US-Update vom 16. November
Rekord für "Big Bang Theory", Rekord beim Super Bowl
© Warner Bros. Television
"The Big Bang Theory" läuft nicht nur hierzulande, sondern auch in den USA immer besser. Nun gab es einen neuen Allzeit-Rekord. Auf Rekordhöhe liegen auch die Einnahmen, die CBS mit dem Super Bowl erzielen wird. Außerdem geplant: Eine Anwaltsserie im "House"-Stil
© NBC Wenn man „Dr. House“ mit „The West Wing“ kreuzt, kommt dabei am Ende wohl eine Anwaltsserie heraus. So zumindest im weitesten Sinne, im engeren verhält es sich so: Die ehemalige Produzentin der mittlerweile abgeschlossenen Ärzteserie um den Vicodin-abhängigen Diagnostiker Dr. Gregory House, Katie Jacobs, kooperiert mit einem Ex-Produzenten der Anfang der Nuller-Jahre vier Mal in Folge mit dem Emmy ausgezeichneten Politik-Dramaserie, über den Alltag des US-Präsidenten und sein Umfeld, Mark Goffmann. Auftraggeber des Serienprojekts ist NBC, bei dem 1999 bis 2006 bereits „The West Wing“ lief. Jacobs und Goffmann arbeiten momentan am Drehbuch für einen einstündigen Serienpiloten – umgesetzt wird das Ganze unter dem Arbeitstitel „I Am Victor“. Dem Produzenten-Duo Jacobs/Goffmann wird Jacobs unterdessen eine entscheidende Komponente beisteuern: der Charakter, ein Scheidungsanwalt, soll ähnliche Züge wie Dr. House aufweisen. Dr. House dürfte damit also weiterleben, wenn auch nicht im Körper eines Mediziners, sondern in dem eines Juristen.
© CBS Allein die Übertragung des "Super Bowls" wird CBS im kommenden Jahr über 225 Millionen US-Dollar an Werbeeinnahmen bescheren - an einem einzigen Abend. Für einen 30-Sekünder wird die Rekordsumme von im Schnitt 3,8 Millionen Dollar fällig. NBC hatte sich im vergangenen Jahr im Schnitt noch mit 3,5 Millionen begnügt. Doch trotz der erneuten Preiserhöhung ist die Nachfrage ungebrochen: Weniger als fünf Prozent der Werbeplätze sind derzeit noch zu haben. Der "Super Bowl" ist das größte Sport- und damit auch TV-Ereignis in den USA - mit stetig steigenden Zuschauerzahlen. Anfang der 90er sahen noch rund 80 Millionen Zuschauer zu, um die Jahrtausendwende waren es dann schon 90 Millionen, 2010 wurde erstmals die 100-Millionen-Marke durchbrochen. In den letzten beiden Jahren wurden mit je rund 111 Millionen Zuschauern neue Rekorde aufgestellt.
© TheCW Dass der amerikanische Markt gerne Adaptionen britischen Ursprungs beherbergt, die dann sogar unter gleichem Namen über den Schirm gehen, ist bekannt - „The Office“ oder „Shameless“ sind Ergebnisse des Transfers über den Atlantik. Dass die Insel auch noch älteres Material auf Lager hat, welches bei Amerikanern von Interesse ist, zeigt sich nun mit der Science-Fiction-Serie „The Tomorrow People“, die ITV von 1973 bis 1979 in acht Staffeln ausstrahlte und zudem Anfang der 90er Jahre für drei Staffeln neu auflegte. Amerikanisch auflegen wollen Greg Berlanti („Arrow“) und Julie Plec („The Vampire Diaries“) den Serienklassiker nun für The CW mit dem fast gleichen Titel „Tomorrow People“. Nach einem fast Jahrzehnte langen Kampf um die Rechte zur Adaption der Geschichte über übernatürliche Kräfte, Böses und Teleportation, ließ sich FremantleMedia doch überzeugen, die Serie nochmals aus dem Schlaf zu erwecken. Die Produktionsfirma sieht in ihrem gegebenen Okay jedoch eine Ausnahme, was auf die Entschlossenheit, den Kampfeswillen und das Durchhaltevermögen beider Produzenten zurückzuführen sei, die als große Fans der Serie gelten. Im Fußball würde man das wohl auf die Vokabel „Herzensangelegenheit“ reduzieren.
