Am Samstagabend geht die zehnte Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" in die finale Phase. Die Mottoshows beginnen - und einige Veränderungen sollen den Zuschauerschwund stoppen. Die nächtlichen Entscheidungsshows, auf die man schon im vergangenen Jahr wegen zahlreicher junger Kandidaten notgedrungen mehrfach verzichtete, fallen diesmal von Beginn an weg. Und hinter den Kulissen soll Olivia Jones für Stimmung sorgen. Ob das helfen kann, bleibt abzuwarten. Die jüngste Entwicklung der Quoten dürfte die Verantwortlichen von RTL jedenfalls nicht wirklich glücklich stimmen.
So schwach wie in diesem Jahr waren Castings und Recall jedenfalls noch nie. Sicher: Mit im Schnitt 21,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen liegt "Deutschland sucht den Superstar" nach wie vor klar über dem Senderschnitt, doch insbesondere in den vergangenen Wochen musste die RTL-Show noch einmal einen deutlichen Einbruch hinnehmen. Erst vor sieben Tagen verzeichnete "DSDS" mit nur noch 3,65 Millionen Zuschauern die geringste Reichweite seit dem Start des Formats. In der Zielgruppe reichte es für gerade mal noch 18,8 Prozent - auch das bedeutete einen neuen Tiefstwert.
Für ein Aushängeschild haben die Quoten mittlerweile also ein recht mäßiges Niveau erreicht. Das war noch vor zwei Jahren ganz anders: Im Schnitt erzielten Castings und Recall der achten Staffel damals einen Marktanteil von 33,0 Prozent in der Zielgruppe - echte Spitzenwerte, die das Format auch in den Jahren zuvor erreichte. Während der sechsten Staffel lag der Marktanteil bei den "DSDS"-Folgen vor den Liveshows bei mehr als 34 Prozent, Staffel vier erzielte einst sogar knapp 36 Prozent. Erst im vergangenen Jahr setzte der deutliche Abwärtstrend ein: Damals musste die Sendung im Vergleich zum Vorjahr über sechs Prozentpunkte einbüßen.
Zuschauer-Trend: "Deutschland sucht den Superstar" (Casting & Recall)
Marktanteil 14-49

Quelle: DWDL.de-Recherche
Mit durchschnittlich 26,7 Prozent waren Castings und Recall aber nach wie vor eine Klasse für sich. Dass nun ausgerechnet die Jubiläumsstaffel noch einmal satte fünf Prozentpunkte weniger holte, ist aber doch eine Enttäuschung - zumal die Neuerungen das Publikum offenbar von Beginn an nicht so recht überzeugen konnten. Nicht ein einziges Mal gelang in diesem Jahr der Sprung über die 30-Prozent-Marke. Seit dem Staffel-Auftakt, der im Januar immerhin noch von mehr als fünf Millionen Zuschauern gesehen wurde, gingen über 20 Prozent der Zuschauer verloren. Nun bleibt abzuwarten, ob mit Beginn der Live-Shows der Abwärtstrend gestoppt werden kann. Allzu gut stehen die Vorzeichen derzeit aber nicht.
Unterm Strich setzt sich die Castingmüdigkeit, die RTL Ende vergangenen Jahres bereits bei seiner "Supertalent"-Suche hinnehmen musste, auch bei "Deutschland sucht den Superstar" fort. Verständlich also, dass der Kölner Sender verstärkt nach neuen Show-Formaten Ausschau hält.