Paramount © Paramount
Paramount Global ist offenbar in Verhandlungen mit dem Trump-Team, um dessen Klage gegen CBS mit einem Vergleich beizulegen. Schon allein das ist bemerkenswert, weil es um eine Sendung geht, an der Trump noch nicht mal teilgenommen hatte. Streitpunkt ist ein Interview mit Kamala Harris im Rahmen der CBS-Show "60 Minutes". In einem Trailer für die Sendung war eine andere Antwort von Harris auf eine Frage zur Situation in Gaza zu hören als in der Sendung selbst. Trump verklagte CBS auf Basis eines texanischen Gesetzes, das auf irreführende Werbung abzielt, auf 10 Milliarden Dollar, CBS kündigte eigentlich an, sich energisch dagegen verteidigen zu wollen. Den Vorwurf der Täuschung wies der Sender zurück und verwies darauf, dass beides Teile der selben Antwort waren, die aus Zeitgründen jedoch gekürzt worden sei. Dies sei ein übliches Verfahren bei solchen Interviews. Dass man nun doch über einen Deal verhandelt, hängt damit zusammen, dass die CBS-Mutter Paramount Global noch grünes Licht früh den angestrebten Deal mit Skydance benötigt - und die FCC, die hier ihr Urteil dazu abgeben muss, wird inzwischen vom Trump-Getreuen Brendan Carr geleitet, der als eine der ersten Amtshandlungen den eigentlich schon abgewiesenen Fall des CBS-Interviews wieder eröffnete. Wie in den letzten Wochen bei so vielen Unternehmen zu beobachten, dürfte nun also wohl auch Paramount Global versuchen, sich die Gunst der Trump-Administration mit Geld zu erkaufen.

Jim Acosta, CNN © CNN
CNN und eines seiner bekanntesten Gesichter gehen getrennte Wege: Jim Acosta wird den Nachrichtensender verlassen. Acosta war während Trumps erster Präsidentschaft Chef-Korrespondent im Weißen Haus und damit dessen großer Gegenspieler bei Pressekonferenzen. Trump ließ ihm die Akkreditierung entziehen, er klagte sich zurück. Jetzt wollte CNN in ihm Rahmen eines Programmumbaus auf einen unprominenten Sendeplatz um Mitternacht verschieben - was viele auch als Besänftigungsgeste in Richtung des Weißen Hauses deuten. Acosta lehnte ab und will sich in Kürze mit neuen Plänen zurückmelden. In seinen Abschiedsworten bezeichnete er es als Höhepunkt seiner Karriere, dass er den kubanischen Präsidenten Raúl Castro nach politischen Gefangenen in dessen Land habe fragen können. Dort habe er gelernt: "Es gibt keine gute Zeit, vor einem Tyrannen zu buckeln." Seine kämpferischen letzten Worte: "Beugt euch nicht den Lügen. Beugt euch nicht der Angst. Haltet an der Wahrheit fest – und an der Hoffnung."

Unsere kleine Farm © NBCUniversal
Netflix greift in das Fach für Fernsehgeschichte und zieht dort "Unsere kleine Farm" hervor, das wiederum selbst in der Zeit zurück reiste und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spielte. Bestellt wurde ein Reboot über die Siedlerfamilie Ingalls, die in Minnesota eine Farm betrieb und dem einfachen Leben nahe war. "Little House On The Prairie" – so der Originaltitel - basierte auf den teils autobiografischen Kinderbuch-Bestsellern von Ingalls Wilder "Little House", die zwischen 1974 und 1983 in über 200 Folgen und neun Staffeln bei NBC zum seriellen Leben erweckt und zu einem weltweiten Erfolg wurden. Netflix beschreibt die Neuauflage so: "Teils Familiendrama, teils Überlebensgeschichte und teils Ursprungserzählung – die Serie bietet eine kaleidoskopische Perspektive auf die Kämpfe und Triumphe der Menschen, die den amerikanischen Westen geprägt haben". Als Showrunnerin bei der Neuauflage fungiert Rebecca Sonnenshine ("Vampire Diaries") und auch der Sohn des ehemaligen Produzenten Ed Friendly ist Teil des Projekts.

The Bear © Fx
Mit blauer Kochschürze kämpft Jeremy Allen White als Carmy noch immer bei "The Bear" auf FX in Chicago um Anerkennung seiner Künste - und seine Kollegin für einen Michelin Stern. Bei Netflix stehen die Zeichen auch auf Jeremy Allen White, denn dort befindet sich ein romantisches Drama mit dem Titel "Enigma Variations" in der Entwicklung, bei der der Golden-Globe- und Emmypreisträger nicht nur die Hauptrolle übernehmen würde, sondern auch eine Position als ausführender Produzent. Unterstützung erfährt er dabei von André Aciman, der die literarische Vorlage "Ruf mich bei deinem Namen" zum später Oscar prämierten Film "Call Me by Your Name" mit Timothée Chalamet lieferte. White würde in "Enigma Variations" den bisexuellen Paul mimen, der sich von seiner Begierde für Mann wie Frau treiben lässt, ohne dabei den Traum von der großen Liebe aufzugeben. 

MGM+ © MGM
Neben Cate Blanchett ist Kevin Kline seit Kurzem bei Apple TV+ in der Miniserie "Disclaimer" zu sehen. Nun hat MGM+ die Serie "American Classic" mit ihm geordert, die als Comedy beschrieben wird. In den zunächst acht Halbstündern reist der selbst verliebte Richard Bean (Kevin Kline) in seine Heimatstadt, um wieder im Familien geführten Theater aufzutreten. Dies tut er jedoch nicht freiwillig, sondern als Konsequenz eines öffentlichen Zusammenbruchs, der ihn dazu bringt, sich umzuorientieren. In seinem neuen Lebensabschnitt angekommen, muss der ehemalige Broadway-Star feststellen, dass sein Bruder (gespielt von Jon Tenney) die Kultureinrichtung zu einer Art Restaurant mit Abendunterhaltung herunter gestuft hat. Mit einem amerikanischen Klassiker (siehe Titel "American Classic") will Richard das Theater, die Stadt, seine Familie und nicht zuletzt sich selbst retten. 

