US-Update vom 06. September
"True Blood" endet 2014, "Newsroom" geht weiter
© HBO
Es wird nur noch eine finale Staffel von "True Blood" geben, dann ist Schluss. Die letzte Folge von "The Glades" lief sogar schon. Bessere Nachrichten gibt es da schon für Fans von "The Newsroom", das eine weitere Staffel erhält.
© RTL II "'True Blood' war nicht weniger als eine prägende Serie für HBO." Wenn ein Senderchef solche Worte in den Mund nimmt, dann ist klar: Das Ende naht mit großen Schritten. So ist es nun auch tatsächlich bei "True Blood": Die schon vor einiger Zeit angekündigte siebte Staffel wird gleichzeitig auch die letzte sein. Im Sommer kommenden Jahres wird es also noch einmal zehn neue Folgen der Vampirserie geben. "True Blood " war lange Zeit die mit Abstand erfolgreichste Serie von HBO und wurde erst in diesem Jahr von "Game of Thrones" abgelöst. Trotzdem: Mit im Schnitt 10,6 Millionen Zuschauern (alle Wiederholungen und Ausspielwege zusammengenommen) gehört "True Blood" weiter zu den größten Publikumserfolgen, die HBO je hatte. Geschaffen wurde die Serie einst von Alan Ball, der den Staffelstab zur sechsten Staffel an Brian Bruckner übergab, der die Serie nun auch zu Ende erzählen wird. Er versprach, die Serie zu einem Ende "voller Herz, Fantasie und Spaß" zu bringen.
© RTL In der vergangenen Woche berichteten wir im US-Update, dass die Zukunft von "The Glades" noch auf der Kippe steht, nachdem die Quoten der Serie im zweistelligen Prozentbereich zurückgegangen waren. Der Aufschwung zum Staffelfinale kam offenbar zu spät, denn kurz darauf kam die Bestätigung: Die vierte Staffel der Krimiserie war zugleich auch die letzte, eine fünfte Staffel wird es nicht geben. Dazu beigetragen haben dürfte auch die Strategie des neuen Managements, künftig auf Eigen- statt Fremdproduktionen zu setzen, wie man das etwa mit "Bates Motel" bereits umsetzt. In Deutschland ist bei RTL gerade die dritte Staffel zurückgegangen. Mit im Schnitt 15 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen war sie zwar kein Überflieger - doch angesichts der insgesamt deutlich gesunkenen RTL-Quoten aber doch immerhin im guten Mittelfeld.
© HBO "It's official. #Newsroom coming back for Season 3", ließ Jeff Daniels, Hauptdarsteller der Drama-Serie "The Newsroom" in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch via Twitter verlauten. Auch wenn hinsichtlich einer bestellten dritten Staffel von HBO bislang noch kein offizielles Statement vorliegt, dürfte der Inhalt der Nachricht zutreffen, vor allem wenn man bedenkt, wie sich Programmchef Michael Lombardo noch im Juli über den Fortgang geäußert hatte. Demnach wäre er "schockiert", wenn die von ihm sehr geschätzte Serie über den fiktiven Kabelsender ACN Networks, den von seinen Kollegen verlassenen Nachrichtensprecher Will McAvoy (Jeff Daniels) und die neue journalistische Ausrichtung weg vom allseits bekannten Sensationsjournalismus zu einem Ende käme. Daher dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der Tweet des Schauspielers, der für seine Rolle für einen Emmy nominiert ist, offiziell bestätigt wird. Die zweite Staffel der Serie von Aaron Sorkin wird übrigens am 15. September zu Ende sein.
© NBC Nachdem Alec Baldwin nach dem Ende von "30 Rock" inzwischen wieder mehr Zeit hat, wurde schon länger darüber spekuliert, dass er ins Talk-Fach wechseln könnte. Nun ist es tatsächlich soweit: Auf MSNBC, dem Nachrichten-Schwestersender von NBC, wird er immer freitags um 22 Uhr "Up Late With Alec Baldwin" präsentieren. Darin soll er mit Gästen über aktuelle Ereignisse sprechen. Montags bis donnerstags talkt auf diesem Sendeplatz bereits Lawrence O'Donnell. "In zwei Staffeln meines WNYC-Podcasts, habe ich eine Vorliebe dafür entwickelt, Gastgeber einer Show zu sein, in der Gespräche mit intelligenten, talentierten und engagierten Menschen aus jedem erdenklichen Bereich geführt werden. Ich bin dankbar dafür, dass MSNBC mir hilft, eine ähnliche Show ins Fernsehen zu bringen", kommentierte Baldwin.
