Kleingeld © neo.n / photocase.com
Auch in UK stottert die Fernsehbranche seit geraumer Zeit. Das unterstreichen nun auch folgende Zahlen, die veröffentlicht worden sind. Demnach hat die Fernsehproduktionsbranche 2023 einen Umsatzrückgang in Höhe von 400 Millionen Pfund hinnehmen müssen. Die Fernsehsender haben ihre Ausgaben somit auf den niedrigsten Stand seit dem Höhepunkt der Pandemie gesenkt (der ja allerdings noch nicht ganz so lange her ist). Die britischen Produktionsunternehmen haben demnach vergangenes Jahr 3,62 Milliarden Pfund eingenommen. Immer wichtiger für die Unternehmen würden Streamer wie Amazon und Netflix. Besonders unter Druck standen Anbieter wie Sky – hier ist die Rede davon, dass man die Ausgaben sogar um rund ein Drittel heruntergefahren habe. Auch der Sparkurs der BBC habe zu Kürzungen auf Ausgabenseite geführt. All das überrascht nicht wirklich, denn zahlreiche große Sender haben in der jüngeren Vergangenheit auch öffentlich größere Sparprogramme, die auch zu Stellenabbau führen, kommuniziert.

Gestrandet... in den Flitterwochen © Sat.1/Tan Nian Xing
"Stranded on Honeymoon Island" (deutsch: "Gestrandet in den Flitterwochen", lief in Sat.1) von Seven.One Studios International wird eine britische Version bekommen. Zugeschlagen hat die BBC. "Es ist ein kühnes und innovatives Format, aber es hat auch Herz und Seele", sagt Murray Boland. Er ist Creative Director der in UK produzierenden Firma CPL. Von einem Meilenstein im Zusammenhang mit der Auftragung durch die BBC sprach indes Seven.One Studios International Manager Tim Gerhartz. "Gemeinsam setzen wir neue Maßstäbe in der Formatbranche, und wir freuen uns darauf, dass noch mehr internationale Zuschauer auf der Hochzeitsinsel stranden.“

BBC Moment © Screenshot
Der ehemalige BBC-Nachrichtenmoderator Hue Edwards steht ja vor Gericht, weil er unsittliche Bilder besessen haben soll. Die BBC will von ihm nun das Gehalt zurückhaben, das er im Zeitraum seit Bekanntwerden der Vorwürfe und dem Verlassen des Senders erhalten hat. Dabei geht es um eine sechsstellige Summe. Das wird schwierig. Generaldirektor Tim Davie hat nun gesagt, die BBC müsse in solchen Fällen energischer werden und die Zahlung schon einstellen, wenn die Mitarbeitenden suspendiert sind. Zum konkreten Fall mit Edwards sprach Davie nun von einem Antrag, der gestellt wurde und von "laufenden Gesprächen".

Facebook © Facebook
Auch in UK schreitet der Medienwandel voran. Nun hätten Online-Plattformen des klassische Fernsehen erstmals als beliebteste Quelle für Nachrichten überholt. Die Medienregulierer der Ofcom haben erhoben: 71 Prozent würden Online-Nachrichten konsumieren, nur 70 Prozent TV-Nachrichten. Entsprechend sprach die Ofcom auch von einem Generationswechsel. Insbesondere soziale Medien werden inzwischen häufiger in Sachen Nachrichtenkonsum genutzt. Waren es 2023 noch 47 Prozent, die das taten, stieg die Zahlen in diesem Jahr auf 52 Prozent. Facebook, YouTube, Instagram und X führen hier. Zum Vergleich: Nur knapp jeder Fünfte informiert sich der Studie zufolge online bei der BBC.

GB News © GB News
Es hatte schon angedeutet, nun ist der Deal ist: Der Eigentümer von GB News, Sir Paul Marshall, hat die konservative Zeitschrift "The Spectator" gekauft. Die Rede ist davon, dass er dafür rund 100 Millionen Pfund bezahlt. Somit ist die Zeitschrift jetzt aber im Besitz eines Hedgefonds – etwas, das der Vorsitzende Andrew Neil immer strikt abgelehnt hatte, weil er darin einen Interessenskonflikt sah. Folgerichtig, ist Neil als oberster Kopf der Zeitschrift kurz nach Bekanntwerden des Deals auch zurückgetreten. Gegründet 1828, ist das Blatt eines der Ältesten Magazine rund um politische Berichterstattung. Und ganz offenbar will Marshall nun erst einmal investieren. Er sprach in einem ersten Statement davon, dass es nun an der Zeit sei, frühere "Unterinvestionen" auszugleichen. Offen ist, ob sich im Zusammenspiel mit GB News Synergien ergeben könnten.

EastEnders © BBC
Die britische Soap "East Enders" wird bald 40 Jahre alt und hat sich für dieses Jubiläum einige Besonderheiten eingefallen. Dazu gehört auch die Rückkehr von Schauspielerin Louisa Lytton. Ihre Figur Ruby hatte das Format Ende 2021 verlassen. Gegangen war sie mit einem Knall – nachdem ihre Lügen aufflogen, führte die Polizei sie ab. Offengelassen hatten die Kreativen der Serie, ob es wahr war, dass die Figur zu diesem Zeitpunkt schwanger war. "Ich freue mich sehr, dass man mich gebeten hat, Ruby noch einmal zu spielen und zu beleuchten, wie die letzten drei Jahre für sie waren, als sie nicht in Walford war", sagt Lytton. Offen ist, wie das Engagement von ihr genau aussieht. In offiziellen Mitteilungen ist lediglich davon, dass sie nun für einen "längeren Zeitraum" zur Serie zurückkommt.

 

Channel 4 © Channel 4
Eine zufriedene Bilanz der Paralympics-Übertragungen hat Channel 4 gezogen. In einer Meldung, die kurz vor der Schlussfeier veröffentlicht wurde, sagte der Sender, rund 30 Prozent der Bürgerinnen und Bürger hätten zugeschaut. Das entsprach rund 18,5 Millionen. Zur Halbzeit des Wettbewerbs seien die Zahlen bereits um vier Prozent höher gelegen als 2020. Eine ausführliche Bilanz wird noch folgen, wenn auch die finalen Tage der Veranstaltung über alle Ausstrahlungswege hinweg ausgewertet ist.