© WarnerMedia Wenige Tage, nachdem die Übernahme von Time Warner durch AT&T endgültig grünes Licht bekommen hat, gehen zwei langjährige Manager aus dem Warner-Reich von Bord: Richard Plepler tritt als HBO-Chef zurück, bei Turner steht offenbar der Abgang von David Levy bevor, was allerdings noch nicht bestätigt ist. Beide arbeiteten seit Jahrzehnten für die jeweiligen Unternehmen. Levy steht seit 2013 an der Spitze von Turner, Plepler war ab 2007 zunächst Co-President und ab 2012 schließlich CEO und Chairman von HBO. Die Abgänge stehen offensichtlich damit in Zusammenhang, dass AT&T plant, HBO und Turner mit seinen Marken wie TNT, TBS und Cartoon Network unter einem neuen Dach zusammenzulegen. Als Chef dieser neuen Einheit war aber weder Plepler noch Levy vorgesehen, stattdessen wurden vor einigen Tagen Verhandlungen mit dem ehemaligen NBC-Entertainment-Boss Bob Greenblatt bekannt.
© MIPCOM Insbesondere bei HBO endet damit eine Ära: Unter Richard Pleplers Ägide wurden Serien wie "Game of Thrones", "Veep", "True Blood" oder The Newsroom" gestartet, auch der Start der Streaming-Angebote HBO Go und HBO Now, mit der man auf die wachsende Konkurrenz durch Netflix & Co. reagierte, fallen in seine Zeit. In seinem Abschieds-Brief an die Mitarbeiter schrieb Plepler, dass das Unternehmen an einem Wendepunkt stehe und es daher die richtige Zeit für ihn sei, zu gehen. Er höre dabei auf den guten Rat seines Vaters und folge bei schwierigen Entscheidungen seinen Instinkten, erklärte Plepler. Der von AT&T als WarnerMedia-Boss installierte John Stankey hatte schon vor einigen Monaten klar gemacht, dass HBO seine bisherige Strategie anpassen muss und künftig deutlich mehr Output liefern soll. Vorbild sei dabei Netflix. Ziel müsse es sein, dass die Abonnenten mehr Zeit mit den Inhalten von HBO verbringen.
© RTL Ein Schlichter hat seine Entscheidung in einem Streit zwischen Fox und "Bones"-Produzent Barry Joseqphson, den Hauptdarstellern Emily Deschanel und David Boreanaz und Kathy Reichs, auf deren Romanen die Hauptfigur der Serie basiert, bekannt gegeben - und fordert Fox zur Zahlung von 179 Millionen US-Dollar an die genannten auf. Hauptvorwurf: Das Network Fox habe an das - damals - zum gleichen Konzern gehörnde Produktionsstudio 20th Century Fox zu geringe Lizenzgebühren gezahlt, um damit die Zahlungen an die am Profit beteiligten niedrig zu halten. Der Schlichter wirft zudem zahlreichen hochrangigen Fox-Managern Falschaussagen und Lügen vor. Der Großteil der Summe besteht daher auch aus einer Strafzahlung, die 128 Millionen US-Dollar umfassen soll. Fox weist die Vorwürfe kategorisch zurück und will den Schlichterspruch keinesfalls anerkennen. Damit geht der Rechtsstreit nun vor Gericht.
© AMC AMC hat im Rahmen der Vorlage seiner Quartalszahlen bestätigt, an einem weiteren Spin-Off von "The Walking Dead" zu arbeiten. Man können noch keine Details nennen, habe aber bereits Kreative engagiert, die an der Ausarbeitung möglicher Storylines arbeiten. "The Walking Dead" hat zuletzt mit deutlich sinkenden Zuschauerzahlen zu kämpfen, ist aber trotzdem noch der größte Erfolg von AMC. Mit "Fear the Walking Dead" gibt es bereits einen Ableger, von dem auch schon vier Staffeln ausgestrahlt wurden, eine fünfte wird im Lauf des Jahres erwartet. Ebenfalls schon in Planung sind mehrere "Walking-Dead"-Filme.
