US-Update vom 15. November
"Euphoria" geht weiter, "Yellowstone" räumt ab
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Nach endlosen Verzögerungen geht "Euphoria" nun doch noch in eine dritte Staffel, gute Chancen auf eine vierte Staffel hat "The White Lotus", Kaley Cuoco soll der "Kansas City Star" werden und "Yellowstone" feierte ein Spitzen-Comeback
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Im Januar wird es drei Jahre her sein, dass die zweite Staffel des Teen-Dramas "Euphoria" von Sam Levinson Premiere feierte. Nicht nur der Streik der WGA und SAG-AFTRA sorgte für Verzögerungen, auch der Tod des Ensemble-Mitglieds Angus Cloud (spielte Fezco) im Sommer letzten Jahres brachte die Pläne durcheinander. Und so kursierten vor allem online Gerüchte, dass die Coming-of-Age-Geschichte mit Zendaya in der Hauptrolle nicht weitergehen würde – auch, weil zahlreiche Mitglieder der Serie andere Engagements annahmen, die mit dem eigentlichen Produktionsplan von "Euphoria" zu kollidieren schienen. Doch nun hat der Boss selbst gesprochen: Casey Bloys, CEO von HBO/Max, berichtete auf einem Presseevent, dass die Produktion der dritten Staffel im Mitte/Ende Januar losgehen und eine 8 Folgen umfassende dritte Staffel entstehen wird. In einem Podcast von "Entertainment Weekly" bekräftigte Zendaya dann auch nochmals, dass es einen Zeitsprung geben wird und die Zeit nach der Highschool im Fokus steht.
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Noch ist es zu früh, eine vierte Staffel von "The White Lotus" in der Kategorie "verlängert oder abgesetzt" einzusortieren. Aber die Zeichen stehen auf Vollgas, denn wie der CEO von HBO/Max, Casey Bloys, berichtet hat, hätte Schöpfer Mike White ihm bereits eine vierte Staffel im Rahmen des Setbesuchs in Thailand gepitcht. Dort trafen sich beide bei der Produktion der dritten Staffel der gesellschaftssatirischen Anthologie-Serie, die für die erste Hälfte in 2025 geplant ist. Wie bereits bekannt war, spielt die Serie nach Maui und Sizilien in einem Luxus-Resort in Südostasien. Bloys ergänzte, dass eine vierte Staffel von White abhinge: wenn er will, will auch HBO.
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Und nochmals HBO: die vor allem aus "The Big Bang Theory" als Penny bekannte Kaley Cuoco tat sich mit Team der HBO-Comedy "Hacks" zusammen und hat amerikanischen Branchendiensten zufolge ein heißes Comedy-Eisen im Feuer, welches sich HBO geschnappt hat. Die neue Produktion, bei der sie nicht nur produzierend tätig, sondern auch als Hauptdarstellerin fungieren wird, hört auf den Titel "Kansas City Star". Die halbstündige Comedy von Lucia Anielleo, Paul W. Downs und Jen Statsky befindet sich angeblich auf der Zielgeraden zur Bestellung und würde Cuoco als halb bekannte Schauspielerin zeigen, die in ihre Heimat zurückzieht. Dort nimmt sie sich der regionalen Theatergruppe an.
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Vor fast 35 Jahren erschuf der Autor H.G. Bissinger auf 419 Seiten eine nicht fiktionale Geschichte über das Panthers-Footballteam der Permian Highschool in Odessa, Texas. Darin begleitete er die Saison 1988 und wie das Team sich in Richtung Meisterschaft bewegte, aber ebenso, was solch ein Sportteam mit der Kleinstadt positiv wie negativ macht. Die auf den Namen "Friday Night Lights" hörende Chronik mit viel Gesellschaftskritik wurde dann in fiktionalisierter Form auf der großen Leinwand mit Billy Bob Thornton in der Rolle des Coach 2004 fortgeführt. Nur zwei Jahre später wiederum ging bei NBC eine Serienversion live, die im fiktiven Dillon im ländlichen West-Texas angesiedelt war. Nach fünf Staffeln war jedoch Schluss für späte Fluchtlichtspiele am Freitagabend, bei denen Kyle Chandler, Connie Britton, Taylor Kitsch und Jesse Plemons in Szene gesetzt wurden. Nun sieht es so aus als ob wirklich ein Reboot in den Startlöchern stünde. Bei Universal TV arbeiten Peter Berg und Brian Grazer – beide durch Film und Serie mit Vorerfahrungen – zusammen mit Jason Katims an einer neuen Fassung, die neue Charaktere und eine neue Geschichte rund um Highschool-Football erzählen soll.