© WGN America Der auf Zweitverwertung spezialisierte Sender WGN America der Tribune Company, zu der auch die "Chicago Tribune" gehört, wagt sich weiter in den Bereich fiktionale Eigenproduktionen. Mit der Serie "Manhattan" wird nach "Salem", welches im Frühling 2014 Premiere feiern soll, direkt die zweite Produktion in Serie geschickt, die von Sam Shaw ("Masters of Sex") und Thomas Schlamme ("The West Wing") verantwortet wird. Handeln soll die Serie von der Mission, die erste Atombombe der Welt zu bauen und zwar in Los Alamos, New Mexico. Fokussiert werden dabei die für den Bau zuständigen Wissenschaftler in all ihrer Brillanz, aber auch Schwäche und den Umstand, von Lügen und Geheimnissen umgeben zu sein. Bestellt wurden 13 Folgen, Produktionsbeginn ist bereits diesen Winter in New Mexico, so dass die Drama-Serie auch im nächsten Jahr Premiere feiern kann.
© MGM/Warner Bros. Regisseur, Drehbuchautor und Produzent J.J. Abrams ist bekannterweise Fan von Mystery und Science-Fiction. So sehr, dass sein neuestes, an HBO verkauftes Projekt wieder in dem Genre verankert ist, denn er will den Filmklassiker "Westworld" aus dem Jahre 1973 als Serie wieder aufleben lassen. Damit reiht er sich zusätzlich in die mittlerweile doch recht lange Schlange derer ein, die Serienadaptionen mit Filmvorlagen produzieren wollen. HBO ist sogar vertraglich verpflichtet, auf jeden Fall einen Piloten herzustellen, ansonsten droht eine hohe Geldstrafe. Auch bei einem weiteren Piloten und zwar von "Bones"-Darsteller John Francis Daley, trifft Film wieder auf Serie. Der schwarzhumorige bis bitterböse Film "Kill the Boss" über die Ermordung eines verhassten Vorgesetzten - unter anderem mit Kevin Spacey und Jennifer Aniston - soll bei CBS in der Serie "Punching Out" fortgeführt werden, sofern der Pilot gefällt. Umworben wurde dieses Projekt zumindest von allen vier großen Networks, daher sind die Voraussetzungen nicht die schlechtesten.
© USA Network Ein anderer Showrunner, Sean Jablonski, der die erste Staffel der Anwaltsserie "Suits" kreativ betreutete, konnte unterdessen einen Piloten bei USA Network unterbringen. Dieser ist zwar noch namenlos, wird sich aber um die Beziehungskrise eines Ehepaar drehen und als Drama inszeniert sein. Nachdem der Geschäftsmann Neil Truman herausfindet, dass sich seine Frau sexuell anderweitig und zwar mit einem Herren des Escort Services vergnügt, beginnt die Beziehungsarbeit und die Rettung der Ehe. Deutlich heller und witziger soll es im Vergleich dazu bei dem jüngst erworbenen Piloten "Half" von NBC zugehen. Die Pilotpräsentation von Vater und Sohn Dan und Matt Angel wurde zudem über Crowdfunding, genauer gesagt über Klickstarter, finanziert. Das Projekt dreht sich dabei um die 13-jährige Riley, die all ihre Halbgeschwister aufsuchen will. Dies ist natürlich ein umso größeres Unterfangen, wenn man weiß, dass sie einst durch künstliche Befruchtung gezeugt wurde.
© ABC Auch bei ABC gibt es Neuware, hier aber noch in Sachen Piloten. Zum einen wäre da eine Romanadaption des Schriftstellers Andrew Gross' namens "No Way Back". Wie der Titel bereits vermuten lässt, gibt es für die Protagonisten keinen Weg mehr zurück. Zum einen für die zu unrecht des Mordes bezichtigte ehemalige Polizistin Wendy Gould und zum anderen für die Nanny Lauritzia Velez, die eine dunkle Vergangenheit hat. Beide sind auf der Flucht vor Mördern und Kriminellen und versuchen dabei um ihr Leben zu kämpfen. Stimmungstechnisch ganz anders sieht dies bei "Damaged Goods" aus, einem Comedy-Piloten von Lauren Iungerich, die bei den ersten drei Staffeln der MTV-Serie "Awkward" mit an Bord war. Im neuen, von ABC bestellten Piloten soll es um das sexuelle Verhältnis von Mann und Frau in einer postfeministischen Zeit gehen.
© AMC Walter White ist nicht nur der einzige, der Crystal Meth mit einem Reinheitsgrad von 99 Prozent herstellen kann, nein: Er ist auch der einzige, der es bislang geschafft hat, auf der Seite metacritic.com für eine Serien-Staffel eine Bewertung von sagenhaften 99 von 100 möglichen Punkten zu erzielen. Lohn der Mühe: Der Einzug für "Breaking Bad" ins "Guinness Buch der Rekorde" als "Highest-Rated TV Series". Neu in die nächste Auflage des Rekordbuch-Klassikers zieht übrigens auch Betty White ein. Ihr wird dort nun die "Longest TV Career for an Entertainer (Female)" attestiert für ihre beeindruckenden 74 Jahre im TV. Sie hatte ihr TV-Debüt 1939. viele gesehen hatten das damals freilich nicht: Sie sang Lieder von "The Merry Widow" auf einem experimentellen Sender in Los Angeles.
