Good Omens © Amazon
Nach dem Cliffhanger der zweiten Staffel von "Good Omens" war klar, dass die Nachfolgestaffel die letzte sein wird, doch dann wurde es turbulent. Im September entschloss man sich bei Amazon dazu, die Produktion der finalen dritten Staffel zu pausieren, weil sich Schöpfer und Showrunner Neil Gaiman Anschuldigen sexueller Übergriffe mehrerer Frauen gegenüber sah: Machtmissbrauch, Nötigung, Übergriffe. Eine behördliche Untersuchung in Neuseeland aufgrund eines Vorfalls vor zwei Jahren läuft aktuell noch. Darin berichtet eine ehemalige Nanny Gaimans, sie in einer Badewanne sexuell belästigt zu haben - Gaiman selbst widerspricht allen Anschuldigungen. Nun wurde bekannt, wie die Serie "Good Omens" mit Martin Sheen und David Tennant als Engel-Dämon-Duo zu Ende gebracht wird. Die dritte Staffel besteht aus einer einzigen Folge, allerdings einem 90-Minüter, der Anfang 2025 in Schottland produziert werden soll. Gaiman soll am Drehbuch des Endes mitgewirkt haben, allerdings wird er nicht mehr in die Produktion involviert sein. 

Chick-Fil-A Cows © Chick-Fil-A
Erinnern Sie sich noch an die Meldung aus dem August, dass die Fastfood-Kette "Chick-Fil-A" einen eigenen Streamingdienst starten will? Das war kein Scherz, nun steht der Start tatsächlich kurz bevor: Chick-Fil-A-Play wird am 18. November gelauncht. "Der Service wurde entwickelt, damit Eltern und Kinder gemeinsam etwas erleben können, egal ob sie eine Mahlzeit zu Hause, am Drive-in oder irgendwo dazwischen genießen", so das Unternehmen. Zum Start gibt's eine Reihe an eigens produzierten animierten Shows wie "Chick-fil-A Cows" und "Evergreen Hills", Kochshows und auch Podcasts sind angekündigt. Kommendes Jahr soll das Angebot weiter ausgebaut werden, so wurde laut "Deadline" beispielsweise eine Familien-Gameshow von den Machern von "The Wall" in Auftrag gegeben. "Gastfreundschaft und Spaß standen schon immer im Mittelpunkt des Chick-fil-A-Familienerlebnisses, sei es in unseren Restaurants und Spielbereichen oder durch unsere Kindergerichte. Die Chick-fil-A Play App ist eine digitale Erweiterung dieses Erlebnisses", erläutert Dustin Britt, Executive Director of Brand Strategy, den etwas überraschenden Vorstoß in fremdes Terrain.

FOX © FOX
Bei Fox befindet sich ein derzeit eine Serie mit dem Arbeitstitel "Billionaire Apocalypse" in der Entwicklung, die von "The Morning Show" Macher Jay Carson stammt und Hugh Jackman in der Reihe als ausführender Produzent weiß. Der Titel nimmt schon vorweg, wo die Story ansetzt: die Welt eines Ultrareichen mit ungefähr 200 Angestellten wird durch eine globale Finanzkrise komplett auf den Kopf gestellt. Zusammen mit diesen und seiner Familie flüchtet er vor dieser Apokalypse auf seine Privatinsel, wo die Hierarchien ins Wanken kommen. Da er seinem Umfeld in den Vorjahren selten auf Augenhöhe begegnet ist, ist er als armer Mann auf der Insel plötzlich auch nicht mehr der, der das Sagen hat. 

Liebe © DWDL
Schon im vergangenen Jahr ergab eine Studie der UCLA, dass junge Menschen in Serien weniger Sex und romantische Beziehungen sehen wollen. Dieser Wunsch hat sich der Neuauflage der Studie zufolge noch verstärkt. 63,5 Prozent der Befragten unter 25 sagen nun, dass sie Geschichten, die platonische Freundschaften in den Mittelpunkt stellen, bevorzugen, 62,4 Prozent sagen, dass sie sexuelle Inhalte in den Serien für unnötig halten. Vergangenes Jahr hatten noch 51,5 Prozent angegeben, dass sie lieber platonische als romantische oder sexuelle Beziehungen sehen wollen. "Jugendliche und junge Erwachsene wollen Geschichten sehen, die das gesamte Spektrum an nuancierten Beziehungen authentisch widerspiegeln", so Alisha J. Hines. Generell sagten 39,2 Prozent, dass sie am liebsten Videospiele zur Unterhaltung spielen, 33,3 Prozent geben Fernsehen/Streaming an, 27,5 Prozent setzen auf Social Media.