© Starz Der Ideengeber von „Battlestar Galactica“, Ron Moore, wird die Aufgabe zuteil, die Buchreihe „Outlander“, in Deutschland „Highland Saga“, von Bestseller-Autorin Diana Gabaldon zu einer Serie für den Sender Starz zu verarbeiten. Bereits diesen Sommer hatte sich Sony Pictures TV die Rechte an den sieben Büchern gesichert und Moore dann ins Boot geholt. Mehreren Kabelsender wurde das Serienprojekt zum Kauf angeboten, Sender Starz hat sich letztlich entschieden, der Entwicklung der Drehbücher zuzustimmen, allerdings ist noch nicht sicher, ob diese anschließend auch verfilmt werden. Die Romanreihe dreht sich um die selbstbewusste Claire, die im Zweiten Weltkrieg als verheiratete Krankenschwester tätig ist und in ihrem Urlaub nach Kriegsende aus Versehen ins Jahr 1743 rutscht. Eingebettet in ein neues Leben und neue Abenteuer, steckt sie im Dilemma zwischen Vergangenheit und Gegenwart fest.
© Reelz Channel Nachdem der History Channel nach Kritik aus der Demokratischen Partei die Miniserie "The Kennedys" plötzlich doch nicht mehr zeigen wollte, schlug damals der weithin unbekannte Kabelsender ReelzChannel zu - und konnte damit prompt seinen ersten Emmy abräumen. Nun lässt der ReelzChannel eine Nachfolgeserie entwickeln, die auf dem Bestseller "After Camelot" basiert. sie erzählt die persönliche Geschichte des Kennedy-Clans nach 1968, ist also zeitlich nach "The Kennedys" angesiedelt.
© FX Mit 17 Nominierungen ging die Mini-Serie „American Horror Story“ dieses Jahr bei den Primetime Emmy Awards an den Start und teilte sich zusammen mit der Drama-Serie „Mad Men“ den ersten Platz mit den meisten Nominierungen. Neben einem Creative Arts Award konnte Jessica Lange den für die beste Nebendarstellerin in einer Mini-Serie absahnen. Nicht nur, dass die Serie bei den Kritikern gut ankommt, auch beim Publikum findet sie Zuspruch, so dass die erste Folge der zweiten Staffel sogar auf 3,85 Millionen kam, über 20 Prozent als beim Auftakt von Staffel 1. Dass damit alle Zeichen auf Fortführung der Mini-Serie stehen, hat auch der Heimatsender FX erkannt und der Horrorserie grünes Licht für eine dritte Staffel gegeben. Erfreulich für Fans und das Ensemble dürfte dabei sein, dass Oscar- und Emmypreisträgerin Jessica Lange wieder mit dabei sein wird. 13 neue Folgen soll es für die dritte Staffel geben, geplant ist die Ausstrahlung dann für den Herbst 2013.
© RTL II Auch wenn die Quoten im Vergleich zur Vorgängerstaffel etwas gesunken sind, hat sich Sender Syfy für eine Verlängerung der Mysteryserie „Haven“ entschieden. Waren es in der zweiten Staffel noch 1,6 Millionen Zuschauer (0,4 in der werberelevanten Zielgruppe), sank das Zuschauerinteresse in der dritten Staffel um 15 Prozent insgesamt und 19 Prozent in der Zielgruppe. Die neu bestellte, vierte Staffel wird im neuen Jahr ausgestrahlt und soll 13 Folgen umfassen. Noch mit einem Fragezeichen versehen, ist die Verlängerung der Comedyserie „The Soul Man“ bei TV Land um eine zweite Staffel. In der ersten Staffel musste die Serie über einen Entertainer und Priestersohn, der zu seinen Wurzeln zurück gekehrt ist, einen Verlust an Zuschauern in Kauf nehmen. Cedric The Entertainer (Cedric Antonio Kyles) zwitscherte die Information zumindest schon einmal vorab via Twitter in die Gemeinde hinaus. Vom Sender selbst, gab es noch kein grünes Licht für das „Hot in Cleveland“-Spin-Off, lediglich eine Andeutung, die auf eine Verlängerung verweist.
