© ZDF/Ben Knabe
In der kommenden Woche könnte sich ein Blick auf die "Late Night with Seth Meyers" bei NBC lohnen. Wie der Sender auf seiner Website ankündigt, wird dort neben den Schauspielern Jim Gaffigan und Andrea Martin nämlich auch Jan Böhmermann zu Gast sein. Ursprünglich hätte Böhmermann schon im Frühjahr vergangenen Jahres in einer US-Late-Night auftreten sollen. Damals sagte er den Auftritt aber im Zuge der Eskalation der Kontroverse um das Erdogan-Schmähgedicht ab. Sein Auftritt wäre damals in die Zeit gefallen, in der er das "Neo Magazin Royale" nach Drohungen gegen seine Person und Familie hierzulande pausieren ließ und die Öffentlichkeit mied. Er habe sich damals nicht zuerst in einer amerikanischen Talkshow zu dem Thema äußern wollen. "Das wirkt dann so ein bisschen, als würde ich wirklich denken, ich sei Ai Weiwei", so Böhmermann damals in einem Facebook-Video.
© FOX
Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass die reanimierte Science-Fiction-Serie "Akte X" auf den Bildschirm bei Fox zurück gekehrt war. Angelegt war das Comeback der Serie aus den 90ern ursprünglich als limitierte Ausgabe. Nachdem nach 13-jähriger Bildschirm-Pause der FBI-Agenten Fox Mulder und Dana Scully die sechs Folgen der Mini-Serie jedoch mit einem Cliffhanger abgeschlossen wurden, war die Aussicht auf eine weitere Fortsetzung zumindest schon mal alles andere als unwahrscheinlich. Weil es immer noch unheimliche Fälle für das FBI zu klären gibt, wird der Aktenschrank erst einmal nicht für immer verschlossen. Geordert hat Fox eine elfte Staffel, die zudem mehr Folgen umfassen wird als die 2016-er-Edition. In zehn Folgen gehen David Duchovny und Gillian Anderson unter der kreativen Leitung von Chris Carter wieder Unerklärlichem auf den Grund. Geplant ist eine Ausstrahlung für die TV-Season 2017/18.
© ABC Studios
Fester Bestandteil im CBS-Programm bleibt - wenig überraschend - "Criminal Minds". Verlängert wurde die Krimi-Serie erst kürzlich um eine dreizehnte Staffel. Nachdem es dort hinsichtlich des Casts im letzten Jahr zu etlichen Veränderungen kam, sind diesbezüglich keine größeren Abschiede oder Neuzugänge für die Staffel mit der Unglück verheißenden Zahl zu erwarten. Wie es jedoch mit dem Spinoff "Criminal Minds: Beyond Borders" weitergehen wird, steht momentan noch in den Sternen. Angesichts der Quoten sind die Chancen derzeit nicht allzu gut. Grünes Licht bekam allerdings ein anderer Ableger: "Fear the Walking Dead", das Spinoff zur Zombieserien-Mutter "The Walking Dead", wurde in eine vierte Runde geschickt - und das noch vor dem Start der dritten Staffel am 4. Juni. Kreativ verantwortet wird die vierte Staffel dann nicht mehr von Ideengeber Dave Erickson als Showrunner, sondern vom Duo Andrew Chambliss und Ian Goldberg.
© Netflix
Mit 13 Folgen weiter geht es auch für "Grace and Frankie" bei Netflix. Der Streamingdienst hat sich wenige Wochen nach dem Start der dritten Staffel für eine vierte Staffel mit Lily Tomlin und Jane Fonda entschieden, die für nächstes Jahr geplant ist. Mit von der Partie sein wird dann "Friends"-Star Lisa Kudrow. Verkörpern wird sie dort die langjährige Kosmetikerin von Grace. Alte und neue Freundschaften geraten dadurch ins Wanken - vor allem bei den beiden Titelfiguren. Glücklich ist der zu Viacom gehörende Sender CMT mit dem von ABC übernommenen "Nashville". Die Country-Musik-Serie befindet sich momentan noch in der Pause der 22 Folgen umfassenden fünften Staffel. Die erste Hälfte fand im März ihren Abschluss. Weitergehen wird es am 1. Juni mit den letzten elf Folgen. Doch damit nicht genug: für Nachschub ist bereits gesorgt. Die am meist gesehene Serie des Senders bekommt eine sechste Staffel. Geordert wurden 16 Episoden.
