• The X Factor Logo© FOX
    Massaker, Blutbad, Gemetzel - die US-Presse überschlug sich geradezu in martialischen Ausdrücken in der Beschreibung dessen, was in dieser Woche bei "The X Factor" passiert ist. Simon Cowell, gleichzeitig Executive Producer, Erfinder und Juror, feuerte auf einen Schlag nicht nur den Moderator Steve Jones, sondern auch die beiden Jurorinnen Paula Abdul und Nicole Scherzinger. In der zweiten Staffel wird neben Cowell aus dem Ursprungs-Team somit nur noch L.A. Reid übrig sein. Grund für den Kahlschlag: Die weit hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Quoten. Während Cowell selbst gegenüber dem "Hollywood Reporter" vor dem Start 20 Millionen Zuschauer als Ziel ausgab, sahen de facto im Schnitt nur 12,6 Millionen Zuschauer zu. Das Zielgruppen-Rating lag bei 4,3 - das waren keine schlechten Werte, aber viel weniger als Cowell mit seiner alten Show "American Idol" in der Vergangenheit erreichte. Cowells hartes Durchgreifen wurde in ersten Analysen allgemein als richtiger Schritt gewertet: Scherzinger und Abdul gaben als Juroren bzw. Mentoren kein allzu gutes Bild ab, auch an Moderator Steve Jones gab es in den letzten Monaten immer wieder Kritik. Überraschend kommt die Trennung trotzdem vor allem bei Paula Abdul: Sie saß schon acht Jahre lang bei "American Idol" als Jurorin an der Seite Cowells, beide gelten als Freunde. In einem ersten Statement bekräftigte Paula Abdul ihr Verständnis für die Entscheidung, Cowell dankte ihr und kündigte - ebenso wie FOX - an, auch künftig bei anderen Projekten mit ihr zusammenarbeiten zu wollen. Offizielle Gründe für die Entlassung der drei nannte Cowell nicht.
  • Boardwalk Empire Season 2 Promo© HBO
    "Boardwalk Empire"
    war der strahlende Sieger der diesjährigen Screen Actors Guild Awards. Sowohl das komplette Ensemble der Serie als auch Steve Buscemi als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als Enoch "Nucky" Thompson erhielten den Preis der Schauspieler-Gewerkschaft. Der Preis für die beste weibliche Hauptrolle in einer Drama-Serie ging an Jessica Lange ("American Horror Story"). Zum zweiten Mal in Folge räumte daneben Betty White für ihre Rolle in "Hot in Cleveland" in der Sitcom-Kategorie ab, als bester männlicher Hauptdarsteller wurde hier Alec Baldwin ("30 Rock") ausgezeichnet. Als bestes Ensemble einer Comedy-Serie darf sich das Team von "Modern Family" fühlen. Doch nicht nur die Screen Actors Guild, auch die Directors Guild of America verlieh in den letzten Tagen ihre Auszeichnungen. Der Preis für den besten Regisseur einer Mini-Serie ging an Jon Cassar von "The Kennedys", Patty Jenkins gewann für "The Killing" im Dramaserien-Bereich, Robert B. Weide siegte mit "Curb your Enthusiasm" bei den Sitcoms.
  • Californication - David Duchovny© RTL II/Showtime
    Showtime
    hat bei drei Serien grünes Licht für eine neue Staffel gegeben: Hank Moodys Sex-Eskapaden werden auch in einer sechsten Staffel von "Californication" beleuchtet werden, "Shameless"-Fans dürfen sich über eine dritte Staffel freuen, die neue Serie "House of Lies" wurde nach nur vier ausgestrahlten Folgen bereits für eine zweite Staffel verlängert. Alle drei Serien laufen am Sonntagabend und erzielen dort steigende Quoten. Während Showtime seine erfolgreichen Serien verlängert hat, gab HBO grünes Licht für ein Format, das noch nicht auf starke Quoten verweisen kann: "Luck", das erst vor kurzem gestartet ist, erhält trotz der eher ernüchternden Auftakt-Werte frühzeitig grünes Licht für eine zehn Folgen lange zweite Staffel.
  • ABC Family© ABC Family
    ABC Family schickt seine Serie "The Secret Life of the American Teenager", die hierzulande bei Sixx zu sehen ist, in die fünfte Staffel. Am 26. März startet nun aber zunächst mal die zweite Hälfte von Staffel 4. Die ersten Folgen hatten im Schnitt 2,6 Millionen Zuschauer gesehen. Nach "Pretty Little Liars" ist "Secret Life" die zweiterfolgreichste Serie des Senders. Ebenfalls grünes Licht für neue Folgen gab es bei der Sitcom "The Exes" des Kabelsenders TV Land. In "The Exes" geht es um eine WG geschiedener Männer, die Tür an Tür mit ihrer Scheidungsanwältin leben. Die zweite Staffel soll im Juni starten, voraussichtlich zusammen mit dem "Hot in Cleveland"-Spin-Off "Have Faith".
  • In Teufels Küche mit Gordon Ramsay© RTL II
    Gordon Ramsay
    greift bei FOX weiterhin vor der Pleite stehenden Restaurants unter die Arme. "Kitchen Nightmares" - das Vorbild für "Rach - der Restauranttester" - wurde um eine fünfte Staffel verlängert. Ramsay hat künftig damit schon vier Formate bei FOX am Start: Zu "Masterchef", "Kitchen Nightmares" und "Hell's Kitchen" gesellt sich zudem noch "Hotel Hell" hinzu, wo er sich um strauchelnde Hotels kümmert. Unterdessen wird auch beim Sender Bravo weiter gekocht: Das Format "Top Chef" wird dort in die mittlerweile zehnte Staffel gehen.
