US-Update vom 23. November
Neue Rolle für "House", Chase verlässt "Community"
© RTL
Ex-"House" Hugh Laurie könnte als Pirat auf den Bildschirm zurückkehren, Ex-"Frasier" Kelsey Grammer darf nicht weiter "Boss" sein, Chevy Chase verlässt "Community" mit sofortiger Wirkung. Außerdem: Drei weitere Serien-Neustarts eingestellt
© NBC Liebesbeziehungen enden oft mit dem Satz „Trennung aufgrund unüberbrückbarer Differenzen“ - Arbeitsbeziehungen mit „Trennung in gegenseitigem Einvernehmen“. Egal ob in der Liebe oder im Beruf, die Phrasen sollen die Beteiligten meist vor weiteren Nachfragen schützen und versehen die Vorgänge mit einem Deckmantel des Schweigens und Wohlwollens. So muss man wohl auch die öffentliche Äußerung zum Ende der Zusammenarbeit zwischen den bereits mehrfach aneinander geratenen Verantwortlichen der NBC-Sitcom „Community“ und deren Star Chevy Chase sehen. Ein wenig wanderte Chevy Chase nämlich zuletzt auf Charly Sheens Spuren. Beide hatten sich schließlich mit ihren Showrunnern überworfen. Vermuten kann man zumindest, dass Chase eher gegangen wurde, vor allem wenn man den Verlauf in den letzten Jahren und die jüngsten Äußerungen des Darstellers in Betracht zieht, bei denen er das Fach „Sitcom“ als minderwertig bezeichnete und sein Engagement bei der NBC-Serie als schlichtes Mittel zum Zweck zur Sicherung des Lebensunterhalts abqualifizierte. Die Trennung erfolgt mit sofortiger Wirkung. Aktuell wird die vierte und vermutlich letzte „Community“-Staffel gedreht, zu sehen sein wird Chase in den letzten Episoden jedoch nicht mehr.
© Starz Als snobistischer Radiomoderator "Frasier" erlangte Kelsey Grammer einst Berühmtheit und brachte es mit der Sitcom auf ganze elf Staffeln. Mit seiner neuen Serie "Boss" hatte er hingegen weniger Quotenglück. Zwar wurde er für seine Rolle unter anderem mit einem "Golden Globe" ausgezeichnet, den Quoten half das aber auch nicht. Im Schnitt erreichte die zweite Staffel nur 317.000 Zuschauer und damit nochmal deutlich weniger als Staffel 1. Starz sprach von einer "schwierigen Entscheidung", die man nach langen Überlegungen getroffen habe. Im Gespräch sei nun, ob man noch einen zweistündigen Film als Serien-Abschluss drehe. Arbeitslos ist Kelsey Grammer aber nicht: Er arbeitet an einem neuen Mysterdrama für MTV unter dem Titel "Blackwood". Grammer tritt hier aber als Produzent, nicht als Darsteller auf. In der Serie tut sich eine 19-Jährige mit ihrer früheren Highschoolliebe zusammen, um das mysteriöse Verschwinden von 114 Menschen - darunter ihr Vater - aufzuklären.
© RTL Während der Ex-"Frasier" also erstmal vom Bildschirm verschwindet, könnte der Ex-"House" bald wieder auftauchen. Einem Bericht des "Hollywood Reporter" zufolge steht Hugh Laurie kurz davor, eine Hauptrolle in der Piratenserie "Crossbones" von NBC zu übernehmen. Darin könnte die Rolle des Kapitän Blackbeard übernehmen, künftig also noch bärtiger daher kommen. Die Serie von "Luther"-Schöpfer Neil Cross spielt zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Blackbeard hat auf der Insel New Providence die erste funktionierende Demokratie Amerikas errichtet - deren Bevölkerung allerdings aus Dieben, Verbrechern und sonstigen Bösewichtern besteht. Weil die Insel zunehmend eine Gefahr für den internationalen Handel darstellt, wird ein Auftragsmörder auf Blackbeard angesetzt. Die Serie basiert auf dem Buch "The Republic of Pirates".
