© A&E
Die Entenjäger kehren zurück: Acht Jahre nachdem A&E die Dokusoap eingestellt hat, schickt man im Sommer "Duck Dynasty: The Revival" auf Sendung und hat dafür gleich zwei Staffeln mit 20 Episoden in Auftrag gegeben. Aus dem Robertson-Clan werden Korie und Willie Robertson, ihre erwachsenen Kinder und Enkel im Mittelpunkt stehen. Der umstrittene Familienpatriarch Phil Robertson, der in der Vergangenheit häufiger durch homophobe und rassistische Äußerungen aufgefallen war, wird nach seiner jüngsten Alzheimer-Diagnose nicht Teil der Sendung sein. "Duck Dynasty" war einst zu einem der unerwartetsten Quotenhits des US-Fernsehens und einem popkulturellen Phänomen aufgestiegen: Als die vierte Staffel 2013 startete, saßen fast zwölf Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner vor dem Fernseher, in der Zielgruppe war die Dokusoap an diesem Abend erfolgreicher als alle anderen Sendungen. Im Lauf der folgenden Jahre ging das Interesse dann aber so oder so massiv zurück, sodass im Frühjahr 2017 Schluss war.
© CBS
Die Zeichen bei CBS stehen auf Spinoff. Zumindest gibt es aktuell drei potentielle Ableger bekannter Marken, die eine Erweiterung in neuen Serien erhalten könnten. Bereits berichtet haben wir über das zu "The Equalizer", welches in der 16. Folge der aktuell fünften Staffel neue Charaktere integrieren möchte, die dann das Hauptpersonal in der eigenen Serie sein würden. Klar ist nun, wer die Rollen ausfüllt: Titus Welliver ("Bosch") und Juani Feliz. Bei Dick Wolfs "FBI"-Universum ist wiederum eine Konfrontation mit dem CIA geplant, welches für 2025/26 in "FBI: CIA" münden könnte. Darin sollen ein geradliniger FBI-Agent und ein gewiefter CIA-Agent an Fällen in und um New York City arbeiten und inländischen Terrorismus verhindern. Versucht werden soll dies in einem Backdoor-Pilot. Und auch im Bereich Comedy könnte es weitergehen: nachdem mit "Crutch" für Paramount+ ein Ableger zu "The Neighborhood" in den Startlöchern steht, könnten auch die von Marcel Spears und Sheaun McKinney gespielten Rollen, Marty & Malcolm, eine größere Bühne bekommen. Die Butler-Söhne würden dafür nach Venice Beach ziehen.
© Amazon
Amazon holt sich die Serie "Rise of the Empress" ins Portfolio, das auf den Büchern der asiatisch-amerikanischen Autorin Julie C. Dao basiert. Der Mix aus romantischem Jugendroman und Fantasy wurde in den drei Büchern "Forest of a Thousand Laterns" (2017), "Kingdom of the Blazing Phoenix" (2018) und "Song of the Crimson Flower" (2019) entwickelt, was als "Rise of the Empress"-Buchserie umschrieben wird. Spannend ist auch, welch bekannte Namen sich hinter dem Projekt vereinen. Neben Gemma Chan ("Humans") sind auch Emmypreisträgerin Viola Davis ("How to Get Away With Murder") und Oscarpreisträger Forest Whitaker ("Godfather of Harlem") im Produzententeam dabei. Beschrieben wird die Produktion als Märchen zwischen Liebe und Hass in einem antiken asiatischen Reich. Dort kann nur eine Hochzeit zur Milderung der Feindschaften führen, jedoch gibt es Kräfte, die dies verhindern möchten.
© NBC
Bei NBC Universal wird mit Blick auf die Aufspaltung des Unternehmens weiter umstrukturiert. Pearlena Igbokwe wurde dort zur Chairman Television Studios, NBC Entertainment & Peacock Scripted befördert. Damit kehrt liegen das Produktionsstudio und das Network NBC wieder in einer Hand, auch Marketing- und Content-Strategie sollen so aus einem Guss sein. "Die neue Struktur ist darauf ausgelegt, die Zusammenarbeit zu verbessern, die Entscheidungsfindung zu straffen um so dem Publikum überall erstklassige TV-Erlebnisse bieten zu können." Um Bravo, der als einziger Kabelsender nicht vor der Abspaltung in eine separate Einheit betroffen ist, sowie alle non-fiktionalen Produktionen für Peacock, kümmert sich künftig Frances Berwick. Corie Henson, die bislang alle non-fiktionalen Inhalte von NBC Universal verantwortete, verlässt das Unternehmen.