© NBC Vier weitere Episoden wird es für die NBC-Serie „Guys with Kids“ geben, womit die Comedy-Serie in der ersten Staffel auf insgesamt 17 Folgen kommt. Auch wenn sie sich im Comedyblock am Mittwochabend aus Quotensicht nicht gerade behaupten konnte, konnten dafür doch noch mehr Zuschauer als beim eingestellten „Animal Practice“ begeistert werden. Bei CBS gibt es Freude und Ernüchterung zu vermelden. Für den besten Neustart des Senders, „Elementary“, gibt es zwei Folgen mehr, so dass die erste Staffel der Serie 24 Episoden zählt. Die Notwendigkeit eine Folge mehr im Portfolio zu haben, bestand ohnehin dadurch, dass nach dem Sport-Event des Jahres, dem Super Bowl, eine Episode der Serie mit Sherlock-Holmes-Thematik gezeigt werden soll. Im Gegensatz dazu schaut die Serie „Vegas“ in die Röhre. Nachdem bereits eine komplette Staffel bestellt wurde, revidierte der Sender diese Entscheidung wieder und kürzte die Serie um eine Folge auf 21.
© ABC Die zweite Staffel von „The Exes“ bei TV Land war im September nach zwölf Folgen zu Ende gegangen. Nun wurde bekannt, dass die zweite Staffel um weitere Folgen verlängert wird – Aufstockung der zweiten Staffel, statt Erweiterung um eine dritte, lautet das Motto für die Serie des „Frasier“-Autors Mark Reisman. Unterdessen hat auch The CW der Serie „Beauty & The Beast“ ein Geschenk gemacht. Neun weitere Episoden stehen auf der Bestellliste, womit die Serie dann auf die üblichen 22 Folgen der Premierenstaffel kommt, auch wenn das Zuschauerinteresse zwischenzeitlich zurück gegangen war. Ähnlich verhält es sich mit der vorab viel gelobten Musik-Dramaserie „Nashville“ bei ABC, die unter ihren Erwartungen zurück blieb. Auch hier können die Quoten die Senderverantwortlichen nicht recht befriedigen und trotzdem wurde die Serie um weitere neun Folgen aufgestockt, womit die erste Staffel komplett ist. Jeweils drei weitere Drehbücher gewährt ABC den Serien „Last Man Standing“ und „Malibu Country“, womit ein für den Sender notwendiger Zeitgewinn einher geht und eine Entscheidung über die Zukunft der Serien nochmals hinaus gezögert werden kann. Um drei Episoden reduziert, wurde hingegen die Serie „The Family Tools“, womit die erste Staffel nur noch auf zehn Ausgaben kommt. Laut ABC sei dies auf Schwierigkeiten in der Programmplanung zurück zu führen.