© Fox Nun ist es fix: Fox hat offiziell eine Neuauflage von "Beverly Hills, 90210" geordert. Dieses wird jedoch verkürzt mit "90210" über den Sender gehen. Was sich schon abgezeichnet hatte, ist nun in trockenen Tüchern, auch was die Herangehensweise anbelangt. Die Originalgesichter werden sich in sechs Folgen im Sommer im Rahmen einer Mini-Serie wieder vereinen, auch wenn das Ensemble nicht ganz vollständig sein wird. Mit dabei sind jedoch Jason Priestley, Jennie Garth, Ian Ziering, Gabrielle Carteris, Brian Austin Green und auch Tori Spelling. Das Reboot ist inhaltlich wie geplant meta: die Schauspieler werden nicht in ihre alten Rollen schlüpfen, sondern mehr oder weniger sich selbst spielen. Geplant ist in der Serie ein Reboot der Originalserie, die von 1990 an für zehn Staffeln bei Fox beheimatet war, was jedoch mehr Dramen birgt als alles andere. Entstehen soll also ein Reboot über ein Reboot. Bei dieser Neuauflage nicht mit dabei ist Luke Perry. Dieser ist momentan in "Riverdale" bei The CW zu sehen. Allerdings erlitt dieser Medienberichten zufolge einen Schlaganfall und liegt momentan in einem Krankenhaus in Los Angeles mit ungewissem Zustand. Ereignet hat sich dies ausgerechnet einen Tag nach der Bekanntgabe über die limitierte Sommerserie.
© Warner Drei Regeln gelten hinsichtlich der Gremlins: 1. Kein Sonnenlicht 2. Kein Wasser 3. Keine Fütterung nach Mitternacht. Doch ein Missgeschick führte bekanntlich dazu, dass aus dem Mogwai Gizmo mehrere andere Mogwais schlüpften, die nicht ganz so freundlich sind. 1984 wurde unter der Regie von Joe Dante die Geschichte über die Gremlins erzählt - 1990 gab es unter gleicher Führung die Fortsetzung. Nun befindet sich laut Branchendienst "Variety" eine animierte Serie bei WarnerMedia in der Entwicklung. Diese soll dann Bestandteil des geplanten Streamingdienstes werden. Im Mittelpunkt würden der junge Mr. Wing und seine Abenteuer mit Gizmo stehen. Produziert werden soll die Serie von Warner Bros. Television und Amblin Television.
© Netflix Netflix ist wieder in Bestelllaune. Ryan Murphys Name ist ursprünglich stark mit Fox, beziehungsweise FX Network verknüpft. Es fallen einem Titel wie "American Horror Story", "American Crime Story" oder "Pose" ein. Doch Netflix tritt nun immer stärker in Erscheinung und zeigt eine neue Verbindung mit ihm auf. Nachdem "Ratched" und "The Politician" geordert wurden und in den Startlöchern stehen, hat Netflix eine dritte Produktion bestellt, die direkt in Serie geschickt wurde. Diese hört auf den Namen "Hollywood". Familienfreundlich wird es bei der TV-Adaption "Baby-Sitters Club". Bereits 1990 lief eine Staffel bei HBO über den Schirm und versuchte sich an einer Version zu den gleichnamigen Büchern von Ann M. Martin. Die Serie soll sich um fünf Mädchen drehen, die alle in der Kleinstadt Stoneybrook, Connecticut, leben und gemeinsam erwachsen werden. Um Freundschaft geht es auch bei der neuen Netflix-Serie "Firefly Lane". Allerdings ist dies dort anders gelagert: eine lange und intensive Freundschaft zerbricht nach 30 Jahren wegen eines Betrugs. Gibt es einen Weg zurück?
