US-Update vom 11. Mai
Vor Upfronts: Was wurde eingestellt, was verlängert?
© DWDL
Neue Serien für die kommende Season
© NBC Ebenfalls schon vor den Upfronts bekannt wurden diverse Neubestellungen von Serien. So hat NBC im Dramabereich eine neue Serie von J.J. Abrams in Auftrag gegeben: "Revolution" spielt in einer post-apokalyptischen Welt, in der keinerlei elektrischen Geräte mehr funktionieren. Eine Gruppe Überlebender sucht darin nach ihren Angehörigen. Zudem wird auch Dick Wolf, dessen "Law & Order: SVU" sich gerade in eine weitere Staffel gerettet hat, eine neue Serie zum NBC-Programm besteuern. In "Chicago Fire" geht es um eine Gruppe von Feuerwehrmännern des Chicago Fire Department. Auf einen außergewöhnlichen Hauptcharakter setzt "Do no harm": Im Mittelpunkt steht ein brillianter Neurochirurg, der allerdings mit einer Persönlichkeitsstörung zu kämpfen hat und dessen Alter Ego ihm Berufs- und Privatleben zu ruinieren droht. Die Hauptrolle übernimmt Steven Pasquale. Und schließlich lässt NBC auch noch "Infamous" produzieren. Meagan Good spielt darin eine Polizistin, die den Mord an ihrer besten Freundin aufklären will und sich dafür "undercover" in deren Familie einschleicht.
© NBC Vor allem aber rüstet NBC im Sitcom-Bereich nach, wo der Sender kaum noch echte Erfolge vorweisen kann, obwohl es eigentlich allgemein eine gute Saison für Witziges war, die der Konkurrenz wahre Quotensprünge verschaffte. Doch bei NBC ist selbst "The Office" zuletzt stark unter Druck geraten. Nun soll es diese Neuware richten: Wie schon in der vergangenen Woche vermutet, hat NBC für die Anne Heche-Sitcom "Save me" grünes Licht gegeben. Heche spielt darin eine Frau, die glaubt, dass seit einem Unfall Gott durch sie spricht. Die nicht wirklich bilderbuchartige Familie des US-Präsidenten steht in der neuen Sitcom "1600 Pennsylvania Avenue" - der Adresse des Weißen Hauses - im Mittelpunkt. Der älteste Sohn ist gerade erst in den Kreis der Familie zurückgekehrt und lässt kein Fettnäpfchen aus, die Tochter ist eine nie zufriedene Perfektionistin, dazu kommt ein Zwillingspärchen und die Frau, die darum kämpfen muss, von ihren vier Stiefkindern akzeptiert zu werden. Spannend: Der ehemalige Redenschreiber von Barack Obama ist als Autor an der Serie beteiligt. In der Sitcom "Animal Practice" steht ein Tierarzt (Justin Kirk) im Mittelpunkt, der ein bisschen auf "Dr. House"-Spuren wandelt: Er liebt zwar die Tiere, die er behandelt, verachtet deren Besitzer aber um so mehr. Bei Ryan Murphy, der hinter "Glee" und "American Horror Story" steht, hat NBC zudem die neue Sitcom "The New Normal" über ein homosexuelles Paar und die Leihmutter ihres Kindes, die mit ihnen zusammenlebt, in Auftrag gegeben. Und zudem produziert Jimmy Fallon die Multi-Camera-Sitcom "Guys with Kids". Im Mittelpunkt stehen drei Freunde in den Dreißigern, die selbst noch nicht ganz erwachsen sind, sich aber um ihre drei Babys kümmern müssen.