© CBS Der Showdown zwischen CBS und Time Warner Cable ist entschieden - und zuerst gezuckt hat der Kabelnetzbetreiber. Time Warner Cable (TWC) ist prinzipiell verpflichtet, die lokalen Stationen der Broadcast-Networks zu übertragen sowie gleichzeitig verpflichtet CBS dafür Geld zu zahlen. Die Frage war nur: Wieviel. CBS verlangte, für sein Programm eine Zahlung in ähnlicher Höhe zu bekommen wie die Kabelsender. Time Warner Cable wies dies als unbezahlbar und absurd zurück. Den gesamten August hindurch blieb CBS - genauso wie einige weitere Sender des Konzerns wie der Pay-TV-Kanal Showtime - bei Time Warner Cable schwarz. Doch die herannahende Football-Saison erhöhte nun den Druck, sich zu einigen, gewaltig. TWC wären fraglos die zahlenden Endkunden, CBS die Werbekunden aufs Dach gestiegen, wenn eine Einigung ausgeblieben wäre. Durchgesetzt hat sich mit den finanziellen Forderungen letztlich weitgehend CBS, wie CEO Les Moonves genüsslich feierte. TWC hingegen blieb wenig mehr als ein Appell an die Politik, die Regelung zur Verpflichtung der Übertragung der Broadcast-Networks zu überdenken.
US-Quoten-Update
© CBS Broadcasting Inc. Die Stephen-King-Serie "Under the Dome", die gerade auch hierzulande bei ProSieben einen hervorragenden Start hingelegt hat, bleibt weiterhin der Quotenhit der Stunde in den USA. Nachdem CBS und Time Warner Cable ihren Streit beigelegt haben und CBS somit auch wieder von den Kunden des Kabelnetzbetreibers empfangen werden kann, zog das Zielgruppen-Rating auf 2,7 an und damit den besten Wert seit Ende Juli an - als die letzte Folge vor dem CBS-"Blackout" bei Time Warner Cable lief. Auch die absolute Zuschauerzahl lag mit 11,15 Millionen so hoch wie seit damals nicht mehr. Außerdem scheint es sich mim für ABC doch noch auszuzahlen, dass die Serie "Mistresses" aus der direkten "Under the Dome"-Konkurrenz genommen wurde und nun schon um 21 Uhr startet. Nachdem in der ersten Woche kaum Auswirkungen auf die Zuschauerzahl messbar waren, ging es eine Woche vor dem Staffelfinale auf 4,05 Millionen Zuschauer insgesamt und einen Zielgruppen-Marktanteil von 1,4/4 Prozent nach oben. Das waren die besten Werte seit Anfang Juni. Während bei "Mistresses" das Staffelfinale in der kommenden Woche ansteht, endete die erste Staffel von "Motive" bereits am Donnerstag letzter Woche. 4,72 Millionen Zuschauer sahen zu, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,8/5 Prozent. Für eine Sommerserie ein halbwegs solider Wert zum Abschied. Eine zweite Staffel ist schon bestellt.
© FXX In dieser Woche startete der neue Sender FXX, ein Ableger von FX, der sich vor allem auf Comedys konzentrieren will und den bisherigen Sender Fox Soccer ersetzte. Als Starthilfe wanderten unter anderem die beiden FX-Comedys "It's always sunny in Philadelphia" und "The League" zu FXX. "Always Sunny" lockte mit dem Start der 9. Staffel 757.000 Zuschauer zu FXX. Den Start der achten Staffel hatte noch fast eine Million Zuschauer verfolgt. Allerdings waren das auch andere Voraussetzungen: FXX ist in 26 Millionen Haushalten weniger zu empfangen als FX. Angesichts dessen ist es um so erstaunlicher, dass die Zuschauerzahl in der Kernzielgruppe junger Männer sogar leicht zulegte. Und dazu kommt noch, dass man diesmal direkt mit dem A&E-Überflieger "Duck Dynasty" konkurrieren musste. FXX zeigte sich angesichts desen auch vollauf zufrieden. "The League" kam im Anschluss ab 22:30 Uhr sogar auf 786.000 Zuschauer und lag damit nur minimal unter den Vorjahreswerten auf FX.
© Comedy Central Nachdem Jon Stewart im Sommer eine Auszeit bei seiner "Daily Show" genommen hatte, um erstmals Regie bei einem Film zu führen, kehrte er am Dienstag an die alte Wirkungsstätte zurück. Und auch wenn sein Vertreter John Oliver seine Sache gut machte und die Quoten auf gutem Niveau hielt, haben die Fans Jon Stewart offenbar schon vermisst. Seine Rückkehr sahen knapp über zwei Millionen Zuschauer - das ist ein Viertel mehr als in dieser Saison im Schnitt. Am Montag gab's bei Comedy Central unterdessen mal wieder einen der berühmten "Roasts" zu sehen, diesmal stand James Franco im Mittelpunkt. 3,1 Millionen Zuschauer sahen zu. In der Zielgruppe lag das Rating bei 2,2 - eine durchaus bemerkenswerte Zahl: Am Labor Day, den die Amerikaner am Montag begingen, hatte von allen TV-Sendungen einzig "Under the Dome" mehr junge Zuschauer.
"True Blood" endet 2014, "Newsroom" geht weiter
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