One Day at a Time© Ali Goldstein/Netflix
Eine Serie wird abgesetzt und Netflix gibt wenig später den edlen Ritter, der sie vor dem endgültigen Tod bewahrt und die treuen Fans mit weiteren Episoden versorgt - diese Geschichte gab's in den vergangenen Jahren schon etliche Male. Doch diesmal sind die Rollen vertauscht: Nachdem Netflix im Frühjahr beschlossen hat, die Comedyserie "One Day at a Time" nicht fortzuführen und das auch offen mit den zu geringen Abrufzahlen begründete, springt nun der zum CBS-Konzern gehörende US-Kabelsender Pop ein und wird eine vierte, 13 Episoden umfassende Staffel produzieren, die irgendwann im kommenden Jahr zu sehen sein soll. Die Serie ist ein Remake der gleichnamigen Norman-Lear-Sitcom aus den 70ern. Sie erzählt die Geschichte von drei Generationen der kubanisch-amerikanischen Familie Alvarez, die alle unter einem Dach leben. "Es ist toll, an dieser brillanten und kulturell bedeutsamen Serie beteiligt zu sein, die sich in einer Minute mit wichtigen Themen beschäftigt und einen in der nächsten Minute zum Lachen bringt. Wenn 'Schitt's Creek' uns etwas gelehrt hat, dann dass Liebe und Freundlichkeit immer gewinnen. Pop ist nun die Heimat von der der von Kritikern meistgelobten und von Fans meist-geliebten Comedys im Fernsehen", sagt Pop-TV-Chef Brad Schwartz.

WarnerMedia© WarnerMedia
WarnerMedia hat zwei weitere Serien für seinen noch nicht gestarteten Streaming-Dienst in Auftrag gegeben, beide von "Maniac"-Schöpfer Patrick Sommerville. Zum Einen handelt es sich um die Comedyserie "Made for Love", die auf einem tragikomischen Roman gleichen Namens von Alissa Nutting basiert.  Im Mittelpunkt steht eine Frau in ihren Dreißigern, die nach 10 Jahren Ehe mit einem soziopathischen Tech-Milliardär die Flucht ergreift - und feststellt, dass er schon ein revolutionäres Überwachungsgerät - das 'Made for Love' - in ihr Gehirn eingesetzt hat, mit dem er ihre Gedanken und Gefühle lesen kann. Die zweite Serie heißt "Station Eleven" und wird als halbstündige postapokalyptische Serie beschrieben, die auf einem Bestseller von Emily St. John Mandel basiert. Erzählt wird hier die Geschichte von Überlebenden einer verheerenden Grippe, die im Anschluss versuchen, die Welt neu aufzubauen.

Amazon Prime Video© Amazon
Nach ihrem Ausstieg bei "Project Runway" wird Heidi Klum bekanntlich künftig gemeinsam mit Tim Gunn ein neues Fashion-Format bei Amazon Prime Video präsentieren, zu dem nun weitere Details veröffentlicht wurden. Der Titel ist "Making The Cut". 12 talentierte Unternehmer und Designer aus der ganzen Welt kämpfen darin gegeneinander, um ihre Marken aufs nächste Level zu heben und zum globalen Phänomen zu machen. Es gibt eine Reihe von Juroren und Gastjuroren, unter denen sich Promis wie Naomi Campbell, Nicole Richie, Carine Roitfeld und Joseph Altuzarra befinden.

Blood & Treasure© CBS
CBS hat beschlossen, seine Sommer-Abenteuerserie "Blood & Treasure" in eine zweite STaffel zu schicken. Das kommt durchaus etwas überraschend, denn die Quoten waren bislang doch eher mau. 4,4 Millionen Zuschauer sahen die erste Staffel bislang im Schnitt, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,5. Auf der anderen Seite war das immerhin mehr als CBS im vergangenen Sommer auf dem gleichen Sendeplatz erzielte - und das reicht in diesen Zeiten offenbar schon, um frühzeitig grünes Licht für eine Fortsetzung zu erhalten.

