Netflix schnappt sich Ryan Murphy, Aus für "Disjointed"
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In der vergangenen Woche haben wir bereits berichtet, dass Ryan Murphy für Netflix an der neuen Serie "Pose" arbeitet - inzwischen steht fest: Es bleibt nicht bei einer vereinzelten Zusammenarbeit. Im Gegenteil: Ryan Murphy, der für 20th Century Fox zahlreichen Erfolge wie "American Horror Story", "American Crime Story", "Glee" und "9-1-1" produziert hat, lässt zum 1. Juli seine bisherige Studioheimat hinter sich und hat einen Overall-Deal mit Netflix abgeschlossen, der fünf Jahre laufen soll und laut "New York Times" nicht weniger als 300 Millionen US-Dollar schwer ist. Während der kommenden Jahre soll er exklusiv für Netflix neue Serien und Filme produzieren. Mit einem ähnlich umfangreichen Deal hatte Netflix schon die einstige ABC-Produzentin Shonda Rhimes zu sich gelotst, nun sichert man sich exklusiv die Dienste eines weiteren prägenden Produzenten der letzten Jahre. Netflix kam wohl nicht zuletzt deswegen zum Zug, weil die Zukunft von 20th Century Fox durch die noch in der Schwebe hängende Übernahme durch Disney derzeit alles andere als klar ist. Murphy hatte daher ursprünglich erklärt, erstmal abwarten zu wollen, ob er den bisherigen Vertrag verlängern wolle.
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Apropos Disney-Fox-Deal: Derzeit laufen die Prüfungen, endgültig in trockenen Tüchern dürfte er wohl erst im kommenden Jahr sein. Zumindest falls bis dahin kein anderer Investor dazwischen funkt. Berichten zufolge hat Comcast (das auch NBC besitzt) nun nämlich nochmal sein verstärktes Interese bekundet. Comcast war schon vor dem Deal mit Disney ebenfalls in Verhandlungen und hatte ein Gebot in Aussicht gestellt, das wohl sogar höher ausgefallen wäre als jenes von Disney. Fox hatte damals wegen kartellrechtlichen Bedenken abgewunken. Doch diese Situation könnte sich ändern, wenn Mitte März das Urteil über die geplante Fusion von AT&T und Time Warner fällt. Wird sie doch genehmigt, wäre das auch ein Zeichen, dass auch ein Deal von Comcast und Fox Chancen hätte - und dann könnte es tatsächlich nochmal zu einem Gegenangebot kommen, das den Disney-Deal aushebeln könnte.
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Mit Chuck Lorre hatte sich Netflix zuletzt auch die Dienste des profiliertesten Sitcom-Produzenten gesichert - seiner Marihuana-Comedy "Disjointed" mit Kathy Bates war aber nur ein kurzes Leben beschieden: Nach der 20 Folgen umfassenden ersten Staffel wird es keine Fortsetzung geben, hat Netflix nun bekannt gegeben. Die erste Staffel war in zwei Teilen veröffentlicht worden, im Januar gab's den zweiten Schwung. Bei Kritikern kam die Serie gar nicht gut an, die Bewertungen bei Nutzern fielen besser aus. Zu Abrufzahlen gibt Netflix wie immer keine Auskunft, sie lagen aber offenbar unter den Erwartungen. Chuck Lorre bleibt übrigens trotzdem mit Netflix im Geschäft, schließlich hat der Streamingdienst die Single-Camera-Comedy "The Kominsky Method" mit Michael Douglas und Alan Arkin in Auftrag gegeben.
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Während "Disjointed" endet, geht es für "Grace and Frankie" weiter: Einen Monat nach Veröffentlichung der vierten Staffel hat Netflix nun grünes Licht für eine weitere Runde gegeben. Dann wird es auch einen bekannten Gaststar geben: RuPaul soll als schlagfertiger Gegner auf Grace (Jane Fonda) und Frankie (Lily Tomlin) treffen. Weiter geht's auch für "No Activity", die Funny or Die für den CBS-Streamingdienst All Access produziert. Die erste Comedyserie von CBS All Access erhielt grünes Licht für eine zweite Staffel. Eine Entscheidung hat zudem NBC getroffen: Die Sommerserie "Midnight, Texas", die zwar nicht gerade ein Überflieger war, sich aber zumindest halbwegs solide hielt, wurde nun um eine zweite Staffel verlängert. Der übernatürliche Thriller erhält aber neue Showrunner: Eric Charmelo und Nicole Snyder lösen die Serienschöpferin Monica Owusu-Breen ab. Und Apple schickt "Carpool Karaoke" in eine weitere Staffel.
