US-Update vom 08. Juni
Sat-Anbieter verbannt AMC, "Spartacus" endet
© AMC
Wie im Kindergarten: Weil AMC ("Mad Men", "Walking Dead") mit dem Sat-Anbieter Dish TV im Clinch liegt, verbannte dieser den Sender auf Platz 9609. Außerdem: "Spartacus" endet, Disney verbannt Junk Food-Werbung und "Scream" ist als Serie geplant
© AMC Der Streit zwischen dem Sender AMC, der sich mit Serien wie "Mad Men" und "The Walking Dead" in den letzten Jahren einen hervorragenden Ruf unter Serien-Fans erarbeitet hat, und dem Sat-TV-Anbieter Dish Network nimmt immer skurrilere Züge an. Dish hatte Anfang Mai angekündigt, AMC und dessen Schwestersender aus dem Angebot zu nehmen. Dish begründet das damit, dass AMC angeblich mehr Geld verlangt habe, was aufgrund der niedrigen Zuschauerzahlen aber nicht gerechtfertigt sei. AMC vermutet hingegen vielmehr eine Straf-Aktion, weil die beiden Unternehmen seit längerem bezüglich einer anderen anderen Angelegenheit in einer juristischen Auseinandersetzung stecken. In den letzten Tagen ist der Streit nun weiter eskaliert: AMC hat in seinem Programm Werbespots geschaltet, in denen die Dish-Zuschauer gewarnt werden, dass sie den Sender bald nicht mehr empfangen können. Dazu gibt es die Website keepamcnetworks.com, in der dazu aufgefordert wird, per Mail oder telefonisch zu protestieren. Angesichts noch laufender Verhandlungen empörte man sich bei Dish, dass AMC nun die Kunden in dieser Weise in diese Sache hineinziehe - und antwortete seinerseits damit, dass der Sender von Programmplatz 130 inmitten anderer hochwertiger Kanäle auf Programmplatz 9609 verbannt wurde. Dort findet sich AMC nun inmitten von Infomercials wieder. Es wird spannend, ob man sich angesichts der verhärteten Fronten bis Ende des Monats doch noch einigt. Eigentlich sollten beide Seiten ein Interesse daran haben. Dish, weil dessen Kunden sonst der Zugang zu einigen der angesagtesten Serien fehlt - und AMC, weil ihnen sonst geschätzte 7 Millionen Dollar Einnahmen pro Monat fehlen. Für den Sender wäre das ein herber Schlag.
© Starz Momentan läuft die Produktion zur dritten Staffel der Historien-Serie „Spartacus“. Gesehen wurde die Vorgängerstaffel von durchschnittlich sechs Millionen Zuschauern, die Serie wurde in 150 Länder verkauft und auch in Sachen DVD-Verkauf ist die Serie so etwas wie ein Erfolgsgarant. Nun hat der Heimatsender der Serie Starz jedoch verkündet, dass die sich gerade in der Produktion befindliche Staffel, mit dem Untertitel „War of the Damned“, auch zugleich die finale Staffel sein wird, weil die Geschichte des gleichnamigen Gladiators zu Ende erzählt sei. Auch Showrunner Steven S. DeKnight hatte in den vergangenen Monaten ein Ende der Serie angedeutet. Des Weiteren will man mit der letzten Staffel bisherige Standards übertreffen: so soll die Zahl des aufständischen Heeres um Spartacus auf über 30.000 Anhänger ansteigen und noch mehr Aufwand in die Kulissenarbeit investiert werden.
