Wer wird Millionär? Vor allem die Erfinder des Formats von der britischen Produktionsfirma Celador - und das gleich 270-fach. Ein US-Gericht hat Disney, den Mutterkonzern von ABC, zur nachträglichen Zahlung von 269 Millionen Dollar, was rund 212 Millionen Euro entspricht, an Lizenzgebühren verdonnert. Eigentlich hatten ABC und Celador vereinbart, dass Celador zu 50 Prozent am Gewinn von "Who wants to be a Millionaire" beteiligt werden soll. ABC hatte über die zu Beginn bezahlte Summe von 21 Millionen Dollar aber nie weitere Lizenzgebühren abgeführt und darauf verwiesen, dass die Sendung jedes Jahr Verluste eingefahren habe. Celador schiebt das auf unseriöse Rechentricks, durch die der Gewinn künstlich verschleiert worden sei - eine Argumentation, der nun auch das Gericht folgte. Disney will gegen die Entscheidung vorgehen.
Am Donnerstag wurden in den USA die Nominierungen für die diesjährigen Emmy-Awards bekannt gegeben. Die meisten Nennungen heimste dabei die Spielberg-Miniserie "The Pacific" ein, die ab kommenden Donnerstag auch hierzulande bei kabel eins zu sehen sein wird. Ganze 24 Nominierungen entfielen auf die Serie. Dicht dahinter mit 19 Nominierungen findet sich die Musical-Serie "Glee". Sie muss sich in der Kategorie "Beste Comedy-Serie" mit "Curb your Enthusiasm", "Modern Family", "Nurse Jackie", "The Office" und "30 Rock" messen.
Zum Abschied eine Nominierung als beste Drama-Serie erhielt auch noch einmal die finale Staffel von "Lost". Die Mystery-Serie tritt gegen "Breaking Bad", "Dexter", "The Good Wife", "Mad Men" und "True Blood" an. Spannend ist auch eine Nominierung in der Kategorie "Outstanding Variety, Music Or Comedy Series": Nach ihrer unrühmlichen Absetzung ist hier die "Tonight Show with Conan O'Brien" nominiert. Dessen Vorgänger und Nachfolger Jay Leno ging übrigens leer aus, anders als unter anderem "The Colbert Report" und die "Daily Show with Jon Stewart".
Nachdem "Hot in Cleveland" mit Ex-"Golden Girl" Betty White beim kleinen Kabelsender TV Land alle Rekorde gebrochen hat, geht die Comedy-Serie in eine zweite Staffel. Einem "Hollywood Reporter"-Bericht zufolge werden diesmal nicht nur zehn, sondern gleich zwanzig neue Folgen gedreht. Zu sehen geben soll es das Ganze vermutlich Anfang 2011. Die Serie handelt von drei älteren Freundinnen, die auf dem Weg nach Paris in Cleveland notlanden müssen und sich dann dort kurzerhand niederlassen.
NBC hat die Dating-Sitcom "100 Questions" aufgrund katastrophaler Quoten nach der ersten, sechs Folgen umfassenden Staffel, abgesetzt. Dies bestätigte der Sender den Kollegen von Serienjunkies.de. Im Schnitt hatten sich demnach nur knapp über zwei Millionen Zuschauer die erste Staffel des Formats angesehen, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei nur drei Prozent.
ABC hat die Start-Daten für einen Großteil seiner Serien im Herbst festgelegt. Die große Start-Woche ist demnach vom 20. bis 26. September. Den Anfang machen am Montag "Dancing with the Stars" und "Castle". Die erste neue Serie ist "Detroit 1-8-7" am Dienstag, 21, September. "Grey's Anatomy" kehrt am 23. September zurück, die "Housewives" am 26. September. "No Ordinary Family" startet ausnahmsweise erst am 28. September, da eine Woche zuvor der Sendeplatz noch durch eine zusätzliche Ausgabe von "Dancing with the Stars" belegt ist.
US-Quoten-Update
Während das US-Fernsehen derzeit wieder fest in der Hand von Reality-Klassikern wie "America's Got Talent", "Wipeout", "Hell's Kitchen", "Bachelorette" oder "So you think you can dance" ist, soll hier noch einmal ein Blick auf die zurückliegende Saison geworfen werden. Das erfolgreichste Format beim Gesamtpublikum war dort einmal mehr "American Idol" mit fast 25 Millionen Zuschauern vor "Dancing with the Stars" mit fast 20 Millionen Zuschauern. Erfolgreichste fiktionale Serie war "NCIS" vor "The Mentalist", "NCIS: Los Angeles" und "CSI" - allesamt von CBS. Die beim Gesamtpublikum erfolgreichste Nicht-CBS-Serie war "Desperate Housewives".
Auch in der Zielgruppe dominierte "American Idol", äußerst erfolgreich war zudem "Undercover Boss". Stärkste fiktionale Serie bei den 18- bis 49-Jährigen war "The Big Bang Theory" (CBS) vor "Grey's Anatomy" und "Lost" (beide ABC). Erfolgreichste neue Serie beim jungen Publikum war die Musical-Serie "Glee" (FOX). Die reichweitenstärkste FOX-Serie blieb aber "Dr. House". Bei NBC lief "The Office" in der Zielgruppe am Besten, bei The CW auf deutlich niedrigerem Niveau "Vampire Diaries".