© Comcast
Comcast hat angekündigt, seine Tochter NBC Universal in zwei Teile aufzusplitten. Das bedeutet konkret, dass Comcast fast alle Kabelsender in ein eigenes Unternehmen auslagert, das vorerst auf den Namen "SpinCo" getauft wurde. Konkret geht es also beispielsweise um USA Network, Syfy, E!, Oxygen, aber auch die Nachrichtensender MSNBC und CNBC. Bei NBC Universal und damit unter dem Comcast-Dach verbleiben hingegen - dann unter der Führung von Matt Strauss - u.a. NBC, Telemundo der Streamingdienst Peacock, das Produktionsgeschäft, die Freizeitparks und als Sonderfall der Kabelsender Bravo. Hintergrund dieser Bravo-Sonderrolle ist, dass die Bravo-Realityformate wie die "Real Housewives"-Sendungen zu den größten Hits auf Peacock gehören und man auf diese nicht verzichten will. Für die komplette Umsetzung der Aufspaltung rechnet man mit einem Jahr, weil es nicht nur viele rechtliche Fragen zu klären gibt, sondern auch praktische - wie etwa die Frage, wie man NBC News und den Nachrichtensender MSNBC trennt oder wie sich die Werbevermarktung künftig aufstellt.
© NBC Universal
Bei Comcast heißt es, dass man damit die künftig getrennten Unternehmen beide auf einen stärkeren Wachstumspfad führen könne. Hintergrund ist, dass das Geschäft der linearen Kabelsender zwar über Jahrzehnte die Cash-Cow der Medienkonzerne war und auch bis heute hochprofitabel ist, durch die steigende Anzahl an "Cord-Cuttern", die auf ein klassisches großes Kabelpaket verzichten und TV-Inhalte stattdessen durch Streaming konsumieren, hat hier aber ein Niedergang eingesetzt, der schwer aufzuhalten sein wird. Hintergedanke beim separaten Kabel-TV-Unternehmens ist, dass dieses womöglich auch die Kabelsender konkurrierender Medienkonzerne übernehmen könnte, die vor den gleichen Problemen wie Comcast stehen und jüngst schon Milliarden-Abschreibungen auf ihre Sender vornehmen mussten. Die Kabel-TV-Tochter könnte auch mit anderen Partnern betrieben oder gänzlich verkauft werden - was wiederum kartellrechtliche Probleme umgehen könnte. Dass Mark Lazarus, der bislang die NBC Universal Group fürt, neuer CEO von SpinCo wird, spricht jedenfalls dafür, dass man hier durchaus noch Potential sieht. Ohne Schulden-Last und mit derzeit noch hohen Gewinnen dürfte SpinCo jedenfalls ein interessanter Partner oder Käufer von Sendern sein.
© WarnerBros. Discovery
Für insgesamt rund 77 Milliarden Dollar hat die NBA im Sommer die TV-Rechte für die kommenden elf Jahre vergeben und dabei NBC Universal, Amazon und Disney den Zuschlag erteilt. Warner Bros. Discovery, das mit TNT fast 40 Jahre Partner der NBA war, ging hingegen leer aus. Dabei hatte man zunächst sogar ein exklusives Verhandlungsfenster, wurde sich aber mit der NBA nicht einig. WBD setzte stattdessen auf das "Matching Offer"-Recht, demzufolge man beim Zuschlag für einen anderen die gleichen Konditionen bieten könne. Aus Sicht von WBD habe man das abgegeben, aus Sicht der NBA habe es nicht die Bedingungen erfüllt. Es drohte also ein langwieriger Rechtsstreit mit entsprechender Unsicherheit für alle Parteien. Doch nun hat man sich einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge offenbar geeinigt. Die klassischen TV-Rechte erhält Warner demnach nicht, dafür aber die Möglichkeit Highlights in Ausschnitten zu zeigen - entweder in neuen TBS- oder TNT-Shows, oder auch bei online beim "Bleacher Report" und "House of Highlights". Dazu kommen Übertragungsrechte in Nordeuropa und Teilen von Lateinamerika. Den Rechtsstreit wird man in diesem Zusammenhang beilegen.
© Vox
Wer sich auf den Ableger von "Suits" mit dem Titel "Suits LA" bei NBC freut, den treibt auch die Frage um, wie es sich mit dem ursprünglichen Personal der Serie von Aaron Korsh verhält. Dieses durfte durch die Integration von "Suits" bei Netflix ganz nebenbei nochmals einen zweiten Frühling erleben. Mit wem gibt es ein Wiedersehen, mit wem nicht? Für Jubelschreie dürfte die Nachricht sorgen, dass Gabriel Macht nochmals in seine Rolle als Harvey Specter schlüpfen wird, was durchaus überraschend ist. Dieser war nach dem Serienfinale nach neun Staffeln bei USA Network 2019 mit seiner Familie nach Großbritannien gezogen und kehrte der Schauspielerei in gewisser Weise den Rücken. Angelegt ist sein Comeback auf dem Bildschirm beim Spinoff auf einen drei Folgen umfassenden Handlungsbogen und soll keine Einladung für eine Rückkehr als festes Mitglied sein. In der Serie teilt Harvey Specter die gleiche Vergangenheit wie der Protagonist Ted Black (Stephen Amell): beide kennen sich noch aus der Zeit als Staatsanwälte in New York City.