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Taylor Sheridan hat offenbar neben dem stetigen Ausbau seines sehr erfolgreichen "Yellowstone"-Franchises noch Kapazitäten frei und arbeitet gemeinsam mit Blake Shelton nun an einer neuen Musik-Castingshow. In "The Road" soll ein Superstar nach dem nächsten großen Künstler suchen. Die Sängerinnen und Sänger sollen den (noch nicht benannten) Star dabei auf seiner Tour begleiten und als Vorgruppe auftreten. Dabei kämpfen sie um die Gunst der lokalen Fans, die es zu gewinnen gilt, um sich einen Platz auch in der nächsten Stadt zu sichern. Spannende Einblicke verspricht man sich auch vom Blick hinter die Kulissen einer Konzerttour, die damit nebenher eingefangen werden können. Produziert wird das Format von MTV Entertainment Studios, zu sehen sein soll das Format bei CBS - das damit erstmals seit längerem wieder in diesem Segment tätig wird.
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Eine Handvoll Jahre ist es her, dass sich das NBC'sche "Chicago"-Universum in einem Crossover vereinte. Doch nun laufen die Planungen für ein im wahrsten Sinne des Wortes "One Chicago" aus dem Hause Dick Wolfe. "TV Line" konnte nun in Erfahrung bringen, dass es noch in den nächsten Monaten passieren soll und sich "Chicago Fire", "Chicago Med" und "Chicago P.D." in einem Crossover-Event miteinander verbinden werden. Ausgangspunkt soll eine massive Explosion in einem Bürogebäude in Chicago sein, die eine umfangreiche Rettungsaktion und damit die Feuerwehr, das medizinische Personal, sowie die Polizei auf den Plan ruft.
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Während Disney gerade ziemlich gute Quartalszahlen vorgelegt hat, fielen die Zahlen von Paramount Global ein bisschen durchwachsener aus. Der Umsatz lag im 3. Quartal mit 6,73 Milliarden Dollar um sechs Prozent niedriger als im Vorjahr, wenngleich der Gewinn pro Aktie deutlich um 63 Prozent zulegte. Doch ähnlich wie Disney gelang auch Paramount das zweite Quartal in Folge Gewinn im Streaming-Geschäft zu machen. Aus 238 Millionen Verlust im Vorjahresquartal wurde nun ein kleiner Gewinn in Höhe von 49 Millionen Dollar. Die Zahl der Abos für Paramount+ stieg um 3,5 Millionen auf 72 Millionen, der Umsatz legte hier um zehn Prozent zu. "Wir haben ein gutes Gefühl, was unsere Position und unsere Fähigkeit angeht, Paramount+ als eigenständiges Angebot zu betreiben", sagte Co-CEO Chris McCarthy. Paramount steht bekanntlich vor einer Zusammenführung mit Skydance - was aber nicht dazu führt, dass das Unternehmen signifikant größer wird oder Paramount+ den Status als viertgrößter Streamer verlassen könnte. Zuletzt hatte es Spekulationen über eine Zusammenarbeit mit Max von Warner Bros. Discovery gegeben. Apropos Skydance/Paramount-Deal: Mario Gabelli, der 12,5 Prozent der Klasse-A-Aktien hält und damit den größten Anteil an stimmberechtigten Aktien nach Shari Redstones National Amusement, hält sich eine Klage gegen den Deal weiter offen. Dies geht aus einem Antrag an die FCC hervor, in dem Anwälte Gabellis fordern, die Übertragung der CBS-Sendelizenzen an die neuen Eigentümer noch aufzuschieben, bis entschieden sei, ob eine Klage eingereicht werden soll. Hier droht also noch eine möglicherweise langwierige juristische Auseinandersetzung.