Disney © Disney
James Gorman, der bei Disney bislang schon das "Succession Planning Committees" geleitet hat, das einen Nachfolger für Bob Iger finden soll, wurde nun zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats ernannt und löst Anfang Januar somit dann Mark Parker ab. Gorman ist bislang geschäftsführender Vorsitzender von Morgan Stanley, wird diese Funktion aber Ende des Jahres abgeben. Interessant an der Meldung ist aber vor allem ein vorgelegter Zeitplan: Anfang 2026 will man bekannt geben, wer Disney als Nachfolger von Bob Iger in die Zukunft führen soll. Der Konzern tut sich offensichtlich extrem schwer, hier eine geeignete Person zu finden. 2020 war Iger schon einmal ausgeschieden und hatte den CEO-Posten an Bob Chapek übergeben. Doch schon 2022 wurde Chapek gefeuert und wieder durch seinen Vorgänger Bob Iger ersetzt, der das damals strauchelnde Unternehmen wieder auf Kurs bringen sollte und eigentlich für zunächst zwei Jahre im Amt bleiben sollte. Diese zwei Jahre sind nun um, ein Nachfolger aber noch nicht in Sicht. Zwischenzeitlich war sein Vertrag bis Ende 2026 verlängert worden. Dass man sich weiterhin mit Iger-Verlängerungen über die Zeit hangeln kann, ist unwahrscheinlich: Iger wird dann 75 Jahre alt sein. Einer hat gerade schonmal proaktiv abgesagt: Netflix-Boss Ted Sarandos antwortete auf eine Nachfrage, ob er Interesse an dem Job habe: "Ich denke nicht mal daran."

Verlängert oder abgesetzt

"Die Patrick Star Show": Direkt mit einem Doppelpack kommt das Go für einen Fortgang unter Wasser. Der Ableger zu "SpongeBob Schwammkopf" über den Titel gebenden rosa Seestern Patrick, erhält von Nickelodeon eine vierte und fünfte Staffel, wobei jede Staffel der Animationsserie 13 Folgen umfassen wird. Die Serie fokussiert den jungen Patrick, wie er aus dem Wohnzimmer der Familie heraus eine TV-Show moderiert.

Matlock © CBS
"Matlock": Im September kündigte Stephen-King-Aushängeschild und Oscarpreisträgerin Kathy Bates ihr Karriereende an. Allerdings ist sie bei CBS aktuell noch in der Neuauflage von "Matlock" zu sehen, weswegen der Ruhestand noch warten muss. Die Zeit bis dahin vergrößert sich, denn der Sender hat nun eine zweite Staffel geordert. Apropos Ruhestand: diesen verlässt ihre Figur Madeline "Matty" Matlock, um in ihren früheren Beruf als Juristin in einer angesehenen Anwaltskanzlei zurückzukehren. 

"The Legend Of Vox Machina": Das Finale der aktuellen, dritten Staffel war noch ausstehend und doch griff man bei Amazon vorzeitig zum Bestellzettel um darauf die Zahl 4 zu notieren. Die animierte Fantasyserie wird von Critical Role/Metapigeon Studioso und Titmouse produziert und dockt am "Dungeons & Dragons"-Universum an. 

"Virgin River": Noch bevor am 19. Dezember die sechste Staffel der Dramaserie "Virgin River" zum Abruf steht, gab es grünes Licht für eine weitere, siebte Staffel. Damit überholt die Eigenproduktion Serien aus der selben Kategorie wie "House of Cards" und "The Crown", die es beide auf sechs Durchgänge brachten. Sieht man vom spanisch-sprachigen Teeniedrama "Elite" mit acht Staffeln ab, ist das englisch-sprachige Netflix-Original "Virgin River" damit die am längsten laufende Dramaserie des Streamingdienstes. Wie auch die sechste Staffel wird die siebte aus zehn Folgen bestehen.

US-Quoten-Update

Georgie & Mandys First Marriage © Warner Bros.
In den letzten Tagen sind mehrere neue Comedyserien angelaufen, die sich allesamt zum Auftakt ordentlich bis richtig gut schlugen. Am Donnerstag vergangener Woche trat "Georgie & Mandy's First Marriage" das Erbe von "Young Sheldon" an und hielt damit das "Big Bang"-Franchise am Leben. Knapp 6,6 Millionen sahen zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 0,5 Prozent - das sind gute Werte, auch wenn sie etwas unter dem Niveau von "Young Sheldon" lagen. Am Freitag brachte NBC dann die Reba McEntire-Sitcom "Happy's Place" an den Start. Der bekannte Name lockte knapp über vier Millionen Leute vor den Fernseher, in der Zielgruppe lag das Rating bei 0,35 Prozent. Wie gut das für NBC-Comedy-Verhältnisse ist, zeigt vor allem der Vergleich mit dem direkt im Anschluss zurückgekehrten "Lopez vs. Lopez", das nur wenig mehr als halb so viele Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte. Und am Montag brachte CBS dann noch "Poppa's House" mit Damon Wayans und Damon Wayans Jr. an den Start. Zum Auftakt gelang es, die Reichweite der vorausgehenden Serie "The Neighborhood" annähernd zu halten. 4,2 Millionen sahen zu, bei "The Neighborhood" waren es 4,4 Millionen. Das Zielgruppen-Rating lag bei 0,43 Prozent.

Wheel of Fortune © SonyPT
Starker Einstand für Ryan Seacrest als neuer Moderator des Gameshow-Klassikers "Wheel of Fortune". Nach dem Abschied von Pat Sajak übernahm er im September die Moderation - und erreichte in seinem ersten Monat insgesamt 40 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, so die Nielsen-Messung - so viele haben also zumindest einmal reingeschaut. Das war im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres ein Plus von 12 Prozent. Im Schnitt sahen 7,99 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer die in der Daytime ausgestrahlte Sendung - womit sie vor allen Primetime-Formaten im Zeitraum zwischen dem 9. September und 6. Oktober lag.