© Paramount
Letzte Woche zeigte sich Sylvester Stallone bei einem Event in Mar-a-Lago mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, bezeichnete diesen als "zweiten George Washington" und berichtete über Ähnlichkeiten Trumps zu seiner Filmfigur Rocky Balboa. Diese Woche kam eine News, die sich wieder in seinem ursprünglichen Tätigkeitsfeld bewegt, Film- und Fernsehen, beziehungsweise Streaming. Die erfolgreiche Serie "Tulsa King" von Taylor Sheridan ("Yellowstone") auf Paramount+ bewegt sich in Richtung Staffel-Doppelbestellung. Aktuell laufen Verhandlungen mit Stallone, die sich auf der Zielgeraden befinden und dann eine Order von Staffel drei und vier vorsehen. Angeblich kommt dies mit einer Gehaltserhöhung für Stallone, Produzent und Star von "Tulsa King", nachdem sich das Gehalt pro Folge bereits von der ersten zur zweiten Staffel verdoppelte. Der 78-Jährige spielt in "Tulsa King" Dwight "The General" Manfredi, der aus dem Gefängnis entlassen in Oklahoma ein neues Mafia-Imperium aufbaut.
© CBS
Das "Equalizer"-Universum könnte weiter wachsen. Nicht nur dass Denzel Washington nach drei Streifen auf der Kinoleinwand offen ist für zwei weitere Filme in seiner Rolle als Robert McCall, auch bei CBS gibt es Bestrebungen, die Serienversion mit Queen Latifah als Robyn McCall mit einem Spinoff weiter wachsen zu lassen. In der 16. Folge der aktuellen Staffel, die es im Frühling zu sehen geben wird, werden zwei Charaktere eingeführt, die dann wiederum in ihrer eigenen Serie zum Hauptcast gehören könnten. Aktuell läuft das Casting für die beiden Rollen, die wie folgt beschrieben sind: die Wege einer jungen, Martial Arts erprobten Waffenexpertin und talentierten Kriminologin mit mysteriöser Vergangenheit und eines älteren, ehemaligen CIA-Agenten kreuzen sich mit denen von McCall, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen. Angelegt sind die beiden Parts zunächst als Gastrollen. Im Gegensatz zur Serienversion aus den 1980er Jahren und der aktuellen CBS-Version, sowie dem Film-Franchise wäre dann zum ersten Mal eine Doppelspitze in einer "Equalizer"-Produktion zu sehen.
© Amazon
Nachdem Amazon Prime Video bereits im Oktober mit "Off Campus" beim Team um Ian Deitchman und Kristin Robinson zugelangt hat, könnte nun eine weitere Serie aus diesen Händen zum Portfolio hinzugefügt werden. Eine Serienbestellung unter Vorbehalt der Besetzung bekam dort grünes Licht, welches dem Wonder Project, einem auf Inhalte mit Glaubensbezug fokussiertem Produktionsstudio, zuzuordnen ist. Es geht dabei um "It's Not Like That" über die frisch geschiedene Lori mit zwei Kindern im Teenager-Alter und Pfarrer Malcom, der seine Frau verloren hat und nun alleine mit drei Kindern ist. Da sich die beiden Familien noch aus der Vergangenheit kennen, fangen sie an, ihr Schicksal miteinander zu teilen.
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"Amerika hat es gefordert und jetzt ist es so weit: die neue Cheesy Chalupa Supreme von Taco Bell. Außerdem werde ich die die Oscarverleihung moderieren", so Conan O'Brien in einem Video auf X mit Oscartrophäe in der Hand. Am 2. März 2025 wird O'Brien die 97. Preisverleihung der Academy Awards hosten und den Staffelstab von einem anderen Comedian übernehmen. Vier Mal in Folge führte Late-Night-Gastgeber Jimmy Kimmel durch die Gala. Auf Vorerfahrungen bei den Oscars kann O'Brien nicht zurückgreifen, allerdings moderierte er bereits eine andere große Gala und zwar die Primetime Emmys (2002 und 2006).
© Hulu
Anders als die anderen großen Medienkonzerne betreibt Fox Entertainment keinen eigenen kostenpflichtigen Streamingdienst, sondern lediglich das kostenfreie Angebot Tubi. Stattdessen setzte man hier zuletzt auf eine Partnerschaft mit Hulu, das inzwischen eine 100-prozentige Tochter von Disney ist. An dieser Partnerschaft hält man auch weiter fest und hat die Zusammenarbeit nun bis 2029 verlängert. Die Zusammenarbeit spricht auch dafür, dass die von Disney produzierten Animationsserien "The Simpsons", "Family Guy" und "Bob's Burgers" weiter auch bei Fox zu sehen sein werden - das stand zuletzt in Frage. Disney und Fox teilen sich die Marketing-Kosten für Programme, die bei Fox live und bei Hulu on demand zu sehen sind.
Verlängert oder abgesetzt
"It's Florida, Man": Die durchgedrehte Late-Night-Comedy "It's Florida, Man" aus dem Hause Rough House Pictures ("Eastbound & Down", The Righteous Gemstones") geht in eine zweite Runde. Sie kommt im Verbund mit "Los Espoookys" und "How To with John Wilson" bei HBO/Max und dem Ziel, eine kostengünstig produzierte Comedy für spät abends zu sein. Da dieses Konzept laut HBO bei der neuesten Anthologie sehr gut aufging, könnten weitere Produktionen dieser Art folgen.
US-Reichweiten-Update
© Netflix
Netflix hat mit der Übertragung des Boxkampfes zwischen Jake Paul und Mike Tyson mit erheblichen technischen Problemen zu kämpfen, die offenbar auf den großen Ansturm zurückzuführen waren. Laut eigenen Angaben haben weltweit etwa 60 Millionen Haushalte die Box-Übertragung gesehen, in der Spitze waren es rund 65 Millionen gleichzeitige Streams - was dann wohl auch die Technik des Streaming-Marktführers zwischenzeitlich an die Belastungsgrenze gebracht hat. Der zweite Kampf Serrano vs. Taylor 2 erreichte demnach rund 50 Millionen Haushalte.