-Auftakt Ende September. Auch der Zielgruppen-Marktanteil lag mit 0,7/3 Prozent so hoch wie seit September nicht. Bei CBS ging am selben Abend unterdessen die erste Staffel von "Evil" zu Ende. Das Supernatural-Drama von Robert und Michelle King war bereits für eine zweite Staffel verlängert worden. Die Quoten waren unspektakulär, aber zumindest über Wochen stabil. 3,2 Millionen Zuschauer sahen zu, 0,5/3 Prozent betrug der Marktanteil bei den 18- bis 49-Jährigen.