ITV © ITV
In Deutschland gab es vor einiger Zeit Diskussionen, weil Franca Lehfeldt und somit die Ehefrau von Finanzminister Christian Lindner für den News-Sender Welt moderiert hat. In England gibt es gerade Diskussionen, weil Ed Balls als Co-Host von "Good Morning Britain" (ITV) seine Ehefrau interviewt hat. Balls ist mit der seit wenigen Wochen amtierenden Innenministerin Yvette Cooper verheiratet. In UK gibt es Unruhen, nachdem es in Southport einen tödlichen Messerangriff gegeben hatte. Darüber sprach Balls nun mit seiner Frau – und setzte damit eine Debatte fort, die ohnehin schon am Laufen war. Denn auch Balls ist eigentlich Politiker; GB News und das inzwischen beendete TalkTV hatten und haben (ehemalige) Politiker als Moderatoren oder Kommentatoren eingesetzt. ITV hat dieses konkrete Interview nun ausdrücklich verteidigt. Aus der PR-Abteilung der Frühsendung heißt es: "Wir sind überzeugt, dass diese Interviews ausgewogen, fair und ordnungsgemäß unparteiisch waren."



Huw Edwards © IMAGO / ZUMA Press
Der ehemalige BBC-Nachrichtenmann Huw Edwards hat sich vor Gericht nun schuldig bekannt, unsittliche Fotos von Minderjährigen angefordert oder gemacht zu haben. Darunter waren auch Bilder der schlimmsten Kategorie. Medienberichten zufolge sollen einige Missbrauchsopfer noch nicht einmal zehn Jahre alt gewesen sein. In Folge dessen gibt es nun gleich mehrere Veränderungen. So überarbeitet die BBC etwa ihr Archiv. "Wir löschen zwar nicht routinemäßig Inhalte aus dem BBC-Archiv, da es sich um historische Aufzeichnungen handelt, aber wir prüfen die weitere Verwendung und Wiederverwendung von Material", heißt es bei der BBC. Edwards hatte mitunter die wichtigsten Momente kommentiert, etwa auch den Tod der Queen. Nach Informationen von "The Observer" soll er dort nun entfernt werden. Zudem wurde nun eine Gedenktafel zu Edwards Ehren am Cardiff Castle entfernt. Beschlossen hatte dies der Stadtrat von Cardiff. Zudem wurde auch ein von Edwards gesprochener Audio Guide abgeschaltet.

BBC © BBC
Kulturministerin Lisa Sandy hat indes eine andere Forderung. Konkret geht es darum, dass Edwards schon im vergangenen November verhaftet wurde – das wurde nur nie öffentlich. Bis zum April 2024, damals kündigte er, erhielt er dennoch weiter Gehalt vom Sender. Dieses soll er nun zurückzahlen, ist Sandy der Meinung. Sandy nannte die Zahlung nämlich "keine gute Verwendung von Steuergeld". Kritisiert wird in dem Zuge auch BBC-Generaldirektor Tim Davie, der Edwards ja weiter bezahlte. Er sagte nun, er habe zum damaligen Zeitpunkt aber noch nicht alle Details des Falls gewusst. Er will jetzt prüfen, ob er das Geld zurückholen kann, nannte dies aber schwierig, um nicht zu sagen unmöglich.

BBC Moment © Screenshot
Allgemein wirft das Geständnis von Edwards natürlich auch ein richtig schlechtes Licht auf die BBC – und die BBC hatte zuletzt in den Zustimmungswerten ohnehin schon verloren. "Die BBC ist schockiert über die Details, die (…) vor Gericht aufgetaucht sind", sagte ein Sprecher des Senders. "Es gibt keinen Platz für solch abscheuliches Verhalten und unsere Gedanken sind bei all den Betroffenen."

Discovery+ © Discovery
Das überrascht: Im Vereinigten Königreich ist Discovery+ derzeit der am schnellsten wachsende kostenpflichtige Streaming-Anbieter und das könnte mit den gerade laufenden Olympischen Spielen zusammenhängen. Mutter Warner Bros. Discovery hatte ja einen umfangreichen Rechtedeal abgeschlossen, der die BBC in ihrer Übertragung einschränkt. Daher hatte sich die BBC schon vor dem Start der Spiele entschuldigt – man zeigt das, was in Paris passiert aktuell auf einem linearen Sender und einem digitalen Programm. Die volle Vielfalt gibt's eben bei Discovery+. Angesichts der rasch wachsenden Zahlen heißt es: "Wir sind auf dem richtigen Weg", so formuliert es Andrew Georgiou, Leiter des europäischen Sportgeschäfts von WBD. Allerdings ist das Wachstum auch arg teuer erkauft: Der europaweit geltende Vertrag, der über mehrere Jahre läuft, kostet 1,1 Milliarden Euro.