Malcolm mittendrin © TVNOW / © 1999-2000 Fox and its related entities
Ist denn heut' schon Weihnachten?! Dabei könnte man eher meinen, wir stünden vor Ostern. Denn mit "Scrubs" bei ABC und "Prison Break" bei Hulu könnten zwei längst konservierte Serien aus vergangenen Jahrzehnten wieder auferstehen. Und nun kommt es noch dicker, denn während die beiden Revivals noch nicht eingetütet sind, bäumt sich "Malcolm mittendrin" im Eiltempo auf und wird in vier Folgen bei Disney+ zurückkehren (Starttermin jedoch noch unklar). Und dabei wird nicht gekleckert, denn aus der überdrehten und verrückten zunächst sechs- und später siebenköpfigen Familie von Erdenker und (Wieder-)Macher Linwood Boomer sind erneut mindestens drei bestätigt. Neben Frankie Muniz als Malcolm und Jane Kaczmarek als Mutter Lois ist auch Bryan Cranston als Vater Hal mit von der Partie. Wie es um die Serienbrüder von Malcom – einst gespielt von Erik Per Sullivan (Dewey), Justin Berfield (Reese) und Christopher Masterston (Francis) – steht, ist unklar. Klar hingegen ist, wo die Folgen ansetzen: Malcolm reist mit seiner Tochter zum 40. Hochzeitstag der Eltern und wird dadurch in das bekannte Chaos der Familie hinein gezogen. Zur Erinnerung: "Malcolm in the Middle" lief sieben Staffeln, beziehungsweise 151 Folgen lang, zwischen 2000 und 2006 bei Fox.

Trump bei Tucker Carlson © Screenshot
ABC hat sich mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt und zahlt in diesem Zusammenhang 15 Millionen US-Dollar an ein Museum sowie eine wohltätige Stiftung Trumps, obendrein übernimmt man eine Million US-Dollar an Anwaltskosten. Trump hatte ABC und den Moderator George Stephanopoulos Verleumdung vorgeworfen, weil dieser in einem Interview mit einer republikanischen Abgeordneten behauptet hatte, Trump sei zivilrechtlich wegen der Vergewaltigung der US-Autorin E. Jean Carroll verurteilt worden sei. Tatsächlich war Trump 2023 für schuldig befunden worden, Carroll angegriffen, sexuell missbraucht und später verleumdet zu haben - und zu einer Entschädigung in Höhe von fast 90 Millionen Dollar verurteilt worden, wogegen Trump aber noch vorgeht. Der Vorwurf der Vergewaltigung war damals aber abgewiesen worden. Ein Versuch von ABC, die Klage abweisen zu lassen, war zuvor gescheitert.

Disney+ © Disney
Disney hat eine Transgender-Storyline aus der im kommenden Jahr erscheinenden Pixar-Animationsserie "Win or Lose" entfernt. Dafür habe man "einige Zeilen Dialog" aus eine Episode entfernt, in der es um die Geschlechtsidentität einer Figur ging, wie Disney bestätigte. Gegenüber "Deadline" teilte man zur Begründung mit, dass man verstehe, "dass viele Eltern es vorziehen würden, bestimmte Themen mit ihren Kindern zu ihren eigenen Bedingungen und einem von ihnen selbst gewählten Zeitpunkt zu besprechen". Gesprochen wird die Figur von Chanel Stewart, die selbst eine Transgender-Jugendliche ist und sich auf einen Aufruf von Pixar gemeldet hatte. Durch die Entscheidung von Disney fühle sie sich nun "sehr entmutigt". Ihre Mutter bezeichnete den Schritt als "beunruhigend". "Es mag da draußen einige Eltern geben, die nicht bereit sind, dieses Gespräch zu führen, aber das ist die Welt, in der wir leben, und jeder sollte vertreten sein. Jeder verdient es, gesehen zu werden."

Sesamstraße © Sesame Workshop
Kermit, Elmo, Bibo und Co. suchen ein neues Zuhause: Fast ein Jahrzehnt lang war die "Sesamstraße" in den USA bei HBO und Max beheimatet, nun wurde der Vertrag zwischen Warner Bros. Discovery und Sesame Workshop über die Produktion neuer Episoden nicht verlängert, man behält aber die Rechte einem Teil des Archivs. Nach einem exklusiven HBO-Fenster werden die Folgen auch kostenfrei auf PBS veröffentlicht. "Es war eine wunderbare, kreative Erfahrung, mit allen bei der Sesamstraße an der kultigen Kinderserie zu arbeiten, und wir sind begeistert, dass wir einige der Inhalte auf Max in den USA behalten können. Mit dem Start von Max und basierend auf der Nutzung und dem Feedback der Verbraucher mussten wir jedoch unseren Schwerpunkt auf Geschichten für Erwachsene und Familien legen, weshalb neue Episoden der 'Sesamstraße' derzeit nicht so sehr im Mittelpunkt unserer Strategie stehen", hieß es in einem Statement. Sesame Workshop will nun in der nahen Zukunft über die neue Distributionsstrategie informieren.

