Mit den effektivsten Serien der vergangenen Saison haben wir uns an dieser Stelle bereits vor einer Woche auseinandergesetzt - nun widmen wir uns den effektivsten Shows im deutschen Fernsehen. Bei der Betrachtung der einzelnen Formate, die bei einem der acht großen Sender im Abendprogramm gelaufen sein müssen, legen wir erneut als Maßstab den jeweiligen Saison-Senderschnitt in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen an. Daduch ergeben sich unsere DWDL.de-Schnitt-Punkte: Liegt ein Format exakt auf Senderschnitt, so beträgt die Wertung 1,0 Schnitt-Punkte, holt es also beispielsweise das eineinhalbfache des Senderschnitts beträgt die Punktzahl 1,5. Und liegt es unter dem Schnitt, gibt's folgerichtig weniger als einen Schnitt-Punkt.

Der überaus eindeutige Sieger des Show-Rankings heißt Thomas Gottschalk, der die Messlatte für seinen nachfolger Markus Lanz damit hoch legt: Mit seinen letzten drei "Wetten, dass..?"-Sendung holt er mehr als das Fünffache des ZDF-Schnitts. 5,02 Schnitt-Punkte fuhr er während seiner Abschiedstournee im Zweiten ein. Das waren mehr als doppelt so viele wie die dahinter platzierte Castingshow "The Voice of Germany": Wir haben Sie in unserer Hitliste gleich doppelt aufgelistet, weil sie sowohl bei ProSieben als auch in Sat.1 zu sehen war. Dabei schnitt sie bei ProSieben gemessen am Senderschnitt ein wenig besser ab als bei den Kollegen von Sat.1. "Das Supertalent", Gottschalks neue Heimat, rangiert übrigens nur auf dem sechsten Platz - und liegt sogar noch hinter "Schlag den Raab".

Die effektivsten Shows der Saison 2011/12

 Format Schnitt-Punkte
Wetten, dass..? (ZDF)
5,02
The Voice of Germany (ProSieben)
2,33
The Voice of Germany (Sat.1)
2,19
Ich bin ein Star - Holt mich hier raus (RTL)
2,03
Schlag den Raab (ProSieben)
1,88
Das Supertalent (RTL)
1,78
Klein gegen Groß (Das Erste)
1,60
Der Super-Champion (ZDF)
1,52
Deutschland sucht den Superstar (RTL) 1,46
X Factor (Vox) 1,39

Quelle: DWDL.de-Recherche

Trotz rückläufiger Quoten hat es RTL geschafft, in den Top 10 die meisten Shows zu platzieren: Neben dem "Supertalent" und "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" befindet sich dort auch "Deutschland sucht den Superstar". Allerdings musste sich die Castingshow mit "Klein gegen Groß" und "Der Super-Champion" sogar zwei öffentlich-rechtlichen Formaten geschlagen geben, die sich direkt davor platzierten. Gemessen am Senderschnitt lag übrigens Vox mit "X Factor" nur knapp dahinter: 1,39 Schnitt-Punkte bedeuteten noch den zehnten Platz. Doch trotz aller Zuschauerverluste: Auch wenn es um die effektivsten Formate geht, sind die Castingshows derzeit nicht wegzudenken. Auch "Germany's next Topmodel" kam mit 1,32 Punkten noch auf einen guten Wert.

Ganz unten rangieren indes zwei öffentlich-rechtliche Formate - allerdings kommt das nicht gerade überraschend. Mit 0,5 beziehungsweise 0,55 Schnitt-Punkten bilden der "Musikantenstadl" und "Willkommen bei Carmen Nebel" die Schlusslichter in unserem Show-Ranking. Doch beide Formate sind eben nicht gerade auf ein junges Publikum ausgerichtet. Enttäuschender ist da schon das Abschneiden der Schnipselshow "Deutschlands lustigste Homevideos", die mit Sonya Kraus kurzzeitig bei kabel eins zu sehen war. Das Format landete auf Rang drei - aber nur knapp vor der "Harald Schmidt Show", die sich für Sat.1 in der zurückliegenden Saison als große Enttäuschung entpuppte und magere 0,67 Schnitt-Punkte holte.

Die am wenigsten effektiven Shows der Saison 2011/12

 Format
Schnitt-Punkte
Musikantenstadl (Das Erste)
0,50
Willkommen bei Carmen Nebel (ZDF)
0,55
Deutschlands lustigste Homevideos (kabel eins)
0,63
Die Harald Schmidt Show (Sat.1)
0,67
Opdenhövels Countdown (Das Erste)
0,68
Die perfekte Minute (Sat.1)
0,69
Feste der Volksmusik (Das Erste)
0,71
Genial daneben (Sat.1)
0,79
RTL Comedy Woche (RTL) 0,79
DSDS Kids (RTL) 0,79

Quelle: DWDL.de-Recherche

Deutlich mehr wird man sich unterdessen im Ersten auch von "Opdenhövels Countdown" versprochen haben. Mit seiner neuen Show konnte Matthias Opdenhövel jedenfalls nicht an die Erfolge von "Schlag den Raab" bei ProSieben anknüpfen. Weil selbst für ARD-Verhältnisse überraschend wenige junge Zuschauer einschalteten, reichte es nur für den fünftletzten Platz im Ranking - selbst Florian Silbereisens "Feste der Volksmusik" schnitten noch etwas besser ab. Den wohl größten Flop neben der "Harald Schmidt Show" landete aber RTL: Dort lag der Casting-Ableger "DSDS Kids" meilenweit unterhalb des Senderschnitts. Das Ergebnis sind gerade mal 0,79 Schnitt-Punkte. Für eine Fortsetzung wird das vermutlich kaum ausreichen.

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