© ABC Die Neustarts der laufenden Saison haben bislang überwiegend enttäuscht. Nachdem in den letzten Wochen schon "Animal Practice" und "Made in Jersey" aus dem Programm genommen wurden, hat es nun drei weitere Neustarts erwischt. Die CBS-Sitcom "Partners" ist bereits aus dem Programm verschwunden. Aus ihrem exponierten Sendeplatz zwischen "How I Met your Mother" und "2 Broke Girls" am Montagabend machte sie viel zu wenig. Zuletzt sahen nur 5,5 Millionen Zuschauer zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 1,8 Prozent. "HIMYM" erreichte davor 3,0 Prozent, "2 Broke Girls" direkt danach 3,4 Prozent. Nach sechs Folgen war daher Schluss, ersatzweise laufen nun Wiederholungen von "Two and a half Men". Auch ABC hat bei zwei Neustarts den Schlussstrich gezogen, wenn auch nicht sofort: Doch weder von "666 Park Avenue", noch von "Last Resort" werden mehr als die zunächst beauftragten 13 Episoden produziert werden, die aber immerhin noch zu Ende gezeigt werden sollen. Bei beiden Serien versprechen die Macher auch, für einen runden Abschluss ohne offenen Cliffhanger zu sorgen.
© Showtime Lisa Kudrow, hierzulande den meisten wohl am besten noch als Phoebe aus "Friends" bekannt, wird weiterhin etliche Gaststars ihrer "Web Therapy" unterziehen. Showtime hat eine dritte Staffel der Serie bestellt, die erneut aus zehn halbstündigen Folgen bestehen wird und 2013 ausgestrahlt werden soll. In der neuen Staffel berät Kudrow alias Fiona Wallace unter anderem Matt LeBlanc, Meg Ryan und Jesse Tyler Ferguson (Mitchell aus "Modern Family"). Die Liste der prominenten Gaststars dürfte bis zur Ausstrahlung wie gewohnt noch deutlich anwachsen.
© CBS Das nächste Crossover der zwei verbliebenen "CSI"-Serien steht an. Der erste Teil der geplanten Doppelfolge wird im Rahmen von "CSI: Crime Scene Investigation" ausgestrahlt. Detective Mac Taylor (Gary Sinise) vom New Yorker CSI-Team besucht darin Las Vegas. Doch seine Freundin Christine, die er dort eigentlich überraschen wollte, ist unauffindbar. Das Las-Vegas-CSI-Team um D.B. Russell (Ted Danson) nimmt die Ermittlungen auf, die im zweiten Teil in New York im Rahmen von "CSI: NY" weitergeführt werden. Apropos "CSI": Serien-Mitschöpfer Carol Mendelsohn hat gerade ein neues Serienprojekt an CBS verkauft. "Here" basiert auf dem Buch "Here if you need me". Eine Staatspolizistin, deren Ehemann ermordet wurde, findet darin zur Spiritualität.
© FOX Erst kürzlich wurde die erste Staffel der Comedy „The Mindy Project“ auf 24 Folgen erweitert. Nun gibt es Veränderungen auf der Besetzungscouch der Show von und mit Mindy Kaling zu vermelden. Während eine Hauptrolle auf ein Gastengagement reduziert wird, fällt eine weitere Rolle ganz raus. Der Part Gwen Grandys (Anna Camp) wird jedoch auf eigenen Wunsch der Darstellerin umgewandelt, wie gemunkelt wird. Ihr Vorhaben sei es, die Nähe zur Serie nicht ganz zu verlieren und trotzdem für weitere Jobs verfügbar zu sein. Im Gegensatz dazu wurde der Part von Amanda Setton als Shauna Dicanio komplett aus der Serie geschrieben. Diese Neuerungen gehen Hand in Hand mit der Einführung eines neuen, weiblichen Charakters: einer Collegefreundin Mindys. Sichtbar werden die Änderungen dann zur Midseason.
© Photocase/apfelholz Passend zur Legalisierung von Marihuana in den US-Bundesstaaten Colorado und Washington wollen sich die Macher von der in acht Staffeln bei HBO ausgestrahlten Dramedy „Entourage“ um Mark Wahlberg dem Thema in einem Comedy-Format widmen. Das Projekt hört auf den Namen „The Happy Tree“ und wird einen ausgebrannten Anwalt portätieren, der der Juristerei den Rücken kehrt, um in Venice Beach, Los Angeles, wieder zu Kräften zu kommen. Dabei wird er durch einen Zufall zum Vorsitzenden der Bewegung um die Legalisierung von Marihuana. Wie auch schon „Entourage“ wollen die ehemaligen Produzenten ein halbstündiges Format schaffen.
© ABC Autobiografisch wird es bei ABC mit dem noch namenlosen Comedy-Projekt des Autors des Kinofilms mit Ben Stiller „Meine Frau, unsere Kinder und ich“ zu gehen. Der Autor Larry Stuckey hat in ABC nämlich einen Abnehmer gefunden, der die Rivalität zweier Brüder in den Fokus rückt, wobei Grundlage des Ganzen die Beziehung von Stuckey zu seinem Bruder selbst ist. Dabei steht der ältere Bruder Gary vor der Herausforderung seinen jüngeren Bruder im gemeinsamen Heimatort bei der Eröffnung eines Restaurants zu unterstützen. Nicht nur, dass dies der Beginn eines angeblich immensen Konkurrenzkampfes der beiden ist – auch der Einfluss von Garys Familie auf ihn und seinen Bruder und umgekehrt beginnt sich zu verändern.