Chuck Lorre © NAB
Die "Vanity Cards" gehörten bislang fest zu Serien von "Big Bang Theory"-Schöpfer Chuck Lorre. Einen ganz kurzen Moment am Ende jeder Episode wurde jeweils ein Text eingeblendet, bei dem es sich um einen Witz, ein Essay oder sonstige Gedanken Lorres handelte. Besondere Aufmerksamkeit erlangten sie, als der Streit mit Charlie Sheen bei "Two and a Half Men" eskalierte und man dort nach Hinweisen suchte, wie der aktuelle Stand ist und Lorre zu allem steht. Damals stoppte er die Vanity Cards kurzzeitig und sagte: "Es hat mehr Spaß gemacht hat, als ich mir ziemlich sicher war, dass sie keiner liest". Nun gibt's das umgekehrte Problem: Kaum noch jemand kann sie lesen, weil Abspänne von Streamingdiensten häufig nur noch in einem kleinen Fenster oder gar nicht mehr gezeigt werden, ehe die nächste Episode automatisch startet. Für die zweite Staffel seiner Max-Serie "Bookie" wird er daher nur noch eine einzelne Vanity Card schreiben, die nach jeder Folge gezeigt wird. Darauf erklärt er: "Der Grund dafür ist, dass sich niemand, nicht einmal meine Familie und Freunde, die Mühe macht, sie zu lesen. Das ist nicht verwunderlich. Max hält die Zuschauer aktiv davon ab, den Abspann zu lesen, ganz zu schweigen vom spitzbübischen Wortsalat, der eine klassische Chuck-Lorre-Vanity-Card ist." Bei der CBS-Serie "Georgie and Mandy’s First Wedding" gibt's unterdessen die klassischen Vanity Cards nach wie vor.

Verlängert oder abgesetzt

Bad Monkey © Apple
"Bad Monkey": Die auf dem gleichnamigen Buch von Carl Hiaasen basierende Serie von Bill Lawrence ("Ted Lasso", "Shrinking") geht in eine weitere Runde. Darin zeigt sich Vince Vaughn als suspendierter Polizist, der das Rätsel um einen abgetrennten Arm in Südflorida zu lösen versucht. Mit dem Zweitling bei Apple TV+ geht dann aber auch ein Umzug der Produktion einher: statt Miami und Florida Keys geht es aus logistischen wie meteorologischen Gründen nach Los Angeles, auch wenn die Serie nach wie vor in Florida spielen wird.

"Dinner With The Parents": Amazon macht Schluss mit der Adaption der britischen Serie "Friday Night Dinner". Die ursprünglich bei Amazon Freevee integrierte Comedy hing nach dem Ende des Dienstes noch in der Luft. Doch acht Monate nach dem Auftakt von "Dinner With The Parents" ist nun klar, dass die Produktion nicht in Prime Video übergehen und stattdessen nach nur einer Staffel enden wird. 

"Dune: Prophecy": Noch vor dem Finale der ersten Staffel bei HBO wurde eine zweite Staffel von "Dune: Prophecy" auf dem Bestellzettel notiert. Das Prequel zu den "Dune"-Filmen des kanadischen Filmemachers Denis Villeneuve spielt 10.000 Jahre vor den Ereignissen der Filme (basieren wiederum auf der Romanreihe von Frank Herbert). Die Science-Fiction-Serie selbst orientiert sich am Buch "Sisterhood of Dune" von Brian Herbert, Frank Herberts Sohn, und Kevin J. Anderson. 

"Girls5Eva": Mic drop heißt es im Falle der Musik-Comedy von Tina Fey und das womöglich für immer. Nachdem die Serie über das Comeback einer Girlband der 90er Jahre die ersten zwei Staffeln lang bei Peacock beheimatet war, rettete Netflix die Produktion vor dem Aus und zeigte eine dritte Staffel. Doch nun gehen die Lichter erneut aus. Unzufrieden zeigte man sich beim Streamer angeblich mit den Abrufzahlen. Vermutet wird hier und da ein Zusammenhang zum bewusst cringigen Titel, der vor allem Männer vom Einschalten abhalten könnte.

Mayor of Kingstown © Paramount
"Mayor Of Kingstown": Taylor Sheridans Credits werden immer länger. Die von ihm mitentwickelte Serie über die McLusky-Familie in Kingstown erhält eine vierte Staffel. Die dritte Staffel bei Paramount+ nahm ihren Ausgangspunkt bei mehreren Explosionen in der Stadt und fokussierte einen Drogenkrieg, den ein Mitglied der russischen Mafia verursachte.