© FOX In "The Office" verließ das Adjektiv "awesome" so oft ihren Mund, dass sie selbst bei einer gegenteiligen Einschätzung der Lage "awful" mit „awesome“ verwechselte. Die Rede ist von Mindy Kaling, die in der Mockumentary acht Staffeln lang als Kelly Kapoor auftrat und sich zudem als Autorin mehrerer Episoden einen Namen machte. Kalings neues Comedyprojekt hat in FOX nun einen Sender gefunden - zudem wurde der Neuankömmling auf den Namen "It's Messy" getauft. Kaling übernimmt dabei die Hauptrolle und porträtiert das Leben und Arbeiten einer Frauenärztin, die immer die Balance zwischen Beruf- und Privatleben sucht. Passenderweise konnte Kaling beim Schreiben des Drehbuchs auf Erfahrungen im eigenen Umfeld zurückgreifen, denn ihre Mutter übte den selben Beruf wie ihre Protagonistin aus. Weniger "awesome" dürfte dies jedoch für Anhänger der Serie "The Office" sein, denn ein Vollzeit-Engagement bei FOX dürfte gleichzeitig einen Abschied bei NBC bedeuten.
© FOX Für zunächst 15 Episoden wird Kevin Bacon einen FBI-Agenten mimen, dem ein ganzes Netzwerk aus Psychopathen, ausgerüstet mit modernster Technik, gegenüber steht. Gesichert hat sich FOX nämlich die Serie "The Following" von Kevin Williamson. Eine Notiz am Rande: Kevin Bacons Unterschrift war an die Abmachung gebunden, die erste Staffel auf lediglich fünfzehn Folgen zu beschränken. Über eine Serienbestellung vor den Upfronts konnte sich bei FOX die Single-Camera-Comedy "Ben and Kate" mit Nat Faxon freuen. Der Autoren-Oscarpreisträger ("The Descendants") wird dabei vor die Kamera gehen und seiner alleinerziehenden Schwester bei der Erziehung ihrer Tochter behilflich sein – eher zum Leidwesen der Mutter Kate. Ganz anders gelagert sind die Probleme in der Serie "The Mob Doctor". Jordana Spiro schlüpft in die Rolle einer angehenden Herzchirugin, die die Schulden ihres Bruders bei der Mafia in Chicago über medizinische Dienste abzubezahlen versucht. Der Serienpilot von "The Goodwin Games" stammt aus der Feder der „How I Met Your Mother“-Kreativköpfe Carter Bays und Craig Thomas und darf sich ebenfalls über eine Bestellung von FOX freuen. Drei Geschwister, die sich auseinander gelebt haben, müssen sich für die Auszahlung des Erbes des verstorbenen Vaters dabei auf etliche Kompromisse einlassen.
© TNT David E. Kelley, mit legendären Serien wie "Boston Legal", "Ally McBeal" oder aktuell auch "Harry's Law" sonst mit Vorliebe im Anwalts-Genre unterwegs, produziert für TNT eine neue Krankenhaus-Serie. "Monday Mornings" handelt von einer Gruppe von Neurochirurgen, die über berufliche und private Probleme gleichermaßen diskutieren - nicht zuletzt in der titelgebenden "Monday Morbidity and Mortality Conference", in der montags über ihre Patienten, Komplikationen und Fehler austauschen. Zehn Folgen werden produziert, zu sehen sein sollen sie im Sommer 2013. Dem Western-Pilot "Tin Star" hat TNT hingegen eine Absage erteilt. Unterdessen hat TNT auch bei einer langlaufenden Serie eine Entscheidung gefällt: "Southland" geht in die fünfte Staffel und wird ab Februar kommenden Jahres mit zehn neuen Folgen zu sehen sein.
© DirecTV Premiere beim weltweit größten Pay-TV-Anbieter: DirecTV hat seine erste eigenproduzierte Serie bestellt. Die Serie hört auf den Namen „Rogue“ und soll im Sommer 2013 auf dem DirecTV-eigenen Sender The Audience Network gezeigt werden - mit den Produktionsarbeiten will man diesen August beginnen. Die Hauptrolle der Serie „Rogue“ wurde mit der britischen Filmschauspielerin Thandie Newton besetzt, die eine verdeckte Ermittlerin spielen soll, deren Sohn bei einer Schießerei ums Leben kam. Ist ihre Arbeit im Untergrund ausschlaggebend für den Tod ihres kleinen Jungen? Ist die verbotene Beziehung zum Gangster-Boss Schuld für ihre jetzige Situation? Fragen nach der eigenen Verantwortlichkeit, die Suche nach Wahrheit und den Mördern ihres Sohnes sollen unter anderem Gegenstand der Serie sein.