© Syfy
In Verlängerungslaune waren in letzter Zeit aber auch noch andere. Bei Hulu wird die Serie mit Aaron Paul, "The Path" fortgesetzt. Noch vor dem Finale der zweiten Staffel gab es das Go für einen Drittling bei Hulu. Bestehen wird diese aus 13 Folgen. Um eine zweite Staffel verlängert wurde zudem "The Arrangement" bei E! und "Imposters" bei Bravo. In die Verlängerung geht zudem die von der Kritik gelobte Drama-Serie "The Magicians" bei Syfy. Die Serie über die Vor- und Nachteile der Magie erhielt noch vor dem Finale der zweiten Staffel eine dritte. Und dann wären da noch "Younger" und "Teachers" bei TV Land. Eine zwölf Folgen umfassende fünfte Staffel gibt es für "Younger" - die dritte Staffel der Comedy-Serie über Pädagogen einer Grundschule, "Teachers", ist 20 Folgen stark.
© Sony Pictures
Neues gibt es beim Streamingdienst von Sony Pictures Television, Crackle. Erneuert wurde die nach eigenen Angaben meist gesehene Eigenproduktion "Snatch". 2018 wird die auf dem Film basierende Serie in eine zweite Staffel gehen. Eine weitere, dritte Etappe wird auch die animierte Comedy "SuperMansion" beschreiten, an der Bryan Cranston beteiligt ist. Und dann wurde noch eine Serie bestellt, hinter der Curtis "50 Cent" Jackson als Produzent steht. "The Oath" ("Der Eid") erhält zunächst zehn Folgen und beleuchtet die Bandenkultur: die Trias aus Schwur, Zugehörigkeit und Verteidigung der kriminellen Vereinigung bilden dabei zentrale Säulen.
© lifetime
Alles beginnt mit dem Kauf eines Buches. Die Studentin Guinevere Beck kauft im Roman "You - Du wirst mich lieben" von Caroline Kepnes in einer Buchhandlung ein und bezahlt mit Kreditkarte. Buchhändler Joe verliebt sich direkt in sie und nutzt die Info über ihren Namen, um online alles über sie zu erfahren, was es zu erfahren gibt. Das Ziel: Guinevere für sich gewinnen - und das um jeden Preis. Als hilfreich erweist sich dabei sein technisches Know-how, um Prozesse zu steuern und die Dame seines Herzens zu manipulieren. Das ist die Geschichte zur jetzt bestellten Thriller-Serie des Senders Lifetime. Hinter der Adaption "You" zum gleichnamigen Roman steht der viel beschäftigte Produzent Greg Berlanti ("Supergirl, "The Flash" oder auch "Blindspot"). Umfassen wird die Premierenstaffel zehn Folgen.