"Secret Level": Gamer kommen in "Secret Level" auf ihre Kosten. In der animierten Serie für Erwachsene wird in die Videospiel-Welt diverser Spiele eingetaucht. So widmen sich die 16 Minuten der ersten Folge beispielsweise "Dungeons & Dragons", Folge sechs wiederum dreht sich um das unschuldigere "PAC-MAN". Die als Anthologie angelegte Produktion bekam nun von Amazon das Go für eine zweite Staffel. 

"Silo": Die vermutlich letzten zehntausend Menschen auf der Erde leben bei Apple TV+ unter der Erde, um sich vor der giftig-tödlichen Außenwelt zu schützen. Das Kuriose: niemand weiß, wer den Schutzraum gebaut hat und wie lange er bereits existiert. Wer sich auf die Suche nach Antworten macht, gerät in Gefahr. Die zweite Staffel der postapokalyptischen Serie mit Rebecca Ferguson, Tim Robbins, Common und Steve Zahn läuft aktuell beim Streamingdienst und bekam nun das Go für zwei weitere Staffeln, drei und vier. Allerdings wird danach auch Schluss ein. 

"Tell Me Lies": Hulu hat eine dritte Staffel von "Tell Me Lies" mit Grace Van Patten und Jackson White in den Hauptrollen beauftragt. Gut für Fans, denn die zweite Staffel der Serie von Meaghan Oppenheimer endete mit einem Cliffhanger. Apropos Oppenheimer: die Kreative konnte im Zuge dessen einen mehrjährigen Vertrag mit 20th Television abschießen und soll weitere Formate entwickeln, schreiben oder produzieren, die dann vor allem auch im Maus-Universum eingebunden werden könnten.

"The Old Man": Der Weg von "The Old Man" war durchaus steinig. Die FX-Serie mit Jeff Bridges in der Hauptrolle musste in der Zeit der Produktion nicht nur die Pandemie, den Kampf gegen Krebs des Protagonisten und sondern auch den Streik verdauen. Insgesamt lagen dadurch fast zweieinhalb Jahre zwischen den ersten beiden Staffeln. Wohl zu viel, so dass die Zahlen bei der zweiten Staffel deutlich hinter denen der ersten lagen. Nun kommt es noch dicker: FX hat kein Interesse an einem Fortgang um eine dritte Staffel. 

Undercover im Seniorenheim © Netflix
"Undercover im Seniorenheim": Die im Original weniger nach Vorabendprogramm klingende Comedy "A Man On The Inside" mit Ted Danson in der Hauptrolle bekommt eine zweite Staffel von Netflix spendiert. Darin spielt er den pensionierten Charles, der zum Spion in einer Altersresidenz für eine Privatdetektivin wird. Die Serie fußt auf der 2021 für einen Oscar nominierten Dokumentation "The Mole Agent" und brachte Danson wiederum eine Nominierung bei den kommenden Golden Globes ein. 

US-Quoten-Update

Yellowstone 5B © Paramount
Das (mutmaßliche) Serienfinale von "Yellowstone" erreichte am Tag der Erstausstrahlung bei Paramount Network und CMT 11,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer und stellte damit einen neuen Rekord auf - wenn man mal die ausnahmsweise auf bis zu acht Sendern gleichzeitig ausgestrahlten Staffelauftakt-Reichweiten weglässt. Zum Vergleich: Das Finale des ersten Teils der 5. Staffel ereichte 10,3 Millionen Menschen am Tag der Erstausstrahlung. Das Fehlen von Kevin Costner in den finalen Folgen hat der Serie aus Reichweitensicht also offensichtlich nicht geschadet. Kein Wunder also, dass man an einem direkten Spin-Off ohne Costner, das die Geschichte von Beth und Rip weiter erzählen soll, arbeitet.

Blue Bloods © Sky / 2022 CBS
Verabschiedet hat sich nach insgesamt 15 Staffeln am Freitag vergangener Woche auch die Serie "Blue Bloods" mit Tom Selleck. Die Reichweiten waren für eine Network-Serie bis zuletzt beachtlich. Das Finale sahen sich am Tag der Erstausstrahlung bei CBS 5,86 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer an, damit war es die höchste Reichweite seit Frühjahr 2023. In der jüngeren Altersgruppe war die Serie zwar mit einem Rating von 0,3 Prozent kein Erfolg, diese Altersgruppe ist mit dem linearen Fernsehen aber ohnehin kaum noch zu erreichen. Zum Vergleich: Im Network-Fernsehen hatten in den letzten sieben Tagen im fiktionalen Bereich nur "FBI", "Matlock" und der "Young Sheldon"-Ableger "Georgie & Mandy's First Marriage" eine höhere Reichweite.