© Woods Entertainment Ein fünftes Comeback des Mannes mit der weißen (und nicht eisernen) Fratzen-Maske ist in Vorbereitung. Zu seinem optischen Erscheinungsbild gehört außerdem ein langes schwarzes Gewand, unter dem er seinen Körper versteckt um unerkannt sein Unwesen treiben zu können. Die Rede ist von Serienkiller Ghostface (wiederum nicht zu verwechseln mit dem Wu-Tang-Mitglied Ghostface Killah), der in der Filmreihe „Scream“ Teenager jagte. MTV plant nun den Filmstoff in eine Serie zu verarbeiten, um damit nach „Awkward“, „Teen Wolf“ und „Death Valley“ zum einen den eigenen fiktionalen Programmteil auszubauen und zum anderen dem momentanen Trend zu folgen, Horrorfilmklassiker in serielle Erzählmuster zu bringen (siehe beispielsweise „The Exorcist“, oder „Hannibal“). Die Suche nach einem passenden Drehbuchautoren für den Piloten ist gestartet, fündig werden könnte das beauftragte Produktionsstudio DiGa vielleicht ja sogar bei Wes Craven oder Kevin Williamson („Dawson's Creek“), die bei der Filmversion verantwortlich zeichneten. Apropos Filme und Serienadaption: Das Produktionsstudio Lionsgate denkt derzeit darüber nach die Filme „Red“, „The Expendables“ und „Step Up“ jeweils zu Serien zu verarbeiten – vermutlich dann aber ohne Bruce Willis, Morgan Freeman oder Sylvester Stallone.
© FX Networks Neues Material gibt es für FX Networks im Bereich Comedyserien. Der Sender hat die Serie „Legit“ mit und von Jim Jefferies bestellt, die ab Januar 2013 beim Sender ausgestrahlt werden und zunächst dreizehn Folgen umfassen soll. Der australische Comedian versucht darin als hauptberuflicher Comedian die Kurve in Richtung bürgerliches Leben zu kriegen, scheitert aber immer wieder auf's Neue dabei. Hilfe bei der Entwicklung des Projektes bekommt Jefferies vom Regisseur und Produzenten Peter O'Fallon. Freuen kann man sich auch bei der CBS-Serie „The Mentalist“, denn ein Fortbestand bis ins Jahr 2014 ist gesichert. Die Krimiserie wurde nun um Staffel fünf und sechs verlängert – der neue unbeliebte Sendeplatz am Sonntagabend bleibt jedoch bestehen. Ein Veto wurde von CBS bei der Comedyserie „Super Fun Nights“ eingelegt, eine Serienbestellung blieb nach dem Piloten aus. Nächtelang Spaß haben könnten die Hauptdarstellerinnen jetzt vermutlich doch noch, denn ABC hat Interesse an der Serie bekundet und befindet sich bereits in der Endphase der Verhandlungen mit CBS. Vor und hinter der Kamera ist die Australierin Rebel Wilson („Brautalarm“) größtenteils für die Gestaltung zuständig, mit im Boot ist außerdem Late-Night-Talker Conan O'Brien als ausführender Produzent. Inhaltlich soll sich die Serie um drei nerdige Freundinnen drehen, die die Freitagnacht programmatisch zum Zwecke des Amüsements auserkoren haben. Beim Disney Channel wird die sehr erfolgreiche Teen-Serie „Shake It Up“ in eine dritte Runde gehen, außerdem wird es ein Japan-Spezial „Shake It Up: Made In Japan“ geben.
© Walt Disney Disney hat am Dienstag angekündigt, Werbung für "Junk Food" - also alles, was einen zu hohen Fett- oder Zuckeranteil hat - von seinen Kindersendern zu verbannen. Damit wolle man gegen das weit verbreitete Problem des Übergewichts unter amerikanischen Kindern kämpfen. Man werde außerdem das Siegel "Mickey Check" einführen, mit dem gesunde Lebensmittel gekennzeichnet werden können. Allzu eilig hat Disney es aber nicht: Die Maßnahmen sollen erst im Jahr 2015 umgesetzt werden. So lobenswert der Vorstoß von Disney ist: Allzu hart dürfte die Maßnahme den Konzern nicht treffen. Von den 43 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen, entfällt nur ein geringer Teil auf die Kindersender. Der Disney Channel selbst hat gar keine Werbeeinnahmen, Disney Junior weniger als 20 Millionen Dollar im Jahr. Dafür erntet Disney aber durch die Aktion fast unbezahlbare gute PR.