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The CW hat in diesem Jahr bereits neun Piloten für neue Serien bestellt - ein neuer Rekord für das kleinste der Networks und eine beachtliche Zahl, vor allem, wenn man bedenkt, dass The CW ja bislang überhaupt nur zehn Primetime-Slots zu bespielen hat, weil man den Sonntag schon vor neun Jahren aufgegeben hat. Doch nun hat Network-Chef Mark Pedowitz diese ungewöhnliche Bestellflut erklärt: Ab Herbst will man sich den sechsten Abend, also den Sonntag, nämlich wieder zurückholen und ihn zwischen 20 und 22 Uhr mit frischen Produktionen bestücken. Entsprechende Verträge mit den Partner-Stationen, die die CW-Primetime ausstrahlen, wurden bereits geschlossen. "Broadcasting bleibt weiterhin die Grundlage für unsere Multi-Platform-Strategie, mit der wir unsere Inhalte zu den Zuschauern bringen", erklärt Pedowitz. Auch wenn die Broadcasting-Networks generell in den letzten Jahren mit sinkenden Quoten zu kämpfen hatten: CW hat sich schon bei der linearen Ausstrahlung vergleichsweise gut gehalten, vor allem dank der hervorragend laufenden Superhelden-Geschichten. Dazu kommt, dass CW einen lukrativen Deal mit Netflix hat, das die CW-Serien mit etwas Abstand nach der TV-Ausstrahlung streamt. Für die CW-Eigentümer CBS und Warner hat sich das offensichtlich als gewinnbringendes Geschäft herausgestellt, sodass man nun Platz für mehr Produktionen schafft.© TURNER BROADCASTING SYSTEM
Knapp ein Jahr ist es schon her, dass TNT einen Piloten von "Deadlier than the Male" bestellte, nun gab's endlich grünes Licht für die Produktion einer ersten Staffel des Thrillers mit Lily Rabe in der Hauptrolle. Produziert werden soll voraussichtlich im Sommer in New Orleans. Die Serie wird als moralisch komplexer Thriller über drei Frauen beschrieben, die nach einer schwierigen Vergangenheit nochmal von vorne anfangen wollen: Eine junge Frau, die einst in die Augen eines gefährlichen Killers geblickt hat, eine ehemalige Serien-Verbrecherin, die nach Erlösung sucht und eine trauernde Mutter, die besessen davon ist, ihre vermisste Tochter zu finden. Sarah Aubrey, die bei TNT die Eigenproduktionen verantwortet, spricht vom "heiligen Gral komplizierter weiblicher Charaktere, verbunden mit einer spannenden, vielschichtigen Geschichte, die das Publikum begeistern und schockieren wird". Produziert wird die Serie von Bruna Papandrea ("Big Little Lies") gemeinsam mit Serienschöpferin Harriet Warner - auch hinter der Kamera haben also Frauen das Sagen.
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Blickt man auf den aktuellen Stand dieser Season aus Quotensicht, da ergibt sich ein völlig ungewohntes Bild: Meistgesehenes Network nach etwa der Hälfte der Season ist derzeit nämlich NBC. 15 Jahre in Folge hatte zuletzt stets CBS diese Position inne. Nun lässt sich das natürlich zum Teil auf den Super Bowl zurückführen, der dem ausstrahlenden Network mit seinen über 100 Millionen Zuschauern immer einen Schub verpasst, in den letzten Jahren führte das aber nie dazu, dass CBS vom Thron stürzte. Ob es diesmal nach Ende der ganzen Season für NBC reichen wird, steht natürlich auch noch nicht fest - derzeit sieht es mit im Schnitt 9,57 Millionen Zsuchauern für NBC im Vergleich zu 9,39 Millionen für CBS knapp aus, auch wenn NBC derzeit dank Olympia den Vorsprung erstmal noch ausbauen wird. Derzeit erreicht NBC abends in der Regel deutlich über 20 Millionen Zuschauer und Zielgruppen-Ratings jenseits der 5,0 mit seiner Olympia-Berichterstattung. Die Eröffnungsfeier hatten 27,8 Millionen Zuschauer verfolgt.
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Rechnet man den Sport heraus, dann wäre CBS weiterhin Marktführer beim Gesamtpublikum - doch NBC läge so nah dran wie seit über 15 Jahren nicht. Das liegt daran, dass viele langjährige CBS-Quotenhits wie "NCIS" oder "The Big Bang Theory" von Jahr zu Jahr ein paar Zuschauer verlieren, während NBC mit "This is us" einen der größten Hits der letzten Jahre gelandet hat. Zuletzt gelang mit "Ellen's Game of Games" auch ein voller Erfolg im Non-Scripted-Bereich, wo man mit "The Voice" ohnehin die Nummer 1 im Programm hat. Die Marktführung in der Zielgruppe ist NBC übrigens längst sicher. Hier kommt NBC auf ein Durchschnittsrating von 2,47, während Fox mit 1,77 auf Platz 2 schon weit abgeschlagen ist.
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Während Olympia laufen bei den anderen Networks vorwiegend Wiederholungen und einige Reality-Formate. CBS hat zum ersten Mal eine Promi-Staffel von "Big Brother" an den Start gebracht und erreicht damit im Schnitt bislang 5,4 Millionen Zuschauer und sehr ordentliche Zielgruppen-Marktanteile von zuletzt 1,3/5 Prozent - das ist zwar weniger als das normale "Big Brother", das im Sommer dafür allerdings auch nicht gegen Olympia antreten muss. ABC hat unterdessen mit "The Bachelor Winter Games" eine weitere Wiederverwertungssendung für ehemalige "Bachelor"- und "Bachelorette"-Kandidaten gefunden. Wie diese sich in verschiedenen Disziplinen miteinander messen und dabei weiter flirten, wollten am Dienstag allerdings nur drei Millionen Zuschauer sehen. Mit 0,8/3 Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen sind die Quoten noch eher ausbaubar.
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