© WGN America/Sony
Der Kabelsender WGN America hat gerade den Monat mit der erfolgreichsten Primetime seiner Geschichte hinter sich, was nicht zuletzt seiner erfolgreichsten Serie "Outsiders" zu verdanken ist. Und doch kündigte der Sender nun wenige Tage vor dem Finale der zweiten Staffel an, dass es keine Fortsetzung geben wird. Das Produktionsstudio Sony will nun noch kurzfristig nach einer neuen Heimat für die Serie suchen, die von einem Familien-Clan handelt, der seit über 200 Jahren abgeschieden auf einem Berg lebt. Als dort mit dem Abbau von Kohle begonnen werden soll, kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen. Der überraschenden Absetzung ging ein Führungswechsel bei der WGN-Mutter Tribune Media voraus. Der bisherige Chef Peter Liguori, unter dessen Ägide der Sender mit hochwertigen Eigenproduktionen aufgewertet wurde, ist im vergangenen Monat gegangen. Der neue Chef Peter Kern kündigte nun an, das Geld anderweitig investieren zu wollen, um ein vielfältigeres Programm präsentieren und weitere Zuschauerschichten erschließen zu können. Man munkelt allerdings auch, dass Tribune für einen Verkauf fit gemacht werden soll - die Einstellung einer teuren Eigenproduktion könnte also auch schlicht der Versuch sein, die Bilanz kurzfristig aufzuhübschen.
© Freeform
Die ABC-Tochter Freeform hat die neue Serie "Siren" bestellt. Sie spielt im Küstenstädtchen Bristol Cove, das vor allem für die Legende bekannt ist, einst die Heimat von Meerjungfrauen gewesen zu sein. Als ein geheimnisvolles Mädchen auftaucht, wird klar, dass diese Sagen nur allzu wahr sind - und der Kampf zwischen Mensch und Meer nimmt eine schlimme Wendung als diese räuberischen Wesen ihr Anrecht auf den Ozean wieder für sich reklamieren. In den Hauptrollen sind Alex Roe und Eline Powell zu sehen. ABC Studios International hat unterdessen grünes Licht für die Produktion der neuen Serie "Harrow" gegeben, die gemeinsam mit einem australischen Partner entsteht. Sie handelt vom forensischen Pathologen Daniel Harrow, der die bizarrsten Mordfälle löst, in dessen Vergangenheit aber ein Geheimnis schlummert, das auf keinen Fall ans Licht kommen darf.
© MTV
Im Jahr 2004 gab's kurzzeitig auch schonmal eine deutsche Version des Reality-Formats "Fear Factor" mit Sonja Zietlow, dem aber kein großer Erfolg vergönnt war und die daher schnell wieder zu den Akten gelegt wurde. In den USA kehrt sie nun mit Rapper Ludacris als Host bei MTV zurück. In dem Format müssen die Kandidaten verschiedene "Stunts" und Aufgaben absolvieren, die von bekannten Urban Legends, Horrorfilmen oder Viralvideos inspiriert sind und in denen sie mit ihren größten Ängsten konfrontiert werden. Dem Sieger-Paar winken 50.000 Dollar Gewinn. NBC hatte die Show von 2001 bis 2006 und noch einmal in Form einiger Specials 2011 gezeigt. Schwestersender Comedy Central hat unterdessen eine neue Sitcom angekündigt: "Corporate" wird als schwarzhumoriger Blick auf dein seelenloses, multinationales Unternehmen angekündigt, wo die Mitarbeiter einem tyrannischen CEO auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.
© DWDL
Ende des Monats läuft der aktuelle Tarifvertrag zwischen den Hollywood-Studios und der Autorengewerkschaft WGA aus - und ein möglicher Streik rückt in greifbare Nähe. In der vergangenen Woche wurden die Verhandlungen erneut bis zum 25. April ausgesetzt - dann bleibt also weniger als eine Woche Zeit, sich doch noch zu einigen. Und bislang scheinen die Fronten weiterhin verhärtet. Zwar gab es ein leicht verbessertes Angebot, man liege in vielen Punkten aber weit auseinander. Die WGA lässt ihre Mitglieder bereits über einen möglichen Streik abstimmen, der dann ab Mai eintreten könnte - und damit mitten in die Präsentationen der Networks für die nächste Saison platzen würde. Weil ohne Autoren keine Serie in Produktion gehen kann, werden es die Networks schwer haben, ihren Werbekunden das Programm für die folgende Saison vollumfänglich vorzustellen, weil nicht klar ist, wann die Serien eigentlich zur Verfügung stehen werden. Beim letzten 100-Tage-Ausstand der Autoren mussten viele Staffeln verkürzt werden, andere Serien wurden ganz eingestellt. Das Kuriose an der Situation der Autoren: Es gibt zwar immer mehr Serien in den USA, allerdings mit immer häufiger mit kurzen Staffeln, was für die einzelnen Autoren zum echten Einnahme-Problem wird.