© flickr: dailyinvention/Facebook Auch andere Sender oder Plattformen frischen ihr Portfolio auf. So hat Facebook für Watch eine animierte Serie bestellt, bei der Anna Kendrick und Zac Efron mit im Boot sitzen. Mit dem Titel "Human Discoveries" wird eine Gruppe zum Beginn der menschlichen Zivilisation fokussiert. Von Existenziellem wie Nahrungsbeschaffung und Feuer machen geht es weiter über mehr oder weniger gute Innovationen: Mode, Rassismus, Smalltalk und - zur Verwirrung der Gruppe - Monogamie. Viel Verwunderung gibt es unterdessen auch bei Syfy. Dort wurde eine Serie mit Alan Tudyk geordert. "Resident Alien" wird als Fish-Out-Of-Water-Geschichte beschrieben und folgt dem Alien Harry auf der Erde und wie er die Identität eines Arztes in Colorado annimmt. Seiner geheimen Mission kommen in der düsteren Comedy moralische Überlegungen in die Quere: die Menschheit doch lieber retten oder auslöschen? Den großen Durchbruch schaffen will Rapper und Comedian Lil Dicky in einer bislang noch unbenannten Serie bei FX. Produziert wird eine Serie mit und über ihn von Kevin Hart. Im Mittelpunkt steht ein neurotisch veranlagter Vorstadtmensch Ende 20. Mit Hilfe seiner Freunde könnte er der beste Rapper aller Zeiten werden.
Verlängert oder abgesetzt
© RTL Nitro/NBC Universal "Brooklyn Nine-Nine": Eine Katze hat sieben bis neun Leben. Im Fall von "Brooklyn Nine-Nine" gilt Ähnliches, denn NBC hat nun eine siebte Staffel bestellt. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, ist dem Sender mit den Pfau zu verdanken. Denn dort hat die Polizei-Comedy eine zweite Heimat gefunden, nachdem Fox nach fünf Staffeln kein Interesse mehr an einer Fortführung hatte.
"Chicago Fire": Die älteste der Chicago-Serien geht bei NBC weiter. Bestellt wurde eine achte Staffel der Serie von Dick Wolf über die Feuerwehrleute des Firehouse-51-Departments in der windy city.
"Chicago Med": Das Spinoff von "Chicago Fire" dreht ebenfalls eine neue Runde. Die Patienten dürfen weiterhin im Chicago Med Krankenhaus aus- und eingehen. Bestellt hat NBC eine fünfte Staffel.
"Chicago P.D.": Das dritte Chicago-Gewächs und weitere Spinoff von "Chicago Fire" wurde ebenfalls verlängert. Produzent Dick Wolf kann sich über die Bestellung einer siebten Staffel freuen.
"Hell's Kitchen": 2016 gab es bereits eine Verlängerung für zwei Staffeln statt nur einer. Nun verfährt Fox wieder nach dem Verfahren und gibt Gordon Ramsay erneut zwei Staffeln aus. Die Kochshow kommt dadurch auf Staffel 19 und 20.
"Strike Back": Die Lichter gingen zwar schon mal aus für die auf dem gleichnamigen Roman des ehemaligen Soldaten Chris Ryan stammenden Serie, allerdings hat Cinemax nun nochmals eine Staffel spendiert. Doch diese siebte Staffel soll dann die letzte sein. Die Agentenserie markierte für den zu HBO gehörenden Sender Cinemax den Eintritt in den Bereich der fiktionalen Eigenproduktionen für die Primetime.
"Temptation Island": In Deutschland steht der Start bei RTL kurz bevor, in den USA wurde nun eine zweite Staffel des ursprünglich europäischen Formats bestellt. USA Network hat zudem den Umfang erhöht, weswegen die zweite Staffel auf zwölf Folgen kommen wird. Die Versuchung auf einer exotischen Insel für eigentlich Liierte bekommt also noch mehr Raum. Das Realityformat lief bereits von 2001 bis 2003 auf Fox mit dem Host Mark L. Walberg, der auch bei der Neuauflage dabei ist.