Discovery© Discovery
"Deadline" und "Variety" berichten, dass Discovery - nach dem Kauf von Scripps Network der mit Abstand größte Abnehmer für non-fiktionale Inhalte in den USA - im vergangenen Jahr begonnen hat, seine Zahlungsmodalitäten zu ändern, was nun so manche Produktionsfirma in Bedrängnis bringe. Demnach zahlt Discovery nun erst für die Produktion, wenn sie abgeschlossen ist - und nicht mehr wie bislang sukzessive beim Erreichen vorher definierter Meilensteine. Die Produzenten müssen somit also die gesamte Produktion vorfinanzieren. Wer das nicht aus eigenem Cashflow kann, wird von Discovery demnach an die Citibank verwiesen, die eigens dafür ein Kreditprogramm aufgelegt hat. Offiziell heißt es seitens Discovery, dass es um ein besseres Management des Cash Flows gehe und man positive Rückmeldungen dazu von großen wie kleinen Produktionsfirmen bekommen habe. Das Grummeln in der Branche scheint angesichts der Berichte aber trotzdem kaum überhörbar. Mehr dazu bei "Deadline" und "Variety".

FOX© FOX
Fox hat eine Adaption der australischen Comedy-Miniserie "A Moody Christmas" angekündigt, die als Event zur Weihnachtszeit ausgestrahlt werden soll, wie "Variety" berichtet. Dass es jetzt doch noch dazu kommt, ist schon etwas überraschend: In Entwicklung wurde die Serie schon 2013 geschickt. Im Mittelpunkt der Single-Camera-Comedy steht Dan Moody, der nach Hause zurückkehrt, um Weihnachten mit seiner dysfunktionalen Familie zu verbringen. Als er ankommt, trifft er auf den unvermeidlichen Wahnsinn einer Familie, deren Mitglieder alle irgendetwas vor den anderen verstecken.

US-Quoten-Update

In den USA hat das Rennen um die nächste Präsidentschaft begonnen: In dieser Woche fanden die ersten beiden Democratic Debates statt, in der sich die Bewerber um die Präsidentschafts-Kandidatur für die demokratische Partei vorstellten. Bislang liegen nur die Zahlen des ersten Abends vor: Die zugleich bei NBC, MSNBC und Telemundo ausgestrahlte Debatte zählte zusammengenommen 15,3 Millionen Zuschauer - deutlich weniger als die 24 Millionen, die vor vier Jahren die erste Debatte der Republikaner inkl. Donald Trump verfolgten und auch etwas weniger als bei der ersten Debatte 2015 der Demokraten. Allerdings kommen zu den Zahlen noch gut neun Millionen Zuschauer über den Livestream hinzu. Groß ist das Interesse derzeit in jedem Fall.

Sommer-Zeit ist in den USA auch immer "Big Brother"-Zeit. Bei CBS ging das Format nun bereits in seine 21. Staffel. Doch auch am großen Bruder kann sich vom allgemein rückläufigen Quotentrend des linearen Fernsehens nicht abkoppeln. Mit knapp unter fünf Millionen Zuschauern war es der bislang schwächste Staffel-Auftakt, auch in der Zielgruppe blieb das Rating mit 1,3 Prozent deutlich hinter den 1,5 Prozent des Vorjahres zurück. Am Mitwoch gab's einen weiteren Quotenrückgang auf viereinhalb Millionen Zuschauer und 1,1/6 Prozent Marktanteil (Rating/Share). Auch mit diesen Zahlen gehört "Big Brother" aber noch immer zum stärksten, was das US-Fernsehen im Sommer derzeit zu bieten hat.

Bei ABC wird unterdessen nun Minigolf gespielt. "Holey Moley" legte mit 4,9 Millionen Zuschauern insgesamt und 1,0/6 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen am Donnerstag vergangener einen durchaus überzeugenden Einstand hin und setzte sich gegen die Konkurrenz aus "MasterChef" und Wiederholungen an die Spitze. Auch um 21 Uhr war ein neues Format an der Spitze: Fox ließ bei "Spin the Wheel" Kandidaten an einem übergroßen Rad drehen und konnte damit immerhin rund dreieinhalb Millionen Zuschauer überzeugen. 0,8/4 Prozent in der Zielgruppe waren ein zumindest grundsolider Wert. "Family Food Fight" enttäuschte hingegen bei ABC zur gleichen Zeit mit nur 2,9 Millionen Zuschauern und 0,6/3 Prozent in der Zielgruppe.