  • CBS Logo© DWDL/CBS
    Eine kleine Überraschung gibt es von CBS: Die Serie "NYC 22", die einst als "The 2-2" bestellt wurde, wird ab dem 15. April sonntags um 22 Uhr gezeigt, also auf dem "CSI: Miami"-Sendeplatz. Das Staffel-Finale von "CSI: Miami" ist somit bereits am 8. April zu sehen. Ursprünglich war erwartet worden, dass CBS "NYC 22" am Freitagabend zeigen wird. Nun ist es also der prominentere Sonntags-Sendeplatz geworden. Dort muss sich "NYC 22" schnell beweisen: Nur wenige Wochen später steht die Entscheidung darüber an, welche Serien für die neue Saison verlängert werden.
  • Logo: Viacom© Viacom
    Der Medienkonzern Viacom musste im 4. Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang ausweisen. Statt 610 Millionen Dollar blieben unterm Strich diesmal nur 212 Millionen Dollar übrig. Doch alles halb so wild: Es waren diverse Einmaleffekte, die den Gewinn drückten, der operative Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft stieg sogar leicht an. Auch der Umsatz lag mit 3,95 Milliarden Dollar über dem Vorjahreswert von 3,83 Milliarden Dollar.

US-Quoten-Update

  • The Big Bang Theory© CBS
    Jahrelang spielte "American Idol" in einer ganz eigenen Quoten-Liga - doch nicht so in diesem Jahr. Die Quoten sind massiv rückläufig. Sahen die vergleichbare Mittwochs-Ausgabe vor einem Jahr noch über 25 Millionen Zuschauer, so waren diesmal nur noch 18,5 Millionen mit dabei. Donnerstags schalteten sogar nur 17,1 Millionen Zuschauer ein. Und mehr noch: "American Idol" musste im Timeslot zwischen 20 und 20:30 Uhr sogar die Marktführung abgeben. "The Big Bang Theory" erzielte hier ein stolzes Zielgruppen-Rating von 5,5 - trotz der starken Konkurrenz ein neuer Rekordwert auf diesem Sendeplatz. "Idol" kam zu dieser Zeit auf 4,9. Die Gesamtzuschauerzahl lag bei "TBBT" bei 16,13 Millionen, "Idol" hatte in diesem Timeslot 15,56 Millionen Zuschauer.
  • The Finder© FOX
    Doch so enttäuschend die "American Idol"-Quoten in diesem Jahr auch sind: Das nachfolgende Programm profitiert natürlich trotzdem stark von dem Vorlauf. Das "Bones"-Spin-Off "The Finder" kommt im Schlepptau der Castingshow immer besser in Schwung und erreichte in Woche 3 schon 8,44 Millionen Zuschauer, fast zwei Millionen mehr als in der Vorwoche. Das Zielgruppen-Rating lag bei 2,8. Allerdings pausierte diesmal die Dramaserien-Konkurrenz wie etwa "Person of Interest" auch. Mittwochs profitiert die zuvor sehr schwache Flashmob-Show "Mobbed". 7,87 Millionen Zuschauer sahen diesmal zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 2,8. Das war mehr als eine Verdopplung der Zahlen aus dem Januar.
  • Foto: NBC© NBC
    Am Freitag vergangener Woche endete die Serie "Chuck" mit dem Finale der fünften Staffel. Nachdem die Quoten durch die Verlegung auf den Freitagabend in dieser Saison noch einmal deutlich gesunken waren, fiel der Abschied versöhnlich aus. Zum Finale stieg die Zuschauerzahl mit 4,31 Millionen auf einen Staffel-Bestwert. Das Zielgruppen-Rating lag bei 1,3. Damit lag "Chuck" zum Abschied übrigens vor "Fringe", das sich mit 3,33 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 1,2 zufrieden geben musste - was aber auch immerhin leicht über den bisherigen Tiefstwerten lag.
  • Glee© FOX
    Die Michael-Jackson-Tribute-Folge verhalf "Glee", das bislang deutlich unter den Quoten des Vorjahres liegt, in dieser Woche zu einem deutlichen Aufschwung. 9,1 Millionen Zuschauer sahen zu, das waren so viele wie seit dem Staffel-Auftakt nicht mehr. Auch in der Zielgruppe holte die Musical-Serie mit einem Rating von 3,7 den besten Wert seit September letzten Jahres. Allerdings zeigte die Konkurrenz auch weitgehend nur Wiederholungen, dass die Quoten nun dauerhaft auf diesem Niveau bleiben, ist also eher unwahrscheinlich. Weitgehend unbeeindruckt vom stärkeren Vorlauf zeigte sich im Anschluss "New Girl". 7,3 Millionen sahen die neueste Ausgabe der Sitcom, das Zielgruppen-Rating lag bei 3,5 - das war stark, aber auch nicht signifikant mehr als in den letzten Wochen. "Raising Hope" fiel ab 21:30 Uhr dann überraschend sogar auf ein Staffel-Tief. Das Zielgruppen-Rating lag bei nur 2,0, die Gesamtzuschauerzahl bei 4,62 Millionen. Aus dem "New Girl"-Vorlauf macht die Sitcom damit eigentlich deutlich zu wenig.