© Warner Bros. "Young Sheldon": Der junge Sheldon wird immer älter. Bestellt hat CBS zwei neue Staffeln (3 und 4) der Geschichte über "Big Bang Theory"-Physiker Sheldon Cooper in früheren Jahren. Damit ist der Doppelpack beider Chuck-Lorre-Comedyserien über zwei weitere Jahre gesichert. Bestellt wurden dort zu Beginn des Monats nämlich zwei Staffeln von "Mom". "Young Sheldon" belegt im Ranking hinter der Mutterserie Rang zwei der meist gesehen Serien des Senders. Mit dem im Mai nach zwölf Staffeln endenden "Big Bang Theory" dürfte die neue Pole Position gefunden sein.
US-Quoten-Update
© Fox Am Mittwoch fielen bei "The Masked Singer" bei Fox die letzten Masken - und die kuriose Musikshow legte zum Abschied nochmal einen neuen Rekord hin: Zehn Millionen Zuschauer sahen das Finale, in der Zielgruppe reichte es für herausragende 3,1/14 Prozent Marktanteil (Rating/Share). Nach einem fulminanten Start und einem leichten Durchhänger - auf trotzdem sehr hohem Niveau - gab es nun also nochmal einen Endspurt. Die Show ist damit der erfolgreichste Show-Neustart in den USA seit langem. Hierzulande hat sich bekanntlich ProSieben die Rechte gesichert und wird nun auf einen ähnlichen Hype hoffen. Ganz anders die Entwicklung bei "The World's Best": Die CBS-Castingshow, bei der die Kandidaten auch vor 50 Juroren aus aller Welt bestehen müssen, startete vor gut einem Monat im Anschluss an den Super Bowl noch mit über 22 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 7,0. Dreieinhalb Wochen später sind davon noch 2,6 Millionen Zuschauer übrig, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,4/2 Prozent. Das dürfte der heftigste Absturz eines Post-Super-Bowl-Formats jemals sein.
© AMPAS Viel diskutiert wurde in den letzten Wochen über Änderungen bei der Oscar-Verleihung, nachdem diese über Jahre hinweg unter sinkenden Zuschauerzahlen zu leiden hatte. Die Academy wollte als Gegenmaßnahme eine Zusatz-Kategorie für Blockbuster einführen und außerdem einzelne, weniger publikumsträchtige Preise in den Werbepausen verleihen. Beides wurde nach Protesten wieder zurückgezogen - trotzdem gelang es, die Gala deutlich zu straffen. Ob es nun daran lag, dass die Quoten wieder besser ausfielen? Zumindest gelang die Trendwende: 29,6 Millionen Zuschauer sahen am vergangenen Sonntag zu, das waren über drei Millionen mehr als im Jahr zuvor. In der Zielgruppe zog das Rating von 6,8 auf 7,7 an.
© ABC Nach den Oscars zeigte ABC zu später Stunde vorab noch die Premiere seiner neuen Serie "Whiskey Cavalier", die eigentlich am Mittwochabend um 22 Uhr zu sehen ist. Durch die doppelte Ausstrahlung ist die Bewertung nun also etwas schwieriger. 4,7 Millionen Zuschauer sahen am späten Abend zu, in der Zielgruppe lag das Rating bei 0,8, Auf dem regulären Sendeplatz am Mittwoch sahen dann 4,1 Millionen Zuschauer zu, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 0,7/3 Prozent. Wenn es nicht gelingt, in der zweiten Woche noch ein paar Zuschauer vom Sonntag rüberzuziehen, dann wird es schwer für die Serie. Am Montag brachte unterdessen NBC die neue Serie "The Enemy Within" an den Start. Ein Überflieger ist sie nicht, mit 5,8 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 1,2/6 Prozent legte sie aber einen soliden Start hin - wobei zu beachten ist, dass sie "The Voice" als starkes Lead-In hatte. Zu Ende gingen bei Fox unterdessen die Staffeln von "The Gifted" und "Lethal Weapon" - beide mit eher mauen Quoten. Ein Wiedersehen erscheint daher fraglich.