Channel 4 © Channel 4
Channel 4 hat im vergangenen Jahr einen Verlust in Höhe von 52 Millionen Pfund eingefahren - so viel wie noch nie in der Geschichte des Senders, der sich zwar in öffentlich-rechtlichem Eigentum befindet, sich aber über Werbung privatwirtschaftlich finanzieren muss. Der Umsatz ist um rund zehn Prozent auf knapp über 1 Milliarde Pfund gefallen. Der Sender betonte gleichwohl, dass das Rekord-Minus auf drei Jahre mit Überschüssen von in Summe 180 Millionen Pfund folge - es gibt also etwas Puffer und den Verlust habe man ein Stück weit auch bewusst in Kauf genommen, indem man die Programminvestitionen angesichts der allgemeinen Krisen-Lage in der Branche hoch hielt. Um nicht noch tiefer in die roten Zahlen zu rutschen, hatte zwar auch Channel 4 im Verlauf des letzten Jahres auf die Kostenbremse getreten und in der zweiten Jahreshälfte einige Produktionen geschoben und einzelne Formate eingestellt. Letztlich investierte man dadurch mit 520 Millionen Pfund etwa 50 Millionen weniger in Eigenproduktionen als im Jahr zuvor. Gleichwohl sei dies immer noch der zweithöchste Wert in der Geschichte des Senders. Mit Blick auf die noch angespannte Lage bei den unabhängigen Produktionsfirmen verzichtete Chief Content Officer Ian Katz vollständig auf seinen Bonus.

Boris Johnson © Screenshot ITV
In der vergangenen Woche sind gleich zwei geplante Interviews mit dem ehemaligen Premierminister Boris Johnson abgesagt worden - und das aus unterschiedlichen Gründen. Die BBC sagte ein geplantes Gespräch ab, nachdem die Journalistin Laura Kuenssberg, die das Interview führen sollte, versehentlich Notizen, die zur Vorbereitung gedacht waren, an Johnson verschickte. Sie wollte die Notizen eigentlich ihrem Team zur Verfügung stellen. "Es ist sehr frustrierend und es hat keinen Sinn, so zu tun, als wäre es nicht peinlich und enttäuschend", schrieb Kuenssberg auf X. Und auch Sky News sagte ein Interview mit Boris Johnson ab. Hintergrund hier war die Tatsache, dass der Journalistin Beth Rigby untersagt wurde, einen Audio-Mitschnitt oder ein Transkript des Gesprächs anzufertigen.

Channel 5 © Channel 5
Phyllis Logan, die am besten wohl für ihre Rolle der Hausdame Mrs. Hughes in "Downton Abbey" bekannt ist, übernimmt die Hauptrolle in einer neuen Krimi-Miniserie namens "The Puzzle Lady", die von Factual Fiction und December Films für Channel 5 produziert wird. Auch ZDF Studios ist als Partner mit an Bord und kümmert sich um den internationalen Verkauf. In der Serie, die auf dem Bestseller von Parnell Hall basiert, geht es um einen Mord, bei dem ein Kreuzworträtsel auf der Leiche hinterlassen wurde. Als die örtliche Polizei nicht voran kommt, wendet sie sich widerwillig an die als "Puzzle Lady" bekannt gewordene Kreuzwort-Spezialistin Cora Felton. Aber die exzentrische Cora ist nicht die zurückhaltende Dame, für die sie alle halten, sondern eine witzereißende Kettenraucherin an der Grenze zum Alkoholismus - und auch gar nicht die echte Kreuzworträtselexpertin. Trotzdem stürzt sie sich begeistert in die Amateurdetektivarbeit, sehr zum Leidwesen des Chefs der örtlichen Polizei. Die Dreharbeiten haben schon begonnen, eine Ausstrahlung ist für 2025 geplant.

Gary Lineker © Screenshot BBC
"Es ist meine letzte Sendung", begrüßte Gary Lineker am vergangenen Wochenende das Publikum zum "Match of the Day" bei der BBC und beendete den Satz erst nach einer kurzen Pause mit den Worten "vor der Länderspielpause". Er reagierte damit auf Schlagzeilen der letzten Tage, denen zufolge er vor der Ablösung stehen soll. Lineker präsentiert die Sendung seit einem Vierteljahrhundert und ist mit einem Salär von 1,35 Millionen Pfund der bestbezahlte Moderator der BBC, die diese Zahlen öffentlich machen muss. Zuvor war eine E-Mail aufgetaucht, in der der BBC-Sportchef Lineker für seine Dienste in den letzten 25 Jahren dankte - was nach Abschied klang. Ob die Mail echt ist, kommentierte die BBC nicht, verwies auf den bis Ende der Saison laufenden Vertrag und sagte, man habe diesbezüglich keine Ankündigungen zu machen. Er selbst äußerte sich in einem Podcast, dass man mit Blick auf den auslaufenden Vertrag nun natürlich in Verhandlungen eintrete. Diese befänden sich aber erst am Anfang. Die Gerüchteküche brodelt damit weiter. Angeblich hat Lineker auch angeboten, auf einen Teil seines Gehalts zu verzichten - schließlich steht die BBC unter einem starken Spardruck, da wäre eine Vertragsverlängerung zu günstigeren Konditionen einfacher zu rechtfertigen.

Film and TV Charity © Film and TV Charity
In der britischen Film- und Fernsehbranche gibt es ganz offenbar ein Problem mit der psychischen Gesundheit von vielen Menschen. Die Film and TV Charity hat eine Studie unter Freiberuflern durchführen lassen, die zu beunruhigenden Ergebnissen gekommen ist. Demnach bezeichnen 35 Prozent der 4.300 Befragten ihre psychische Gesundheit als "schlecht" oder "sehr schlecht". Gegenüber der letzten Studie im Jahr 2022 ist das ein Anstieg um 24 Prozent. Fast 1.300 Personen gaben außerdem an, schon einmal Suizidgedanken gehabt zu haben, das ist ein Anstieg um 29 Prozent. 

Netflix © Netflix
Erst seit wenigen Jahren veröffentlicht Netflix gesonderte Geschäftszahlen für Großbritannien. Auf der Insel läuft es für den Streamingdienst gut: So steigerte Netflix seinen Betriebsgewinn im vergangenen Jahr um 70 Prozent auf 53,7 Millionen Pfund - das sind rund 64 Millionen Euro. Gleichzeitig stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 1,7 Milliarden Pfund. Im gleichen Zeitraum konnte Netflix die Zahl seiner Abonnentinnen und Abonnenten um 7 Prozent steigern - fast doppelt so stark wie im Jahr davor. Allerdings hat sich die Steuerbelastung des US-Streamers auf 14,2 Millionen Pfund verdoppelt. 

Prime Video © Amazon
Neben Netflix hat zuletzt auch Prime Video einen kleinen Einblick in seine Geschäfte in Großbritannien gegeben. So erreicht der Streamingdienst nach eigenen Angaben bis zu 19 Millionen Menschen mit Werbung. "Letztes Jahr haben wir die Nachricht gefeiert, dass wir Prime Video für Werbung geöffnet haben", sagte Phil Christer, Geschäftsführer von Amazon Ads UK. "Jetzt sind wir hier, um Ihnen zu zeigen, was das in der Praxis bedeutet", erklärte er bei einem Upfront-Event in London. Auf der Veranstaltung pries Jennifer Stalke, Head of Amazon MGM Studios, unter anderem die deutsche Serie "Maxton Hall" als "record breaking global hit" an.