Tote Mädchen lügen nicht, 13 Reasons why© Netflix
Die erste Fortsetzung von "Tote Mädchen lügen nicht" kam als kleine Überraschung daher, weil die Serie über den Selbstmord der Schülerin Hannah Baker eigentlich als eine auf dem Roman "Thirteen Reasons Why" von Jay Asher abgeschlossene Mini-Serie mit einer Staffel erzählt werden sollte. Doch wie im Falle von "Big Little Lies" bei HBO ging die Serie, hinter der auch Selena Gomez als Produzentin steht, entgegen der ursprünglichen Absicht weiter. Von nicht abbrechen wollenden Kontroversen diverser Elterngruppen und Verbände begleitet ging die zweite Staffel der Serie am 18. Mai bei Netflix mit Warnhinweisen an den Start und thematisierte den Fortgang nach Hannahs Tod im Rahmen eines Gerichtsprozesses, die Planung eines Schulattentats und das Problem sexueller Belästigung und Vergewaltigung. Nun wurde bekannt, dass es der Streamingdienst eine dritte, 13 Folgen umfassende Staffel bestellt hat. Dem Vorwurf besorgter Eltern, der Streaminganbieter hätte durch das Teenie-Drama Blut der Kinder an seinen Händen, entgegnete Reed Hastings, CEO bei Netflix, mit dem Kommentar: "Es ist kontrovers, aber niemand muss es sich anschauen".

Roseanne© ABC
Nachdem sich ABC im Anschluss an einen rassistischen Tweet von Hauptdarstellerin Roseanne Barr konsequent gezeigt und die erfolgreichste Sitcom der letzten Season abgesetzt hatte, gab es nun Gespräche, wie man die Serie irgendwie doch noch in eine weitere Staffel retten könnte - allerdings ohne Roseanne. Die Produzenten haben ABC nun ein Spinoff vorgeschlagen, das die von Sara Gilbert gespielte Darlene - eine Tochter von Roseanne - in den Mittelpunkt rücken würde. Den übrigen Hauptcast - insbesondere John Goodman und Laurie Metcalf - den das Produktionsstudio für eine weitere Staffel bereits unter Vertrag hatte, würde wohl mitziehen, ebenso wäre ein Großteil der Autoren wohl weiterhin mit an Bord. Eine Entscheidung von ABC wird in den kommenden Tagen erwartet - gibt es grünes Licht, dann könnten womöglich schon bis Ende November erste Folgen des möglichen Spinoffs bereitstehen.

 

Apple© Apple
Eine Liebeserklärung an die musikalische Diversität New Yorks in Form einer TV-Serie gibt es bei Apple zu sehen. Dort wurde eine Serie bestellt, die J.J. Abrams, Jessie Nelson und die Musikerin Sara Bareilles miteinander vereint. "Little Voice" kommt als romantisches Musikdrama daher, welches mit Musik der Sängerin ("Love Song") und Gastgeberin der 72. Tony Awards Bareilles gespickt sein wird. Beim Titel der Serie wurde übrigens Bezug zum zweiten Album der Künstlerin genommen, welches "Little Voice" (2007) hieß. Mit Musik punkten will auch Netflix. Bestellt wurde dort eine Anthologie-Serie, die sich in jeder der acht Folge einem Song der Country- und Poplegende Dolly Parton widmen will. Dolly Parton selbst betätigt sich als ausführende Produzentin und wird auch vor der Kamera Teil der Serie sein.

Sony Pictures Television© Sony Pictures
Ein bekannter Franchise-Name in Kombination mit zwei etablierten Filmschauspielerinnen, das klingt eigentlich nach einem perfect match. Allerdings nicht für NBC, denn dort wurde überraschend doch kein Haken hinter das Spin-Off von "Bad Boys - Harte Jungs", welches auf den Namen "LA's Finest" hört und Jessica Alba und Gabrielle Union zeigt, gemacht. Das von Sony Pictures TV produzierte und sehr kostspielige Projekt bekam eine Absage vom Network mit dem Pfau. Allerdings konnte nun ein erster Deal des Studios unter Dach und Fach gebracht werden, nun mit dem kanadischen Bell Media. Dort werden die 13 Folgen der ersten Staffel auf einem der Entertainment Kanäle ausgestrahlt. Und auch für die USA geht es voran, momentan befindet sich Sony in Gesprächen mit Charter Communications. Das für die Vorlage "Hatufim" von "Homeland" verantwortliche Studio Keshet macht unterdessen gemeinsame Sache mit HBO und will das auf dem gleichnamigen Buch basierende "Rise And Kill First" von Ronen Bergman als limitierte Serie erzählen. Darin geht es um gezielte Attentate durch den israelischen Geheimdienst. Hinter der Kooperation steht das Ziel, eine englisch sprachige Serie zu liefern, die auf israelischem Boden gedreht wird.