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PBS, das nicht-kommerzielle amerikanische Gegenstück zu öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland, hat einen richtungsweisenden Deal mit Amazon geschlossen, im Rahmen dessen 150 lokale PBS-Sender sowie PBS Kids und zwei FAST-Channels PBS Drama und PBS Documentaries zu Prime Video bringen. Während die lokalen Sender nur in jenen Gebieten abrufbar sein sollen, in denen die lokalen Inhalte auch auf anderem Weg zu empfangen sind, sind die FAST-Channels ab dem 26. November landesweit empfangbar. Um die linearen Sender zu schützen, werden auf den FAST-Channels allerdings nur Inhalte zu sehen sein, deren Premiere mindestens fünf Jahre zurückliegt. FAST ist zudem nicht ganz richtig - denn die PBS-Inhalte werden wie sonst auch werbefrei ausgespielt werden (FAST steht eigentlich für Free Ad-Supported Streaming Television). Amazon kann dadurch also keine Einnahmen generieren und dürfte sich von dem Deal vor allem versprechen, die Nutzerinnen und Nutzer länger auf der eigenen Plattform zu halten, wo sie dann auch weitere kostenpflichtige und werbefinanzierte Angebote nutzen sollen.
Verlängert oder abgesetzt
"Reasonable Doubt": Das Gesicht der ABC-Serie "Scandal" von Shonda Rhimes war von 2012 bis 2019 Kerry Washington mit ihrer Rolle als Olivia Pope. Doch auch als Produzentin ist Washington aktiv und zusammen mit Raamla Mohamed und Larry Wilmore an "Reasonable Doubt" beteiligt. Hulu hat nun eine dritte Staffel des Justizdramas in Auftrag gegeben. Dieses dreht sich um die erfolgreiche Strafverteidigerin Jacqueline "Jax" Stewart (Emayatzy Corinealdi) in Los Angeles, die diverse Bälle des Alltags zu jonglieren versucht.
US-Quoten-Update
© Paramount
Am vergangenen Sonntag wurde nun also die fünfte Staffel von "Yellowstone" nach zwei Jahren Pause endlich fortgesetzt - nach dem zwischenzeitlichen Zerwürfnis nun also ohne Kevin Costner. Den Quoten hat das nicht geschadet, ganz im Gegenteil: 16,4 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen die Folge am Premieren-Abend - allerdings hat Paramount die Ausstrahlung auch breit gestreut und sie nicht nur auf dem eigentlichen Heimatkanal, dem Paramount Network, gezeigt, sondern auch bei CBS und sieben weiteren Kabelkanälen. Zum Vergleich: Die Premiere des ersten Teils der fünften Staffel hatte (damals über vier Sender hinweg) 10,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, den Auftakt von Staffel 4 verfolgten 9,5 Millionen. Das dürfte Überlegungen Auftrieb verleihen, nach der fünften Staffel doch nicht Schluss zu machen, sondern zusätzlich zu den schon angekündigten Ablegern auch die Mutterserie womöglich doch fortzusetzen.
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Bei HBO und Max ging unterdessen "The Penguin" mit einem neuen Bestwert zu Ende. 2,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer sahen das Finale plattformübergreifend am Premieren-Abend - das war im Vergleich zur Auftaktfolge ein Plus von 50 Prozent, die Serie hat also im Lauf der Zeit gewaltig an Zugkraft gewonnen. Interessanterweise war laut Unternehmensangaben generell der 10. November in den USA der Tag mit der bislang höchsten Max-Nutzung, was sich wohl auch dadurch erklären lässt, dass vor dem Finale noch einige ausstehende Episoden der Serie aufgeholt haben. Alles in allem ist die DC-Serie "The Penguin" mit Colin Farrell weltweit die drittmeistgesehene Debüt-Staffel einer Serie auf HBO und Max. Ein größeres Publikum zählten nur "House of the Dragon" und "The Last of Us".
"Euphoria" geht weiter, "Yellowstone" räumt ab
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