US-Update vom 24. Mai
Colbert überholt Fallon, "Game of Thrones" schlägt alle
© Sky Deutschland
Die in der Zielgruppe meistgesehene US-Serie der Saison 2018/19 war mit großem Vorsprung "Game of Thrones", beim Gesamtpublikum lag "The Big Bang Theory" vorn. In der Late Night hat Stephen Colbert nun auch bei den Jüngeren Platz 1 erreicht.
© CBS Die US-Season 2018/19 ist zu Ende - Zeit für eine kleine Bilanz aus Quotensicht. Unter den Networks hat sich an den Spitzenplätzen nichts geändert. CBS war beim Gesamtpublikum erneut das Maß der Dinge - das elfte Jahr in Folge. Einziges Network, das seine Reichweite gegen den Trend steigern konnte, war Fox - den erstmals übertragenen Football-Spielen am Donnerstag sei dank. In der klassischen Zielgruppe, die in den USA die 18- bis 49-Jährigen umfasst, verteidigte NBC auch ohne den Super Bowl die Spitzenposition - zum fünften Mal innerhalb der letzten sechs Jahre. Allerdings war es diesmal denkbar knapp: Mit einem durchschnittlichen Rating von 1,6 lag NBC nur hauchdünn vor CBS und Fox, die beide 1,5 erreichten, ABC blieb einmal mehr nur etwas abgeschlagen Platz 4 mit einem durchschnittlichen Rating von 1,2. The CW spielt mit seiner sehr jungen Ausrichtung ohnehin schon immer mindestens eine Liga tiefer und erreichte im Schnitt noch 0,4 - ein Rückgang um ein Drittel im Vergleich zur vorangegangenen Saison. Kurz zur Erklärung: Die Reichweite in der Zielgruppe wird in den USA stets in Rating-Points angegeben - der Prozentsatz der US-Bevölkerung mit TV-Zugang in dieser Altersgruppe, die zugesehen hat.
© Sky Deutschland Da wie in Deutschland auch in den USA keine verlässlichen offiziellen Reichweiten vorliegen, die alle Plattformen umfassen, kann man auch bei der Liste der meistgesehenen Serien nur auf den klassischen Empfangsweg zurückgreifen (jeweils aber inkl. 7 Tage zeitversetzter Nutzung). Doch auch in diesem Hinblick hieß die meistgesehene Serie in der Zielgruppe 18-49 in der gerade zu Ende gegangenen Saison "Game of Thrones" mit einem Rating von 6,4. Mit weitem Abstand folgt auf dem zweiten Platz die NBC-Serie "This is us" mit 3,8 vor "The Big Bang Theory" mit 3,7. "The Walking Dead" von AMC, das hier lange Zeit führend war, sortiert sich mit einem Rating von 3,2 nun auf Platz 4 ein. Die in der Zielgruppe reichweitenstärkste neue Serie war "Manifest" von NBC mit einem Rating von 2,8 auf Platz 6, knapp hinter "Grey's Anatomy". Allerdings zeigte der Trend von "Manifest" im Lauf der ersten Staffel steil nach unten - man darf also gespannt sein, wo sich die Serie im kommenden Jahr einsortiert. Ohnehin wird die Spitzengruppe dann ganz anders aussehen, weil bekanntlich sowohl "Game of Thrones" als auch "The Big Bang Theory" zu Ende gingen.
© Warner Bros. Television Beim Gesamtpublikum liegt "Game of Thrones" mit im Schnitt 15,32 Millionen Zuschauern nur auf dem dritten Platz, hier kann "The Big Bang Theory" mit im Schnitt 17,4 Millionen Zuschauern Platz 1 für sich reklamieren. Das wird noch etwas mehr werden, weil für das Serienfinale die endgültigen Zahlen inkl. 7 Tage zeitversetzter Nutzung noch nicht vorliegen. Schon nach drei Tagen wurden aber 23,4 Millionen Zuschauer gezählt. Hinter "TBBT" folgt mit "NCIS" ein weiterer CBS-Dauerbrenner mit im Schnitt 15,9 Millionen Zuschauern. Platz 4 belegt das "Big Bang"-Spinoff "Young Sheldon", das in der kommenden Saison nun aber unter Beweis stellen muss, dass die Fans auch ohne "Big-Bang"-Vorlauf einschalten. Nach "This is us" und "Blue Bloods" folgt auf Rang 7 der zuschauerstärkste Neustart - der in diesem Fall "FBI" von CBS ist. Die Serie profitierte allerdings fraglos von ihrem Sendeplatz im Schlepptau von "NCIS". Mit 12,7 Millionen Zuschauern liegt die Serie aber auch nicht weit vor "Manifest", das 12,6 Millionen Zuschauer im Schnitt zählte. Betrachtet man auch die non-fiktionale Unterhaltung, dann springt einem neben dem Football noch "The Masked Singer" ins Auge. Die Fox-Show liegt in der Zielgruppe gleichauf mit "This is us" bei einem Rating von 3,8, auch beim Gesamtpublikum war sie mit im Schnitt 11,6 Millionen Zuschauern überaus erfolgreich.
