FX-Chef John Landgraf predigt schon seit längerem, dass der "Peak TV" langsam erreicht sein müsste. Da die Zahl der Fernsehserien in den USA in den letzten Jahren rasant angewachsen ist, müsse der Höhepunkt nun doch langsam erreicht sein. Noch ist es aber nicht soweit: 487 fiktionale Serien wurden in den USA demnach nach einer Auswertung von FX im vergangenen Jahr produziert, das waren nochmal 32 mehr als 2016. Die meisten davon (175) gehen dabei weiterhin auf den Basic-Cable-Bereich zurück, der aber seit zwei Jahren rückläufig ist. Das Broadcast (Networks und PBS) hat mit 153 produzierten Serien hingegen einen neuen Höchstwert erreicht. Fünf Jahre zuvor waren es noch 119. Das stärkste Wachstum gibt's bei den Online-Services (was neben Netflix, Amazon und Hulu unter anderem auch Facebook Watch, Youtube Red oder Sundance Now umfasst). Hier wurden im letzten Jahr schon 117 Serien produziert, 27 mehr als 2016. 2015 waren es noch weniger als 50. Alles in allem hat die Zahl an Serien seit 2012 um satte 69 Prozent zugenommen. Und bislang deutet viel darauf hin, dass der Zenit noch nicht erreicht ist und die 500er-Marke 2018 fallen könnte.
© TCFHE Ein seit 2014 bei TBS beheimateter CIA-Agent darf weiter spionieren. Stan Smith aus "American Dad" ist zwei weitere Staffeln beim Sender zu sehen. Damit erreicht die Serie von Seth MacFarlane insgesamt minimum 15 Staffeln und ist bis 2020 TV-Bestandteil - vielleicht auch darüber hinaus. Zurückkehren wird die Serie beim zu Turner gehörenden Sender mit der 13. Staffel zunächst am 12. Februar mit 22 Episoden. Ab dem 26. Februar folgt dann "Final Space" auf "American Dad" für einen einstündigen "animation block". Ebenfalls im Doppelpack verlängert hat TBS die Late-Night von Samantha Bee, "Full Frontal With Samantha Bee". Von einer Verlängerung um "nur" eine und damit zweite Staffel bei TBS profitieren zudem die Sendung "Drop the Mic" mit Method Man und die Gameshow mit Snoop Dogg "The Joker's Wild". Und dann wäre da noch eine weitere Gameshow, die weitergeht, aber bei NBC zur Auswahl steht. "Ellen's Game of Games" mit Ellen DeGeneres bekam frühzeitig grünes Licht für eine zweite Staffel. Diese wird dann nicht mehr nur aus sechs Ausgaben, sondern mehr als das Doppelte, und zwar 13 bestehen.
Nach acht Staffeln "Dr. House" hatte Hugh Laurie mit "Chance" wieder eine Serienhauptrolle gefunden, bei der er erneut einen Mediziner spielen durfte. Auf dem Papier klang das alles nicht unrund und doch wurde bei Hulu nun die Entscheidung gefällt, die Serie mit dem forensischen Neuropsychologen Eldon Chance zu Grabe zu tragen. Damit ist nach den zwei direkt zu Beginn georderten Staffeln, beziehungsweise 20 Folgen, Schluss. Fortführen wird der Streamingdienst und die Heimat von "Handmaid's Tale" hingegen die beiden Serien "Future Man" und "Runaways" um jeweils eine zweite Staffel. Beide bekommen je 13 Folgen spendiert. Mehr Episoden erhält auch eine bei Fox beheimatete Comedy-Serie: "LA To Vegas" bekommt drei Folgen mehr, so dass die Premierenstaffel insgesamt auf 15 kommt.
Im Zuge der #metoo-Debatte sah es länger so aus, als würde es zu einer Wiederbelebung der Serie "Good Girls Revolt" kommen, die von Amazon nach einer Staffel abrupt abgesetzt wurde. Für beendet erklärt wurde die Serie noch von Roy Price, der seinerseits wiederum etwas später seinen Posten aufgrund von Anschuldigungen zur sexuellen Belästigung räumen musste. Angesiedelt ist die Serie von Dana Calvo Ende der 1960er Jahre und thematisiert passenderweise die Ungleichheit der Geschlechter am Arbeitsplatz und das Aufbäumen einer Gruppe von Frauen in einer Redaktion gegen Ungleichbehandlung und sexuelle Diskriminierung. Wo bei den Golden Globes noch durch das Tragen schwarzer Kleidung und Worte auf der Bühne eine Einheit im Kampf gegen Sexismus und für Gleichheit zum Ausdruck kam, besteht hinsichtlich der Fortführung eines dieses Thema aufgreifenden Stoffes kein Interesse mehr. Zuletzt waren mehrere Sender und Streamingdienste, darunter auch Amazon, angetan, doch am Ende des Pitches für eine zweite Staffel, konnte kein Deal erzielt werden. "Good Girls Revolt" gilt nun also erneut als beendet.