© ravend (CC BY-SA 2.0) Auch von der Besetzungscouch gibt es trotz bald anstehender weihnachtlicher Gemütlichkeit Neues zu vermelden. In der Presse wurde bereits ein heißer Kandidat für die Hauptrolle der Serienadaption von „Beverly Hills Cop“ gehandelt. Aus dem Gerücht wurde nun eine gesicherte Information, denn CBS hat den Namen des Hauptdarstellers veröffentlicht. Der vermutete Brandon T. Jackson wird in die Rolle von Axel Foleys Sohn schlüpfen, als Polizeibeamter in Beverly Hills bei den Stars und Sternchen tätig sein und auf den Spuren seines Vaters, in der Filmreihe von Eddie Murphy verkörpert, wandern. Bisherige Stationen von Jackson waren Kinofilme, wie „Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile“ oder „Big Mama's Haus – Die doppelte Portion“. Einen erneuten Besuch wird Matthew Perry der CBS-Anwaltsserie „The Good Wife“ Anfang 2013 abstatten. Wie zuvor, wird er wieder in die Rolle des Anwalts Mike Kresteva schlüpfen. Am 17. Dezember um 20 Uhr könnte es sein, dass die Fans von „Gossip Girl“ zum ersten Mal die Protagonistin bei The CW nicht nur hören, sondern auch sehen können. Gerüchte kursieren, wonach Kristen Bell („Veronica Mars“) zum Serienfinale auf dem Bildschirm erscheinen könnte. Bislang war sie nur aus dem Off zu hören.
US-Quoten-Update
© CBS "The Big Bang Theory", mittlerweile auch schon in Staffel 6, läuft immer besser und ist inzwischen auch beim jüngeren Publikum die meistgesehene Sitcom im US-Fernsehen noch vor "Modern Family" und weit vor "Two and a half Men". In der vergangenen Woche gab es nun einen Allzeit-Rekord: 16,68 Millionen Zuschauer sahen live zu. Nimmt man die Zuschauer dazu, die Folge innerhalb der ersten drei Tage nach der Ausstrahlung gesehen haben, dann wurde erstmals gar die Marke von 20 Millionen Zuschauern geknackt. Die Entwicklung von "The Big Bang Theory" ist jedenfalls beeindruckend: Die erste Staffel im Jahr 2007 hatte im Schnitt nur 8,3 Millionen Zuschauer, vor drei Jahren waren es 12,6 Millionen, vergangenes Jahr 14,9 Millionen, in diesem Jahr ist man nun erneut auf Rekordkurs.
© ABC Mit den Neustarts hatten die Sender in diesem Jahr bislang hingegen überwiegend wenig Glück. In den letzten Tagen setzte es gleich reihenweise neue Tiefs. Die CBS-Sitcoms "Partners" wollten nur noch 5,5 Millionen Zuschauer sehen, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 1,8/4 Prozent - angesichts des prominenten Platzes zwischen "HIMYM" und "2 Broke Girls" ein völlig enttäuschendes Ergebnis. Neue Tiefstwerte erreichten zudem die ABC-Serien "Last Resort" (6 Mio. Zuschauer, 1,4/4 Prozent in der Zielgruppe) und "666 Park Avenue" (3,9 Mio. Zuschauer 1,2/3 Prozent in der Zielgruppe), die auf diesem Niveau kaum eine zweite Staffel erhalten dürften. Warum "The Mob Doctor" (3 Mio. Zuschauer, 0,8/2 Prozent in der Zielgruppe) bei FOX überhaupt noch im Programm ist, ist sowieso ein Mysterium, auch die neue FOX-Sitcom "Ben and Kate" fiel auf ein neues Allzeit-Tief. Einen neuen Tiefstwert markierte bei NBC zudem auch "Revolution" - die Serie gehört mit einem Marktanteil von 2,6/7 Prozent in der Zielgruppe (Angaben jeweils Rating/Share) aber trotzdem zu den großen Erfolgen von NBC.
© NBC Von der Sitcom "Animal Practice" hat sich NBC am Mittwochabend angesichts miserabler Quoten inzwischen getrennt. Stattdessen darf seit dieser Woche nun "Whitney" ihr Glück versuchen. Viel Besserung brachte das zum Start allerdings nicht: 4,22 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu, der Marktanteil in der Zielgruppe belief sich auf 1,4/4 Prozent - auch für das im Comedy-Bereich viel Kummer gewohnte NBC ist das recht ernüchternd.
Rekord für "Big Bang Theory", Rekord beim Super Bowl
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