© Fox
Das Raumschiff "Orville" wird auch im kommenden Jahr weiterfliegen: Fox hat eine zweite Staffel der von Seth MacFarlane entwickelten Science-Fiction-Serie in Auftrag gegeben. Wie sehr man von Vornherein von der Serie überzeugt war, zeigte schon die Tatsache, dass die ersten beiden Folgen noch vor dem eigentlichen Season-Start am Sonntagabend im Anschluss an sehr quotenstarke Football-Übertragungen ausstrahlte. Auf dem regulären Sendeplatz fielen die Quoten dann allerdings zunächst massiv um zwei Drittel - doch zuletzt konnte die Serie wieder deutlich zulegen, erzielte in der vergangnen Woche den besten Wert seit dem Wechsel auf den Donnerstag. Daher nun also die Entscheidung, in der kommenden Season eine zweite Staffel zu zeigen. In Staffel 1 bleibt es bei den zunächst bestellten 13 Folgen, eine sonst häufig übliche Aufstockung gibt's also nicht.
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Weniger zufrieden kann unterdessen CBS mit seinen neuen Sitcoms sein. Nachdem "The Big Bang Theory" nun wieder auf den Donnerstag gewechselt ist, brachen die Quoten am Montag nun völlig ein. "9JKL" kam mit Folge 5 nur noch auf 5,1 Millionen Zuschauer und 0,8/3 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) - die halbwegs soliden Zahlen der letzten Wochen waren also offenbar rein auf den sehr starken Vorlauf durch "Big Bang" zurückzuführen gewesen. "Me, Myself & I" lief mit 3,9 Millionen Zuschauern und 0,7/2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen noch schlechter - allerdings auch mit deutlich dürftigerem Vorprogramm ("Superior Donuts" meldete sich mit 4,8 Millionen Zuschauern und 0,8/3 Prozent in der Zielgruppe mit Tiefstwerten zurück). Nun reagiert CBS: "Me, Myself & I" wird mit sofortiger Wirkung aus dem Programm genommen, "9JKL" in den späten Abend strafversetzt - müsste sich hier aber schon steigern, um einer Absetzung zu entgehen. Um 20:30 Uhr holt CBS stattdessen vorzeitig "Man with a plan" zurück, das nun wieder gemeinsam mit "Kevin can wait" wie in der letzten Season den Montag eröffnet.
© USA Network
Auch zwei weitere Serien ereilt das Aus: VH-1 wird nach einer Staffel nicht mit seinen "Daytime Divas" fortfahren. Die Serie, die hinter den Kulissen der fiktiven Sendung "The Lunch Hour" spielte, die stark an "The View" erinnert, hatte sich mit im Schnitt einer Million Zuschauern eigentlich gar nicht so schlecht geschlagen, wird aber nicht fortgeführt. Auf immerhin drei Staffeln brachte es die Comedyserie "Playing House" bei USA Network. Auch dort wird es aber nicht weitergehen. "Playing House" war zuletzt ohnehin ein Fremdkörper im Programm des Senders, der sich eigentlich schon vor längerem von halbstündigen Comedyserien verabschiedet hatte.
© Netflix
Wie es mit "House of Cards" weiter geht, steht unterdessen mehr denn je in den Sternen. Nachdem bereits klar ist, dass spätestens nach einer sechsten Staffel Schluss sein würde, steht auch deren Produktion auf der Kippe. Gestoppt worden waren die Dreharbeiten bereits nach Bekanntwerden der Vorwürfe von Anthony Rapp gegen Kevin Spacey, die sich allerdings auf einen Vorfall von vor über 30 Jahren beziehen. Doch nachdem nun intensive Gespräche mit Cast und Crew von "House of Cards" geführt wurden, kamen Vorwürfe weiterer Männer ans Licht, die angeben, von Ihm begrapscht worden zu sein. Spacey habe für eine vergiftete Atmosphäre am Set gesorgt. Unter diesen Umständen scheint nur schwer vorstellbar, dass der Dreh zur geplanten sechsten Staffel einfach so wieder aufgenommen werden kann. Bislang haben sich Netflix und die Produktionsfirma Media Rights Capital aber nicht geäußert, wie man weiter verfahren will - denkbar wäre auch, dass die Serie nun doch mit sofortiger Wirkung eingestellt wird oder dass Claire Underwood ins Zentrum gerückt wird und die letzte Staffel (fast) ohne Frank Underwood auskommt.