© FCC
Mit dem Wechsel der US-Regierung hat auch die Medien-Aufsichtsbehörde FCC eine neue Führung bekommen. Eine der ersten Amtshandlungen von Brendan Carr war dann auch direkt, drei zuletzt schon abgewiesene Beschwerden gegen NBC, ABC und CBS wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Alle stammen vom konservativen Center for American Rights. Bemängelt wird angebliche Voreingenommenheit bei der ABC-Übertragung der Präsidentschaftsdebatte im März, eine angebliche Verzerrung bei der Bearbeitung eines Kamala-Harris-Interviews in "60 Minutes" bei CBS und den Verstoß gegen die "Equal-Time"-Regelung durch einen kurzen Cameo-Auftritt von Harris bei "Saturday Night Live" kurz vor der Wahl. Ob die Beschwerden Erfolg haben, ist damit aber noch nicht ausgemacht. Carrs Vorgängerin hatte neben diesen auch noch einen anderen Fall geschlossen, in dem es um Fox News ging. In dieser Beschwerde wurde behauptet, dass die Enthüllungen im Zusammenhang mit der Verleumdungsklage von Dominion Voting System gegen Fox News zeigten, dass Rupert und Lachlan Murdoch nicht die nötige Charakterstärke besäßen, um eine Rundfunklizenz zu erhalten. Diesen Fall öffnete Carr wenig überraschend nicht erneut.
Verlängert oder abgesetzt
"Abbott Elementary": Aktuell befindet sich die ABC-Mockumentary von und mit Quinta Brunson in der vierten Staffel. Ein Highlight hielt diese Ausgabe bereits bereit: am 8. Januar kam es zu einer Crossover-Episode der in Philadelphia angesiedelten Schulcomedy mit dem in Philadelphia spielenden "It's Always Sunny in Philadelphia" (FX), welches mit seiner 17. Staffel fortgesetzt werden wird. Nun gab es eine erneut frühzeitige Verlängerung für den Emmy-Liebling "Abbott Elementary" um Brunson, denn ABC ließ Schulkids in einem Video über die Verlängerung um eine fünfte Staffel informieren.
© Paramount+/Daniel Impertro
"Frasier": Gegenüber dem Mediendienst "Variety" meinte Kelsey Grammer noch im Herbst 2023, dass er das Revival von "Frasier" auf "mindestens weitere 100 Episoden" bringen möchte. Der Protagonist und Produzent der bei Paramount+ untergebrachten Sitcom erfährt jedoch eine herbe Niederlage, denn die Heimat von Taylor Sheridans Produktionen und dem "Star Trek"-Universum nimmt nach nur zwei Staffeln - und damit 20 Folgen - Abstand von "Frasier" und setzt es ab. Allerdings sind die CBS Studios gewillt, die Serie woanders unterzubringen. Spekuliert wird vor allem über die Heimat des "Frasier"-Originals, was von 1993 und 2004 NBC war, oder auch Prime Video und Hulu, weil dort die alten Folgen abrufbar sind. Noch gibt es also Hoffnung, was weitere 80 Folgen anbelangt.
"High Potential": Sechs Jahre vor "High Potential" mit Kaitlin Olson belegte die Comedyserie "The Conners" den Platz der meist gesehenen Premiere bei ABC. Dann kam die Adaption der französischen Serie "HPI", "High Potential", und löste das Spinoff von "Roseanne" ab. Der Quotenerfolg beim Network hält an und so überrascht es wenig, dass die Produktion in eine zweite Staffel geschickt wird. Und worum geht's? Olson spielt die alleinerziehende Mutter Morgan, die mit einem IQ von 160 ein Überflieger ist, jedoch nur einen Job als Putzfrau hat. Allerdings ausgerechnet auf einer Polizeiwache in Los Angeles, wodurch sie in die Verbrechensaufklärung involviert wird.
"Teacup": Ursprünglich wurde die Serie von Peacock auf direktem Wege in Serie geschickt. Der zu NBCUniversal gehörende Streamingdienst schien also Vertrauen in den auf dem Roman "Stinger" von Robert McCammon basierenden Horrorthriller-trifft-Science-Fiction-Stoff zu haben. Doch nach nur einer Staffel geht das Licht bei "Teacup" wieder aus, womit die Geschichte über eine übers Überleben kämpfende Gruppe im ländlichen Georgia endet.
"The 1% Club": Direkt zwei Wechsel stehen bei der Gameshow an, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit immer schwierigeren Aufgaben und Fragen konfrontiert werden, je länger die Show andauert. Das Preisgeld winkt, wenn man es schafft die Rätsel zu lösen, die nur 1% der vorab Befragten ebenfalls ins Ziel bringen konnten. Doch zu den Änderungen: Fox hat eine zweite Staffel bestellt, allerdings zieht sich Amazon zurück. Beim Streamingdienst Prime Video feierte die Show im letzten Jahr mit Broadcast-Partner Fox Premiere. Und dann ändert sich auch noch das Gesicht der Show: statt Patton Oswalt ("King of Queens") wird Joel McHale die Moderation übernehmen. Dieser ist durch "Crime Scene Kitchen" und "Animal Control" mit zwei aktuellen Sendungen ohnehin bereits mit Fox verbandelt. Aller guten Dinge scheinen daher drei.
