Fußball-EM 2020 © UEFA
Das EM-Finale zwischen England und Italien hat in Großbritannien TV-Geschichte geschrieben. Übertragen wurde das Spiel gleichzeitig von der BBC und ITV, in der Spitze kamen die Sender zusammengerechnet auf 30,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit war es nach Angaben mehrerer Medien der meistgesehene TV-Moment seit der Beerdigung von Lady Di im Jahr 1997. Die Mehrheit der Briten entschied sich übrigens für die BBC, das in der Spitze auf eine Reichweite von 25 Millionen kam, bei ITV waren es 5,8 Millionen. Die BBC kam den Abend über hinweg im Schnitt auf 17,8 Millionen Zusehende, hier sind auch Vor- und Nachberichte umfasst. Bei ITV waren es 4 Millionen. Zusammengerechnet erreichten beide Sender 82,1 Prozent Marktanteil. Nicht mit eingerechnet sind in den Zahlen Menschen, die das Spiel in Kneipen oder Public-Viewing-Events gesehen haben. Sowohl die BBC (6,9 Mio) als auch ITV (4,2 Mio) nannten zudem hohe Online-Abrufzahlen in ihren jeweiligen Diensten. Wenn die endgültigen Reichweiten in rund vier Wochen feststehen, wird sich zeigen, ob der Allzeit-Rekord aus dem Jahr 1966 geknackt wird. Beim damaligen WM-Finale sahen 32,3 Millionen Menschen zu. 

Daily Mail EM Finale 2021 © Screenshot Daily Mail
Anders als viele Menschen in den sozialen Netzwerken, waren die Zeitungen in England nach dem verpassten EM-Titel nicht voller Häme - im Gegenteil. "It hurts, but we’re so proud of you", titelte etwa der "Daily Express". Und auf der Titelseite der "Sun" prankte der Spruch "Pride of Lions". Sowohl der "Daily Telegraph" als auch "Daily Mirror" sprachen von einem "Heartbreak", während der "Guardian" etwas nüchterner "So close" titelte. Bei der "Daily Mail" entschied man sich nach der knappen Niederlage für die Worte "It all ends in tears". 

ITV © ITV
ITV hat das Comeback von "Undercover Boss" bestätigt. Bereits im Juni kamen Gerüchte auf, dass der Sender das Format nach sieben Jahren Pause wiederbeleben will (DWDL.de berichtete). Nun ist es offiziell: Studio Lambert wird vorerst eine vierteilige Staffel für den Privatsender produzieren. Mit dabei sind die Führungskräfte von Pickfords, Bristol Street Motors, Wyldecrest Parks und der Euro Foods Group. Ursprünglich lief "Undercover Boss" zwischen 2009 und 2014 bei Channel 4, sechs Staffeln sind damals entstanden. Mike Cotton, stellvertretender Creative Director bei der Produktionsfirma Studio Lambert, sagt, es habe nie eine relevantere Zeit gegeben, um das Format zu zeigen. "Es ist eine faszinierende Momentaufnahme des modernen, arbeitenden Großbritanniens und wir sind den Chefs sehr dankbar, die mutig genug waren, sich zu verkleiden und diese Reise inmitten des Chaos einer Pandemie anzutreten", sagt Cotton. 

E4 © E4
Wie das US-Portal "Deadline" berichtet, arbeitet E4, der junge Ableger von Channel 4, derzeit an einem Format mit dem Titel "The Great Nature Run". Die US-Kollegen sprechen von einer Sendung irgendwo zwischen "Naked Attraction" und "Race Across the World". Der Sender soll darin Kandidatinnen und Kandidaten auf eine Reise quer durchs Land schicken - dabei sind sie aber nur sehr spärlich bekleidet. Ziel ist es, ein vordefiniertes Ziel zu erreichen und intime Stellen dabei mit Gegenständen zu bedecken, die auf dem Weg zu finden sind. Derzeit läuft das Casting für einen Piloten, so "Deadline". Ob und wenn ja wann das Format es auf die Bildschirme schafft, ist unklar. 

Channel 4 © Channel 4
Und auch in anderer Sache gibt’s Neuigkeiten von Channel 4, die britische Regierung hat nun nämlich offiziell das Verfahren zur möglichen Privatisierung des Senders gestartet. In einer Beschreibung der Konsultationen heißt es von der Regierung, das Channel 4 seinen Auftrag und seine vor 40 Jahren definierten Ziele erfolgreich erfüllt habe. Die sich verändernde Medienlandschaft würde den Sender jedoch vor erhebliche Herausforderungen stellen. Bei Channel 4 sieht man eine Privatisierung kritisch. 

Tennis © Bill David Brooks (CC BY-SA 2.0)
In Deutschland waren die Tennis-Übertragungen aus Wimbledon kein großer Erfolg, selbst mit dem Männer-Finale erzielte Sky zuletzt nur überschaubare Quoten (DWDL.de berichtete). Anders ist das in Großbritannien, wo das Turnier der BBC zuletzt gute Quoten bescherte. Nun hat der Sender die Wimbledon-Übertragungsrechte bis 2027 verlängert. Die Vertragsverlängerung erfolgte damit sehr frühzeitig, der aktuelle Kontrakt hatte noch eine Laufzeit bis 2024. 

BBC New Broadcasting House © DWDL
Im BBC Board soll es den Versuch geben, die Bestellung von Jess Brammar zur Chefin der Nachrichtensender zu stoppen - und zwar aus politischen Gründen. Board-Mitglied Robbie Gibb, ehemals Kommunikationschef unter Premierministerin Theresa May und vor dem Start auch ein wichtiger Kopf des neuen Nachrichtensenders GB News, soll laut der "Financial Times" Fran Unsworth, BBC director für die Bereiche News und Current Affairs, geschrieben haben, dass sie diese Bestellung nicht machen könne. Das "zerbrechliche Vertrauen der Regierung" in die BBC könnte dadurch zerstört werden, so Gibb. Die BBC erklärte, dass man sich nicht zu laufenden Einstellungsverfahren äußere. Gleichzeitig hieß es aber auch, dass es keine Blockierung im Verfahren gebe. Board-Mitglieder könnten immer Themen mit anderen Personen im Board oder leitenden Angestellten diskutieren. "Diese Grundsätze wurden eingehalten", so die BBC. Labour forderte dennoch den Rücktritt von Gibb aus dem BBC-Board. 

BBC Studios © BBC Studios
Die Teilnahme an der MIPCOM im Oktober hat man bereits abgesagt und nun ist auch klar, dass der BBC Studios Showcase auch im kommenden Jahr vollständig digital stattfinden wird. Das Event hatte man 2021 erstmals digital durchgeführt und dabei nach eigenen Angaben einen so großen Ansturm wie nie zuvor erlebt. Das will man 2022 möglichst wiederholen, der nächste Showcase ist zwischen dem 28. Februar und 2. März geplant. Paul Dempsey, President Global Distribution bei BBC Studios, sagt: "Wir sind stolz darauf, dass der BBC Studios Showcase Großbritannien zu einem wichtigen Ziel für die Käufer auf der ganzen Welt gemacht hat, aber die Pandemie hat die Veränderungen in der Art und Weise beschleunigt, wie wir ihnen helfen können, unsere Shows zu entdecken." Dempsey spricht von einer "großartigen Resonanz" auf das virtuelle Event 2021. "Natürlich gibt es nichts Schöneres als sich persönlich zu treffen und wir freuen uns sehr auf die Zeit, in der wir uns wieder treffen können."