© Fx Hannibal Lecter bekommt Konkurrenz. Sie ist weiblich, heißt Gretchen Lowell und wurde von Bestsellerautorin Chelsea Cain in der Romanreihe „HeartSick“ („Furie“) erschaffen. FX Networks plant nun eine Adaption dieser erfolgreichen Reihe über die Serienkillerin. Damit folgt der Sender dem Trend die Serienkiller-Thematik in Serie zu bringen, man denke beispielsweise an die NBC-Serie „Hannibal“ oder „The Following“ bei FOX. Die Ausgangssituation ist so neu nicht: Durchgeknallte Psychopathin treibt ihr Unwesen und hat einen rechtsschaffenden Gegenspieler, hier Detective Archie Sheridan, der sie seit mehreren Jahren verfolgt - immer zwischen Abscheu und Faszination. Bei der Verfolgung bleibt es jedoch nicht, denn auch er wird Opfer ihres Tuns. Nach längeren Phasen der Quälerei lässt sie ihn schließlich am Leben und stellt sich der Polizei. Die posttraumatischen Belastungsstörungen führen jedoch dazu, dass sich Sheridan immer weiter in den Fall reinziehen lässt, an der Aufklärung der Morde interessiert ist und den Sinn für Familie und Alltag vergisst. Die Rezensenten der Buchversion sind sich bis dato einig: Hannibal Lecter dürfte mittlerweile der harmlose Bruder von Gretchen Lowell sein.
Weitere Meldungen
© FOX Eine Entscheidung bezüglich der nächsten "X Factor"-Staffel ist gefallen: Nachdem Simon Cowell angesichts der enttäuschenden Quoten nach der ersten Staffel sowohl Paula Abdul als auch Nicole Scherzinger aus der Jury geworfen hat, hat nun Britney Spears einen Kontrakt unterschrieben und wird als Jurorin bzw. Mentorin in der zweiten Staffel im Herbst zu sehen sein. Für Spears lohnt sich das Engagement in jedem Fall: Sie erhält kolportierte 15 Millionen Dollar für die kommende Staffel.
© DWDL Tyler James Williams, besser bekannt als Chris, den alle hassen, hat in der NBC-Serie „Go on“ eine Hauptrolle ergattert, beziehungsweise wurde seine Gastrolle in der Serie mit Matthew Perry, in der dieser einen Trost suchenden, therapiereifen Sportreporter spielt, genau genommen gegen eine reguläre Hauptrolle eingetauscht. Der ehemalige Kinderstar und mittlerweile 20-Jährige aus „Alle hassen Chris“, wird dabei auch ein Patient in der Gruppentherapie sein. Nachdem sein Bruder im Zuge eines Skiunfalls ins Koma gefallen ist, versucht dieser seine Gefühle in der Runde um Perry zu verarbeiten. Der Serienpilot „Rewind“ des Kabelsenders Syfy wird gleich um zwei namhafte Personen verstärkt. Zum einen wird der kanadische Filmregisseur David Cronenberg („A History of Violence“) im Piloten des Zeitreiseprojekts zu sehen sein, zum anderen das Ex-“Lost“-Mitglied Jeff Fahey. Wem der Name James Cromwell nichts sagt, der sei an das Jahr 1995 und „Ein Schweinchen namens Babe“ erinnert. Dort spielte er den schweigsamen Bauern Arthur Hoggett. Zurück ins Jahr 2012: James Cromwell steht kurz dafür für die zweite Staffel der FX-Networks-Serie „American Horror Story“ verpflichtet zu werden, worin er den Gegenpart von Jessica Lange, Dr. Arden, spielen soll. Die letzte Verhandlungsrunde wurde eingeläutet.