Legion© 2016, FX Networks. All rights reserved.
Weiter bei FX von seiner Superkraft profitieren darf David Haller, ursprünglich Comiccharakter aus der "X-Men"-Reihe von Marvel, der auch auf den Namen Legion hört. Dort steht das Finale der zweiten Staffel bevor und nun gab es senderseits grünes Licht für eine dritte Staffel von "Legion". FX gab darüber hinaus grünes Licht für eine dritte Staffel der Comedyserie "Atlanta" von Donald Glover. Die Serie wurde schon in der ersten Staffel für sechs Emmys nominiert, auch die zweite Staffel erhielt viel Kritikerlob - die Verlängerung war also erwartet worden. Kurz vor dem Start der fünften Staffel gab TV Land den Fortgang einer seiner Comedy-Serien bekannt, bei der es mit einer wöchentlichen Vorab-Show bei Facebook, einem zusammenfassenden Podcast und einem Buch inzwischen einiges an Begleitmaterial gibt. Nicht jünger wird die Serie "Younger" zwar durch die Bestellung einer sechsten Staffel, aber Alter ist ja bekanntlich vor allem dort Ansichtssache.

Shadowhunters© obs/Constantin Film
Schlechte Nachrichten gibt's hingegen für die von Constantin Film produzierte Serie "Shadowhunters", die in den USA beim Disney-Sender Freeform zu sehen war. Darin erfährt Clarissa "Clary" Fray an ihrem 18. Geburtstag, dass sie ein Hybrid aus Mensch und Engel ist und Dämonen jagen kann. Doch damit ist nun Schluss: die Serie endet nach der dritten Staffel. Immerhin wird es zum Abschluss im kommenden Frühjahr noch ein großes, zweistündiges Finale geben. Auch Schluss ist  Das Aus ereilt zudem die Heiratsschwindler-Serie "Imposters" bei Bravo. Nach zwei staffeln ist dort Schluss. Hierzulande war die erste Staffel kürzlich bei Vox zu sehen, fiel dort aber krachend durch. Insofern wird man das Aus zumindest in Köln gut verschmerzen können.

Greg Berlanti© DWDL
Greg Berlanti, der in der kommenden Season gleich 14 Serien als Produzent verantworten wird, damit neue Rekorde aufstellt und für sein Produktionsstudio Warner somit ein entscheidender Mann ist, bindet sich für sechs weitere Jahre bis 2024 an Warner. Der Deal umfasst einen Wert von über 300 Millionen US-Dollar und könnte sich auf bis zu 400 Millionen US-Dollar erhöhen, weil Warner garantiert, dass er auch in Zukunft zahlreiche neue Serien umsetzen darf. Der Deal umfasst nur TV-Produktionen, Filme realisiert Berlanti weiterhin gemeinsam mit Fox. Warner zahlt Berlanti sehr viel Geld, dafür verzichtet Berlanti aber darauf, weiterhin am Gewinn der von ihm produzierten Serien beteiligt zu werden. Warner macht damit jedenfalls deutlich, dass man sich in Zeiten der Megadeals - Netflix hat sich beispielsweise ebenfalls für dreistellige Millionensummen die Dienste von Shonda Rhimes und Ryan Murphy gesichert - nicht den Schneid und schon gar nicht den erfolgreichsten Produzenten abkaufen lassen will.

US-Quoten-Update

Killing Eve© BBC America
Mit der Serie "Killing Eve" hat BBC America einen echten Hit gelandet. Die Serie schaffte ein Kunststück, was heutzutage nur noch wenigen gelingt: Sie konnte im Lauf der achtteiligen ersten Staffel von Woche zu Woche ihre Reichweite steigern. 1,25 Millionen Zuschauer sahen das Finale, das war im Vergleich zur ersten Folge ein Anstieg um 86 Prozent. In der Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen konnte die Reichweite seit der ersten Folge sogar glatt verdoppelt worden. Zudem funktionierte die Serie auch auf den digitalen Plattformen prächtig: Mit bislang einer Million Abrufen stellte sie für BBC America einen neuen Rekord auf. Kein Wunder also, dass eine zweite Staffel längst beschlossene Sache ist. Die Serie dreht sich um zwei Frauen: Die eine ist eine gelangweilte Sicherheitsbeamtin des MI-5, die mit ihrem Schreibtischjob unzufrieden ist. Sie beginnt eine Auftragskillerin zu jagen, die den Luxus genießt, den sie durch ihren gewalttätigen Job erreicht. Es beginnt ein episches Katz-und-Maus-Spiel.

Reverie© NBC
Eigentlich war die NBC-Serie "Reverie" schon für die vergangene TV-Saison angekündigt worden - dass NBC mit dem Start Ausstrahlung bis Ende Mai gewartet und sie somit zur Sommerserie degradiert hat, zeigte also schon deutlich, dass die Erwartungen im Vorfeld nicht allzu groß waren. Und tatsächlich sind die Quoten nun ziemlich überschaubar. 2,9 Millionen Zuschauer sahen in der vergangenen Woche den Serienauftakt, die zweite Folge kam in dieser Woche schon nur noch auf 2,2 Millionen Zuschauer. In der Zielgruppe reichte es nun nur noch für 0,5/2 Prozent Marktanteil (Rating/Share). Der Thriller, in dem Sarah Shahi Menschen retten sollen, die in einer außer Kontrolle geratenen Virtual-Reality-Welt gefangen sind, empfiehlt sich damit bislang nicht für eine Fortsetzung.