© Comedy Central Eine spannende Entwicklung gab es auch in der Late Night: Nachdem Stephen Colbert, der sich seit Trumps Wahl als schärfster Kritiker des US-Präsidenten in Szene setzen konnte, dem wesentlich unpolitischeren Jimmy Fallon beim Gesamtpublikum bereits vor zwei Jahren den Rang abgelaufen hat, steht er nun erstmals auch in der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen auf Platz 1. Der Vorsprung ist zwar nicht groß, beträgt aber in dieser Altersgruppe nun im Schnitt 18.000 Zuseher. Colbert erreicht damit das erste Mal beim jüngeren Publikum die Marktführung - und auch vor seiner Zeit war die "Late Show" zuletzt in der Saison 1994/95 vor NBCs "Tonight Show". Auch den Vorsprung beim Gesamtpublikum hat Colbert ausgebaut - er liegt nun 1,37 Millionen Zuschauer vor dem direkten Verfolger - der größte Vorsprung der "Late Show" seit 1993/94. Gekrönt wurde diese überaus erfolgreiche Season von der Folge am Donnerstag vergangener Woche, als Colbert den Cast von "The Big Bang Theory" nach dem Finale zu Gast hatte. Rund 5,8 Millionen Zuschauer sahen zu - die dritthöchste Reichweite seit Colbert die Sendung moderiert.
Weitere US-Meldungen
© ITV Auch wenn Fox mit der ähnlich gelagerten Datingshow "Paradise Hotel" gerade Schiffbruch erleidet, hält CBS große Stücke auf "Love Island", das ab dem 9. Juli erstmals auch in den USA an den Start geht. Das Network hat nun nämlich angekündigt, dass "Love Island" einen Monat lang an jedem Werktag zur besten Sendezeit um 20 Uhr im Programm sein wird. Selbst der Dauerbrenner "Big Brother" läuft bei CBS nur an drei Abenden pro Woche. Man darf nun also gespannt sein, ob sich ein ähnlicher Erfolg wie in Großbritannien auch in den USA einstellen wird. In Deutschland läuft das Format ebenfalls sehr erfolgreich bei RTL II. Eine durchgehende Primetime-Programmierung um 20:15 Uhr hat man sich aber auch hierzulande nicht getraut.
© Disney ABC Nach 20 Jahren geht in den USA "Who wants to be a Millionaire?" zu Ende. Anders als hierzulande "Wer wird Millionär?" lief die US-Version nur in den ersten Jahren nach dem Start zwischen 1999 und 2002 in der Primetime. Danach wurde sie aber nicht abgesetzt, sondern wechselte in die Daytime-Syndication. Zwischenzeitlich wich die US-Version deutlich vom ursprünglichen Konzept ab. 2008 wurde etwa eine Zeitbegrenzung eingeführt, zwischen 2010 und 2015 gab es ein "Shuffle-Konzept", bei der die Fragen in den ersten zehn Runden nicht mehr in sukzessive ansteigendem Schwierigkeitsgrad gestellt wurden, sondern nach einem Zufallsprinzip durchmischt. Danach kehrte man weitgehend zum Originalformat zurück. Zuletzt hatte Chris Harrison durch die Sendung geführt, erster Moderator war 1999 Regis Philbin.
© 20th Century Fox Disney arbeitet für seinen neuen Streamingdienst Disney+ offenbar an einer Serien-Adaption des Films "True Lies" von James Cameron. Schon 2017 hatte es Meldungen gegeben, dass es Pläne bei 20th Century Fox für ein solches Prequel zu "True Lies" gibt, nun sagte der Regisseur McG im Rahmen eines Interviews zu seinem Netflix-Film "Rim of the World", dass sein aktuelles Projekt "True Lies" für Disney+ sei. McG schreibt demnach dafür auch die Bücher. Ob Arnold Schwarzenegger, der im Film eine Hauptrolle spielte, auch an der Serie mitwirken wird - ob vor oder hinter der Kamera - ist noch nicht klar. "Collider" hat einige Aussagen von McG über "True Lies" bei YouTube veröffentlicht.
Colbert überholt Fallon, "Game of Thrones" schlägt alle
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