Nachdem Harald Schmidt mit seiner Late-Night-Show bereits wieder von Sat.1 Abschied genommen hat, ist Stefan Raab mit "TV total" wieder alleine auf weiter Flur. Doch auch für Raab, der seine Sendung immerhin bereits seit 13 Jahren präsentiert, waren die zurückliegenden Monate keineswegs leicht - zumindest wenn die Einschaltquoten als Maßstab nimmt. "TV total" tat sich in den ersten Monaten des Jahres deutlich schwerer als im Vorjahreszeitraum.
In der Zahlen ausgedrückt heißt das: Der Marktanteil in der Zielgruppe ging von 11,2 auf nur noch 10,1 Prozent zurück. Damit lag "TV total" deutlich unterhalb des ProSieben-Senderschnitts, der in diesem Jahr bislang bei 11,9 Prozent liegt. Auch die Reichweite ging inzwischen zurück: Sahen zwischen Januar und Juni 2011 im Schnitt noch 840.000 Zuschauer pro Folge zu, so waren es diesmal nur noch 760.000. Dass Stefan Raab dank Shows wie der Wok-WM oder "Schlag den Raab" aber trotzdem ein wichtiger Eckpfeiler im Programm von ProSieben ist, ist aber natürlich unbestritten.
Und doch waren die Quoten von "TV total" zuletzt recht enttäuschend: Im September war die Late-Night-Show mit 10,7 Prozent recht schwach aus der Sommerpause zurückgekehrt, steigerte sich bis Dezember aber auf sehr ordentliche 12,0 Prozent. Mit Beginn des Jahres schwächelte die Show allerdings spürbar: Gegen die Dschungel-Konkurrenz reichte es im Januar nur für 9,4 Prozent. Im Februar und März folgte zwar eine Erholungsphase - doch mit im Schnitt gerade mal noch 8,6 Prozent verlief der April für "TV total" absolut enttäuschend.
Marktanteils-Entwicklung "TV total" (14-49)

Quelle: DWDL.de-Recherche
Und auch der Mai verlief schwach: Hier verfehlte die ProSieben-Show mit im Schnitt nur 9,8 Prozent ebenfalls enttäuschende Quoten - immerhin gab es zum Monatsende dank des Eurovision Song Contests doch noch einen leichten Aufschwung. Der erste Auftritt von Grand-Prix-Teilnehmer Roman Lob bescherte Raab mit 15,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe den mit Abstand höchsten Wert des Jahres.
Was steht an?
EM-bedingt gibt es in den kommenden Tagen im Fernsehen keine Neustarts. Als Sommerpausen-Vertretung von Günther Jauch schickt RTL am Montag um 20:15 Uhr zunächst Wiederholungen von Tine Wittlers "Einsatz in vier Wänden - Spezial" auf Sendung, doch allzu große Erwartungen dürfte man in Köln nicht haben. Viel spannender ist in den kommenden Tagen ohnehin die Frage, wie viele Zuschauer die EM-Spiele erreichen werden - nicht ausgeschlossen, dass bei entsprechendem Abschneiden der Nationalmannschaft ein neuer Quoten-Rekord geknackt wird. Die bislang höchste EM-Reichweite markiert das Halbfinal-Spiel gegen die Türkei aus dem Jahr 2008, das im Schnitt 29,46 Millionen Zuschauer verfolgten.