© FX FX öffnet ein neues, aber bereits bekanntes Kapitel und bringt mit einem Spin-Off zu "Sons of Anarchy" die Motorräder wieder auf die Straße. Der Weg für "Mayans MC" von der Idee zur Serie war dabei allerdings etwas holprig. Bereits 2015 angekündigt, musste der ein Jahr später abgedrehte Pilot nochmals inhaltlichen Änderungen und Umbesetzungen unterzogen werden. Nun ist die Serie aber eingetütet: FX hat zehn Folgen des Biker-Dramas ins eigene Portfolio integriert. Im Zentrum steht der bereits bei der Mutterserie etablierte Mayans Motorcycle Club. Ebenfalls zu FX gehört die Anthologie-Serie "Fargo" von Noah Hawley. Aufgrund von Filmprojekten ist die vierte Staffel nun wohl erst für 2019 geplant.
© Apple Apple nähert sich dem halben Dutzend. Der Technologiekonzern hat eine weitere Eigenproduktion bestellt, um dieses Vorhaben noch weiter zu manifestieren. Bekanntlich will man dort bis 2022 vier Millionen US-Dollar in selbst Produziertes stecken. Das vierte Eigengewächs stammt von Francis Lawrende ("Tribute von Panem") und Steven Knight, Macher von "Peaky Blinders". Über den Inhalt der fiktionalen Serie bekannt, ist bislang wenig. Spielen soll das auf den Titel "See" hörende Sci-Fi-Projekt aber in jedem Fall in der Zukunft. Bei Science-Fiction will man auch bei TNT ansetzen. Dort wurde der TV-Adaption des gleichnamigen Films "Snowpiercer" aus dem Jahr 2013 von Bon Joon-hos das Go erteilt. Sieben Jahre nachdem die Welt zugefroren ist, folgt die Serie einem sich global ständig fortbewegenden Zug mit letzten Insassen. Fragen des Klassenkampfes, sozialer Gerechtigkeit und der Politik des Überlebens werden unter anderem aufgeworfen. Mit dabei bei den bestellten zehn Folgen ist Oscarpreisträgerin Jennifer Connelly.
© YouTube YouTube trennt sich nach dem Skandal um ein Selbstmord-Video von Logan Paul. Dieser war im Wald "Aokigahara Jukai" in Japan unterwegs, der als eine Art Selbstmord-Wald gilt, weil dort - ähnlich der Golden Gate Bridge - viele Menschen Suizid begehen. Als Paul dort bestens gelaunt mit seiner Crew unterwegs war, fanden sie zufällig einen Mann, der sich an einem Baum erhängte. Mit den Worten "Yo, lebst du noch?" näherte er sich dem Leichnam und ließ jegliche Form von Pietät missen. Das zu Google gehörende Video-Portal hat in Reaktion darauf die Reißleine gezogen und ihn aus dem Programm "Google Preffered" genommen. Dies ermöglicht Werbekunden mit ihren Anzeigen direkt bei den Top-Influencern stattzufinden. Nicht weitergehen wird es zudem für die Fortsetzung seines Films "The Thinning" bei YouTube Red und seinem Engagement bei der YouTube-Comedy "Foursome". Paul selbst hat sich mitterweile entschuldigt und will generell erst mal eine Pause mit Online-Video-Content einlegen.
© louisck.net Weiterhin bergab geht es für Louis C.K., der sich Ende 2017 schweren Vorwürfen gegenüber sah. Er hatte die Anschuldigungen, wonach er mehreren Frauen in seinem Arbeitsumfeld anbot, vor ihnen zu masturbieren, Ende letzten Jahres auch als zutreffend bezeichnet. Mehrere Sender und Firmen zogen Konsequenzen und brachen die Geschäftsbeziehungen mit dem Comedian und Produzenten ab. Eine Sache befand sich allerdings noch in der Schwebe: "The Cops", eine Animationsserie bei TBS mit und von C. K. Doch auch dort ist nun klar, wie es weitergehen wird - nämlich gar nicht. Gedreht hätte sich die animierte Comedy um die zwei Streifenpolizisten Al (Albert Brooks) und Lou (Louis C.K.) in Los Angeles und ihre Arbeit als mehr oder weniger qualifizierte Schutzmänner.