US-Quoten-Update
© Fox
Fox sucht sein Heil in letzter Zeit häufiger mit der Wiederbelebung bekannter Serien - doch ein eingeführter Name garantiert noch lange keinen echten Erfolg. Das lässt sich derzeit sowohl an "24: Legacy" als auch an "Prison Break" ablesen. Die erste "24"-Staffel ohne Jack Bauer wollten zum Finale der ersten Staffel noch 3,4 Millionen Zuschauer sehen, 0,8/3 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe. Die Serie war damit gemessen am insgesamt tristen Bild, das die Network-Serien abgeben, kein Flop - aber auch kein Erfolg. Zum Vergleich: Die erste Folge auf regulärem Sendeplatz hatte immerhin noch 6,2 Millionen Zuschauer, den Auftakt nach dem "Super Bowl" hatten 17,6 Millionen Zuschauer verfolgt - das davon der größte Teil verloren gehen würde, war aber klar. Ins Quoten-Niemandsland ist auch schon "Prison Break" in der dritten Woche eingetaucht. 2,4 Millionen Zuschauer sahen in dieser Woche noch zu, 0,9/3 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share). 40 Prozent der jungen Zuschauer sind seit dem Revival-Auftakt schon abhanden gekommen.
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Auf einen bekannten Titel setzte man auch bei CBS mit dem Revival von "MacGyver". Für einen Freitagabend, an dem sich die Networks traditionell immer schwer taten, lief das allerdings gar nicht so schlecht. 6,6 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, 0,8/4 Prozent in der Zielgruppe sind für einen Freitag ordentliche Werte. Nur mit gemischten Gefühlen wird man unterdessen bei NBC auf das "Blacklist"-Spinoff "Redemption" blicken, das gerade vor 3,9 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Marktanteil von 0,7/3 Prozent (Rating/Share) zu Ende ging. Damit wurden die in den letzten Jahren ebenfalls deutlich gesunkenne Werte der Mutterserie, die "Redemption" auf dem gleichen Sendeplatz vertrat, unterboten. Auch wenn die zeitversetzte Nutzung recht hoch war, ist eine Fortsetzung daher ziemlich ungewiss.
© CBS
CBS hat bei einem großen Teil seines Line-Ups bereits die Entscheidung über eine Fortsetzung gefällt. Offen ist die Zukunft noch für "2 Broke Girls". Der Wechsel vom Donnerstag- auf den Montagabend hat der Sitcom einen ziemlichen Schlag versetzt, vor allem seit sie erst um 21:30 Uhr ran darf. 4,6 Millionen Zuschauer sahen nun das Finale der sechsten Staffel, 1,0/4 Prozent war der Marktanteil in der Zielgruppe - das waren Tiefstwerte für die Serie. Auf diesem Niveau hat CBS allerdings schon einige seiner Sitcoms verlängert, allzu schlecht stehen die Chancen für "2 Broke Girls" also trotzdem nicht. "Superior Donuts" lief direkt davor nämlich auch nicht besser, hat aber schon die Bestellung einer zweiten Staffel erhalten - ist aber die deutlich weniger sichere Bank im Vergleich zum etablierten "2 Broke Girls". Ob "Trial & Error" bei NBC eine zweite Staffel erhält, ist ebenfalls offen. Das Versenden der 13 Folgen in Doppelfolgen auf wechselnden Sendeplätzen spricht aber nicht dafür, dass die Serie allzu viele Fürsprecher beim Network hat.