kabel eins konnte in diesem Jahr im Serienbereich aus dem Vollen schöpfen wie selten zuvor - und wurde doch mit kaum einer Serie glücklich. Angesichts dessen ist das Verschwinden von gleich fünf US-Serien des Senders nicht die große Katastrophe: "24" und "Lost" sind vielleicht fürs Image gut, liefen bei kabel eins aber wie schon bei ProSieben schwach, "Numb3rs" versagt derzeit donnerstags. Mehr trauern wird man um "Ghost Whisperer und "Cold Case", die beide aber ebenfalls ihren Zenit auch hierzulande schon überschritten haben. Im Falle von "Ghost Whisperer" gibt es aber noch Hoffnung: ABC führt Gespräche mit CBS über eine Übernahme der Serie. Verlängert wurden unterdessen "Castle" und "Medium".
Aufatmen darf man bei Vox: Hat es in den letzten Jahren immer wieder gerade die neuen Quotenhits des Senders erwischt - wie im letzten Jahr etwa "Life". Doch diesmal hatte FOX ein Einsehen und schickte "Lie to me" in eine weitere Staffel. Die jüngst schon kolportierte Absetzung von "Law & Order: Criminal Intent" wurde zudem wieder dementiert - diese Serie steht allerdings noch auf der Kippe. Andere Hits wie "CSI: NY" oder "Burn Notice" gehen auf jeden Fall weiter.
Während die Zukunft von "Criminal Intent" noch offen ist, ereilt die Ur-Serie "Law & Order" kurz vor Aufstellen des Allzeit-Rekords als langlebigste Serie aller Zeiten das Aus. RTL wird's aber wohl verschmerzen können, läuft die Serie doch ohnehin erst nach 23 Uhr. Wie beim deutschen Pendant "Im Namen des Gesetzes" wird man wohl noch lange mit Wiederholungen starke Quoten einfahren können. Größer ist die Lücke, die "Monk" reißt, nachdem die Serie in dieser Season in den USA endgültig beendet wurde. Alle anderen Serien-Hits des Senders wurden verlängert: "CSI", "CSI: Miami", "Dr. House" und "Bones" bleiben RTL also erhalten.
Völlig zufrieden sein mit den Upfronts kann Sat.1: Nicht nur, dass "Navy CIS", "The Mentalist" und "Criminal Minds" sowie das hierzulande noch gar nicht gestartete "Navy CIS: Los Angeles" aufgrund der auch in den USA sehr guten Quoten gar nicht zur Disposition standen, auch der Nachschub ist gesichert, nachdem CBS die Bestellung des "Criminal Minds"-Ablegers mit Forest Whitaker offiziell gemacht hat.
ProSieben hat als größeren Verlust nur "Flash Forward" zu beklagen, weil ABC sich stattdessen für die Verlängerung von "V" entschieden hat. Angesichts der auch hierzulande deutlich rückläufigen Quoten wird man damit in Unterföhring damit aber wohl nicht gerade unglücklich sein. Auf "Fringe" als Standbein des Mystery-Montags kann ProSieben trotz rückläufiger Quoten bei FOX hingegen weiter bauen. Große Erleichterung dürfte zudem herrschen, dass Charlie Sheen nach einigem Hickhack doch einer Vertragsverlängerung zugestimmt hat und "Two and a half Men" somit auch in Deutschland weiter den Comedy-Dienstag schmücken. Auch der "Simpsons"-Nachschub ist gesichert. Nur "Scrubs" fand in den USA sein Ende, nachdem die Runderneuerung zur neuen Season schief gegangenen war.
Dass es mit den "Desperate Housewives", "Grey's Anatomy" und "Private Practice" weiter gehen würde, war ohnehin klar. Auch das erst vor wenigen Wochen auch in Deutschland gestartete "The Good Wife" wird fortgesetzt - was ProSieben aber eher vor das Problem stellt, wie man mit der hierzulande quotenschwachen Serie verfahren soll. Keine allzu starken Quoten dürften auch die weiteren "Chuck"-Folgen holen - den treuen Fans zuliebe bleibt aber zu hoffen, dass ProSieben dennoch ein Plätzchen dafür findet. Auch "How I met your mother" geht darüberhinaus weiter. The CW hält trotz auch in den USA mieser Quoten zudem an "Gossip Girl" fest - ob ProSieben in Deutschland das Gleiche tut, ist aber fraglich.
Bei RTL II gibt es allenfalls den Verlust von "Heroes" zu beklagen - wobei beklagen angesichts der auch in Deutschland massiv gesunkenen Quoten und der daraus resultierenden Verbannung in den späten Abend wohl das falsche Wort ist. "Stargate Universe" wurde hingegen schon um eine zweite Staffel verlängert, vom jüngst gestarteten "Flashpoint" liegen ebenfalls noch etliche weitere Folgen vor - beide Serien tun sich allerdings ebenfalls schwer. Auch "Dexter" geht in den USA weiter, nächstes Jahr schon in die fünfte Staffel. Auch hier stellt sich aber die Frage: Wohin damit angesichts magerer Quoten?
Nach dieser Saison das Zeitliche segnen darüberhinaus folgende Serien: Die NBC-Medical-Serien "Mercy" und "Trauma", von FOX "Dollhouse", "Brothers", "Past Life" und "Til Death", von ABC "Better Off Ted", "Eastwick", "Hank", "Happy Town", "Romantically Changed", "The Deep End", "The Forgotten" und "Ugly Betty". Bei CBS erwischte es noch "Accidentially on Purpose", "Gary Unmarried", "Miami Medical", "Three Rivers" und "The new adventures of Old Christine". Bei letzterer besteht aber noch Hoffnung, dass sich ABC der Sitcom annehmen könnte. Und The CW verpasste schließlich noch der missglückten Neuauflage von "Melrose Place" den Todesstoß.
In der zurückliegenden Woche standen zudem diverse Staffel-Finals an, darunter auch bei der Alien-Serie "V". Allzu rosig sah es allerdings nicht aus: Mehr als 5,87 Millionen Zuschauer sahen nicht zu, der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe lag bei 6 Prozent. "Lost" hatte direkt davor noch über zehn Millionen Zuschauer und 10 Prozent Marktanteil bei den 18-49-Jährigen erreicht. "V" sollte sich in der kommenden Season wohl wieder steigern, wenn nicht nach Staffel 2 das Aus kommen soll.
Auch "Dr. House" verabschiedete sich für diese Season vom Bildschirm. Zum Abschied wurde die 10-Millionen-Marke zwar sehr deutlich übersprungen, mit knapp 10,9 Millionen Zuschauern war im Vergleich zum Vorjahr aber ein Rückgang von fast 15 Prozent zu verzeichnen. Für FOX bleibt die Serie mit einem Marktanteil von 12 Prozent in der Zielgruppe dennoch einer der größten Hits. Auch die "Desperate Housewives" verabschiedeten sich, mit 12,62 Millionen Zuschauern reichte es für die höchste Reichweite seit Anfang des Jahres. "Brothers & Sisters" verabschiedete sich vor knapp zehn Millionen Zuschauern.