© NBC Gleich zwei Vereinigungen von TV-Journalisten vergeben in den nächsten Wochen ihre Preise und haben ihre Nominierungen bekannt gegeben. Bei den "Critic's Choice Television Awards", die von der Broadcast Television Journalist Association vergeben werden, führt etwas überraschend die quotenschwache NBC-Sitcom "Community" die Nominierungsliste an. Auch bei den Sendern steht NBC mit 14 Nennungen an der Spitze. Als beste Comedy-Serie sind neben "Community" noch "The Big Bang Theory" (CBS), "Girls" (HBO), "Modern Family" (ABC), "New Girl" (FOX) und "Parks and Recreation" (NBC). Um den Titel der Besten Drama-Serie konkurrieren "Breaking Bad" (AMC), "Downton Abbey" (PBS), "Game of Thrones" (HBO), "The Good Wife" (CBS), "Mad Men" (AMC) und "Homeland" (Showtime). "Homeland" war unterdessen der große Abräumer auf den Nominierungslisten der Awards der Television Critics Association. Als "Program of the Year" konkurriert "Homeland" dort mit "Breaking Bad" (AMC), "Game of Thrones" (HBO), "Mad Men" (AMC) und "Downton Abbey: Masterpiece" (PBS). Als "Outstanding New Program" sind neben erneut "Homeland" noch "Girls" (HBO), "New Girl" (FOX), "Revenge" (ABC) und "Smash" (NBC) nominiert.
Neues von der Besetzungscouch
© nicogenin (CC BY-SA 2.0) Die Rolle des Dr. Hannibal Lecter in der NBC-Serie „Hannibal“ ist vergeben. Freuen kann sich der Däne Mads Mikkelsen, der bislang vorwiegend in Kinofilmen wie beispielsweise „The Hunt“ oder „James Bond 007: Casino Royale“ zu sehen war. Gemeinsam mit Hugh Dancy als Will Graham und Analytiker des FBIs wird er sich der Verbrechensaufklärung widmen. Von Dänemark nach Großbritannien. Die Britin Lara Pulver konnte eine Hauptrolle in der Starz-Serie „Da Vinci's Demons“ ergattern, worin sie die Zauberin und Intrigantin Clarice Orsini spielen wird. Hauptrollen gab es auch bei „Mockingbird Lane“ (NBC) zu vergeben. Glücklich schätzen kann sich Jerry O'Connell über die Rolle des Herman Munster – die Rolle seiner Frau Lily Munster soll von Mariana Klaveno eingenommen werden, sofern sie aus ihrem laufenden Vertrag mit ABC Studios im Zusammenhang mit „Devious Maids“ heraus kommt. Weiter in Sachen Personalien: einen Gastauftritt wird es für die Oscarpreisträgerin Vanessa Redgrave in der USA-Network-Serie „Political Animals“ geben. Darin wird sie als lesbische Richterin eine Freundin Sigourney Weavers alias Elaine Barrish verkörpern.
© John Griffiths (CC-BY-SA 2.0) Der eine geht, eine andere kommt dauerhaft. Nachdem James Spader alias Robert California nach seinem letztendlich doch recht kurzen Engagement bei „The Office“ nach der achten Staffel seinen Hut genommen hat, ist es der Britin Catherine Tate („Doctor Who“) als Nellie Bertram gelungen, in die Riege der Hauptdarsteller aufzusteigen. Auch wenn Nellie Bertram zunächst nicht sehr freundlich vom Dunder-Mifflin-Team aufgenommen wurde, konnte sie zum Ende der achten Staffel doch noch Sympathiepunkte bei dem einen oder anderen Kollegen sammeln. Die geplante Frischzellenkur für Staffel neun scheint zudem auszubleiben, denn bislang haben alle wichtigen Darsteller ihre Unterschrift unter die Verträge gesetzt: Ausnahme bleibt weiterhin Mindy Kaling, die mit ihrer Comedyserie „The Mindy Project“ auf FOX ab Herbst einen eigenen Weg einschlagen wird. Eine Änderung gibt es auch bei der Comedyserie „Cougar Town“, die nach der Absetzung von ABC in TBS eine neue Heimat gefunden hat. Zusätzlich zum Senderwechsel wird es auch einen Wechsel in der Führungsetage geben. Bill Lawrence gibt seinen Posten als Showrunner an Ric Swartzlander („Gary Unmarried“) ab, bleibt aber weiterhin Mit-Produzent der Serie. So ist es dem Serienschöpfer von „Scrubs“ und „Chaos City“ wieder möglich, seine Zeit verstärkt in die Entwicklung neuer Projekte zu stecken.