© HBO
Eine Möglichkeit, "House of Cards" trotz der schwierigen Situation nicht ganz zu den Akten zu legen, wäre auch ein Spin-Off. Verschiedene Pläne dafür existieren offenbar bereits, wie mehrere US-Medien berichten, ohne dass es bislang eine offizielle Bestätigung dafür gab. So könnte man sich ein Spin-Off mit der Figur des Doug Stamper (Michael Kelly) im Mittelpunkt vorstellen. Auch ein Spin-Off im Umfeld der Wall Street werde geprüft. Unterdessen werden gegen immer mehr Hollywood-Größen Vorwürfe wegen sexueller Belästigung laut, darunter etwa gegen den Schauspieler Jeremy Piven, der die Hauptrolle in der neuen CBS-Serie "Wisdom of the Crowd" spielt, gegen den Produzenten Brett Ratner, oder auch gegen Oscar-Preisträger Dustin Hoffman. Das Thema wird nicht nur die US-Medienbranche offensichtlich noch längere Zeit beschäftigen.
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Unklar ist, was mit der Marvel-Serie "New Warriors" passiert. Der Disney-Sender Freeform (das ehemalige ABC Family) hatte die Serie ohne vorherige Bestellung eines Piloten direkt in Auftrag gegeben - und nun offenbar festgestellt, dass sie doch gar nicht so recht zum restlichen Programm passen will. Jedenfalls habe man im kommenden Jahr keinen passenden Sendeplatz übrig, weil (das ebenfalls zu Disney gehörende) Marvel aber auf eine Ausstrahlung in 2018 besteht, habe man um Rückgabe der Rechte gebeten. Nun sucht man also eine neue Heimat für die Serie, in der Squirrel Girl im Mittelpunkt steht.
US-Quoten-Update
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Am vergangenen Freitag meldete sich "Blindspot" mit Staffel 3 zurück. Nachdem die erste Staffel noch montags um 22 Uhr nach "The Voice" zu sehen war - was der Serie zu einem hervorragenden Start verhalf, tat sich Staffel 2 am Mittwochabend schon deutlich schwerer. Staffel 3 läuft nun nur noch freitags - was prompt zu einem weiteren Zuschauerrückgang führte. 4,13 Millionen Zuschauer schalteten noch ein, 0,7/3 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe, was ein neuer Tiefstwert war. Immerhin: Besser als "Once upon a time" von ABC schlägt sich die NBC-Serie auf diesem Sendeplatz. Viel Luft nach unten gibt's nach diesem Start nun aber nicht mehr.
© NBC
Dominiert wurden die letzten Tage im US-Fernsehen aber von den World Series Games im Baseball. Das Finale sahen am Mittwoch 28,2 Millionen Zuschauer bei Fox, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 8,2/29 Prozent (Rating/Share). Erst einmal in der World-Series-Geschichte hatte ein Spiel mehr Zuschauer (im vergangenen Jahr). Dagegen musste die Konkurrenz reihenweise Tiefschläge einstecken. Und wenn dann auch noch Halloween dazu kam, das viele nicht vor dem Fernseher verbrachten, dann setzte es sogar für das zuletzt so erfolgsverwöhnte "This is us" plötzlich ein Serien-Tief. Die Zuschauerzahl sackte um über zwei Millionen auf 8,4 Millionen ab, 2,0/7 Prozent betrug der Marktantei lin der Zielgruppe. Dass das Werte sind, von denen fast alle anderen Serien trotzdem nur träumen können, zeigt aber, wie überlegen "This is us" derzeit ist. Und bekanntlich kommt es inzwischen auch auf die zeitversetzte Nutzung an - eine Pause zu Halloween wäre für die meisten Serien womöglich trotzdem die bessere Wahl gewesen.