Prime Video © Amazon
Für "My Old Ass" konnte Megan Park sowohl eine Nominierung bei den Writers Guild Awards, also auch bei den Directors Guild Awards einfahren. Gemeinsam mit Josh Schwartz und Stephanie Savage (beide "O.C. California" und "Gossip Girl") hat sie ein Jugenddrama erarbeitet, welches von Amazon für Prime Video bestellt wurde. Unklar ist, worum es bei "Sterling Point" gehen wird. Vernon Sanders von den MGM Studios kann jedoch berichten: "Die Serie spricht ein junges Publikum an, behandelt aber Themen, die bei allen Altersgruppen Anklang finden dürften". Mit "The Summer I Turned Pretty", "Off Campus" oder auch "Every Year After" wächst das Young-Adults-Genre bei Amazon weiter an.

BET+ © BET
Bei BET+ kommt es zu einer Premiere: zum ersten Mal überhaupt nimmt der Dienst eine animierte Serie bei sich auf. Bestellt wurde "Lil Kev" von, mit und über Kevin Hart. Gereist wird dabei ins Philadelphia der frühen 1990er Jahre und die Kindheit, beziehungsweise Jugendzeit des Schauspielers. Gesprochen wird der kleine Kev von Kevin Hart, der mit seiner gottesfürchtigen und hart arbeitenden Mutter Nancy und deren Bruder groß wird. Onkel Richard Jr., ein Ex-Häftling und immer auf der Suche nach recht- wie unrechtmäßigen Geldquellen, wird von Deon Cole ("Die Farbe Lila") gesprochen, die Stimme von Mutter Nancy übernimmt Wanda Sykes ("The Upshwas"). 

Netflix © Netflix
Für die Netflixserie "Beef" konnte Alice Ju 2023 einen Emmy-Award in der Kategorie für die beste Mini-Serie abräumen. Zusammen mit Ali Wong bekleidete sie den Job als ausführende Produzentin. Nun hat Ju eine neue Serie in der Pipeline, die von Peacock beauftragt wurde. In der Dramaserie "Superfakes" geht es um den Handel mit gefälschten Luxusartikeln, der dazu führt, dass sich eine Händlerin in Chinatown ein schöneres Leben mit ihrer Familie aufbauen kann. Doch der Deal mit den Fakeprodukten führt zugleich in eine gefährliche Unterwelt, die wiederum ganz andere Probleme mit sich bringt.

Super Bowl 2025 © NFL
Die Preise für die Schaltung eines Werbespots während des Super Bowls brechen auch in diesem Jahr wieder Rekorde. Fox hat es geschafft, erstmals mehr als 8 Millionen Dollar für einen 30-Sekunden-Slot aufzurufen, wie unter anderem "Deadline" unter Berufung auf Insider berichtet. Der durchschnittliche Preis während des Spiels dürfte bei rund 7,5 Millionen liegen. Allein am Super-Bowl-Abend werden die Einnahmen von Fox durch Werbung voraussichtlich auf rund 700 Millionen Dollar steigen. CBS lag im vergangenen Jahr knapp darunter, profitierte dabei aber schon davon, dass das Spiel in der Overtime entschieden wurde, was nochmal ein paar zusätzliche Werbeslots ermöglichte.

US-Quoten-Update

NFL © NFL
Die NFL-Saison steuert auf ihren Höhepunkt zu. Am vergangenen Wochenende ging es bei den Conference Title Games um den Einzug in den Super Bowl, der am 9. Februar stattfinden wird. Vor allem das Match zwischen den Kansas City Chiefs und den Buffalo Bills um den AFC-Titel war dabei äußerst gefragt: Mit im Schnitt 57,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern war es gar das meistgesehene AFC-Championship-Game, das es bislang in der Geschichte gab. Der Rekord aus dem letzten Jahr wurde nochmal um rund zwei Millionen übertroffen. Ungleich geringer war hingegen das Interesse am NFC Championship Game, das am Nachmittag bei Fox im Schnitt nur 44,2 Millionen Football-Fans erreichte. Damit war es das reichweitenschwächste NFC-Title-Game seit 2018. Generell hatte die NFL übrigens die ganze Saison mit rückläufigen TV-Reichweiten zu kämpfen - sticht angesichts der seit Jahren stark sinkenden linearen TV-Reichweiten aber trotzdem natürlich extrem heraus.

Fox News © FNC
Seit Donald Trumps Wahl zum US-Präsident schwimmt auch Fox News wieder auf einer Erfolgswelle. Im Januar lag die Primetime-Reichweite um 40 Prozent über dem Vorjahreswert bei im Schnitt 2,78 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Die Konkurrenz ist extrem weit abgeschlagen: Für MSNBC ging es im Jahresvergleich um ein Drittel auf rund 734.000 runter, CNN lag 14 Prozent unter dem Vorjahres-Januar bei nur rund 522.000. Wenn man den gesamten Tag betrachtet, dann fällt das Plus von Fox News mit 53 Prozent sogar noch höher aus. MSNBC und CNN trösten sich damit, dass es im Januar immerhin schon nicht mehr ganz so schlecht aussah wie im Dezember - was angesichts der Trump-Inauguration und seinen ersten Regierungstagen sowie den Feiertagen im Vormonat aber auch nicht allzu verwunderlich ist.