© Gage Skidmore (CC BY-SA 3.0) Als Hurley gehörte Jorge Garcia zu den größten Sympathie-Trägern von "Lost", im kommenden Jahr trifft er dann eine Altbekannte wieder: Er wird an der Seite von Maggie Grace, die bei "Lost" als Shannon zu sehen war, einen Gastauftritt in der nächsten Staffel von "Californication" absolvieren. Grace ist auch als Hauptfigur eines möglichen "Californication"-Spin-Offs angedacht. Wer weiß: Vielleicht sehen wir dann ja auch Jorge Garcia dort noch häufiger. Weitere bestätigte Gastauftritte: Rumer Willis, die Tochter von Bruce Willis und Demi Moore, hat eine Gastrolle als Drogendealerin in der Comedy-Central-Serie "Workaholics" an Land gezogen. Willis war im Serien-Bereich zuletzt in "90210" zu sehen. Zurück ins wohl bekannte Umfeld kehrt unterdessen Diane Neal, die lange als Staatsanwältin in "Law & Order: SVU" zu sehen war: Sie tritt in der zweiten Staffel der USA Network-Serie "Suits" als Staranwältin auf. Hochkarätig besetzt ist außerdem wieder die zweite Staffel der Serie "Web Therapy". Lisa Kudrow therapiert diesmal unter anderem einen ehemaligen "Friends"-Kollegen: David Schwimmer. Außerdem schauen unter anderem auch noch Meryl Streep, Alan Cumming, Rosie O'Donnel und Conan O'Brien vorbei.
US-Quoten-Update
© RTL II Der Hype geht weiter: Das Finale der zweiten Staffel von "Game of Thrones" erreichte mit 4,2 Millionen Zuschauern für die Erstausstrahlung einen neuen Allzeit-Rekord. Im Vergleich zum Finale der ersten Staffel zogen die Quoten um fast 40 Prozent an. Weitere 910.000 Zuschauer sahen zudem die Wiederholung am gleichen Abend. Nimmt man die Zuschauer über alle Ausspielwege und Wiederholungen zusammen, dann kam jede Folge der zweiten Staffel auf im Schnitt 10,3 Millionen Zuschauer. Während Staffel 1 lag der Schnitt noch bei 9,3 Millionen Zuschauern. Unterdessen hat auch die Sitcom "Girls" einen neuen Bestwert erreicht: 1,1 Millionen Zuschauer sahen die jüngste Erstausstrahlung der Serie. Über alle Ausspielwege zusammengenommen erreicht "Girls" im Schnitt 4,2 Millionen Zuschauer.
© FOX Fans von "Touch" sollten heilfroh sein, dass die Serie mit Kiefer Sutherland schon für eine zweite Staffel verlängert wurde. Das Staffel-Finale das am Donnerstag vergangener Woche zu sehen war, markierte nämlich nochmal neue Tiefstwerte. Nur 4,6 Millionen Zuschauer sahen die letzten beiden Folgen - im Vergleich zu den 12 Millionen, die beim Serienstart dabei waren, ein massiver Absturz. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 1,3/4 Prozent (Rating/Share). Damit wurden die bisherigen Tiefstwerte nochmal deutlich unterboten.
© A&E A&E hat den Schwung der etablierten Krimiserie "The Glades" perfekt genutzt, um die neue Serie "Longmire" erfolgreich an den Start zu bringen: 4,1 Millionen Zuschauer sahen den Start der neuen Serie - ein Bestwert für eine Dramaserie von A&E. Überhaupt war es der bislang beste Auftakt einer fiktionalen Serie im Kabelfernsehbereich in diesem Jahr. Allerdings war das Publikum etwas älter, in der werberelevanten Zielgruppe liegt "Longmire" daher hinter "Breakout Kings" und "The Client List". Den Staffel-Auftakt von "The Glades" sahen zuvor 3,1 Millionen Zuschauer, fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Sat-Anbieter verbannt AMC, "Spartacus" endet
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