© Netflix
"The Lincoln Lawyer": Mit Gerichtsserien kennt sich David E. Kelley bestens aus. Der Macher von "Ally McBeal" und "Boston Legal", der zuletzt in "Aus Mangel an Beweisen" Jake Gyllenhaal einen unter Mordverdacht stehenden Staatsanwalt spielen ließ, hat mit "The Lincoln Lawyer" eine Serie im Köcher, die einen Strafverteidiger und seinen Lincoln fokussiert. Das geht bei Netflix bereits drei Staffeln lang so - und erhält eine Fortführung. Bestellt wurde eine vierte Runde mit Manuel Garcia-Rulfo in der Hauptrolle, bei der dann auch Gaststar Neve Campbell zum vollständigen Ensemblemitglied befördert wird. Dies ist passend zu ihrer Figur aus dem Roman "The Law of Innocence" von Michael Connelly, auf dem die Staffel basieren wird.
"The Righteous Gemstones": Sich auf Gott als Lenker der eigenen Karriere zu berufen, hat nicht zuletzt durch Donald Trump ein Hoch erfahren. Auch Comedian Danny McBride ("Eastbound & Down") tat dies - jedoch mit einer Prise Ironie – gegenüber der GQ: "Gott sagte mir, dass es Zeit war. Dass wir erreicht haben, was wir erreichen mussten" und begründete damit das Ende seiner Serie "The Righteous Gemstone". Die Comedy von und mit ihm dreht sich um die TV-Prediger-Familie Gemstone, die alles andere als eine weiße Weste hat: Gier und Verlogenheit zwischen Wohltätigkeit. Das endet bei HBO mit der vierten Staffel.
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"The White Lotus": Noch im November scheiterte eine Einordnung der Anthologie-Serie in unserer Update-Kategorie "verlängert oder abgesetzt". Doch vieles deutete daraufhin, dass das grüne Licht für eine Fortsetzung um eine vierte Staffel lediglich Formsache sein dürfte. Schon vor drei Monaten berichtete der CEO von HBO/Max, Casey Bloys, dass Schöpfer Mike White ihm am Rande des Setbesuchs in Thailand den Plot für eine weitere Ausgabe pitchte. Haken drunter, "The White Lotus" geht in eine vierte Staffel. Bekannt ist wenig, lediglich, dass Natasha Rothwell, die in der Auftaktstaffel die Masseurin Belinda Lindsey spielte, mit von der Partie sein wird. Jetzt steht aber ohnehin erst einmal der Drittling an: ab dem 16. Februar startet die Gesellschaftssatire im thailändischen Urlaubsparadies.
US-Reichweiten-Update
© Trump Vance Transition Team
Der Nielsen-Messung zufolge haben in den USA 24,59 Millionen Personen am Montag die Amtseinführung von Donald Trump im Fernsehen verfolgt - das waren erheblich weniger als die 33,76 Millionen, die bei seiner ersten Inauguration 2017 dabei waren. Auch vor vier Jahren beim Amtsantritt von Joe Biden lag die Reichweite mit 30,64 Millionen noch deutlich höher. In den Werten sind die Reichweiten von insgesamt 15 Sendern enthalten, die live übertragen hatten. Allerdings war die Inauguration auch auf Youtube und diversen sozialen Netzwerken zu sehen, diese Zahlen sind hier nicht enthalten. Am gefragtesten unter den TV-Sendern war Fox News, das allein 10,67 Millionen eingeschaltet hatten, danach folgt mit großem Abstand ABC News mit 4,85 Millionen vor NBC News und CBS News, die noch auf über vier Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer kamen. CNN war mit 1,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern weit abgeschlagen.
© Fox
Die neue Medical-Serie "Doc" entpuppt sich für Fox auf den zweiten Blick offenbar als durchschlagender Erfolg. Nachdem am Premieren-Abend im Schnitt 2,2 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer eingeschaltet hatten, vervielfachte sich die Reichweite nach sieben Tagen plattformübergreifend auf satte 15,6 Millionen. Dazu trug das Streaming auf Hulu und Fox.com bei, noch viel stärker aber ganz klassische zeitversetzte Nutzung durch Aufnahmen. Für Fox markiert es jedenfalls den besten Serienstart seit "9-1-1: Lone Star". Auch sonst zeigen sich vor allem bei fiktionalen Serien starke nachträgliche Zuwächse, wenn auch für gewöhnlich bei Weitem nicht so deutlich wie bei "Doc". Die neue Tim-Allen-Comedy "Shifting Gears" konnte die Reichweite der Premieren-Folge plattformübergreifend nach einer Woche noch von 6,2 auf knapp 17 Millionen steigern - ein Plus von 173 Prozent. Für ABC war es damit die stärkste Serienpremiere seit "The Conners" 2018.