© FOX Abschied nehmen heißt es derweil bei „Glee“. Hauptdarstellerin Amber Riley alias Mercedes verlässt nach Schulabschluss nicht nur die Schule, sondern nach der dritten Staffel auch die Serie. Schon seit längerem stand im Raum, dass sich Riley verstärkt ihrer Musikkarriere widmen möchte. Auch wenn von offizieller Seite noch nichts bekannt gegeben wurde, stehen die Zeichen auf Ausstieg. Die Hiobsbotschaft für alle Fans der FOX-Serie kam von Riley selbst, nämlich via Twitter. „Tschüss“ wird vielleicht auch Dianna Agron (Quinn) sagen. Auch sie wird nach den Sommerferien vermutlich nicht für eine vierte Staffel an die McKinley High zurück kehren.
US-Quoten-Update
© Talpa In dieser Woche ging bei NBC die zweite Staffel von "The Voice" zu Ende. Das Fazit fällt eher durchwachsen aus: Das Performance-Finale am Montagabend hatte 10,74 Millionen Zuschauer und damit zwar immerhin wieder 1,8 Millionen mehr als in der Woche zuvor - doch bei Staffel 1 waren damals noch 12,7 Millionen Zuschauer dabei. Dass das Finale weniger Zuschauer hatte, obwohl zu Beginn der Staffel die Quoten so außerordentlich gut waren, ist schon enttäuschend. Immerhin sahen die zweistündige Results-Show am nächsten Tag 11,9 Millionen Zuschauer, das Zielgruppen-Rating lag mit 4,4 Prozent so hoch wie seit Ende März nicht mehr. "The Voice" blieb für NBC damit bis zum Schluss der größte Erfolg im Programm. Doch der Quotenknick, der auch hierzulande zu beobachten war, sorgte trotzdem für Ernüchterung. Im Anschluss an das "The Voice"-Finale verharrte "Smash" übrigens trotz des stärkeren Vorlaufs auf dem Staffel-Tief der letzten Woche.
© CBS Noch immer ist offen, ob "CSI: NY" in der kommenden Season noch einmal für eine neunte Staffel zurückkehren wird, oder ob in Kürze endgültig Schluss ist. Angesichts dessen kommt das neue Allzeit-Tief, das am vergangenen Freitag aufgestellt wurde, natürlich zur Unzeit: Das Zielgruppen-Rating lag bei nur noch 1,4 Prozent und damit auf einem Niveau, das eine Fortsetzung eher unwahrscheinlich erscheinen lässt, auch wenn insgesamt noch knapp über neun Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten. Zur gleichen Zeit musste übrigens auch "Fringe" ein neues Allzeit-Tief mit nur noch 2,73 Millionen Zuschauern hinnehmen. Hier ist die Verlängerung um eine fünfte und letzte Staffel aber schon in trockenen Tüchern.
© ABC Studios Kurz vor dem Ende zieht das Interesse an den "Desperate Housewives" nun doch noch einmal an. Allgemein lief die letzte Staffel bislang äußerst enttäuschend: Die durchschnittliche Zuschauerzahl sackte von rund elf auf knapp achteinhalb Millionen ab. Zwischenzeitlich sahen gar nur 6,4 Millionen Amerikaner zu. Doch derzeit kann sich die Serie Stück für Stück immerhin wieder berappeln: Am letzten Sonntag hatten 9,22 Millionen Zuschauer eingeschaltet, das Zielgruppen-Rating lag bei 2,7 Prozent - das war so viel wie seit Monaten nicht mehr. Keinen Endspurt kann man hingegen bislang bei "Dr. House" feststellen. Auch in dieser Woche schalteten wieder nur 6,1 Millionen Zuschauer ein, das Zielgruppen-Rating war mit 2,1 Prozent tiefes Mittelmaß. Die letzte Staffel sahen im Schnitt bislang 7,1 Millionen Zuschauer. Staffel 7 war ein Jahr zuvor noch auf fast zehn Millionen Zuschauer gekommen.
Vor Upfronts: Was wurde eingestellt, was verlängert?
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