© Discovery Discovery verlegt sein globales Hauptquartier von Silver Spring, Maryland nach New York City. Im Zuge der Übernahme von Scripps Networks Interactive wird man darüberhinaus ein nationales Headquarter in Knoxville, Tennessee aufschlagen, dem bisherigen Sitz von Scripps. Man habe sich die Entscheidung, den Ort der Gründung zu verlassen, nicht leicht gemacht, sagte Discovery-Chef David Zaslav. Es sei aber eine Reaktion darauf, dass sich die Medieninddustrie rasant entwickle, immer globaler, konsumentenzentrierter werde und zahlreiche Plattformen bedient werden müsse. Daher wolle man alle bisher über mehrere Standorte verteilte Mitarbeiter von Discovery und Scripps an einem Ort zusammenbringen, um dank kurzer Wege schneller reagieren zu können. Derzeit sucht man noch nach einem geeigneten Areal in New York, der Umzug soll dann in der zweiten Jahreshälfte 2019 stattfinden.
© BBC/ITV Noch nicht mal ein Jahr lang ist der SVOD-Dienst "BritBox" in den USA nutzbar und schon wurde die erste Bestellung einer Eigenproduktion bekannt gegeben. Der Fokus liegt auf britischem Fernsehen, vor allem aktuelle und zurückliegende Produktionen der BBC und von ITV, denn betrieben wird der Dienst von BBC Worldwide und ITV plc. Ausgangspunkt bei der Order der Eigenproduktion ist dabei eine bereits etablierte Serie und zwar das Historiendrama "The Bletchley Circle". Darin versuchten vier Frauen während des Zweiten Weltkriegs auf der zum Militär gehörenden Dienststelle im Bletchley Park Nachrichten zu entschlüsseln und im Zuge dessen Kriminalfälle aufzudecken. Die neue Version "The Bletchley Circle: San Francisco" verfolgt die Reise zweier Protagonistinnen (Millie und Jean) des Originals in die USA. Dabei wird das Jahr 1956 geschrieben. Gemeinsam mit zwei US-Amerikanerinnen machen sie sich ihre Fähigkeiten zu Nutze und wollen das Rätsel um eine mysteriöse Mordserie lösen.
US-Quoten-Update
© NBC "The Brave" hat bei NBC schon in den letzten Monaten am späten Montagabend keine allzu gute Figur gemacht - und nun dürften die Chancen auf eine zweite Staffel nochmal erheblich gesunken sein. In dieser Woche lief die Sendung nun nämlich ohne "Voice"-Lead-In - so etwas wie die Stunde der Wahrheit gewissermaßen. Und die fiel bitter aus: So schalteten weniger als drei Millionen Zuschauer ein, etwa zwei Millionen weniger als zuvor im Schnitt. In der Zielgruppe ging's auf sehr schlechte 0,5/2 Prozent Marktanteil (Rating/Share) runter. Angesichts dessen dürfte sich bei NBC die Lust, das Format kommende Saison auf einem anderen Platz ohne derart starkes Lead-In einzusetzen, in engsten Grenzen halten.
© FOX Recht ernüchternd verliefen die letzen Tage auch für Fox. Hatte es zum Auftakt noch so ausgesehen, als könnte die neue Sitcom "LA to Vegas" das Quotenniveau am Dienstag etwas heben, so reichte es in Woche 2 nur noch für 2,65 Millionen Zuschauer und 0,8/3 Prozent in der Zielgruppe - damit ist das Format auf dem Niveau angekommen, das in den Monaten zuvor auch "The Mick" auf diesem Sendeplatz erreichte. Das läuft mittlerweile eine halbe Stunde später und tut sich dort mit rund zwei Millionen Zuschauern und 0,7/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe noch etwas schwerer. Die elfte Staffel von "The X-Files" war unterdessen bekanntlich schon deutlich schwächer gestartet als das Revival zwei Jahre zuvor und büßte in Woche 2 nochmal 1,2 Millionen Zuschauer ein Übrig waren weniger als vier Millionen, mit 1,0/4 Prozent in der Zielgruppe ist die Serie inzwischen nur noch Mittelmaß. Das anschließend laufende "9-1-1" ließ zwar ebenfalls Federn, macht seine Sache mit 5,55 Millionen Zuschauern und 1,5/6 Prozent in der Zielgruppe aber weiterhin deutlich besser.
© Freeform Unterdessen dürfte man beim Disney-Sender Freeform glücklich mit dem Einstand von "Grown-ish" sein, einem Spin-Off der bei ABC beheimateten Sitcom "Black-Ish". 1,6 Millionen Zuschauer hatten eingeschaltet, darunter 917.000 aus der Zielgruppe. Damit ist es der erfolgreichste Comedy-Neustart für Freeform seit fünfeinhalb Jahren - und auch wenn man die Dramaserien mit einbezieht, muss man schon bis "Shadowhunters" vor zwei Jahren zurückgehen, um einen Neustart mit mehr Zuschauern zu finden.