© NBC Weitere neue Serienprojekte gibt es auch bei NBC. So entwickelt u.a. David Seidler ("The King's Speech") an einer Serie über den ersten US-Präsidenten George Washington. Er will Washington nicht verklären, sondern auch seine andere Seite zeigen - einen von seiner gesellschaftlichen Stellung Besessenen, der eine Affäre mit der Frau seines besten Freundes hatte. Dazu kommen zwei Comedy-Projekte: In "The Messed Uptons" geht es um eine 33-Jährige, die gerade einen persönlichen Tiefpunkt erlitten hat und die sich daran aufrichtet, dass es den übrigen Familienmitgliedern auch nicht besser ergeht. Und schließlich soll Kenan Thompson aus "Saturday Night Live" womöglich eine eigene Sitcom bekommen. Er soll darin die Rolle eines Mannes übernehmen, der bei seinen Schwiegereltern einzieht. Weitere Details zu dem Serien-Piloten sind noch nicht bekannt.
US-Quoten-Update
© FOX Es sind derzeit keine guten Zeiten für FOX. Gleich zwei ehemalige Quotenhits markierten in den letzten Tagen neue Allzeit-Tiefs. Da wäre zum Einen "Glee": Am Donnerstag vergangener Woche sahen nu rnoch 5,22 Millionen Zuschauer zu, in der Zielgruppe fiel der Marktanteil auf 2,1/6 Prozent (Rating/Share). Das ist noch immer ein ordentlicher Wert, doch im letzten Jahr wurde teils noch das Doppelte erzielt. "X Factor" erwies sich aber auch längst nicht als so starkes Lead-In wie erhofft. Die Results-Show wollten vergangene Woche nur 7,5 Millionen Zuschauer sehen, ein Marktanteil von 2,4/7 Prozent in der Zielgruppe (Rating/Share) liegt deutlich unter den eigenen Ansprüchen. Dienstags tut sich zudem "New Girl" immer schwerer: 4,11 Millionen Zuschauer, 2,0/5 Prozent in der Zielgruppe - damit ist die vergangenens Jahr noch so sensationell gestartete Serie nur noch tiefes Mittelmaß. Auch hier zieht das Umfeld die Serie mit nach unten. "Raising Hope", "Ben & Kate" und "The Mindy Project" liefen allesamt noch deutlich schlechter.
© ABC Die Schwäche der Sitcoms rührt aber womöglich auch einfach von einer Übersättigung des Marktes her. Nachdem die Sitcoms im vergangenen Jahr auf breiter Front zulegten, wurden die Comedystrecken auf den meisten Sendern ausgebaut. Dienstags treten nun beispielsweise NBC, ABC und FOX gleichzeitig mit Sitcoms an. Zufrieden sein kann derzeit keiner so recht. Bei NBC hat "Go on" nach starkem Start schon deutlich verloren, "The New Normal" liegt schon unter Senderschnitt, die FOX-Probleme wurden eben schon angesprochen und bei ABC markierten "Happy Endings" mit 4,4 Millionen Zuschauern und 1,1/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und "Don't trust the B---- in Apt 23" mit sogar nur 3 Millionen Zuschauern und 0,9/3 Prozent in der Zielgruppe ebenfalls neue Allzeit-Tiefs. Längst nicht mehr so gut wie zu Beginn schlagen sich auch die ABC-Sitcoms am Freitag. "Last Man Standing" und "Malibu Country" verloren in Woche 3 nochmal an Boden.
© CBS Dass mit Sitcoms aber nach wie vor viel zu holen ist, bewies erneut "The Big Bang Theory". Und: Nein, das ist keine Wiederholung der Meldung von letzter Woche, die Sitcom hat tatsächlich ihren gerade erst aufgestellten Allzeit-Rekord schon wieder gebrochen. 17,63 Millionen Zuschauer sahen am Donnerstag vergagnener Woche zu, das war noch einmal eine Million mehr als eine Woche zuvor. In der Zielgruppe gab es mit 5,7/17 Prozent Marktanteil ebenfalls neue Bestwerte. "Two and a half Men" profitiert davon, konnte mit 13,9 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 4,1 Prozent aber nicht mithalten. Ein Staffel-Bestwert war es trotzdem.
Neue Rolle für "House", Chase verlässt "Community"
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